Ein paar Gedanken zu Benzinpreisen -> lang!

Hallo,

Eine Woche Urlaub - eine Woche Zeit, ein paar Überlegungen zum Thema Benzinpreis und Ökosteuer anzustellen.

Ganz Europa protestiert gegen die hohen Kraftstoffpreise. Ganz Europa? Nein. Proteste und Blockaden gibt es von Spediteuren, Busunternehmern, Taxifahrern und Bauern. Der Hauptprotest richtet sich in Deutschland gegen die Ökosteuer, die als Preistreiberei der Bundesregierung angesehen wird.

Dazu sind mir ein paar Dinge ganz spontan eingefallen:

  • Um gegen die hohen Kraftstoffpreise zu demonstrieren, veranstaltet man Sternfahrten, Schleichblokaden und Autobahnkonvois. Kommt nur mir das so vor oder ist es nicht doch paradox, Kraftstoffpreise zu bejammern, in dem man haufenweise Kraftstoff verpulvert?
  • Die Franzosen haben es geschafft. Sie haben mit ihren Protesten der französischen Regierung Subventionen für Treibstoffe abgerungen. Welch ein Sieg. Interessant dazu die Frontal-Interviews letzten Dienstag an französischen Tankstellen. Stolzgeschwellter Brust verkünden da die Autofahrer, man habe es der Regierung gezeigt. Ein Kameraschwenk auf die Preistafeln machte aber schnell klar, dass sich der Kraftstoffpreis für den Bürger auch nicht um einen Sou verändert hat.
  • Angeblich würden die hohen Treibstoffpreise in Deutschland Wettbewerbsnachteile bedeuten. Im EU-Vergleich liegt aber Deutschland mit seinen Preisen für Diesel nur an 7. Stelle, im europaweiten Vergleich an 10. Stelle der teuersten Länder. Bei Super liegen wir EU-weit sogar an 9. Stelle. Wie z. B. auch von Gewerkschaftsseite zu hören ist, liegen die eigentlichen Wettbewerbsnachteile durchaus nicht bei den Treibstoffkosten, sondern bei den Lohnkosten.
  • Nehmen wir mal an, die Ökosteuer 2000 würde zurückgenommen werden. Ein Durchschnittsauto hat ca. 50 Liter Tankinhalt; damit kommt man rund 600 km weit. Für die meisten Arbeitnehmer dürfte eine Tankfüllung gut ausreichen, um eine Woche lang zur Arbeitsstätte und wieder zurück zu fahren (120 km täglich). Die Ersparnis durch Wegfall der Ökosteuer läge dann bei ganzen 3,-- DM pro Woche.
  • Die Ökosteuer wird als sozial ungerecht bezeichnet, weil alle dadurch betroffen sind. Gerade das halte ich aber für äusserst sozial. Mit der Ökosteuer wurde der Rentenbeitrag gesenkt; dadurch werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber entlastet. Durch einen Wegfall der Ökosteuer hätten nur die vielfahrenden Freiberufler, Selbstständige, Rentner und Beamte einen Vorteil, die eben keine Beiträge zur Sozialversicherung leisten.
  • Bei den protestierenden Gruppen kann ich gerade noch die Haltung der Speditionsunternehmer verstehen. Bauern dagegen sollten sich da völlig raushalten, da sie a) Ökosteuerbefreit, b) Kraftsoffsteuervergünstigt und c) subventioniert werden. Genauso die Taxiunternehmer. Taxifahren ist entweder purer Luxus - damit können höhere Preise auch voll an den Kunden weitergegeben werden - oder wird z. B. bei notwendigen Krankenhausfahrten, von den Krankenkassen voll ersetzt. Auch da können Preiserhöhungen durchaus weitergegeben werden.
  • Interessanterweise ist Kraftstoff - relativ gesehen - sogar immer billiger geworden, wie Zahlen des statistischen Bundesamtes belegen. 1960 musste für einen Liter Kraftstoff bei einem Preis von 62 Pfennig noch 13 Minuten gearbeitet werden, 2000 sind es weniger als fünf Minuten. Im Vergleich zu anderen Verbrauchsgütern ist der Benzinpreis geradezu moderat gestiegen, nämlich um rund 300 Prozent. Brot ist im Vergleich im gleichen Zeitraum von 77 Pfennig auf 4,31 DM gestiegen, also um 600 Prozent. Der Bruttostundenverdienst im produzierenden Gewerbe ist sogar von 2,90 DM im Jahr 1960 auf knapp 29 DM, also das zehnfache angestiegen.
  • Interessant vielleicht auch die Zusammensetzung des Kraftstoffpreises. Am 01.01.98 kostete der Liter Sprit durchschnittlich 1,615 DM. Darin enthalten: 98 Pf. Mineralölsteuer (60,68%) und 22,7 Pf. Importpreis. Am 01.06.2000 lag der Preis im Schnitt bei 2,07 DM. Darin enthalten 110 Pf. Mineralölsteuer inkl. Ökosteuer (53,14 %) und ein Importpreis von 58,9 Pf. Der Steueranteil ist also real gesunken, während sich der Importpreis fast verdreifacht hat.

Jetzt noch ein paar politische Überlegungen:

  • Die Regierung Kohl hat sich mit internationalen Abkommen dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoss und somit auch den Energieverbrauch bis 2005 auf ein Niveau von 25% unter den Wert von 1990 zu senken. Die Regierung Schröder hat dieses Ziel übernommen. Erstaunlicherweise wird der Versuch zur Einhaltung dieser Verpflichtung genau von den Politikern torpediert, die eben diese Verpflichtung eingegangen sind.
  • 1995 wurde eine Kommission, bestehend aus Herrn Repnik (Fraktionsvorsitz CDU), Frau Merkel (Umweltministerin), Herrn Wissmann (Verkehrsminister) und Herrn Faltlhauser (bay. Finanzminister) eingesetzt, um Massnahmen einer ökologischen Reform zu beraten. Man kam zu dem Schluss, dass die Einführung einer Energiesteuer die einzig sinnvolle Alternative sei. Unterstützt wurde der Vorschlag durch Schäuble. Interessanterweise möchte sich von diesen Herrschaften niemand mehr daran erinnern, dass sie selbst bereits eine Ökosteuer gefordert haben. Sogar Wirtschaftsminister Rexrodt hielt eine solche Steuer auf EU-Ebene durchaus für denkbar, die FDP-Fraktion forderte damals die Einführung einer Klimasteuer und eine Mineralölsteuererhöhung.
  • Noch 1997 hielt Umweltministerin Merkel eine jährliche Anhebung der Kraftstoffsteuer um 5 Pfennig für angemessen.
  • Noch 1998 war Herr Merz der Meinung, dass eine Ökosteuer, mit der die Sozialkassen entlastet werden, durchaus eine gute Idee sei.

Ist es nicht erstaunlich, dass Politiker, die noch vor kurzer Zeit vehement eine steuerliche Mehrbelastung der Autofahrer und Mineralölverbraucher durchsetzen wollten, jetzt genauso vehement gegen solche Steuern wettern?

Ist es nicht seltsam, dass auch hier viele die Blockaden von Autobahnen und Staatsgrenzen (ein beinahe terroristischer Akt gegen Staat, Staatseigentum und vor allem Bürger) gutheissen und auch für Deutschland fordern, die relativ harmlosen Demonstrationen in Österreich gegen die FPÖ-Regierungsbeteiligung aber als linksterroristische Straftaten gebrandmarkt haben?

Ist nicht das Argument „2002 rechnen wir mit Rot/Grün ab, da wählen wir wieder CDU“ mehr als nur paradox? Hat denn wirklich jeder vergessen, dass während der Regierung Kohl von 1983 bis 1997 3x Umsatzsteuer, 4x Mineralölsteuer, 2x Kfz-Steuer, 3x Versicherungssteuer, 2x Tabaksteuer sowie Grunderwerbs- und Vermögenssteuer erhöht wurden sowie Zinsabschlag und Soli eingeführt wurden? Aber natürlich haben wir es in der Hand, mit der CDU jede Steuererhöhung zu vermeiden…

Ist es nicht merkwürdig, dass gestandene Volks- und Betriebswirte, die sonst vehement für Subventionsabbau eintreten, jetzt genau solche fordern? Ganz ehrlich: Wer in einer Marktwirtschaft nicht mit den Bedingungen des Marktes zurechtkommt, hat mittelfristig auf dem Markt nichts mehr verloren. Subventionen (jetzt z. B. für Fuhrunternehmen) sind nicht nur undemokratisch (gleiches Recht eben nicht für Alle, sondern nur für eine kleine Lobby), sondern auch kontraproduktiv.

Richtig und wichtig wäre es, alternative Energiekonzepte voranzutreiben, seitens der Unternehmen über vernünftige, wirtschaftliche Konzepte (z. B. Einkaufsgenossenschaften, Service- und Fahrzeugpools, Outsourcing, Diversifikationen, Zusammenschlüsse etc.) nachzudenken - schlicht: mit eigenem Können und Wissen selbst aktiv werden. Aber es ist halt soviel einfacher, bei jedem Wehwehchen nach dem Staat zu schreien. Auch der Otto-Normalverbraucher sollte sich überlegen, ob sein Spritpreisgejammer wirklich notwendig ist. Wir geben so viel Geld für eigentlich unnötigen Klimbim aus (5 Handys in der Familie, monatlich 300 SMS, das Premiere-Abo und was uns sonst noch so alles Spass macht) und regen uns dann auf, dass wir die „lebensnotwendigen“ Dinge nicht mehr bezahlen können. Diese „Hurra, der Staat wird´s schon richten“-Einstellung hat die öffentlichen Kassen bereits gigantische Summen gekostet und letzlich all die Erhöhungen von Steuern und Sozialabgaben verursacht.

So, jetzt hab ich mich genug ausgekotzt.

Gruss
Peter

Und noch ein paar kurze Gedanken!
Hi Peter
Wunderbar: Schick das an alle Politiker und schreib es an jede Wand!!!
In diesem unserem Lande ist es offensichtlich unmöglich, Autospezifische Fragen wie Benzinpreis oder Tempolimit oder KFZ-Steuern sachlich zu diskutieren. Frag mich nicht, warum.
(Man sollte evt. mal im Psychologie-Brett eine Frage dazu posten *ggg*)
Solange irgendwelche Fun-Autos gekauft werden, die Sprit saufen wie ein Loch, und man mit 200 über die Autobahn heizen darf, halte ich Benzinpreisdiskussionen für etwas irreal.

An der sog ökosteurer ärgern mich nur zwei Sachen richtig:

  1. wird das Geld nicht für Ökol. Maßnahmen gebraucht wie öffentlicher Nahverker oder Bahnausbau.
  2. sind auch die öffentlichen Verkehrsmittel nicht steuerbefreit.

Fazit: Regen wir uns mal nicht so auf, trinken ein paar Bierchen im Monat weniger und fahren ein bisschen langsamer.

Gruss
Mike

Michael hat es ja schon gesagt: Sprühs an jede Wand und wunder dich nicht, wenn sich keiner darum kümmert. Und was Subventionen betrifft. Es haben immer schon alle gesagt, daß Subventionen undemokratisch sind und abgeschafft werden müssen. Aber bitte immer nur die, die die anderen erhalten! Und auch die Vergeßlichkeit mancher Politiker ist ja nun wirklich nix neues. Manche haben ja nach knapp 2 Jahren schon vergessen, wofür sie fast 10 Mio. Mark Beratungsgelder erhalten haben.
Traurige Grüße
Ralph

taktischer fehler der bundesregierung
du hast in allem, was du sagst recht, wenn auch manche zahlen in ihrer höhe diskutabel sein mögen. aber ich bin kein statistiker.

ich schüttele den kopf über die bundesregierungs-pr-arbeit.
nun waren die grünen noch nie profis darin (wie man an vielen diskussionen, von atomausstieg bis benzinpreiserhöhung verfolgen konnte), aber eine simple erhöhung der mineralölsteuer „ökosteuer“ zu nennen, war ein grober schnitzer.
man hätte einfach wortlos die mineralölsteuer erhöhen sollen.
damit wären schon mal 80& der populistischen kampagnen ausser kraft gesetzt.
„Die ökosteuer muss abgeschafft werden“ (ökosteuer als klares produkt der rot-grünen regierung und damit ihre politische achillesferse) müsste dann ersetzt werden durch „die mineralölsteuer muss gesenkt werden“, was man viel schneller, mit fakten belegt, kontern könnte und ausserdem auf die regierung kohl verwiesen werden könnte, die uns ja noch mehr geschröpft hat.
naja, was solls, die leute sind dumm, sie wollen dumm bleiben…

bis dann

Hi Peter!

