Eine Frage die mich Beschäftigt

Hallo,

ich bin Christ jedoch lege ich viele Dinge aus der Bibel ein wenig anders aus als beschrieben.

Sollte man sich Strikt an das geschriebene Wort Gottes halten, oder spricht nichts dagegen wenn man ein paar dinge so auslegt dass es auf einen selbst passt?

(dazu soltle ich sagen ich bin erst 18 und denke das ich meinen weg noch nicht gefunden habe)

Mal ein Beispiel damit ihr wisst was ich meine.
Also ich denke das man nicht leben muss wie jemand im Kloster um in den Himmel zu kommen sondern mann muss das tun was einem möglich ist und nicht übertreiben mit beispielsweise Zorn (totsünde).

Ich freu mich auf eure Antworten :smile:

Mfg

Hallo!

Sollte man sich Strikt an das geschriebene Wort Gottes halten,
oder spricht nichts dagegen wenn man ein paar dinge so auslegt
dass es auf einen selbst passt?

Das kann man so pauschal kaum beantworten.

Mal ein Beispiel damit ihr wisst was ich meine.
Also ich denke das man nicht leben muss wie jemand im Kloster
um in den Himmel zu kommen

Das steht ja auch nicht in der Bibel. Vielmehr steht da, dass gerettet wird, wer an Jesus Christus glaubt. Hast du die Bibel überhaupt schon gelesen?

man muss das tun was einem möglich ist und nicht übertreiben mit
beispielsweise Zorn.

Ersetze das Wort „muss“ durch das Wort „wird“ und dann lies die Briefe im neuen Testament, dann weißt du, was damit gemeint ist.

Grüße

Andreas

Hallo, Rafaely,
das ist eine Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss.
In der Bibel sind sicher viele gute Lebensregeln zusammengefasst, aber als Mensch ist man wohl niemals so vollkommen, immer nur das zu tun, was da geschrieben steht.

Es bleibt einem nur, dem Wort von Christian Fürchtegott Gellert zu folgen:
„Lebe, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.“

Gruß
Eckard

Hallo Rafaely

Sollte man sich Strikt an das geschriebene Wort Gottes halten,
oder spricht nichts dagegen wenn man ein paar dinge so auslegt
dass es auf einen selbst passt?

Nun, das Wort Gottes ist sicher keine Hose, die man solange ändern kann, bis sie einem paßt. Aber es ist weder schlimm, noch von Nachteil, wenn man sich den biblischen Erkenntnissen und Vorstellungen Stück für Stück nähert.

Dort wo man meint, das man Probleme mit dem Verständnis hat oder meint das könnte man nicht schaffen, braucht es meistens nur etwas Gelassenheit und Gedlud.

Viele Christen machen sich oft selbst zu sehr Druck und vergessen dabei, das Gott von außerordentlicher Langmut ist und sich in liebender Zuwendung dem Schrittempo seiner Kinder anpaßt. Und wenn man mal Pause macht, dann wartet Gott ebenso geduldig wie er auch Schritt halten kann. :wink:

Der Mensch bestimmt das Tempo.

Mal ein Beispiel damit ihr wisst was ich meine.
Also ich denke das man nicht leben muss wie jemand im Kloster
um in den Himmel zu kommen sondern mann muss das tun was einem
möglich ist und nicht übertreiben mit beispielsweise Zorn
(totsünde).

Mit dem „sondern mann muss das tun was einem möglich ist“ knüpfst du an das oben von mir gesagte an. Gott begleitet dich in dem Tempo, das du zu bewältigen im Stande bist oder vorgeben möchtest. Gott zieht nicht dich und er schiebt dich auch nicht, sondern er läßt sich von dir mitnehmen.

Ich möchte dir zu pratischen Fragen im Glaubensleben eine kleine aber sehr kostbare Buchempfehlung mitgeben.

Klemens Tilmann, Das geistliche Gespräch, St.Benno Verlag Leipzig, 1957

Man erhält dieses Kleinod nur noch in Antiquariaten.
Wenn du bei http://www.zvab.com reinschaust, wirst du es sicher finden.

Klemens Tilmann ist ein katholischer Geistlicher, der sich sehr viel mit jugendlichen Gläubigen beschäftigt hat und daher sehr oft mit den gleichen Fragen konfrontiert war, wie du sie hier gestellt hast. In diesem Buch wirst du dich mit deinen Fragen und Gedanken sicher wiederfinden können.

