Eine patentierte Erfindung vermarkten

Hallo Gemeinschaft.

Habe ein Patent für den Bereich KFZ, welches ich gerne verkaufen würde. Aber mir fehlt die Richtige Strategie.

Für mich in Frage kommen 6 verschiedene Autobauer, die Kontaktadressen der jeweiligen Entscheider habe ich. Spricht etwas dagegen, dass ich alle 6 gleichzeitig kontaktiere, um ihnen das Patent anzubieten? Alle 6 gleichzeitig, weil ich es am liebsten an den meistbietenden abgeben würde.

Was spricht für, und gegen diese Vorgehensweise?

Vielen Dank im Voraus

Für was? Was kann es bzw. was macht es besser als irgendwas was es bereits am Markt gibt?

Naja, da gibt es auch keine. Jeder Vorstand tickt anders.

Das klingt nach „ich hab ne Rakete erfunden. Jetzt bin ich reich“. Wird aber eben nicht klappen.
Wer bist Du im Business, was hast Du erreicht, wie sind Deine Referenzen, Kapital, etc.?! Gibts ein Produkt dazu oder POC? Nur, weil Du IRGENDEIN Patent hast soll ein Multimillionen Konzern gerade DEIN Patent DIR abkaufen? Warum? Hast Du schon andere Patente erfolgreich verkauft? Das und noch VIELE weitere Fragen werden erstmal zu klären sein bis man sich über irgendeine Business Strategie ansatzweise gedanken machen kann. Trotzdem viel Glück.

Perfekt, dann musst du ja nichts mehr geheim halten.
Wie lautet die Nummer? Wir haben hier einige Technik affine, die können das bestimmt gut einordnen.

Aber das was bestimmt auch ein wenig das wie. Ein Patent, das den Produktionsprozess verändert, muss man vielleicht ganz anders vermarkten als eines, das ein Produkt verändert.
Patente in von außen in große Unternehmen zu bringen, ist ziemlich schwierig.

Grundsätzlich gibt es dort Patentabteilungen, die die Expertise haben, sich auch um die Lizensierung fremder Patente zu kümmern.

Schwierig bleibt das aber aus verschiedenen Gründen. Die sollte man vor Augen haben, wenn man es versucht.

  1. Man muss mehrere Schlüsselfiguren überzeugen. Dazu gehören Patentabteilungen (dürfte am einfachsten sein), dann diejenigen, die das Patent anwenden und einsetzen sollen, und diejenigen, die auf dem Geld sitzen, also Topentscheider und Controlling.

  2. Der „Not-invented-here-Effekt“. Entwickler, Ingenieure und damit verbundene Berufe neigen dazu, eine Erfindung abzulehnen, auch wenn sie ernsthafte Vorteile bietet. Das passiert nicht aus Bosheit sondern hat psychologische Gründe und ist nur schwierig zu ändern. Das kann dazu führen, dass ein Patent, selbst wenn es lizensiert wird, nicht zu Einsatz kommt, so dass die Lizenzgebühren am Boden herumdümpeln. Hab ich selbst schon erlebt.

  3. Ist die Erfindung sehr disruptiv, wird ein Konzern ganz große Schwierigkeiten haben, es in der eigenen Struktur durchzusetzen. Selbst dann, wenn der Vorstand das will.

Man ist gut beraten, wenn man versucht vorher herauszufinden, wen man überzeugen müsste. Ich würde versuchen so viel wie möglich auf LinkedIn oder Xing zu forschen.

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Wenn es bereits patentiert ist kannst Du es uns hier auch vorstellen - ansonsten erstmal ein kostenloses Prioritätssicherungspatent beantragen.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass es eine gute Erfindung ist an der wirklich jeder Hersteller Interesse haben sollte - dann ist das erste Problem, dass es schwer ist dies dem Entscheider mitzuteilen, denn Unternehmen werden ständig von irgendwelchen Spinnern kontaktiert die angeblich ganz tolle Ideen haben.

An Deiner Stelle würde ich zuerst alle kleinen und großen, nationalen und internationalen Medien kontaktieren denn wenn die patentierte Erfindung erstmal öffentlich bekannt ist werden sich die Konzerne von selbst bei Dir melden.

Guter Tipp, wenn BILD auf der ersten Seite titelt „Wahnsinn, Otto Meiers Erfindung reduziert den Verschleiß der Einspritzschlauchkappe um 7,35 Prozent“, dann MUSS BMW das einbauen!

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Was willst Du mit dieser Anmerkung aussagen?

Dass der Ratschlag nichts taugt.

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Tatsächlich sind die wenigsten Patente in einer Größenordnung, dass sie die Weltordnung ihrer jeweiligen Branche auf den Kopf stellen.
Zudem ist schon sehr viel erfunden und die meisten Patente verbessern irgendetwas graduell und bauen auf vorhergehenden Patenten auf. Da gibt es keinen neuen Motor, der mit Aberwitzigum statt Diesel oder Strom läuft. Insofern ist die Presse eher ungeeignet, um hier den Teppich auszurollen. Die überwiegende Zahl an Patenten wird so kompliziert sein, dass sie bestenfalls ein Technik- oder Wissenschaftsredakteur verstehen kann. Die Weltöffentlichkeit kann so kaum erreicht werden.

Für die allermeisten Fälle kann deswegen man annehmen, dass kein Medium einen Artikel darüber verfassen wird. Selbst wenn es sich um eine wirklich gute Neuerung handeln sollte.