Klasse, da hat sich echt mal einer Gedanken gemacht.
Obwohl ich nicht Deiner Mein ung bin, zihe ich den Hut vor diesem Artikel.

Eine Woche Urlaub - eine Woche Zeit, ein paar Überlegungen zum
Thema Benzinpreis und Ökosteuer anzustellen.

Leider habe ich nur ein paar Minuten, aber ich werde versuchen, adäquat zu antworten.

Ganz Europa protestiert gegen die hohen Kraftstoffpreise. Ganz
Europa? Nein. Proteste und Blockaden gibt es von Spediteuren,
Busunternehmern, Taxifahrern und Bauern. Der Hauptprotest
richtet sich in Deutschland gegen die Ökosteuer, die als
Preistreiberei der Bundesregierung angesehen wird.

Dazu sind mir ein paar Dinge ganz spontan eingefallen:

  • Um gegen die hohen Kraftstoffpreise zu demonstrieren,
    veranstaltet man Sternfahrten, Schleichblokaden und
    Autobahnkonvois. Kommt nur mir das so vor oder ist es nicht
    doch paradox, Kraftstoffpreise zu bejammern, in dem man
    haufenweise Kraftstoff verpulvert?

Das ist richtig, nur wie sonst sollte man sich themennah Luft machen?

  • Die Franzosen haben es geschafft. Sie haben mit ihren
    Protesten der französischen Regierung Subventionen für
    Treibstoffe abgerungen. Welch ein Sieg. Interessant dazu die
    Frontal-Interviews letzten Dienstag an französischen
    Tankstellen. Stolzgeschwellter Brust verkünden da die
    Autofahrer, man habe es der Regierung gezeigt. Ein
    Kameraschwenk auf die Preistafeln machte aber schnell klar,
    dass sich der Kraftstoffpreis für den Bürger auch nicht um
    einen Sou verändert hat.

Es zeigt sich, daß harte Fakten gar nicht nötig sind, um den Wähler zufrieden zu stellen. Große Gesten sind es, was die Leute wollen…

  • Angeblich würden die hohen Treibstoffpreise in Deutschland
    Wettbewerbsnachteile bedeuten. Im EU-Vergleich liegt aber
    Deutschland mit seinen Preisen für Diesel nur an 7. Stelle, im
    europaweiten Vergleich an 10. Stelle der teuersten Länder. Bei
    Super liegen wir EU-weit sogar an 9. Stelle. Wie z. B. auch
    von Gewerkschaftsseite zu hören ist, liegen die eigentlichen
    Wettbewerbsnachteile durchaus nicht bei den Treibstoffkosten,
    sondern bei den Lohnkosten.

Daher sollten wir das niedrige Niveau halten und ausbauen!

  • Nehmen wir mal an, die Ökosteuer 2000 würde zurückgenommen
    werden. Ein Durchschnittsauto hat ca. 50 Liter Tankinhalt;
    damit kommt man rund 600 km weit. Für die meisten Arbeitnehmer
    dürfte eine Tankfüllung gut ausreichen, um eine Woche lang zur
    Arbeitsstätte und wieder zurück zu fahren (120 km täglich).
    Die Ersparnis durch Wegfall der Ökosteuer läge dann bei ganzen
    3,-- DM pro Woche.

Was Du vergißt, sind die Folgen auch in anderen Lebensbereichen wie z.B. Heizkosten. Hier trifft es alle (bis auf diejenigen, die ausschließlich mit Holz heizen natürlich) , denn der Gaspreis ist an den Heizölpreis gebunden.
Für eine durchschnittliche Wohnung soll das wohl ca. DM 100 mehr pro Monat an Nebenkosten bedeuten.

  • Die Ökosteuer wird als sozial ungerecht bezeichnet, weil
    alle dadurch betroffen sind. Gerade das halte ich aber für
    äusserst sozial. Mit der Ökosteuer wurde der Rentenbeitrag
    gesenkt; dadurch werden Arbeitnehmer und Arbeitgeber
    entlastet. Durch einen Wegfall der Ökosteuer hätten nur die
    vielfahrenden Freiberufler, Selbstständige, Rentner und Beamte
    einen Vorteil, die eben keine Beiträge zur Sozialversicherung
    leisten.

Es sind eben nicht alle gleich betroffen.
Vor allem der Familienvater, der eine große Wohnung heizen und einen größeren Wagen bezahlen muß, ist betroffen.
Ich z.B., Single mit Firmenwagen, habe vielleicht DM 50 mehr NK pro Monat. Was soll´s?

Ist das gerecht?

  • Bei den protestierenden Gruppen kann ich gerade noch die
    Haltung der Speditionsunternehmer verstehen. Bauern dagegen
    sollten sich da völlig raushalten, da sie a) Ökosteuerbefreit,
    b) Kraftsoffsteuervergünstigt und c) subventioniert werden.
    Genauso die Taxiunternehmer. Taxifahren ist entweder purer
    Luxus - damit können höhere Preise auch voll an den Kunden
    weitergegeben werden - oder wird z. B. bei notwendigen
    Krankenhausfahrten, von den Krankenkassen voll ersetzt. Auch
    da können Preiserhöhungen durchaus weitergegeben werden.

Also trifft es wieder den Bürger.
ferner solltest Du Dich mal über die volkswirtschaftliche Wirkung hausgemachter Preissteigerungen informieren.

Bzgl. der Bauern gehe ich mit Dir konform.

  • Interessanterweise ist Kraftstoff - relativ gesehen - sogar
    immer billiger geworden, wie Zahlen des statistischen
    Bundesamtes belegen. 1960 musste für einen Liter Kraftstoff
    bei einem Preis von 62 Pfennig noch 13 Minuten gearbeitet
    werden, 2000 sind es weniger als fünf Minuten. Im Vergleich zu
    anderen Verbrauchsgütern ist der Benzinpreis geradezu moderat
    gestiegen, nämlich um rund 300 Prozent. Brot ist im Vergleich
    im gleichen Zeitraum von 77 Pfennig auf 4,31 DM gestiegen,
    also um 600 Prozent. Der Bruttostundenverdienst im
    produzierenden Gewerbe ist sogar von 2,90 DM im Jahr 1960 auf
    knapp 29 DM, also das zehnfache angestiegen.

Das ist eine Milchmädchenrechnung, da die Steuerbelastung an anderer Stelle (Lohn-/MWst) gestiegen ist und andere Faktoren wie Z.B. Mietzins/Immobilienpreise exorbitant angestiegen sind.
Hier muß der Staat, wenn ünberhaupt, lindernd eingreifen, nicht aber Inflation und Zinsen treiben durch realitätsferne Steuerkapriolen.

  • Interessant vielleicht auch die Zusammensetzung des
    Kraftstoffpreises. Am 01.01.98 kostete der Liter Sprit
    durchschnittlich 1,615 DM. Darin enthalten: 98 Pf.
    Mineralölsteuer (60,68%) und 22,7 Pf. Importpreis. Am
    01.06.2000 lag der Preis im Schnitt bei 2,07 DM. Darin
    enthalten 110 Pf. Mineralölsteuer inkl. Ökosteuer (53,14 %)
    und ein Importpreis von 58,9 Pf. Der Steueranteil ist also
    real gesunken, während sich der Importpreis fast verdreifacht
    hat.

Wo hast Du die Zahlen her?
Ich hätte gerne eine Statistik seit 1970.
Gibt es so etwas im Netz?

Jetzt noch ein paar politische Überlegungen:

  • Die Regierung Kohl hat sich mit internationalen Abkommen
    dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoss und somit auch den
    Energieverbrauch bis 2005 auf ein Niveau von 25% unter den
    Wert von 1990 zu senken. Die Regierung Schröder hat dieses
    Ziel übernommen. Erstaunlicherweise wird der Versuch zur
    Einhaltung dieser Verpflichtung genau von den Politikern
    torpediert, die eben diese Verpflichtung eingegangen sind.

Eine solche Verpflichtung ist ja ganz nett.
Für die meisten Menschen ist aber das Familieneinkommen interessanter als ein häheres Umweltziel, aufgestellt ausschließlich von Leuten, die keine Existenzängste kennen.

  • 1995 wurde eine Kommission, bestehend aus Herrn Repnik
    (Fraktionsvorsitz CDU), Frau Merkel (Umweltministerin), Herrn
    Wissmann (Verkehrsminister) und Herrn Faltlhauser (bay.
    Finanzminister) eingesetzt, um Massnahmen einer ökologischen
    Reform zu beraten. Man kam zu dem Schluss, dass die Einführung
    einer Energiesteuer die einzig sinnvolle Alternative sei.
    Unterstützt wurde der Vorschlag durch Schäuble.
    Interessanterweise möchte sich von diesen Herrschaften niemand
    mehr daran erinnern, dass sie selbst bereits eine Ökosteuer
    gefordert haben. Sogar Wirtschaftsminister Rexrodt hielt eine
    solche Steuer auf EU-Ebene durchaus für denkbar, die
    FDP-Fraktion forderte damals die Einführung einer Klimasteuer
    und eine Mineralölsteuererhöhung.
  • Noch 1997 hielt Umweltministerin Merkel eine jährliche
    Anhebung der Kraftstoffsteuer um 5 Pfennig für angemessen.
  • Noch 1998 war Herr Merz der Meinung, dass eine Ökosteuer,
    mit der die Sozialkassen entlastet werden, durchaus eine gute
    Idee sei.

Ist es nicht erstaunlich, dass Politiker, die noch vor kurzer
Zeit vehement eine steuerliche Mehrbelastung der Autofahrer
und Mineralölverbraucher durchsetzen wollten, jetzt genauso
vehement gegen solche Steuern wettern?

Ist das was Neues?
Hat nicht die aktuelle Regierung weite Teile der Steuerreformvorschläge der alten Regierung, die sie damals noch torpediert hatte, nun übernommen?

Das ist eben Politik.

Ist es nicht seltsam, dass auch hier viele die Blockaden von
Autobahnen und Staatsgrenzen (ein beinahe terroristischer Akt
gegen Staat, Staatseigentum und vor allem Bürger) gutheissen
und auch für Deutschland fordern, die relativ harmlosen
Demonstrationen in Österreich gegen die
FPÖ-Regierungsbeteiligung aber als linksterroristische
Straftaten gebrandmarkt haben?

Hier ist v.a. die Motivation interessant.
Sobald es an die Geldbörse geht, sind sich doch alle plötzlich wieder einig.

Ist nicht das Argument „2002 rechnen wir mit Rot/Grün ab, da
wählen wir wieder CDU“ mehr als nur paradox? Hat denn wirklich
jeder vergessen, dass während der Regierung Kohl von 1983 bis
1997 3x Umsatzsteuer, 4x Mineralölsteuer, 2x Kfz-Steuer, 3x
Versicherungssteuer, 2x Tabaksteuer sowie Grunderwerbs- und
Vermögenssteuer erhöht wurden sowie Zinsabschlag und Soli
eingeführt wurden? Aber natürlich haben wir es in der Hand,
mit der CDU jede Steuererhöhung zu vermeiden…

…das ist keine Entschuldigung, denn eigene Fehler durch fremde zu rechtfertigen ist billig.

Ist es nicht merkwürdig, dass gestandene Volks- und
Betriebswirte, die sonst vehement für Subventionsabbau
eintreten, jetzt genau solche fordern? Ganz ehrlich: Wer in
einer Marktwirtschaft nicht mit den Bedingungen des Marktes
zurechtkommt, hat mittelfristig auf dem Markt nichts mehr
verloren. Subventionen (jetzt z. B. für Fuhrunternehmen) sind
nicht nur undemokratisch (gleiches Recht eben nicht für Alle,
sondern nur für eine kleine Lobby), sondern auch
kontraproduktiv.

Kaum ein Betriebswirt ist für Subventionen (außer an sich selbst).

Richtig und wichtig wäre es, alternative Energiekonzepte
voranzutreiben, seitens der Unternehmen über vernünftige,
wirtschaftliche Konzepte (z. B. Einkaufsgenossenschaften,
Service- und Fahrzeugpools, Outsourcing, Diversifikationen,
Zusammenschlüsse etc.) nachzudenken - schlicht: mit eigenem
Können und Wissen selbst aktiv werden. Aber es ist halt soviel
einfacher, bei jedem Wehwehchen nach dem Staat zu schreien.

Keine Schande, wenn der Staat direkter Verursacher des Wehwehchens ist!