Ich bin in meinem persönlichen Glauben dem Kathilizismus zwar nicht wirklich zugetan, doch sind Tilmanns praktische Beispiele und Hilfen sind für mich ein warer Schatz für das alltägliche Glaubensleben eines Christen.

Viel Erfolg und Gottes reichen Segen

Parzival

Gegenfrage?

ich bin Christ jedoch lege ich viele Dinge aus der Bibel ein wenig anders aus als beschrieben.

Woher weißt Du, was wirklich gemeint wurde?
Wir hätten nicht einige Millionen Seiten Bibelinterpretation, einige Zigtausend christliche Sekten und einige tausend Jahre religiöser Zwiste, wenn das alles so einfach wäre!

Sollte man sich Strikt an das geschriebene Wort Gottes halten, oder spricht nichts dagegen wenn man ein paar dinge so auslegt dass es auf einen selbst passt?

Hast Du das hebräische bzw. griechische Original vor Dir und verstehst fließend diese Sprachen? Wenn nein, hast Du eh nicht „das geschriebene Wort Gottes“ vor Dir sondern eine Interpretation (des Übersetzers).
Wer sagt Dir, dass der Übersetzer weiß, was wirklich gemeint wurde?

(dazu soltle ich sagen ich bin erst 18 und denke das ich meinen weg noch nicht gefunden habe)

Wenn Du ihn „gefunden“ hast ist es eh zu spät. Nur, wer „auf der Suche bleibt“, kommt voran!

Also ich denke das man nicht leben muss wie jemand im Kloster um in den Himmel zu kommen

War Jesus ein Mönch? Paulus, Petrus, Moses, Josef, Isaak, Abraham?

Das hier möchte ich jetzt wirklich zerpflücken:

sondern mann muss

So sagt die Bibel: „Zur Freiheit seid ihr berufen, nicht zur Knechtschaft!“
Frage im Kontext: Was ist für Dich denn der Unterschied zwischen Christen und solchen, die es nicht sind?

das tun was einem möglich ist

So sagt die Bibel: „Du sagst, wenn Du kannst - alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt!“
Frage im Kontext: Was wäre dann die Anforderung was Du müßtest?

und nicht übertreiben mit beispielsweise Zorn (totsünde).

So sagt die Bibel: „Zürnt, doch sündigt (dabei) nicht. Lasst nicht die Sonne untergehen über eurem Groll.“
Frage im Kontext: Wäre Zorn eine Todsünde, wäre dann nicht Gott selbst sündig? Er hat ja ziemlich oft, ziemlich stark gezürnt!

Gruss,
Michael

ich danke euch das wird mir helfen :smile:

Einen schönen Tag wünsche ich euch

Hallo Rafael

Der Umgang mit der Bibel ist durchaus nicht eindeutig festgelegt und hängt sehr von Dir und Deiner Gottesbeziehung ab.

Zunächst einmal solltest Du Dich fragen, wie Du zu Jesus Christus stehst in dem Sinne, wie Du Dir den Kontakt mit Jesus vorstellst?
Ist er für Dich wie ein lebender Mensch, mit dem Du reden kannst und der Dir auch direkt antwortet? Dann solltest Du ihm viele Fragen auch einfach direkt stellen.
Redet er zu Dir durch andere Christen in der Gemeinde - dann solltest Du diese fragen.
Redet er zu Dir über Texte der Bibel, dann solltest Du diese Texte aufmerksam lesen im Hinblick auf eine Antwort.

Danach solltest Du Dich aber auch fragen, was die Bibel für Dich ist?
Ist sie eine Sammlung von Geschichten, die von der Begegnung anderer Menschen mit Gott erzählt, dann solltest Du sie auch so sehen und nicht als starres Frage-Antworten Buch.
Ist sie für Dich ein wortwörtliches Diktat Gottes, das alle Antworten enthält, die es gibt, dann solltest Du Dich anstrengen, diese Antworten auch dort zu finden (im Sinne der letzten Möglichkeit oben)
Ist sie für Dich ein Buch, das von Menschen geschrieben wurden, die durch Gott inspiriert wurden, dann solltest Du Dich bemühen zu verstehen, was die Menschen in Gott und der Beziehung gesehen haben und dies auf Deine Fragen übertragen.

