'Ein System kann sich nicht selbst verstehen'

Die Summe aus x1 bis xn geht trivialerweise im Limes gegen die
Gesamtsumme aller Faktoren innerhalb des Systems A. Mir
anderen Worten, irgendwann haben wir das Ding so vereinfacht,
dass nichts mehr vom ursprünglichen System erhalten ist. Wir
haben dann zwar ein System Z, dass wir nachvollziehen können,
aber die Summe der gestrichenen x1 bis xn-Faktoren ist um ein
Vielfaches größer als das, was uns erhalten geblieben ist.

Haben wir also am meisten über uns selbst verstanden, wenn wir analog zum chinesischen Zimmer ein deutsches Zimmer bauen, d.h. unser eigenes Gehirn komplett mit Zettelchen simulieren? Was macht den Grad an Verständnis aus?

Ich bin mir nicht sicher, ob Gödel das so formuliert hat. Es
erinnert an den ersten Unvollständigkeitssatz, aber selbst mit
dem gibt es in dieser harschen Form ein Problem, weil lt.
Gödel dieser Satz nur für ein „hinreichend einfaches“ System
gilt.

Hallo,

Du zitierst Gödel falsch. Es geht bei ihm nicht um hinreichend einfache, sondern um hinreichen mächtige Systeme.

Gruß
Gunter

Tatsächlich geht es um beides. Auch wenn das grundsätzlich mehr mit Mathematik zu tun hat und damit etwas OT wird.
Aber Gödels Kernaussage ist ja „entweder unvollständig oder widersprüchlich“. Beide Begriffe wiedersprechen ja ohne hin nicht einer „Nachvollziehbarkeit“ (das macht uns die Mathematik ja mit dem nicht definierten Teilen durch Null vor. Es stört ja nicht die Reproduzierbarkeit anderer Ergebnisse).
Außerdem tue ich mich hier auf dem Board mit Mathe immer etwas schwer. Wie würde man denn z.B. ein Summenzeichen hier reinkriegen?

Gruß
Peter B.

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‚‚ganzes‘‘ Universum?

lt.
Gödel dieser Satz nur für ein „hinreichend einfaches“ System
gilt. Für Systeme beliebiger Komplexität wiederum gibt es da
durchaus eine Beweislücke.

heißt das: Für ein komplexeres System sei mathematisch-theoretische Methode DOCH wieder anwendbar, weil sie komplexer ist?
Wie aber verhält es sich mit dem ‚‚System‘‘ ‚‚gesamtes Universum‘‘?
Wir wissen nicht einmal, ob unser Begriff ‚‚Ganzes‘‘ auf das Universum als solche sanwendbar ist …
ob es ‚‚ganz‘‘, ‚‚die Summe seiner Teilphänomene‘‘, ein ‚‚Etwas‘‘ überhaupt ist …
So stößt - in meinen Augen - Naturwissenschaft an die Grenzen ihrer eigenen definierten Ursprünge, ihrer Grundgrößen.

Hallo Oliver,

die mathematische Methode, zu vereinfachen, haut offensichtlich nicht hin. eine vereinfachte Teilansicht kann allenfalls zu einem Teilverständnis führen.
Das gleiche Problem bekommt man zu spüren, wenn man z.B. in Deutsch in der Schule literarische Texte interpretiert. Alles beruht auf Zerlegung und Betrachtung vereinfachter Teile. Wobei häufig der Text als solcher verloren geht.
Ich würde mir wünschen, der Grad an Verständnis würde sich messen lassen und er würde je näher man am kompletten Originalsystem dran ist desto höher zu werten sein. Aber das ist subjektiv. Weil ich aus meinem Verständnis obiger Folge nicht an Zerlegung als Mittel zum Verständnis glaube. Es wird wohl nie eine DIN-Norm für Verständnis geben.

Gruß
Peter B.

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Das Universum als System ist offensichtlich (wie alle natürlichen Systeme) widerspruchsfrei. Denn wenn es widersprüchlich wäre, würde es wohl kaum funktionieren. Dass die Methodik der mathematischen Abbildung Widersprüche in der grundlegenden Axiomatik hat, betrifft nur die Qualität des Modells, nicht jedoch das Ursprungssystem. Insofern behaupte ich da einfach mal, dass die Naturwissenschaften inklusive der Mathematik (die ja eigentlich nichts mit Natur sondern nur mit Logik am Hut hat) noch einen weiten Weg zu gehen haben und der Herr Hawkins falsch lag als er sagte, alles Wichtige sei bereits erforscht.

Gruß
Peter B.

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