Eine dumme Frage: Heißt es "An der Wand habe ich viele Fotos von mir aufgehängt" oder "An die Wand habe ich viele Fotos von mir aufgehängt"

Vielen Dank im voraus.
sven jahnsen, Kopenhagen

Hallo

es heißt „An der Wand … habe ich Fotos aufgehängt“
Denn hier würde man ja fragen: Wo habe ich Fotos aufgehängt?

Du könntest sagen: „An die Wand habe ich Fotos geklebt“
Dann da würde man fragen: Wohin habe ich die Fotos geklebt?

Vielen Dank für Deine Antwort.
Es scheint mir aber schwierig und fast unmöglich irgendeinen Unterschied zwischen „hängen“ und „kleben“ zu erkennen. In beiden Fällen könnte man wohl „wohin“ eben so gut fragen. Die Regel von Bewegung vs. Position ist wohl in beiden Fällen verwendbar. Warum nicht „wohin habe ich die Fotos aufgehangen?“ fragen? Sie waren doch nicht bereits da.

Hallo Oxbridge,

der Unterschied liegt in der Präposition. Ich stelle das „An der Wand“ mal um, damit es mit beiden Verben einen Sinn gibt:

„Ich habe viele Fotos an der Wand aufgehängt“ (Dativ „an der Wand“ bezeichnet den Ort)

aber

„Ich habe viele Fotos an die Wand gehängt“ (Akkusativ „an die Wand“ bezeichnet die Richtung).

Es liegt also am Verb. Man kann es sich so erklären, dass das „auf“ in „aufhängen“ bereits eine Richtung (nach oben) bezeichnet, deswegen keine zweite Richtung angegeben werden kann.

Wenn man das störende „auf“ wegnimmt, funktionieren hängen, kleben, gipsen, dübeln, schrauben, nageln usw. grammatisch genau gleich.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

auf den Unterschied Ort/Richtung wurde ja schon hingewiesen.
Konkret für Deinen Satz nehme ich den Unterschied so wahr:

  • „An der Wand habe ich viele Fotos von mir aufgehängt“:
    Betont mehr den Zustand, dass sie jetzt da hängen.

So sieht es in meinem Zimmer aus: Auf dem Boden habe ich einen blauen Teppich. An der Wand habe ich viele Fotos von mir aufgehängt. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich den Park.

  • An die Wand habe ich viele Fotos von mir gehängt" (ohne „auf“!):
    Betont mehr den Vorgang des Aufhängens.

In den letzten Tagen habe ich endlich mein Zimmer fertig eingerichtet. An die Wand habe ich viele Fotos von mir gehängt. Jetzt gefällt es mir richtig gut.

Der Unterschied ist aber nicht groß. Die Beispiele sollen nur die Bedeutungsnuancen verdeutlichen. Es wäre schon möglich, die Sätze in den Beispielen auszutauschen, wenn man will.

Viele Grüße,

Jule

Ich bin allen diesen Helfern sehr dankbar für die vielen ernsten Versuche, dieses Problem zu lösen, aber… ich glaube keiner/keine hat es ins Schwarze getroffen.
Ob man „auf“ sagt oder nicht, macht keinen Unterschied. Es ist und bleibt eine Richtung. Je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich, dass „an die Wand“ das Richtige ist.
Es geht um eine verbale Handlung, nicht um einen Zustand. Man beschreibt eine Handlung, nicht das Resultat einer Handlung. Es betont keinen Zustand sondern einen Vorgang.
Es ist unmöglich in diesem Fall mit „wo“ zu fragen.

Viele Grüße und vielen Dank

Hallo,

es sind zwei verschiedene Verben!
„aufhängen“ - „hängen“

„aufhängen“ geht nur mit Dativ (=Ortsangabe), wahrscheinlich weil die Richtungsangabe schon im Verb integriert ist („auf“) - hat Aprilfisch ja schon geschrieben.

Siehe mein Beispiel in der ersten Antwort.

„hängen“ geht mit Dativ (=Ortsangabe), wenn die Bilder das Subjekt sind:
Die Bilder hängen an der Wand.

Und „hängen“ geht mit Akkusativ (=Richtungsangabe), wenn Du das Subjekt bist:
Ich hänge die Bilder an die Wand.

Viele Grüße,

Jule

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Servus,

nö.

nö.

nö.

nö.

nö.

Moral: Bevor Du einen Muttersprachler korrigierst, der den genannten Unterschied ohne weiteres hört, beim Sprechen unterscheidet und versucht, Dir zu erklären, denk lieber einmal mehr darüber nach, ob er nicht in der Materie, in der er sich von klein auf auskennt, vielleicht doch Recht haben könnte.

Moral II: Es gibt eine Redensart im Deutschen - „Wer nicht will, der hat schon gehabt“.

In diesem Sinne

MM

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Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, die erste Formulierung ist richtig.
Der zweite Satz wäre so richtig: „An die Wand habe ich viele Fotos von mir gehängt.“
Ich kann es aber nicht begründen.