Auch der Otto-Normalverbraucher sollte sich überlegen, ob sein
Spritpreisgejammer wirklich notwendig ist. Wir geben so viel
Geld für eigentlich unnötigen Klimbim aus (5 Handys in der
Familie, monatlich 300 SMS, das Premiere-Abo und was uns sonst
noch so alles Spass macht) und regen uns dann auf, dass wir
die „lebensnotwendigen“ Dinge nicht mehr bezahlen können.

Ich kenne keine Familie mit 5 Handys und keine Person mit Premiere World.
Mein Freundeskreis ist zwischen 22 und 35 Jahre alt.

Diese „Hurra, der Staat wird´s schon richten“-Einstellung hat
die öffentlichen Kassen bereits gigantische Summen gekostet
und letzlich all die Erhöhungen von Steuern und Sozialabgaben
verursacht.

Richtig. da bin ich Deiner Meinung. Nur gehört das nicht zum Thema Ökosteuer.

So, jetzt hab ich mich genug ausgekotzt.

Passt schon.
Muß auch mal sein.

Gruß,

Mathias

Hallo,

Eine Woche Urlaub - eine Woche Zeit, ein paar Überlegungen zum
Thema Benzinpreis und Ökosteuer anzustellen.

Herzlichen Glückwunsch!
Alle Deine Argumente sind richtig und wahr!
Es ist ja kein Wunder, dass unserere „staatssozialistischen“ Branchen, nämlich Bauern und Spediteure, protestieren. Beide sind für den Markt schlicht nicht fit! Die Bauern produzieren unter massivem Dünger- und Pestizid- und Hormoneinsatz uneßbares Zeug, was dann glücklicherweise von der EU zu Fusel oder Preßpappe oder sonstwas verarbeitet wird. Die Spediteure haben jahrelang unter dem Schutz nationaler Gesetze gelebt und kaum was getan, um sich auf internationale Konkurrenz einzustellen.
Jetzt findet eine Marktbereinigung statt, die der Ökosteuer in die Schuhe geschoben wird.
Deutschland ist nun mal ein Land mit hohen Steuern, Abgaben, Umweltstandards usw (und auch viel Bürokratie), also müssen wir eben besser sein als die billigeren anderen. Und wo das nicht geht eben den Markt räumen. Immerhin verlangen wir, dass der Rest der Welt unsere Autos und Maschinen kauft, da können wir schlecht polnischen Spediteuren hier das Rumfahren verbieten.

Wenn die CDU, der ADAC und ihre treuen Vasallen (z.B. BILD) und die Spediteure die Millionen, die jetzt für Anzeigen, Kampagnen und Korsos verbraten werden, für Spritspar-Kurse (mit denen man seinen Verbrauch um bis zu 30% senken kann !!!) ausgeben würden, wäre schon viel gewonnen.
Das komische ist: Jeder jammert, aber kaum jemand besucht diese Kurse! (Wie auch Fahrertrainings sehr unbeliebt sind - das Ergebnis dieser dummen Überheblichkeit der deutschen Autofahrer werden wir beim ersten Herbstnebel wieder im Radio hören: düdeldüdeldö: zwischen München und Nürnberg 60 Kilometer Stau wegen einer Massenkarambolage mit 12 Toten.)

Dass ausgerechnet die Spießer-Partei CDU indirekt zu Blockaden aufruft - ich fasse es nicht! Solange die Ökos und „Friedensbewegung“ demonstriert haben: Zeter und Mordio!
Und jetzt: Merkel und Merz mit Arafat-Tuch und Spruchband, wie sie von den „Scheißbullen“ [Demo-Slang] weggetragen werden???
Ich fasse es nicht!

frank

.

Es ist ja kein Wunder, dass unserere „staatssozialistischen“
Branchen, nämlich Bauern und Spediteure, protestieren. Beide
sind für den Markt schlicht nicht fit!

Und was nicht fit ist, hat keine Daseinsberechtigung??

Jetzt findet eine Marktbereinigung statt,

oh … oh… oh…

Woher kommt mir dieses Vokabular blos bekannt vor?

Aber von deinen verbalen Ausrutschern abgesehen:
In deinem Artikel regst Du dich darueber auf, dass
„die Bauern“ nur mit massivem Duengereinsatz produzieren.

Was glaubst Du, wer leidet mehr unter der Oekosteuer,
die kleinen oder die grossen? Und welcher von beiden
verbraucht mehr Duenger und setzt mehr Technik ein?

Marco

Und was nicht fit ist, hat keine Daseinsberechtigung??

nein.
das ist nunmal marktwirtschaft. entweder wir mahcen marktwirtschaft oder wir machen sozialismus, aber nicht son wischiwaschi mit subventiönchen hier und da. (s. auch holzmann…)

mich anschließe
Hallo Frank

Es ist ja kein Wunder, dass unserere „staatssozialistischen“
Branchen, nämlich Bauern und Spediteure, protestieren. Beide
sind für den Markt schlicht nicht fit! Die Bauern produzieren
unter massivem Dünger- und Pestizid- und Hormoneinsatz
uneßbares Zeug, was dann glücklicherweise von der EU zu Fusel
oder Preßpappe oder sonstwas verarbeitet wird. Die Spediteure
haben jahrelang unter dem Schutz nationaler Gesetze gelebt und
kaum was getan, um sich auf internationale Konkurrenz
einzustellen.
Jetzt findet eine Marktbereinigung statt, die der Ökosteuer in
die Schuhe geschoben wird.
Deutschland ist nun mal ein Land mit hohen Steuern, Abgaben,
Umweltstandards usw (und auch viel Bürokratie), also müssen
wir eben besser sein als die billigeren anderen. Und wo das
nicht geht eben den Markt räumen. Immerhin verlangen wir, dass
der Rest der Welt unsere Autos und Maschinen kauft, da können
wir schlecht polnischen Spediteuren hier das Rumfahren
verbieten.

Wenn die CDU, der ADAC und ihre treuen Vasallen (z.B. BILD)
und die Spediteure die Millionen, die jetzt für Anzeigen,
Kampagnen und Korsos verbraten werden, für Spritspar-Kurse
(mit denen man seinen Verbrauch um bis zu 30% senken kann
!!!) ausgeben würden, wäre schon viel gewonnen.
Das komische ist: Jeder jammert, aber kaum jemand besucht
diese Kurse! (Wie auch Fahrertrainings sehr unbeliebt sind -
das Ergebnis dieser dummen Überheblichkeit der deutschen
Autofahrer werden wir beim ersten Herbstnebel wieder im Radio
hören: düdeldüdeldö: zwischen München und Nürnberg 60
Kilometer Stau wegen einer Massenkarambolage mit 12 Toten.)

Dass ausgerechnet die Spießer-Partei CDU indirekt zu Blockaden
aufruft - ich fasse es nicht! Solange die Ökos und
„Friedensbewegung“ demonstriert haben: Zeter und Mordio!
Und jetzt: Merkel und Merz mit Arafat-Tuch und Spruchband, wie
sie von den „Scheißbullen“ [Demo-Slang] weggetragen werden???
Ich fasse es nicht!

Ich stimme mit jedem deiner Sätze völlig überein. Wenn das so weitergeht, wird das aber nichts mit unserer Ehe :smile:

Die CDUler sollten aber vorsichtig damit sein, sich zum Schutz vor blockierende Brummis zu setzen. Vielleicht fällt dem ein oder anderen Trucker noch ein, wie oft die CDU in ihrer Amtszeit die Mineralölsteuer erhöht hat. Ein besseres Gedächtnis als manche CDU-Politiker zu haben, ist ja dieser Tage keine Kunst mehr. („Ich weiss nichts, und falls sie mir nachweisen können, dass ich doch was wissen müsste, hab ichs halt vergessen“). *g*

Gruss
Marion

Hi Mathias,

erstmal Danke für Deine Beurteilung. Mit der Antwort habe ich mir jetzt wieder etwas Zeit genommen.

Das ist richtig, nur wie sonst sollte man sich themennah Luft
machen?

Zugegeben, beeindruckend wirkt es schon, wenn sich die Brummis in Schleichfahrt durch die Städte schlängeln. Nur was ist eigentlich aus der guten alten Per-Pedes-Demonstration geworden, so mit hochgehaltenen Schildern, Spruchbändern und spontanem Parolen-Skandieren und Beschwörende-Lieder-Absingen?

Es zeigt sich, daß harte Fakten gar nicht nötig sind, um den
Wähler zufrieden zu stellen. Große Gesten sind es, was die
Leute wollen…

Nunja. Nicht gerade ein Musterbeispiel für mündige und/oder intelligente Wähler, oder? Wenn der Wähler nach wochenlangen wütenden Demonstrationen mit beinahe totaler Stillegung der Wirtschaft zufrieden ist, wenn der Regent huldvoll mit der Hand winkt, muss man sich über viele Dinge, die in der Politik passieren, wirklich nicht mehr wundern.

Daher sollten wir das niedrige Niveau halten und ausbauen!

Sicher richtig. Aber wie? Die Frage ist, ob steuerliche Entlastungen nicht etwas zu kurz gedacht sind. Das Argument, die Erdölindustrie würde die steuerbedingte Preisreduzierung relativ rasch zur Gewinnmaximierung nutzen, halte ich durchaus für plausibel. Das Hauptproblem meiner Meinung nach ist, dass auf dem Markt für Treibstoffe kein echter Wettbewerb herrscht, da eine technisch sinnvolle und flächendeckende Alternative fehlt. Der wirklich nur halbherzige Versuch der Automobilindustrie, ein wenig mit Wasserstoff und Erdgas herumzuexperimentieren, ist doch zu vernachlässigen. Würden wir uns wirklich ernsthaft um alternative Treibstoffe bemühen, würde sich sicher auch der Rohölpreis rasch regulieren.

Was Du vergißt, sind die Folgen auch in anderen
Lebensbereichen wie z.B. Heizkosten. Hier trifft es alle (bis
auf diejenigen, die ausschließlich mit Holz heizen natürlich)
, denn der Gaspreis ist an den Heizölpreis gebunden.
Für eine durchschnittliche Wohnung soll das wohl ca. DM 100
mehr pro Monat an Nebenkosten bedeuten.

Das ist sicher wahr. Das lässt sich aber wohl nicht ursächlich auf Steuererhöhungen zurückführen. Obwohl sich der Preis pro Liter Heizöl fast verdoppelt hat, beträgt der Steueranteil daran für private Haushalte ganze 4 Pf. Der Preissprung von 66 Pf. je Liter im August auf gut 95 Pf. im September ist so wohl nicht zu erklären. Für das produzierende Gewerbe beträgt die Steuererhöhung sogar nur 0,8 Pf je Liter. Ähnlich verhält es sich mit Erdgas. Hier wurde die Steuer um 0,32 Pf. je Kw/h für Private und 0,064 Pf. je Kw/H für Gewerbetreibende erhöht.
Wenn Du also 5000 Liter Heizöl im Jahr verbräts, liegt die steuerliche Mehrbelastung für den Privathaushalt gerademal 16,66 DM im Monat. Die restlichen 1250,-- DM Mehrkosten pro Jahr zahlst Du an die Industrie.

Es sind eben nicht alle gleich betroffen.
Vor allem der Familienvater, der eine große Wohnung heizen und
einen größeren Wagen bezahlen muß, ist betroffen.
Ich z.B., Single mit Firmenwagen, habe vielleicht DM 50 mehr
NK pro Monat. Was soll´s?

Naja, als Verbrauchssteuer ist sie natürlich verbrauchsabhängig und somit zumindest beeinflussbar (im Gegensatz zu Sozialversicherungsbeiträgen). Natürlich ist die Mehrbelastung für Dich als Single oder für mich als Doppelverdiener eher lächerlich. Ei drüber. Allerdings haben wir auch keine staatliche Förderung (verminderter EK-Steuersatz, Kindergeld, Freibeträge etc.). Ob der Familienvater am Ende wirklich so viel schlechter dasteht, müsste man mal ganz genau rechnen…

Ist das gerecht?

Sozial gerecht ist für mich, wenn jeder Bürger, unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Stand etc. gleichermassen und vor allem verbrauchsorientiert steuerlich belastet wird. Gerade bei Energiesteuern hat es jeder selbst in der Hand, seine steuerliche Belastung in Grenzen zu halten.
Sozial ungerecht finde ich eine Belastung, die nur einen Teil der Bevölkerung trifft, während der grosse Rest Vorteile geniesst.

Also trifft es wieder den Bürger.
ferner solltest Du Dich mal über die volkswirtschaftliche
Wirkung hausgemachter Preissteigerungen informieren.

