Eine Art andere von 'Private Equity'

Hallo beisammen,

weiß nicht, ob man mir hier helfen kann, aber ich versuche es einfach mal. Also: Wir, drei Jungs, wollen ein Gastronomieprojekt realisieren (ja schon wieder eines - aber das lassen wir bitte außen vor). Die Kosten hierfür sind recht hoch und wir haben aktuell nur knapp 1/4 des benötigten Kapitals. Banken sind, was die finanzieren solcher Projekte angeht recht zurückhaltend. Vor allem dann, wenn außer der Idee und einem Businessplan, keine Sicherheiten da sind - kann ich ja auch verstehen. Wir wollen daher als nächstes versuchen Geld von Freunden, Bekannten und Bekannten-Bekannten zu besorgen. Freunde haben eventuell noch (je nach geliehender Summer) Vertrauen, dass man mit dem Geld nicht durchbrennt, Bekannte schon weniger und Bekannte-Bekannte gar nicht mehr - auch das verstehe ich. Daher sind wir am überlegen, wie wir das geliehene Geld (bis zum Start des Projektes) vertrauensvoll verwalten lassen - Stichwort „Treuhandkonto“ oder ähnliches. Dann überlegen wir noch, wie wir uns (bis wir das Geld zusammen haben) rechtlich organisieren. Ich hatte schon den Gedanken einen Verein zu gründen und das geliehene Geld quasi als Mitgliedsbeitrag zu betrachten. Aber das geht glaube ich nicht, da wir dann das Geld auch versteuern müssten und das wäre ja nicht im Sinne des Erfinders.

Hat jemand Ideen was man hier machen könnte bzw. wen man dazu am besten befragt?

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Wenn nicht, bitte einfach nachhaken.

Besten Dank, Alex

Wir wollen daher als nächstes versuchen
Geld von Freunden, Bekannten und Bekannten-Bekannten zu
besorgen.

Sehr gute Idee!

Freunde haben eventuell noch (je nach geliehender
Summer) Vertrauen, dass man mit dem Geld nicht durchbrennt,
Bekannte schon weniger und Bekannte-Bekannte gar nicht mehr -
auch das verstehe ich. Daher sind wir am überlegen, wie wir
das geliehene Geld (bis zum Start des Projektes)
vertrauensvoll verwalten lassen - Stichwort „Treuhandkonto“
oder ähnliches.

Das müsste sich doch auch vertraglich regeln lassen. Also z.B. eine Person, der die Beteiligten vertrauen verwaltet das Geld auf vertraglicher Basis treuhänderisch.

Dann überlegen wir noch, wie wir uns (bis wir
das Geld zusammen haben) rechtlich organisieren. Ich hatte
schon den Gedanken einen Verein zu gründen und das geliehene
Geld quasi als Mitgliedsbeitrag zu betrachten. Aber das geht
glaube ich nicht, da wir dann das Geld auch versteuern müssten
und das wäre ja nicht im Sinne des Erfinders.

Ich denke, das die Organisation als Verein problematisch ist. Am einfachsten wird es sein, wenn ihr das ganze zunächst als GbR laufen lasst. Auch wenn ihr da gesetzlich „Gesamtschuldnerisch“ haftet würde ich auch hier einen Vertrag zwischen den beteiligten Parteien schließen. Also eine Art „Satzung“. So weiß jeder, waoran er ist und kommt nicht auf „dumme Gedanken“.

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich
ausgedrückt. Wenn nicht, bitte einfach nachhaken.

Absolut :wink:

Besten Dank, Alex

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Greetz
Sheldrick

Hi Sheldrick,

danke für deine Antwort. Gbr hatte ich auch schon im Sinn, aber ich wollte eigentlich das ganze Steuerthema etc. hinaus zögern, bis wir tatsächlich mit dem Projekt beginnen.

Gibt es eventuell noch andere Möglichkeiten?

Danke und Gruß, Alex

aber ich wollte eigentlich das ganze Steuerthema etc. hinaus
zögern, bis wir tatsächlich mit dem Projekt beginnen.

Welche Steuern?
Also es wäre mir neu, wenn beim Einsammeln der Gelder Steuern anfallen…

Gibt es eventuell noch andere Möglichkeiten?

Mir fällt außer der direkten Firmengründung nichts ein. Wenn ihr keine Gesellschaft gründet, rutscht ihr ohnehin automatisch in die GbR…

Greetz
Sheldrick

Hallo,

Wir wollen daher als nächstes versuchen
Geld von Freunden, Bekannten und Bekannten-Bekannten zu
besorgen.

Sehr gute Idee!

deine Meinung sei dir unbenommen, meine ist das genaue Gegenteil.

Nicht umsonst heißt es, bei Geld hört die Freundschaft auf. Sicherlich ist es nett, einem Freund finanziell unter die Arme zu greifen und ihm damit zu helfen, einen Traum bzw. einen hoffentlich ausgereiften Plan zu verwirklichen. In aller Regel aber haben die finanzierenden Freunde keine ausreichenden Kenntnisse um zu beurteilen, in was sie da überhaupt investieren. Und wenn es schief geht, ist meist nicht nur das Geld weg, sondern auch die Freundschaft.

