Hallo liebe Experten,
eine Pferdevernarrte Freundin sprach neulich von einem „Martingal“. Es sei ein Hilfszügel, sagte sie mir.
mich würde aber interessierten, wozu ein solcher Martingal genutzt wird. Und was ist der Unterschied zu einem Ringmartingal?
Vielen lieben Dank, salutu, Buentchen
Hallo Büntchen,
ein Martingal (das ist der umgangssprachliche „faule“ Ausdruck für das von Dir erwähnte „gleitende Ringmartingal“ (running martingal)) ist erstmal, grob gesagt, ein Lederriemen, der am Sattelgurt befestigt wird und zwischen den Vorderbeinen in Richtung Kopf läuft. In Brusthöhe teilt er sich und hat an den Enden Ringe, durch die die Zügel „gefädelt“ werden. Damit das Ganze nicht herunterhängt und das Pferd hineintreten kann, wird es noch durch einen Halsriemen oben gehalten.
Das Martingal ist ein Hilfszügel, der lediglich verhindert, dass das Pferd dem Reiter seinen Kopf gegen die Nase schlagen könnte. Es setzt (korrekt verschnallt … und das ist sehr lang) nur ein, wenn das Pferd den Kopf wirklich extrem nach oben/rückwärts wirft; ansonsten laufen die Zügel völlig ungestört durch und es hat keinerlei Einfluss.
Es wird auch gerne zum Gelände- und Springreiten benutzt (nicht zuletzt, weil man auch in den Halsriemen hineingreifen kann), da dort schon mal ungeplante Situationen vorkommen können.
Das „feststehende Martingal“ („standing martingal“)ist eine Art Stoßzügel, der im Gegensatz zu obigem ungeteilt ist und mit einem Karabiner fest am Reithalfter befestigt wird, also nicht elastisch über Zügel/Gebiss sondern rein mechanisch auf den Nasenrücken wirkt. Dies wird aber nur beim Polo oder Westernreiten (da heißt es „tie-down“) benutzt.
Reicht Dir diese Erklärung erstmal? Oder möchtest Du mehr dazu wissen? Ich weiß ja nicht, wie bewandert Du im Reitsport bist …
Tschö erstmal,
Martina
Meiner Vorrednerin habe ich nichts hinzuzufügen !!!
;0)
schau mal unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfszügel
Allerdings werden Hilfszügel unter Horsemanship-Gesichtspunkten kritisch gesehen, weil sie Ausbildungsmängel verdecken.
Grüße