Den Bürger trifft es immer, egal was jetzt passiert. Mindereinnahmen bei im Staatshaushalt verplanten Geldern werden immer irgendwie an die Bürger weitergegeben, sei es durch Steuererhöhungen an anderer Stelle, sei es durch steigende Sozialversicherungsbeiträge, sei es durch Minderleistung des Staates. Vieleicht gibt es halt keinen staatlich garantierten Anspruch auf Kindergartenplätze mehr und die Schnellstrasse von A nach B verwandelt sich langsam in einen Rübenacker. Dass die Aufnahme von Fremdgeld auch nicht die optimale Lösung sein kann, ist wohl mittlerweile auch jedem klar geworden.

Dass Preissteigerungen generell negativ auf die Volkswirtschaft einwirkten, ist mir natürlich klar. Allerdings sehe ich bei den Kraftstoffpreisen nicht unbedingt eine hausgemachte Preissteigerung. Der Löwenanteil ist fremdbestimmt (verdreifachte Rohölpreise, volkswirtschaftlich vollständig unverständliche Überbewertung des Dollar und Unterbewertung des Euro). Also liegt doch ein für uns zwar unangenehmes aber doch völlig normales Marktgeschehen vor, auf dass man auch entsprechend marktpolitisch reagieren kann. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Aussage des Herrn Mehdorn, bei der Bahn wegen der erhöhten Energiekosten auf Preissteigerungen zu verzichten, um für mehr Kunden attraktiv zu sein. Die Bahn ist zwar meiner Meinung nach immer noch reichlich überteuert, aber das ist für mich der Schritt in die richtige Richtung.

Bzgl. der Bauern gehe ich mit Dir konform.

Das ist eine Milchmädchenrechnung, da die Steuerbelastung an
anderer Stelle (Lohn-/MWst) gestiegen ist und andere Faktoren
wie Z.B. Mietzins/Immobilienpreise exorbitant angestiegen
sind.
Hier muß der Staat, wenn ünberhaupt, lindernd eingreifen,
nicht aber Inflation und Zinsen treiben durch realitätsferne
Steuerkapriolen.

Ich möchte auch keinesfalls behaupten, dass das tägliche Leben irgendwie biller geworden wäre. Der lieben Genauigkeit willen muss man aber feststellen, dass sich der Lebenshaltungskostenindex bei weitem weniger stark angewachsen ist wie die Löhne (Basisjahr 1991: 100; 1960: 35,9; 1998: 117,6; wobei allerdings bemerkt werden muss, dass die Preise seit 1991 im Osten wesentlich stärker angestiegen sind als im Westen).
Die einzige Steuerkapriole (immerhin werden wir mit der Steuerreform ja erstmal ganz nett entlastet) war vieleicht die - wie Lars schon bemerkt hat - etwas unglückliche Wahl des Wortes Ökosteuer. Wenn sie im öffentlichen Sprachgebrauch genau so bezeichnet würde, wie es eigentlich im Gesetz zur ökologischen Steuerreform steht („die Mineralölsteuer wird um 6 Pf. je Liter erhöht“), würde sich wahrscheinlich kaum jemand darüber aufregen.

  • Interessant vielleicht auch die Zusammensetzung des
    Kraftstoffpreises. Am 01.01.98 kostete der Liter Sprit
    durchschnittlich 1,615 DM. Darin enthalten: 98 Pf.
    Mineralölsteuer (60,68%) und 22,7 Pf. Importpreis. Am
    01.06.2000 lag der Preis im Schnitt bei 2,07 DM. Darin
    enthalten 110 Pf. Mineralölsteuer inkl. Ökosteuer (53,14 %)
    und ein Importpreis von 58,9 Pf. Der Steueranteil ist also
    real gesunken, während sich der Importpreis fast verdreifacht
    hat.

Wo hast Du die Zahlen her?
Ich hätte gerne eine Statistik seit 1970.
Gibt es so etwas im Netz?

Die Zahlen habe ich von unserem Umweltreferenten. Werde ihn gerne mal befragen, ob er eine entsprechende Aufstellung hat.

Eine solche Verpflichtung ist ja ganz nett.
Für die meisten Menschen ist aber das Familieneinkommen
interessanter als ein häheres Umweltziel, aufgestellt
ausschließlich von Leuten, die keine Existenzängste kennen.

Das ist zwar durchaus richtig, ändert aber wenig an der Tatsache, dass geschlossene Verträge wohl einzuhalten sind, oder? Mal ganz davon abgesehen, dass eine gewisse ökologische Denkweise, wenn wirklich ernstgenommen, durchaus auch positive Effekte für Lebensqualität und Wirtschaft haben kann. Und davon haben dann wieder alle was.

Ist das was Neues?
Hat nicht die aktuelle Regierung weite Teile der
Steuerreformvorschläge der alten Regierung, die sie damals
noch torpediert hatte, nun übernommen?

Das ist eben Politik.

Nein, neu ist das wahrlich nicht. Das zeigt eigentlich nur, wie wenig man auf das Vor-Wahlkampf-Geschwätz eines jeden beliebigen Politikers geben sollte.

Hier ist v.a. die Motivation interessant.
Sobald es an die Geldbörse geht, sind sich doch alle plötzlich
wieder einig.

Auch das gibt uns doch ein sehr gutes Bild über die sog. moralischen Grundwerte unserer Gesellschaft. Eigentlich erbärmlich.

…das ist keine Entschuldigung, denn eigene Fehler durch
fremde zu rechtfertigen ist billig.

Keine Rechtfertigung, das wäre wirklich zu billig. Einfach nur die Feststellung, dass es massiv blauäugig ist, denn blumigen Worten der derzeitigen Opposition Glauben zu schenken. Die Union hat in ihren Regierungsjahren - wie auch die SPD zur Zeit und vorher - bewiesen, dass es unmöglich ist, die Firma „BRD“ ohne Erhebung und Erhöhung von Steuern und Abgaben zu lenken. Ich verurteile das auch keineswegs, schliesslich ist mir die wirtschaftliche Notwendigkeit von Staatseinnahmen durchaus bewusst. Natürlich könnte alles viel besser laufen, wenn man dem Bund der Steuerzahler glauben will; tatsächlich lief und läuft es aber nicht schlecht in unserem Staat - völlig unabhängig davon, wer uns regiert. Was mich eigentlich wirklich ärgert, ist, dass so viele Bürger ständig über die böse Abzocke der Politiker lamentieren, alle Leistungen, die der Staat erbringt, von der kostenlosen Schul- und Universitätsausbildung für alle über die Infrastruktur bis hin zur inneren und äusseren Sicherheit, als selbstverständliches Himmelsgeschenk hinnehmen.

Kaum ein Betriebswirt ist für Subventionen (außer an sich
selbst).

Da spricht scheints der Betriebswirt (hier auch) ;o)
Leider habe ich aber in den letzten Tagen diverse hochgelehrte Volks- und Betriebswirtschaftler gehört, die lautstark gefordert haben, man solle sich in Deutschland endlich Frankreich zum Vorbild nehmen und demonstrieren und blockieren usw. und wo man alles staatlicherseits unterstützen müsse usw. Da habe ich doch glatt am eigenen Berufsstand gezweifelt…

Keine Schande, wenn der Staat direkter Verursacher des
Wehwehchens ist!

Gott, hätten wir die Regierung Kohl und vor allem Waigel und Blüm zum Teufel jagen müssen…

Ich kenne keine Familie mit 5 Handys und keine Person mit
Premiere World.
Mein Freundeskreis ist zwischen 22 und 35 Jahre alt.

Ich schon, glaub mir. Ich habe sogar einen Kumpel, der ständig drei(!) Handys mit sich rumschleppt, um auch ja bei D1, D2 und E jederzeit erreichbar zu sein. Falls Du jetzt lachst, ich finde es auch idiotisch. Es ist auch stets erbaulich, wenn mir meine Frau (Vermögensberaterin) erzählt, mit welch irrwitzigen, nennen wir es mal Lifestyle-Kosten manche Leute kommen und sich wundern, warum sie in die roten Zahlen rutschen.

Richtig. da bin ich Deiner Meinung. Nur gehört das nicht zum
Thema Ökosteuer.

Nicht ursächlich, da gebe ich Dir natürlich recht.

Bis denn
Peter

Hi Peter!

erstmal Danke für Deine Beurteilung. Mit der Antwort habe ich
mir jetzt wieder etwas Zeit genommen.

Schön. Dieselbe Ehre lasse ich Dir nun auch zutei werden… :smile:)

Das ist richtig, nur wie sonst sollte man sich themennah Luft
machen?

Zugegeben, beeindruckend wirkt es schon, wenn sich die Brummis
in Schleichfahrt durch die Städte schlängeln. Nur was ist
eigentlich aus der guten alten Per-Pedes-Demonstration
geworden, so mit hochgehaltenen Schildern, Spruchbändern und
spontanem Parolen-Skandieren und Beschwörende-Lieder-Absingen?

1.) man merkte, daß das nichts bringt.
2.) würden die Demonstranten zu Fuß gehen, würde es sofort auffallen, daß es sich lediglich um 30 - 40 Leute handelt.

Es zeigt sich, daß harte Fakten gar nicht nötig sind, um den
Wähler zufrieden zu stellen. Große Gesten sind es, was die
Leute wollen…

Nunja. Nicht gerade ein Musterbeispiel für mündige und/oder
intelligente Wähler, oder? Wenn der Wähler nach wochenlangen
wütenden Demonstrationen mit beinahe totaler Stillegung der
Wirtschaft zufrieden ist, wenn der Regent huldvoll mit der
Hand winkt, muss man sich über viele Dinge, die in der Politik
passieren, wirklich nicht mehr wundern.

O.K.
Andererseits gibt es aufgrund unseres indirekten Wahlsystems kaum eine andere Möglichkeit, nach der Bundestagswahl noch Einfluß zu nehmen.

Das macht doch die vielzitierten Wahllügen erst möglich.

Daher sollten wir das niedrige Niveau halten und ausbauen!

Sicher richtig. Aber wie? Die Frage ist, ob steuerliche
Entlastungen nicht etwas zu kurz gedacht sind. Das Argument,
die Erdölindustrie würde die steuerbedingte Preisreduzierung
relativ rasch zur Gewinnmaximierung nutzen, halte ich durchaus
für plausibel.

Ich auch.

Das Hauptproblem meiner Meinung nach ist, dass
auf dem Markt für Treibstoffe kein echter Wettbewerb herrscht,
da eine technisch sinnvolle und flächendeckende Alternative
fehlt.

Daher habe ich bereits die Lösung geliefert: wir brauchen einen staatlichen Erdölkonzern, der per Satzunng verpflichtet wird, maximal 1,5 % Gewinn zu machen.
Das würde als Konkurrenz reichen, denke ich.
Und die 1,5% Gewinnnspanne lohnt sich dennoch.

Der wirklich nur halbherzige Versuch der
Automobilindustrie, ein wenig mit Wasserstoff und Erdgas
herumzuexperimentieren, ist doch zu vernachlässigen. Würden
wir uns wirklich ernsthaft um alternative Treibstoffe bemühen,
würde sich sicher auch der Rohölpreis rasch regulieren.

Möglich, ja.
Nur fällt hier die Erdgaslösung weg, da der Gaspreis an den Rohölpreis gekoppelt ist.
Dabei gibt es von BMW und Volvo serienfertige Kombis mit Wechselmöglichkeit zwischen Gas und Benzin zu kaufen.
Das macht echt Sinn, v.a. für Vielfahrer, die sich solche Autos auch leisten können.

Was Du vergißt, sind die Folgen auch in anderen
Lebensbereichen wie z.B. Heizkosten. Hier trifft es alle (bis
auf diejenigen, die ausschließlich mit Holz heizen natürlich)
, denn der Gaspreis ist an den Heizölpreis gebunden.
Für eine durchschnittliche Wohnung soll das wohl ca. DM 100
mehr pro Monat an Nebenkosten bedeuten.

Das ist sicher wahr. Das lässt sich aber wohl nicht ursächlich
auf Steuererhöhungen zurückführen. Obwohl sich der Preis pro
Liter Heizöl fast verdoppelt hat, beträgt der Steueranteil
daran für private Haushalte ganze 4 Pf. Der Preissprung von 66
Pf. je Liter im August auf gut 95 Pf. im September ist so wohl
nicht zu erklären. Für das produzierende Gewerbe beträgt die
Steuererhöhung sogar nur 0,8 Pf je Liter. Ähnlich verhält es
sich mit Erdgas. Hier wurde die Steuer um 0,32 Pf. je Kw/h für
Private und 0,064 Pf. je Kw/H für Gewerbetreibende erhöht.
Wenn Du also 5000 Liter Heizöl im Jahr verbräts, liegt die
steuerliche Mehrbelastung für den Privathaushalt gerademal
16,66 DM im Monat. Die restlichen 1250,-- DM Mehrkosten pro
Jahr zahlst Du an die Industrie.