Vielleicht wunderst Du Dich, dass ich immer betone, dass Du so handeln sollst, wie Du glaubst. Eben das finde ich als den zentralen Punkt: Dir geschieht, wie Du glaubst. Und Glaube ist immer individuell, da kann man nicht von falsch oder richtig reden, höchstens von zum Leben führend oder zum Tod führend.
Aber meine Erfahrung mit Gott ist, dass er uns kennt und weiss, wie wir ticken. Und wenn wir ihm folgen wollen, aber aus Schwachheit falsche Wege gehen, dann holt er uns immer wieder zurück, egal, was wir tun.

Gruß
Thomas

Lange nicht etwas so Gehaltvolles hier gelesen.
Ich wollte etwas Ähnliches schreiben, kann dem aber kaum mehr etwas hinzufügen.

Und kann Rafaely, der in seiner Vika schreibt „Iss das Leben mit dem großen Löffel“ nur darin bestärken und raten, Deinen Beitrag in ganzer Offenheit zu lesen und zu beobachten, was die Worte in ihm bewegen, zu welchen Gedanken er damit kommt.
Du zeigst ihm mehrere Wege auf, und besonders gefällt mir persönlich Dein Schluss:

Vielleicht wunderst Du Dich, dass ich immer betone, dass Du so
handeln sollst, wie Du glaubst. Eben das finde ich als den
zentralen Punkt: Dir geschieht, wie Du glaubst. Und Glaube ist
immer individuell, da kann man nicht von falsch oder richtig
reden, höchstens von zum Leben führend oder zum Tod führend.
Aber meine Erfahrung mit Gott ist, dass er uns kennt und
weiss, wie wir ticken. Und wenn wir ihm folgen wollen, aber
aus Schwachheit falsche Wege gehen, dann holt er uns immer
wieder zurück, egal, was wir tun.

Denn hier lese ich, alle Wege sind gut, und wir können uns sogar auf das, was Du Gott nennst, verlassen, dass es uns nie verlässt.

Gott ist so groß, dass er uns alle, auf unseren verschiedenen Wegen, auf den verschiedenen Glaubensebenen, auf geraden, kurvenreichen Wegen oder gar Umwegen begleiten kann.
Wie sollte es auch anders sein, gibt es irgendetwas, auf der Erde oder in den Himmeln, das nicht Gott wäre?
So bleibt uns wirklich nur das zu tun, was Du beschreibst:
Unseren eigenen Weg zu finden.

Vielleicht ist Gott sogar auch dort zu finden, wo wir meiner Erfahrung nach nicht zuerst suchen: Mitten in uns selber?

Das Leben mit dem großen Löffel zu essen ist gar kein schlechter Anfang!

Danke für Deine Worte und danke Rafaely für die Frage!

Zahira

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Nun habe ich doch noch meine ergänzende Antwort gefunden, ich hoffe , dass ich das mit dem Zitieren so richtig mache und es so rechtlich in Ordnung ist.

Ich möchte dies als Ergänzung zu Bibel verstanden wissen.
Zu den Essenern noch:

http://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&ar…

Die Vision von Enoch
aus:

„Die unbekannten Schriften der Essener“

"Ich spreche zu dir.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich sprach zu dir
Als du geboren wurdest.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich sprach zu dir
Bei deinem ersten Blick.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich sprach zu dir
Bei deiner ersten Liebe.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich spreche zu dir
Durch den Tau des Morgens.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich spreche zu dir
Durch das Leuchten der Sonne.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich werde zu dir sprechen
Wenn du allein bist.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich werde zu dir sprechen
Am Ende der Zeit.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich werde zu dir sprechen
In Ewigkeit.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott.

Ich spreche zu dir.
Sei still
Wisse
Ich bin Gott."

Hi Rafaely,
als Christ wäre es empfehlenswert, sich an die gute Botschaft des Evangeliums im Neuen Testament zu halten, d.h. Leben und Werk von Christus, wobei Markus als älteste Schrift darüber gilt und Thomas eine ZusammenFassung aller Übereinstimmungen von Matthäus, Lukas und Johannes darstellt, so daß es als kürzestes Evanglium die Abweichungen der anderen Berichte über Christus mehr oder weniger fort läßt.
liebe Grüße
Christian