Ein oder zwei Freunde haben/ einen oder zwei Freunde haben

Guten Morgen

Er hat ein oder zwei Freunde
Er hat einen oder zwei Freunde

machmal steht „ein“ und manchmal steht „einen“ egal ob es im Akkusativ oder Nominativ ist.

ein oder zwei Bücher
eins oder zwei Bücher

Die Frage ist wann „ein oder zwei“ als ein untrennbare Einheit betrachtet wird und wann nicht

Danke

Hallo, Nadja,

aus Duden - Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (S 257, rechte Spalte unten):

"Allgemein üblich und korrekt ist unflektiertes ein zwischen Zahl und Bruchzahl in Fügungen wie der Weg von fünfeinhalb Kilometern, nach zweieinviertel Jahren.
Dasselbe gilt, wenn ein durch oder, bis, und u. a. mit zwei oder ander verbunden wird: Gedulden Sie sich noch ein bis zwei Tage. Ein und dem andern kann man es schon sagen. Familien mit ein[em] oder zwei Kindern.

Gruß
Kreszenz

Die Kardinalzahl eins (mit „s“) wird so nur beim Rechnen verwendet. Eins und eins gleich zwei. Hundertundeins. Und sie unterliegt, wie alle Kardinalzahlen, nicht der Flexion.

Ansonsten, insbesondere in Kombinationen (einundzwanzig, es war einmal), fällt das „s“ weg. Aber wegen der Ähnlichkeit mit dem unbestimmten Artikel (einer, eine, ein), wird wird es oft wie dieser flektiert benutzt. Jweils stark oder schwach flektiert, wie ein Adjektiv:
„Der eine Mann hat eine Freundin, der andere hat zwei Freundinnen.“
„Einer hat eine Freundin, éin anderer hat zwei Freundinnen.“

Und dann gibt es die „und/oder/bis“-Kombinationen mit „zwei“ oder mit „andere“: Dabei wird „ein“ immer unflektiert verwendet, kann bei Ausnahmen aber auch flektiert verwendet werden. Aber niemals „eins“ mit „s“!:
„der ein(e) und/oder andere Nachbar“
„des ein(en) und/oder anderen Nachbarn“
„die ein oder anderen Bücher“
„mit dem ein oder anderen Buch“
„für ein oder zwei Wochen“
„in ein(er) oder zwei Wochen“
„in ein bis zwei Tagen“
„das ein(e) oder andere Mal“

Gruß
Metapher