Hier ist aber die Ökosteuer-Erhöhung für kommenden Januar noch nicht drin, oder?
Das relativiert die Sache nach und nach.
Außerdem gibt es einen weiteren Punkt, den wir bisher vernachlässigt hatten.
Die Preissteigerungen wegen erhöhter Transportkosten.

Egal wie man es rechnet, es trifft den Normalbürger. Und das ist nun mal der Wähler der SPD (gewesen).

Es sind eben nicht alle gleich betroffen.
Vor allem der Familienvater, der eine große Wohnung heizen und
einen größeren Wagen bezahlen muß, ist betroffen.
Ich z.B., Single mit Firmenwagen, habe vielleicht DM 50 mehr
NK pro Monat. Was soll´s?

Naja, als Verbrauchssteuer ist sie natürlich
verbrauchsabhängig und somit zumindest beeinflussbar (im
Gegensatz zu Sozialversicherungsbeiträgen). Natürlich ist die
Mehrbelastung für Dich als Single oder für mich als
Doppelverdiener eher lächerlich. Ei drüber. Allerdings haben
wir auch keine staatliche Förderung (verminderter
EK-Steuersatz, Kindergeld, Freibeträge etc.). Ob der
Familienvater am Ende wirklich so viel schlechter dasteht,
müsste man mal ganz genau rechnen…

Tut er.
Ich habe ein Home-Office angemeldet. Ferner arbeite ich international.

Das alles tut der Normalmensch nicht. rechne allein den Wagen und die Mehrkosten an Heizung, und der S6euervorteil ist weitgehend erledigt.

Ist das gerecht?

Sozial gerecht ist für mich, wenn jeder Bürger, unabhängig von
Alter, Geschlecht, Beruf, Stand etc. gleichermassen und vor
allem verbrauchsorientiert steuerlich belastet wird. Gerade
bei Energiesteuern hat es jeder selbst in der Hand, seine
steuerliche Belastung in Grenzen zu halten.

Nein, denn selbst das absolute Mindestmaß ist schon viel zu teuer.
Da wäre vielleicht eine Staffelung pro Haushalt sinnvoll.

Sozial ungerecht finde ich eine Belastung, die nur einen Teil
der Bevölkerung trifft, während der grosse Rest Vorteile
geniesst.

Dann sind wir uns ja einig.

Also trifft es wieder den Bürger.
ferner solltest Du Dich mal über die volkswirtschaftliche
Wirkung hausgemachter Preissteigerungen informieren.

Den Bürger trifft es immer, egal was jetzt passiert.
Mindereinnahmen bei im Staatshaushalt verplanten Geldern
werden immer irgendwie an die Bürger weitergegeben, sei es
durch Steuererhöhungen an anderer Stelle, sei es durch
steigende Sozialversicherungsbeiträge, sei es durch
Minderleistung des Staates. Vieleicht gibt es halt keinen
staatlich garantierten Anspruch auf Kindergartenplätze mehr
und die Schnellstrasse von A nach B verwandelt sich langsam in
einen Rübenacker. Dass die Aufnahme von Fremdgeld auch nicht
die optimale Lösung sein kann, ist wohl mittlerweile auch
jedem klar geworden.

Durch ein paar notwendige und mögliche Einsparungen ist dieses Argument gleich entkräftet. Das wissen wir beide.
Man will es nur noch nicht wahrhaben.

Dass Preissteigerungen generell negativ auf die
Volkswirtschaft einwirkten, ist mir natürlich klar. Allerdings
sehe ich bei den Kraftstoffpreisen nicht unbedingt eine
hausgemachte Preissteigerung. Der Löwenanteil ist
fremdbestimmt (verdreifachte Rohölpreise, volkswirtschaftlich
vollständig unverständliche Überbewertung des Dollar und
Unterbewertung des Euro).

V.a. der niedrige Euro macht uns hier zu schaffen.
Und hier mußß der Staat reagieren.

Ganz lehrbuchartig:
in schlechten Zeiten Steuern runter, in guten Zeiten Steuern rauf. Antizyklische Fiskalpolitik nach Keynes. Eigentlich ganz einfach, aber in der Regierung unbekannt, da dort nur laute unfähige Juristen und Schulabbrecher sitzen…

Also liegt doch ein für uns zwar
unangenehmes aber doch völlig normales Marktgeschehen vor, auf
dass man auch entsprechend marktpolitisch reagieren kann.

Was heißt hier „kann“ ?
Es wird definitiv „marktpolitisch reagiert“ werden. Nämlich in Form von massiven Erhöhungen der Verbraucherpreise und der damit zwangsläufig einhergeheneden Steigerung der Inflation.
Als Folge fällt die Währung noch weiter.

Und genau das ist in der momentanen Situation Gift für die Situation im Lande.

Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die Aussage des
Herrn Mehdorn, bei der Bahn wegen der erhöhten Energiekosten
auf Preissteigerungen zu verzichten, um für mehr Kunden
attraktiv zu sein. Die Bahn ist zwar meiner Meinung nach immer
noch reichlich überteuert, aber das ist für mich der Schritt
in die richtige Richtung.

Sehe ich auch so.
Nur kann er das nicht lange durchhalten., wenn die Währungsentwicklung so bleibt.
Er wird die Inflationsrate an den Kunden weitergeben müssen.

Bzgl. der Bauern gehe ich mit Dir konform.

Das ist eine Milchmädchenrechnung, da die Steuerbelastung an
anderer Stelle (Lohn-/MWst) gestiegen ist und andere Faktoren
wie Z.B. Mietzins/Immobilienpreise exorbitant angestiegen
sind.
Hier muß der Staat, wenn ünberhaupt, lindernd eingreifen,
nicht aber Inflation und Zinsen treiben durch realitätsferne
Steuerkapriolen.

Ich möchte auch keinesfalls behaupten, dass das tägliche Leben
irgendwie biller geworden wäre. Der lieben Genauigkeit willen
muss man aber feststellen, dass sich der
Lebenshaltungskostenindex bei weitem weniger stark angewachsen
ist wie die Löhne (Basisjahr 1991: 100; 1960: 35,9; 1998:
117,6; wobei allerdings bemerkt werden muss, dass die Preise
seit 1991 im Osten wesentlich stärker angestiegen sind als im
Westen).

Das als Folge der unvermeidlichen Anpassung zwischen Ost und West. Die kann glücklicherweise niemand mehr verhindern.

des weitreren halte ich einen Vergleich mit dem Jahre 1960 für uninteressant.

Interessanter wäre 1980 - 19990 - 2000.
Hast Du hierzu Zahlen?

Die einzige Steuerkapriole (immerhin werden wir mit der
Steuerreform ja erstmal ganz nett entlastet) war vieleicht die

  • wie Lars schon bemerkt hat - etwas unglückliche Wahl des
    Wortes Ökosteuer. Wenn sie im öffentlichen Sprachgebrauch
    genau so bezeichnet würde, wie es eigentlich im Gesetz zur
    ökologischen Steuerreform steht („die Mineralölsteuer wird um
    6 Pf. je Liter erhöht“), würde sich wahrscheinlich kaum jemand
    darüber aufregen.

Natürlich würde man sich aufregen, da die verheerende Wirkung ja dieselbe ist.

Allerdings hat man es nun geschafft, dem Wort „Ökologie“ einen negativen Beigeschmack zu geben. Das ist eine Katastrophe, da es sich durchaus negativ auf das Umweltverhalten der Bevölkerung, quasi als Trotzreaktion, auswirken kann.

  • Interessant vielleicht auch die Zusammensetzung des
    Kraftstoffpreises. Am 01.01.98 kostete der Liter Sprit
    durchschnittlich 1,615 DM. Darin enthalten: 98 Pf.
    Mineralölsteuer (60,68%) und 22,7 Pf. Importpreis. Am
    01.06.2000 lag der Preis im Schnitt bei 2,07 DM. Darin
    enthalten 110 Pf. Mineralölsteuer inkl. Ökosteuer (53,14 %)
    und ein Importpreis von 58,9 Pf. Der Steueranteil ist also
    real gesunken, während sich der Importpreis fast verdreifacht
    hat.

Wo hast Du die Zahlen her?
Ich hätte gerne eine Statistik seit 1970.
Gibt es so etwas im Netz?

Die Zahlen habe ich von unserem Umweltreferenten. Werde ihn
gerne mal befragen, ob er eine entsprechende Aufstellung hat.

Das wäre nett.
Ist ein hochinteressanter Denkanstoß für mich.

Obwohl ich natürlich nach wie vor nicht der Meinung bin, daß, nur weil in der Vergangenheit die Erhöhungsquote fiel, nun umso schamloser erhöht werden darf.

Eine solche Verpflichtung ist ja ganz nett.
Für die meisten Menschen ist aber das Familieneinkommen
interessanter als ein häheres Umweltziel, aufgestellt
ausschließlich von Leuten, die keine Existenzängste kennen.

Das ist zwar durchaus richtig, ändert aber wenig an der
Tatsache, dass geschlossene Verträge wohl einzuhalten sind,
oder? Mal ganz davon abgesehen, dass eine gewisse ökologische
Denkweise, wenn wirklich ernstgenommen, durchaus auch positive
Effekte für Lebensqualität und Wirtschaft haben kann. Und
davon haben dann wieder alle was.

Dann möchte ich doch die Regierung darauf hinweisen, daß sie mit den gewonnen Wahlen einen Vertrag mit dem Bürger geschlossen hat.
Vertragsinhalt war hier u.a., daß der BÜrger dramatisch entlastet werden sollte…

Ist das was Neues?
Hat nicht die aktuelle Regierung weite Teile der
Steuerreformvorschläge der alten Regierung, die sie damals
noch torpediert hatte, nun übernommen?

Das ist eben Politik.

Nein, neu ist das wahrlich nicht. Das zeigt eigentlich nur,
wie wenig man auf das Vor-Wahlkampf-Geschwätz eines jeden
beliebigen Politikers geben sollte.

Ärgerlich, da wir die Folgen dieses landläufig tolerierten Verhaltens nun zu spüren bekommen.

Mußte denn die neue Regierung denn unbedingt auch die Unmoral von der alten Regierung Übernehmen?

Hier ist v.a. die Motivation interessant.
Sobald es an die Geldbörse geht, sind sich doch alle plötzlich
wieder einig.

Auch das gibt uns doch ein sehr gutes Bild über die sog.
moralischen Grundwerte unserer Gesellschaft. Eigentlich
erbärmlich.

Das stimmt.
Aber ich halte auch nichts davon, sich moralisch über alle anderen zu stellen. Dann muß man zwangsläufig so ein arroganter Arsch (sorry) wie Trittin werden, und das will ich tunlichst vermeiden. Zumindest, was meine Person betrifft.

Jeder ist sich eben selbstz der Nächste und mit dieser Konstante muß man als Politiker umgehen können (und das nicht nur in Bezug auf die persönlichen Pfründe…).
Man kann nicht einfach eine total bürgerfeindliche Steuerabänderung vornehemen und sich dann wundern, daß der kleine Mann nicht so großartige Umweltziele hat wie unsere Staatslenker, die ja kaum Unkosten im Alltag haben.

…das ist keine Entschuldigung, denn eigene Fehler durch
fremde zu rechtfertigen ist billig.

Keine Rechtfertigung, das wäre wirklich zu billig. Einfach nur
die Feststellung, dass es massiv blauäugig ist, denn blumigen
Worten der derzeitigen Opposition Glauben zu schenken. Die
Union hat in ihren Regierungsjahren - wie auch die SPD zur
Zeit und vorher - bewiesen, dass es unmöglich ist, die Firma
„BRD“ ohne Erhebung und Erhöhung von Steuern und Abgaben zu
lenken.

Moment: sie haben lediglich bewiesen, daß sie es nicht konnten.
Genau dasselbe beweist die Rot-Grüne Koalition momentan auch.
Daß es allerdings unmöglich sei, diesen Staat mit einer stabilen Abgabenpolitik zu lenken, möchte ich nicht unterschreiben.
Hier wäre mutige, nicht nur konsensorientierte Politik gefragt.