Professionelle Kreditgeber denken rein gewinnorientiert und können mit ihrer Erfahrung oft eine angemessene Einschätzung treffen, ob das Risiko nicht übermäßig groß ist. Eine Kreditablehnung ist daher meist kein böser Wille, sondern als Tip zu sehen, sich das Projekt noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.

Ich jedenfalls würde meine Freunde weder darum bitten, mich zu finanzieren noch würde ich ihnen Geld leihen. Sonstige Hilfe oder mit anpacken jederzeit, aber nennenswerte Beträge investieren ist tabu.

Wie bei jeder Geldanlage sollte man verstehen, um was es geht und beurteilen können, ob Risiko und Rendite angemessen sind und man mit einem möglichen Totalverlust leben kann und will. Oder sich kompetent von Dritten beraten lassen, was durch den Kreditnehmer selbst per se nicht möglich ist.

Gruß
Nils

Ich jedenfalls würde meine Freunde weder darum bitten, mich
zu finanzieren noch würde ich ihnen Geld leihen. Sonstige
Hilfe oder mit anpacken jederzeit, aber nennenswerte Beträge
investieren ist tabu.

Das ist als Meinung unbestreitbar.

Wie bei jeder Geldanlage sollte man verstehen, um was es geht
und beurteilen können, ob Risiko und Rendite angemessen sind
und man mit einem möglichen Totalverlust leben kann und will.
Oder sich kompetent von Dritten beraten lassen, was durch den
Kreditnehmer selbst per se nicht möglich ist.

Ich denke auch nicht, dass die besagten Bekannten und Verwandten das als reine Geldanlage betrachten.
Es gibt meiner Meinung nach durchaus geschäftliche Vorhaben, für die diese Art der Finanzierung sehr gut geeignet ist. Natürlich ist unbestreitbar, dass der „Druck“ der Gesellschafter gegenüber Bekannten und Verwanden deutlich höher sein wird als gegenüber einer Bank. Aber genau das kann förderlich für den Erfolg des Geschäfts sein.
Es gibt Länder, in denen werden solche Projekte AUSSCHLIEßLICH über diesen Weg realisiert. Die Gründer bewahren sich so eine gewisse Flexibilität. Das jemand die eigene Verwandtschaft über den Tisch zieht mag vorkommen, ist aber sicherlich die Ausnahme.

Letztendlich ist es eine „Glaubensfrage“ die jeder für sich entscheiden muss. Faktisch spricht jedoch aus meiner Sicht nichts dagegen. Schließlich wird keiner zu etwas gezwungen.

Greetz
Sheldrick

Hallo,

die Idee ist an sich nicht schlecht, aber leider ein ganzes Stück komplizierter. Ganz am Anfang stellt sich schon die Frage nach der Rechtsbeziehung zwischen den Gründern und den Geldgebern. Soll es nur ein Darlehen sein, oder soll das Geld als Eigenkapital fließen.

Bei Variante 1 schließen sich Folgefragen wie Sicherheiten, Verzinsung, Laufzeit etc. an. Je mehr Darlehensgeber vorhanden sind, desto geringer wird das wirtschaftliche Risiko, da sich der Kapitalbedarf auf mehrere Schultern verteilt, umso uninteressanter wird aber auch die Rendite. Außerdem erhöht sich ggf. das rechtliche Risiko. 2 Darlehensgeber hält man besser bei Laune als 2.000. Sind z.B. einige Geldgeber aus persönlichen Gründen, plötzliche Arbeitslosigkeit etc. auf eine frühzeitige Rückzahlung angewiesen, kann das schnell zur Überschuldung oder Illiquidität des Unternehmens führen. Damit ist natürlich auf die Investition der anderen Darlehensgeber gefährdet.

Bei Variante 2 stellen sich andere Folgefragen, z.B. nach der Rechtsform, der Beteiligung der Darlehensgeber am Unternehmen, Gewinn- und Verlustverteilung, Mitbestimmungsrechte etc. Je nach Rechtsform entstehen dabei neben dem Totalverlust weitere Risiken für die „Geldgeber“, bei Personengesellschaften z.b. die Gefahr der persönlichen Haftung. Bei Kapitalanlagen, die in dieser Art organisiert sind, spricht man von Maximalrisiko. Für die ursprünglichen Gründer besteht die Gefahr aus dem eigenen Unternehmen gekickt zu werden.

Hier sollten Sie sich an einen professionellen Unternehmensberater oder vielleicht auch einen Rechtsanwalt/Steuerberater mit umfangreichen Netzwerk wenden. Die Kosten hiefür können ggf. durch Fördermittelprojekte für Existenzgründer abgedeckt werden.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Falls Sie noch Fragen haben, einfach PN an mich.

aber sicher gibt es noch eine Möglichkeit,

dieses Projekt erst gar nicht anfangen.