Moin!
Mich würde interessieren, womit im Falle einer erstatteten
Anzeige zu rechnen ist.
Mit nix.
Wen interessiert das Gewäsch eines Hilfssherriffs ohne
Befugnis?
Der Busfahrer wird gedacht haben, dass der Fahrer bewusst
gegen die Einbahnstraßenregelung verstoßen hat. Schließlich
ist er den ganzen Tag unterwegs und erlebt auf deutschen
Straßen allerhand mit.
Wenn ich jeden busfahrer angezeigt hätte, der mich in den letzten 20 Jahren genötigt hat, wäre der ÖPNV in München schon längst zum Erliegen gekommen.
Ich fahre im Jahr um die 120.000 Km allein mit meinem Alltags-PKW. Nochmal 10.000 Km kommen mit den Privatfahrzeugen hinzu.
Ich erlebe jeden Tag die wildesten Stunts. Und trotzdem ist mir meine Zeit für Anzeigen zu schade.
Deswegen hat er den Autofahrer
wahrscheinlich auch angesprochen. Da der Autofahrer das Schild
aber nur übersehen und dies dem Busfahrer gesagt hat, teile
ich deine Vermutung, dass keine Anzeige kommen wird.
Was geht das den Busfahrer überhaupt an?
Wenn er sich die Zeit für eine Anzeige nehmen möchte, so kann er das ja gerne tun. Nur wird eben nichts dabei herauskommen, wenn der PKW-Führer sich nicht völlig dämlich anstellt.
Im Zweifel war der Halter eben nicht dort und der Wagen in
seiner Garage. Er wird zudem kaum in Beugehaft genommen
werden, um einen vermeintlich anderen Fahrer zu nennen.
Da greifst du ja wirklich ganz tief in die Trickkiste. :
So spannend ist das doch nicht.
Notwehr gegen Hilfssherriffs ist eines der wichtigen Werkzeuge des Vielfahrers.
Man
kann die 20 Zloty aber auch einfach zahlen, falls tatsächlich
was kommen sollte, und sich nicht wie der oberschlaue
Behördenschreck verhalten.
Weshalb sollte man?
Busfahrer haben oft ein hohes Frustpotential. Zeige
Verständnis, eine Anzeige wird zu 99,99% sowieso niemals
kommen. Er wollte sich vermutlich nur wichtig machen.
Ja, klar, vor allem bei Busfahrern. Da kenn ich andere
Berufsgruppen bzw. Fahrer bestimmter Fahrzeuge…
Ich erlebe folgende „Berufsgruppen“ als auf der Straße besonders gefährlich:
- Kurierfahrer
- Busfahrer (Reisebus genauso wie Stadtbus)
- LKW-Fahrer
- Oberlehrer
- frustrierte Vertriebler
Dann kommen irgendwann mal die unkonzentrierten Hausfrauen und die überforderten Wenigfahrer.
Danach kommt lange nichts, bis wir dann bei jungen, unsicheren Schnellfahrern ankommen.
Die geübten Schnellfahrer, die ab und an mal einen Schnarcher anblinken, sind kein Problem. Vermutlich für mich v.a. deshalb, weil ich ein solcher bin…
Nicht wenige Stadtbusfahrer halten einfach drauf und setzen ihre (vermeintlichen) Vorfahrtsrechte gnadenlos durch. Und das mit 20 Tonnen unterm Hintern. Da ist es völlig fehl am Platze, den berufsstand zu verklären und irgendwelche anderen Gruppen als noch schlimmer zu klassifizieren, um die Diskussion vom Busfahrer abzulenken.
Ich sehe einige dieser Rächer des ÖPNV als extrem gefährlich an, v.a. wenn das „Recht“ auf Einfädeln aus der Haltestelle gegen PKWs durchgesetzt wird, die mit 50 Km/h 100m entfernt vom Bus fahren…
Gruß,
M.