Und das wird immer schwieriger, denn die Fronten an den beiden Generationen verhärten sich.
Irgendwo muß man sparen bzw. anziehen.
Und das wird immer bei der keineren Wählergruppe sein. Und das wiederum werden zusehends die Jungen.
Nur sind die eben auch immer mobiler…

Ich verurteile das auch keineswegs, schliesslich ist
mir die wirtschaftliche Notwendigkeit von Staatseinnahmen
durchaus bewusst. Natürlich könnte alles viel besser laufen,
wenn man dem Bund der Steuerzahler glauben will; tatsächlich
lief und läuft es aber nicht schlecht in unserem Staat -
völlig unabhängig davon, wer uns regiert. Was mich eigentlich
wirklich ärgert, ist, dass so viele Bürger ständig über die
böse Abzocke der Politiker lamentieren, alle Leistungen, die
der Staat erbringt, von der kostenlosen Schul- und
Universitätsausbildung für alle über die Infrastruktur bis hin
zur inneren und äusseren Sicherheit, als selbstverständliches
Himmelsgeschenk hinnehmen.

Zu einfach.
Bei unserer Abgabenlast ist das aufgezählte Angebot sowieso selbstverständlich.

Kaum ein Betriebswirt ist für Subventionen (außer an sich
selbst).

Da spricht scheints der Betriebswirt (hier auch) ;o)
Leider habe ich aber in den letzten Tagen diverse hochgelehrte
Volks- und Betriebswirtschaftler gehört, die lautstark
gefordert haben, man solle sich in Deutschland endlich
Frankreich zum Vorbild nehmen und demonstrieren und blockieren
usw. und wo man alles staatlicherseits unterstützen müsse usw.
Da habe ich doch glatt am eigenen Berufsstand gezweifelt…

Ich bin nicht für Subventionen, aber durchaus für eine dauerhaft senkung der Mineralölsteuer.
Nichts anderes wird gefordert, denke ich.

Keine Schande, wenn der Staat direkter Verursacher des
Wehwehchens ist!

Gott, hätten wir die Regierung Kohl und vor allem Waigel und
Blüm zum Teufel jagen müssen…

Richtig.
Die waren nicht besser.
Darum geht es aber jetzt nicht. Dieser Vergleich bringt uns keinen Schritt weiter.

Ich kenne keine Familie mit 5 Handys und keine Person mit
Premiere World.
Mein Freundeskreis ist zwischen 22 und 35 Jahre alt.

Ich schon, glaub mir. Ich habe sogar einen Kumpel, der ständig
drei(!) Handys mit sich rumschleppt, um auch ja bei D1, D2 und
E jederzeit erreichbar zu sein. Falls Du jetzt lachst, ich
finde es auch idiotisch. Es ist auch stets erbaulich, wenn mir
meine Frau (Vermögensberaterin) erzählt, mit welch
irrwitzigen, nennen wir es mal Lifestyle-Kosten manche Leute
kommen und sich wundern, warum sie in die roten Zahlen
rutschen.

Jetzt stellt sich die Frage, ob das die Mehrheit ist.

Nur eine kleine Anmerkung zu Lifestylekosten: würden diese Leute plötzlich aufhören, diese Kosten zu haben, würden auf einen Schlag 200.000 Menschen arbeitslos werden.

Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, daß sich ein Kfz-Mechaniker einfach keinen 328i, ein Motorrad und ein 6.000DM Mountainbike leisten kann.

Man gaukelt ihm das aber vor und dann flucht er über hohe Benzinpreise. Finde ich auch doof.

Bis dann,

Mathias

nochwas
ist das ganze nicht ein prima lehrbeispiel zum thema:„wie manipuliere ich die massen(pöbel)“?
dieselben leute wundern sich, wie war es vor vielen jahren möglich das deutsche volk usw.
funktioniert doch immer wieder das spiel.
eine sprecherin des verbandes der ölwirtschaft erklärte auf n-tv, derzeit gäbe es sogar ein überangebot an öl auf dem markt, es handele sich um gezielte spekulationen.
cu
strubbel

haben in der Mehrheit leider ein kurzes Gedächtnis! Und wer sich darüber freut, dass vor einer Wahl ihm ein Kuli geschenkt wird, hat m. E. auch nicht das Wahlrecht verdient …
Gruss quirli

-)

Andrea

Hi Mathias,

unsere Positionen gleichen sich immer mehr an, find ich gut. Ein paar Sachen habe ich aber noch.

1.) man merkte, daß das nichts bringt.
2.) würden die Demonstranten zu Fuß gehen, würde es sofort
auffallen, daß es sich lediglich um 30 - 40 Leute handelt.

Da merkt man dann so richtig den geballten Volkszorn, gell?

O.K.
Andererseits gibt es aufgrund unseres indirekten Wahlsystems
kaum eine andere Möglichkeit, nach der Bundestagswahl noch
Einfluß zu nehmen.

Das macht doch die vielzitierten Wahllügen erst möglich.

Tatsächlich lasse ich mich langsam auch davon überzeugen, dass in manchen Bereichen ein wenig Basisdemokratie ganz gut tun würde.

Daher habe ich bereits die Lösung geliefert: wir brauchen
einen staatlichen Erdölkonzern, der per Satzunng verpflichtet
wird, maximal 1,5 % Gewinn zu machen.
Das würde als Konkurrenz reichen, denke ich.
Und die 1,5% Gewinnnspanne lohnt sich dennoch.

*g* Ist das nicht ein wenig arg sozialistisch für Dich?
Nein, ernsthaft, die Idee hat was. Allerdings müsste man verhindern, dass ein solcher, zwangsläufig aus Steuermitteln finanzierter Betrieb mit typisch deutscher Beamtengründlichkeit per Verwaltungswasserkopf in Grund und Boden gewirtschaftet wird und als Subventionsruine endet. Die ehemaligen Staatsbetriebe waren ja wirklich kein Muster an Wirtschaftlichkeit.

Möglich, ja.
Nur fällt hier die Erdgaslösung weg, da der Gaspreis an den
Rohölpreis gekoppelt ist.
Dabei gibt es von BMW und Volvo serienfertige Kombis mit
Wechselmöglichkeit zwischen Gas und Benzin zu kaufen.
Das macht echt Sinn, v.a. für Vielfahrer, die sich solche
Autos auch leisten können.

Erdgas sowieso, schon allein wegen des mageren Wirkungsgrads. Ich denke, die Zukunft liegt im Wasserstoff.

Hier ist aber die Ökosteuer-Erhöhung für kommenden Januar noch
nicht drin, oder?
Das relativiert die Sache nach und nach.
Außerdem gibt es einen weiteren Punkt, den wir bisher
vernachlässigt hatten.
Die Preissteigerungen wegen erhöhter Transportkosten.

Transportkosten kann man gelten lassen. Allerdings sind die steuerlichen Mehrbelasungen (ca. 1,80 DM je 100 km für 5 t Transportgut) in der Umlage leicht vernachlässigbar.
Bei Heizöl und Erdgas findet keine Steuererhöhung statt. Das Ökosteuergesetz spricht ausdrücklich von einer einmaligen Steuererhöhung bei Heizöl und Gas zum 01.01.1999. Nur die Treibstoffe werden jährlich angehoben und sind dann 2001 betroffen. Bei Heizöl zahlen wir 2001 genausoviel Steuern wie schon dieses und letztes Jahr.

Egal wie man es rechnet, es trifft den Normalbürger. Und das
ist nun mal der Wähler der SPD (gewesen).

Täusch Dich mal nicht. Bei der beliebten „Sonntagsfrage“ (letzte vom 15.09.) liegt die SPD bei allen Umfrage-Instituten zwischen 6 und 12% vor der CDU/CSU. Falls die Union 2002 punkten will, muss sie sich noch ein bischen anstrengen.

Tut er.
Ich habe ein Home-Office angemeldet. Ferner arbeite ich
international.

Teleworking? Hätt ich auch gerne.

Das alles tut der Normalmensch nicht. rechne allein den Wagen
und die Mehrkosten an Heizung, und der S6euervorteil ist
weitgehend erledigt.

Rein spasseshalber hab ich ein bischen gerechnet. Lt. Stat. Bundesamt beträgt das Schnitteinkommen Angestellte West z. Zt. 6.772,-- DM brutto. Mit so einem Gehalt hat ein Familienvater, StKl. 3, 2 Kinder, konfessionslos, nach Auszahlung vom Kindergeld gut 1.243,-- DM mehr netto als ein gleichverdienender Single.
Heizen ist wohl noch verständlich, aber Wagen? Ein ordentlicher Kombi verbraucht heute auch nicht mehr Sprit als ein normaler Viertürer. Ob die (Un-)Sitte, zur Geburt des ersten Kindes einen Kleinlaster anzuschaffen, damit man auch immer schön die halbe Kinderzimmereinrichtung mit dabeihaben kann, ernsthaft notwendig ist? Vans sind halt furchtbar trendy, selbst wenn sie wirtschaftlich z. T. nicht tragbar sind. In sein ist halt alles.

Wahrscheinlich werden mich jetzt wütende Eltern lynchen, aber es muss sich halt jeder darüber im Klaren sein, dass Kinder nicht nur Freude bringen, sondern auch kräftig Geld kosten und massive Einschnitte bei der Lebensqualität bedeuten. Und man sollte sich schon vor Produktionsbeginn von Nachwuchs überlegen, ob man sich das leisten kann und will.

Nein, denn selbst das absolute Mindestmaß ist schon viel zu
teuer.
Da wäre vielleicht eine Staffelung pro Haushalt sinnvoll.

Hast Du da konkrete Ideen? Ich kann´s mir grad rein rechnerisch nicht vorstellen.

Durch ein paar notwendige und mögliche Einsparungen ist dieses
Argument gleich entkräftet. Das wissen wir beide.
Man will es nur noch nicht wahrhaben.

Möglich, ja. Damit verlagerst man die Proteste aber nur auf eine andere Lobby. Einheitsrente? Millionen wütende Rentner drohen mit dem Krückstock. Abbau Landwirtschaftssubventionen? Traktorkonvois in Richtung Berlin. Irgendjemanden wirst Du immer das Budget kürzen müssen oder liebgewonnene Leistungen wegnehmen.

V.a. der niedrige Euro macht uns hier zu schaffen.
Und hier mußß der Staat reagieren.

Die BRD allein kann da wohl herzlich wenig tun. Gefragt ist aber sicher die EZB. Nett wäre es auch, wenn der IWF mal etwas mehr als nur Betroffenheit zeigen würde.

Ganz lehrbuchartig:
in schlechten Zeiten Steuern runter, in guten Zeiten Steuern
rauf. Antizyklische Fiskalpolitik nach Keynes. Eigentlich ganz
einfach, aber in der Regierung unbekannt, da dort nur laute
unfähige Juristen und Schulabbrecher sitzen…

Keynes hat recht. Nur - wieviel bessere Zeiten sollen denn noch kommen? Rein wirtschaftlich geht es uns gerade so gut wie lang nicht mehr.

Was heißt hier „kann“ ?
Es wird definitiv „marktpolitisch reagiert“ werden. Nämlich in
Form von massiven Erhöhungen der Verbraucherpreise und der
damit zwangsläufig einhergeheneden Steigerung der Inflation.
Als Folge fällt die Währung noch weiter.

Und genau das ist in der momentanen Situation Gift für die
Situation im Lande.

Bei der momentanen Inflationsrate euro-weit 2,2%, BRD 1,9% mache ich mir da keine allzugrossen Sorgen. Immerhin waren wir 1992 bei 5,1%, ohne das das allzusehr gestört hätte. Tatsächlich bedenklich ist der Euro-Aussenwert. Allerdings kam heute die Meldung, dass die Technologiewerte in den USA wegen Gewinnwarnung massiv einbrechen. Vieleicht ist das das erste Signal zur Trendwende. Bin auch gespannt, wie sich der Dollar nach der US-Wahl verhält.

Das als Folge der unvermeidlichen Anpassung zwischen Ost und
West. Die kann glücklicherweise niemand mehr verhindern.
des weitreren halte ich einen Vergleich mit dem Jahre 1960 für
uninteressant.

Interessanter wäre 1980 - 19990 - 2000.
Hast Du hierzu Zahlen?

Ja. Quelle: Arbeitgeberverband Metall

Lebenshaltungskosten (Basis 1991 = 100)
1980=74,8 1990=96,4 1998=117,6

Gehaltsindex (Basis 1980 = 100)
1980=100 1990=154,9 1998=215,9

Tarifgehalt TG3
1980=1.588 DM 1990=2.265 DM 1999=3.078 DM
(nur zum Vergleich zu den früheren Zahlen: 1960=434 DM)

Dann möchte ich doch die Regierung darauf hinweisen, daß sie
mit den gewonnen Wahlen einen Vertrag mit dem Bürger
geschlossen hat.
Vertragsinhalt war hier u.a., daß der BÜrger dramatisch
entlastet werden sollte…

Naja, immerhin haben wir eine Steuerreform mit drastischer Senkung der EK-Steuersätzen. Prinzipiell hast Du natürlich recht.

Mußte denn die neue Regierung denn unbedingt auch die Unmoral
von der alten Regierung Übernehmen?

Scheint bei Politikern genetisch bedingt zu sein. Mal bei Mendel nachschlagen…

Das stimmt.
Aber ich halte auch nichts davon, sich moralisch über alle
anderen zu stellen. Dann muß man zwangsläufig so ein
arroganter Arsch (sorry) wie Trittin werden, und das will ich
tunlichst vermeiden. Zumindest, was meine Person betrifft.

Jeder ist sich eben selbstz der Nächste und mit dieser
Konstante muß man als Politiker umgehen können (und das nicht
nur in Bezug auf die persönlichen Pfründe…).
Man kann nicht einfach eine total bürgerfeindliche
Steuerabänderung vornehemen und sich dann wundern, daß der
kleine Mann nicht so großartige Umweltziele hat wie unsere
Staatslenker, die ja kaum Unkosten im Alltag haben.

Vorrecht des Herrschenden. Na, wenigstens können wir uns alle vier Jahre raussuchen, wer uns unser Geld abnimmt.

Moment: sie haben lediglich bewiesen, daß sie es nicht
konnten.
Genau dasselbe beweist die Rot-Grüne Koalition momentan auch.
Daß es allerdings unmöglich sei, diesen Staat mit einer
stabilen Abgabenpolitik zu lenken, möchte ich nicht
unterschreiben.
Hier wäre mutige, nicht nur konsensorientierte Politik
gefragt.

Wäre zumindest den Versuch wert. Bleibt aber zu befürchten, dass eine solche Regierung nicht allzulange im Amt wäre, da sie einige äusserst unpopuläre Massnahmen treffen müsste, die garantiert nicht nach dem Geschmack der Wähler wären. Sie müsste sich fast diktatorischen Anstrich geben, da Konsens und Demokratie fast untrennbar zusammengehören. Es wäre eine Politik der besseren Einsicht. Ich fürchte nur, niemand wird sie haben wollen.

Und das wird immer schwieriger, denn die Fronten an den beiden
Generationen verhärten sich.
Irgendwo muß man sparen bzw. anziehen.
Und das wird immer bei der keineren Wählergruppe sein. Und das
wiederum werden zusehends die Jungen.
Nur sind die eben auch immer mobiler…

Das trifft den Punkt.

Zu einfach.
Bei unserer Abgabenlast ist das aufgezählte Angebot sowieso
selbstverständlich.

Blödsinnigerweise unterliegen auch staatliche Investitionen der Preisentwicklung auf dem Markt. Es ist ja auch nicht so, dass man Bestehendes nur schön instandhalten muss, es darf ja für den Bürger von allem ein bischen mehr sein.

Ich bin nicht für Subventionen, aber durchaus für eine
dauerhaft senkung der Mineralölsteuer.
Nichts anderes wird gefordert, denke ich.

Explizit gefordert wurden Subventionen für das Transportgewerbe. Die Allgemeinheit kam da leider nicht vor.

Jetzt stellt sich die Frage, ob das die Mehrheit ist.

Die Mehrheit vieleicht nicht, aber leider ein nicht unerheblicher Anteil.

Nur eine kleine Anmerkung zu Lifestylekosten: würden diese
Leute plötzlich aufhören, diese Kosten zu haben, würden auf
einen Schlag 200.000 Menschen arbeitslos werden.

Ich denke nicht, dass die Telkom oder sonstwer auch nur einen Mann mehr einstellt, nur weil ich 600,-- anstatt 60,-- pro Monat vertelefoniere. Vom Verwaltungsaufwand ist das wurscht.

Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, daß sich ein
Kfz-Mechaniker einfach keinen 328i, ein Motorrad und ein
6.000DM Mountainbike leisten kann.

Man gaukelt ihm das aber vor und dann flucht er über hohe
Benzinpreise. Finde ich auch doof.

Genau. Manch Verbraucher sollte sich mal einen Taschenrechner kaufen und mal nachrechen, ob er nicht vieleicht doch massiv über seine Verhältnisse lebt.

Schönes Wochenende
Peter

Hi Peter!

unsere Positionen gleichen sich immer mehr an, find ich gut.
Ein paar Sachen habe ich aber noch.

1.) man merkte, daß das nichts bringt.
2.) würden die Demonstranten zu Fuß gehen, würde es sofort
auffallen, daß es sich lediglich um 30 - 40 Leute handelt.

Da merkt man dann so richtig den geballten Volkszorn, gell?

Ach, die Leute sind schon sauer. Nur ist demonstrieren nicht das Ding der Deutschen.

Die Quittung gibt es bei der nächsten Wahl. Die Grünen sind tot in Deutschland.

O.K.
Andererseits gibt es aufgrund unseres indirekten Wahlsystems
kaum eine andere Möglichkeit, nach der Bundestagswahl noch
Einfluß zu nehmen.

Das macht doch die vielzitierten Wahllügen erst möglich.

Tatsächlich lasse ich mich langsam auch davon überzeugen, dass
in manchen Bereichen ein wenig Basisdemokratie ganz gut tun
würde.

Klar.

Daher habe ich bereits die Lösung geliefert: wir brauchen
einen staatlichen Erdölkonzern, der per Satzunng verpflichtet
wird, maximal 1,5 % Gewinn zu machen.
Das würde als Konkurrenz reichen, denke ich.
Und die 1,5% Gewinnnspanne lohnt sich dennoch.

*g* Ist das nicht ein wenig arg sozialistisch für Dich?
Nein, ernsthaft, die Idee hat was. Allerdings müsste man
verhindern, dass ein solcher, zwangsläufig aus Steuermitteln
finanzierter Betrieb mit typisch deutscher
Beamtengründlichkeit per Verwaltungswasserkopf in Grund und
Boden gewirtschaftet wird und als Subventionsruine endet. Die
ehemaligen Staatsbetriebe waren ja wirklich kein Muster an
Wirtschaftlichkeit.

Mit einher geht natürlich eine Reform aller öffentlichen Stellen.
In Zukunft wir sich die öffentliche Hand nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben beurteilen lassen müssen.
Der Beamtenststus wird sofort abgeschafft, genauso wie alle Privilegien für den öffentlichen Dienst.
Ausgenommen hiervon sind exekutive Stellen wie z.B. Polizei.

Dann ist das nicht etwa sozialistisch, sondern marktwirtschaftlich.

Der Staat fungiert hier lediglich als weiterer Marktteilnehmer.

Möglich, ja.
Nur fällt hier die Erdgaslösung weg, da der Gaspreis an den
Rohölpreis gekoppelt ist.
Dabei gibt es von BMW und Volvo serienfertige Kombis mit
Wechselmöglichkeit zwischen Gas und Benzin zu kaufen.
Das macht echt Sinn, v.a. für Vielfahrer, die sich solche
Autos auch leisten können.

Erdgas sowieso, schon allein wegen des mageren Wirkungsgrads.
Ich denke, die Zukunft liegt im Wasserstoff.

Sehe ich auch so. Man könnte aber jetzt sofort schon etwas tun. Und das wird definitiv verhindert aus Gründen der staatlichen Einnahmepolitik.
Soviel zu unseren Grünen…

Hier ist aber die Ökosteuer-Erhöhung für kommenden Januar noch
nicht drin, oder?
Das relativiert die Sache nach und nach.
Außerdem gibt es einen weiteren Punkt, den wir bisher
vernachlässigt hatten.
Die Preissteigerungen wegen erhöhter Transportkosten.

Transportkosten kann man gelten lassen. Allerdings sind die
steuerlichen Mehrbelasungen (ca. 1,80 DM je 100 km für 5 t
Transportgut) in der Umlage leicht vernachlässigbar.
Bei Heizöl und Erdgas findet keine Steuererhöhung statt. Das
Ökosteuergesetz spricht ausdrücklich von einer einmaligen
Steuererhöhung bei Heizöl und Gas zum 01.01.1999. Nur die
Treibstoffe werden jährlich angehoben und sind dann 2001
betroffen. Bei Heizöl zahlen wir 2001 genausoviel Steuern wie
schon dieses und letztes Jahr.

Sorry, das wusste ich nicht.
Also, was lernen wir daraus?
Diesel-Auto kaufen und Pumpe im Garten installieren.

Egal wie man es rechnet, es trifft den Normalbürger. Und das
ist nun mal der Wähler der SPD (gewesen).

Täusch Dich mal nicht. Bei der beliebten „Sonntagsfrage“
(letzte vom 15.09.) liegt die SPD bei allen Umfrage-Instituten
zwischen 6 und 12% vor der CDU/CSU. Falls die Union 2002
punkten will, muss sie sich noch ein bischen anstrengen.

Das ist schlimm für die SPD uind nur der Fall, weil die Spendenaffäre noch nicht bewältigt ist bzw. es sie überhaupt gab.

Eigentlich hätte die SPD alle Möglichkeiten gehabt, sich um über 20% abzusetzen.

So wendet sich das Blatt in ca. 1 Jahr. Und da beginnt die heiße Phase vor den Wahlen…

Tut er.
Ich habe ein Home-Office angemeldet. Ferner arbeite ich
international.

Teleworking? Hätt ich auch gerne.

Ist o.k. und man ist steuerlich recht flexibel…

Das alles tut der Normalmensch nicht. rechne allein den Wagen
und die Mehrkosten an Heizung, und der Steuervorteil ist
weitgehend erledigt.

Rein spasseshalber hab ich ein bischen gerechnet. Lt. Stat.
Bundesamt beträgt das Schnitteinkommen Angestellte West z. Zt.
6.772,-- DM brutto. Mit so einem Gehalt hat ein Familienvater,
StKl. 3, 2 Kinder, konfessionslos, nach Auszahlung vom
Kindergeld gut 1.243,-- DM mehr netto als ein
gleichverdienender Single.
Heizen ist wohl noch verständlich, aber Wagen? Ein
ordentlicher Kombi verbraucht heute auch nicht mehr Sprit als
ein normaler Viertürer. Ob die (Un-)Sitte, zur Geburt des
ersten Kindes einen Kleinlaster anzuschaffen, damit man auch
immer schön die halbe Kinderzimmereinrichtung mit dabeihaben
kann, ernsthaft notwendig ist? Vans sind halt furchtbar
trendy, selbst wenn sie wirtschaftlich z. T. nicht tragbar
sind. In sein ist halt alles.

Richtig. Warum übrigens liefert man bei diesen Dingern nicht eine Anleitung für die lieben Mamis mit, wie man sie parkt???

Wahrscheinlich werden mich jetzt wütende Eltern lynchen, aber
es muss sich halt jeder darüber im Klaren sein, dass Kinder
nicht nur Freude bringen, sondern auch kräftig Geld kosten und
massive Einschnitte bei der Lebensqualität bedeuten. Und man
sollte sich schon vor Produktionsbeginn von Nachwuchs
überlegen, ob man sich das leisten kann und will.

Richtig.
Wie die Entscheidung in den meisten Fällen ausfällt, ist ja bekannt und beschert uns erst das ganze Dilemma!!!
Daher ist ja diese Art der Besteuerung so saublöde!!!

Nein, denn selbst das absolute Mindestmaß ist schon viel zu
teuer.
Da wäre vielleicht eine Staffelung pro Haushalt sinnvoll.

Hast Du da konkrete Ideen? Ich kann´s mir grad rein
rechnerisch nicht vorstellen.

Hast zu viel gelöscht. Kann das nicht mehr nachvollziehen.

Durch ein paar notwendige und mögliche Einsparungen ist dieses
Argument gleich entkräftet. Das wissen wir beide.
Man will es nur noch nicht wahrhaben.

Möglich, ja. Damit verlagerst man die Proteste aber nur auf
eine andere Lobby. Einheitsrente? Millionen wütende Rentner
drohen mit dem Krückstock. Abbau Landwirtschaftssubventionen?
Traktorkonvois in Richtung Berlin. Irgendjemanden wirst Du
immer das Budget kürzen müssen oder liebgewonnene Leistungen
wegnehmen.

Klar.
Aber irgendwann muß man eben in eine sinnvolle Richtung gehen.
Und die heißt:

1.) Jeder AN muß natürlich Steuern und Beiträge entrichten, aber insgesamt nicht mehr als 30%.
2.) Der Generationenvertrag hat ZWEI Seiten.
3.) Der Staat darf nicht von kommunistischen Verfassungsfeinden regiert werden und die Steuergesetzgebung verhält sich antizyklisch.

So und nicht anders müssen die Basisgedanken aussehen, wenn die Sache hier Erfolg haben soll.
Die Ausprägungen im Detail kann man ja diskutieren, die Grundrichtung allerdings muß genauso laufen!

V.a. der niedrige Euro macht uns hier zu schaffen.
Und hier mußß der Staat reagieren.

Die BRD allein kann da wohl herzlich wenig tun. Gefragt ist
aber sicher die EZB. Nett wäre es auch, wenn der IWF mal etwas
mehr als nur Betroffenheit zeigen würde.

Die reagierten ja nun sogar.
Welch Wunder!

Ganz lehrbuchartig:
in schlechten Zeiten Steuern runter, in guten Zeiten Steuern
rauf. Antizyklische Fiskalpolitik nach Keynes. Eigentlich ganz
einfach, aber in der Regierung unbekannt, da dort nur lauter
unfähige Juristen und Schulabbrecher sitzen…

Keynes hat recht. Nur - wieviel bessere Zeiten sollen denn
noch kommen? Rein wirtschaftlich geht es uns gerade so gut wie
lang nicht mehr.

Die Zahlen müssen nicht nur gelesen und hochgelobt, sondern auch korrekt interpretiert werden.
Fakt ist, daß v.a. Firmen verdienen.
Der Bürger nicht.
Das ist ein Problem, daß man nicht mit einer höheren Besteuerung der Firmen lösen sollte, wie man es in der Regierungsfraktion ja ab und an immer noch hören kann, sondern die Lösung heißt: Mitarbeiterbeteiligung.
Kann man von den Amis lernen.
Wer was tut, der verdient gut. Wer nix tut, hat eben Pech gehabt.
Wer nix tun kann, hat hier sowieso eine gute Absicherung, die ich auch nicht antasten würde.

Was heißt hier „kann“ ?
Es wird definitiv „marktpolitisch reagiert“ werden. Nämlich in
Form von massiven Erhöhungen der Verbraucherpreise und der
damit zwangsläufig einhergeheneden Steigerung der Inflation.
Als Folge fällt die Währung noch weiter.

Und genau das ist in der momentanen Situation Gift für die
Situation im Lande.

Bei der momentanen Inflationsrate euro-weit 2,2%, BRD 1,9%
mache ich mir da keine allzugrossen Sorgen. Immerhin waren wir
1992 bei 5,1%, ohne das das allzusehr gestört hätte.

Damals war die internationale Währungssituation ganz anders. Schwacher USD, starke DM, kein Euro.

Heute haben wir eine äußerst labile Währung, die für einen riesigen Wirtschaftsraum gültig ist. Die Währung reagiert also (bzgl. Inflation) eher träge.
Das dicke Ende erwarte ich erst noch.

Tatsächlich bedenklich ist der Euro-Aussenwert. Allerdings kam
heute die Meldung, dass die Technologiewerte in den USA wegen
Gewinnwarnung massiv einbrechen. Vieleicht ist das das erste
Signal zur Trendwende. Bin auch gespannt, wie sich der Dollar
nach der US-Wahl verhält.

Ich denke, der Einbruch hat viel mit der Prognosekorrektur von Intel zu tun.
Ich sehe hier keinen landesweiten Trend.

Die Wahl werden die Demokraten gewinnen.
Das wird denn USD leicht bestärken.

Das als Folge der unvermeidlichen Anpassung zwischen Ost und
West. Die kann glücklicherweise niemand mehr verhindern.
des weitreren halte ich einen Vergleich mit dem Jahre 1960 für
uninteressant.

Interessanter wäre 1980 - 19990 - 2000.
Hast Du hierzu Zahlen?

Ja. Quelle: Arbeitgeberverband Metall

Lebenshaltungskosten (Basis 1991 = 100)
1980=74,8 1990=96,4 1998=117,6

Gehaltsindex (Basis 1980 = 100)
1980=100 1990=154,9 1998=215,9

Tarifgehalt TG3
1980=1.588 DM 1990=2.265 DM 1999=3.078 DM
(nur zum Vergleich zu den früheren Zahlen: 1960=434 DM)

Interessant. Warum bin ich dann trotzdem nicht 3-facher Porsche-Besitzer?

Dann möchte ich doch die Regierung darauf hinweisen, daß sie
mit den gewonnen Wahlen einen Vertrag mit dem Bürger
geschlossen hat.
Vertragsinhalt war hier u.a., daß der Bürger dramatisch
entlastet werden sollte…

Naja, immerhin haben wir eine Steuerreform mit drastischer
Senkung der EK-Steuersätzen. Prinzipiell hast Du natürlich
recht.

Es bringt doch nichts, die Steuerlast nur hin- und herzuschieben.

Mußte denn die neue Regierung denn unbedingt auch die Unmoral
von der alten Regierung Übernehmen?

Scheint bei Politikern genetisch bedingt zu sein. Mal bei
Mendel nachschlagen…

Mach mal.
An näherungsweise relevanten Ergebnissen finden sich hier nur ein paar Infos über Affen und Schweine…

Das stimmt.
Aber ich halte auch nichts davon, sich moralisch über alle
anderen zu stellen. Dann muß man zwangsläufig so ein
arroganter Arsch (sorry) wie Trittin werden, und das will ich
tunlichst vermeiden. Zumindest, was meine Person betrifft.

Jeder ist sich eben selbstz der Nächste und mit dieser
Konstante muß man als Politiker umgehen können (und das nicht
nur in Bezug auf die persönlichen Pfründe…).
Man kann nicht einfach eine total bürgerfeindliche
Steuerabänderung vornehemen und sich dann wundern, daß der
kleine Mann nicht so großartige Umweltziele hat wie unsere
Staatslenker, die ja kaum Unkosten im Alltag haben.

Vorrecht des Herrschenden. Na, wenigstens können wir uns alle
vier Jahre raussuchen, wer uns unser Geld abnimmt.

Das nennt man dann wohl Demokratie…

Moment: sie haben lediglich bewiesen, daß sie es nicht
konnten.
Genau dasselbe beweist die Rot-Grüne Koalition momentan auch.
Daß es allerdings unmöglich sei, diesen Staat mit einer
stabilen Abgabenpolitik zu lenken, möchte ich nicht
unterschreiben.
Hier wäre mutige, nicht nur konsensorientierte Politik
gefragt.

Wäre zumindest den Versuch wert. Bleibt aber zu befürchten,
dass eine solche Regierung nicht allzulange im Amt wäre, da
sie einige äusserst unpopuläre Massnahmen treffen müsste, die
garantiert nicht nach dem Geschmack der Wähler wären. Sie
müsste sich fast diktatorischen Anstrich geben, da Konsens und
Demokratie fast untrennbar zusammengehören. Es wäre eine
Politik der besseren Einsicht. Ich fürchte nur, niemand wird
sie haben wollen.

Klar. Weil unsere Legislaturperioden zu kurz und unsere Politiker zu verlogen sind.

Minister sollten fachbezogen ausgebildet sein MÜSSEN!

Wie kann das denn sein, daß Anwälte (!!!) dieses Land lenken???

Und das wird immer schwieriger, denn die Fronten an den beiden
Generationen verhärten sich.
Irgendwo muß man sparen bzw. anziehen.
Und das wird immer bei der keineren Wählergruppe sein. Und das
wiederum werden zusehends die Jungen.
Nur sind die eben auch immer mobiler…

Das trifft den Punkt.

Das wird hier in 25 Jahren ein Rentnerstaat sein.

Zu einfach.
Bei unserer Abgabenlast ist das aufgezählte Angebot sowieso
selbstverständlich.

Blödsinnigerweise unterliegen auch staatliche Investitionen
der Preisentwicklung auf dem Markt. Es ist ja auch nicht so,
dass man Bestehendes nur schön instandhalten muss, es darf ja
für den Bürger von allem ein bischen mehr sein.

Das hat er sich durch seine horrend hohen Steuern auch verdient.

Ich bin nicht für Subventionen, aber durchaus für eine
dauerhaft senkung der Mineralölsteuer.
Nichts anderes wird gefordert, denke ich.

Explizit gefordert wurden Subventionen für das
Transportgewerbe. Die Allgemeinheit kam da leider nicht vor.

Ich fordere, wie die CSU geschlossen und die CDU größtenteils, die Abschaffung des Ökosteueranteils an der Mineralölsteuer.
Zusätzlich fordere ich, dioe Moineralölsteuer um weitere 10% zu senken und eine Autobahn-Jahresvignette zum Preis von DM 50 für PKW einzuführen.

Jetzt stellt sich die Frage, ob das die Mehrheit ist.

Die Mehrheit vieleicht nicht, aber leider ein nicht
unerheblicher Anteil.

Nur eine kleine Anmerkung zu Lifestylekosten: würden diese
Leute plötzlich aufhören, diese Kosten zu haben, würden auf
einen Schlag 200.000 Menschen arbeitslos werden.

Ich denke nicht, dass die Telkom oder sonstwer auch nur einen
Mann mehr einstellt, nur weil ich 600,-- anstatt 60,-- pro
Monat vertelefoniere. Vom Verwaltungsaufwand ist das wurscht.

Telefon ist für Dich Lifestyle??
Wo lebst Du denn?

Wobei ich allerdings auch der Meinung bin, daß sich ein
Kfz-Mechaniker einfach keinen 328i, ein Motorrad und ein
6.000DM Mountainbike leisten kann.

Man gaukelt ihm das aber vor und dann flucht er über hohe
Benzinpreise. Finde ich auch doof.

Genau. Manch Verbraucher sollte sich mal einen Taschenrechner
kaufen und mal nachrechen, ob er nicht vieleicht doch massiv
über seine Verhältnisse lebt.

Das tun sie alle und daher habenwir das reichste Bankenwesen der Welt.

Bis dann,

Mathias

Für die Beiträge von Mathias und Peter eine 1+
Hallo Mathias,

Klasse Beitrag…
Die „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ von John Maynard Keynes sollte Pflichtlektüre für Politiker sein. Tja, Schiller fehlt doch.

Das mit den Schulabbrechern ist etwas krass formuliert…:wink: Das deutsche Bildungssystem ist ja bestimmt nicht das Mass aller Dinge.

Über „Unkosten“ war ich aber erstaunt. Zu meiner Zeit gab es nur Kosten.:smile:) Hat sich das geändert?

Jedenfalls haben Peter und Du Mathias, sich ernsthafte Gedanken gemacht. Habe selten solch informative Artikel bei w-w-w gelesen. Auf meiner w-w-w „Schwafeltabelle“ deshalb eine 1+.

cu felix

Hi !

Klasse Beitrag…
Die „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des
Geldes“ von John Maynard Keynes sollte Pflichtlektüre für
Politiker sein. Tja, Schiller fehlt doch.

Die Jungs lesen wohl lieber die Mao-Bibel…

Das mit den Schulabbrechern ist etwas krass formuliert…:wink:
Das deutsche Bildungssystem ist ja bestimmt nicht das Mass
aller Dinge.

…daher sollte man sich schon in der Lage zdazu sehen, es wenigstens am Stück zu durchlaufen, oder?

Über „Unkosten“ war ich aber erstaunt. Zu meiner Zeit gab es
nur Kosten.:smile:) Hat sich das geändert?

es gibt Worte und Unworte, Dinge und Undinge, warum soll es dann nicht Kosten und unkosten geben? Ist wohl einfach eine Steigerung…

Jedenfalls haben Peter und Du Mathias, sich ernsthafte
Gedanken gemacht. Habe selten solch informative Artikel bei
w-w-w gelesen. Auf meiner w-w-w „Schwafeltabelle“ deshalb eine
1+.

Danke Dir, Felix.

Wir stecken da halt seit 1,5 Jahren voll drin, in dieser (und in ähnlichen) Diskussionen.

Das ist hier irre informativ.
Hier lernste was, v.a. von Peter, der die Sache, wenn nötig, immer mal wieder in moderatere Bahnen lenken kann. Diese Gabe fehlt mir zuweilen.

Bis dann,

Mathias

Hallo BWLer,

es gibt Worte und Unworte, Dinge und Undinge, warum soll es :dann nicht Kosten und unkosten geben? Ist wohl einfach eine :Steigerung…

Klar, als Wort. Nicht als Begriff. Als (ehemaliger) Kaufmann kann ich „Unkosten“ so nicht akzeptieren. Es gibt halt nur Kosten. Berichtige mich…:wink:

Ist wohl aber meine Schuld. Ich hatte einen komischen Prof. Unkosten ist in meinem Kopf halt ein „„Unwort““. Werde ich wohl niemals vergessen.

cu Felix,
der sich freut einen Kontakt mit denkenden BWL Menschen gefunden zu haben.