Eine unanständige Frage

Wie erreiche ich, dass sich andere Menschen so verhalten, wie ich es will?

Es geht dabei um zwei Modelle.
Das erste Modell Nr. 1, nach dem ich frage, betrifft als System, Programm, Verhaltensweise erstmal nur mich selbst, also das, was ich tun muß und wie, um zu erreichen, dass andere Menschen sich nach meinem Modell Nr. 2 verhalten.

Hat schon mal jemand die Korrelation zwischen beiden Modellen durchgespielt?

Das wohl älteste Tandem:
Ich biete Äpfel an, damit der andere mir sein Geld gibt.
Ich biete Geld an, damit der andere tut, was ich will und mir damit zur Macht verhilft, wozu auch immer ich sie benutzen will.

ganz herzlich
Friedhelm

Hallo, Friedhelm

Wie erreiche ich, dass sich andere Menschen so verhalten, wie
ich es will?

mit Beeinflussung.

Beeinflussung beinhaltet wahlweise:
Überredung/ Überzeugung (auch Bestechung), Gewaltandrohung/-ausübung (psychisch o./u. physisch), die Ausnützung von traditionellen Resourcen (z.B. Stammeswesen, Aristokratie etc.)

Es geht dabei um zwei Modelle.
Das erste Modell Nr. 1, nach dem ich frage, betrifft als
System, Programm, Verhaltensweise erstmal nur mich selbst,
also das, was ich tun muß und wie, um zu erreichen, dass
andere Menschen sich nach meinem Modell Nr. 2 verhalten.

Das 2.Modell?

Gruß
karin

klar, durch meinen skeptizistischen Titel „unanständige Frage“ provoziere ich geradezu eine negative bis dämonische Liste von Möglichkeiten, damit sich andere Menschen so verhalten, wie ich es will.
Diese läßt sich noch fortsetzen: Erziehung, Dressur, Prügel, Indoktrination, Hirnwäsche, Lügen, Hypnose, Drogen.

Allerdings grenzen diese Mittel das ein, was ich damit erreichen kann.
z.B. einen echt freundlichen Gruß erreiche ich wohl am leichtesten dadurch, daß auch ich zuerst echt freundlich grüße. Mit Prügel, Erpressung, Bezahlung, Bestechung, Verlogenheit usw. erreiche ich vielleicht einen in der Form freundlichen Gruß, der mich eigentlich aber (zurecht) zum Teufel wünscht, also Opportunismus, Verlogenheit, Demut, Unterwürfigkeit, Haß, Verachtung usw…

Es ging mir bei dieser Frage um diese Korrelation oder Wechselbeziehung. Das ganze Weltgeschehen kann man unter dem Gesichtspunkt dieser beiden Modelle sehen.
Hat schon mal jemand das Weltgeschehen unter solchem Gesichtspunkt beleuchtet.
Manche Sprichwörter deuten darauf hin, daß die Welt so als diese Korrelation auch allgemein gesehen wird. Z.B. „Die Großen fressen die Kleinen.“ oder „homo homini lupus“, „wes Brot ich es, des Lied ich sing.“ usw.

ganz herzlich
Friedhelm

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Hat schon mal jemand das Weltgeschehen unter solchem
Gesichtspunkt beleuchtet.

Ja, sicher, die große Welt spielt sich so und nicht anders ab. Wer
was anderes denkt ist naiv. Wirtschaft und Politik baut auf Macht und
Besitztum und nicht auf menschliche Harmonie. Im knallharten Geschäft
bringe ich meinem Gegenüber dazu das zu tun was ich will, indem ich
ihn etwas für sein Tun verspreche (wählt mich, dann senke ich die
Steuer und schaffe Arbeitsplätze) oder ihn ganz einfach erpresse
(vernichtet eure Atomlager oder wir bomben euch in zwölf Tagen
platt). Nennen wir dies Modell Nummer 1.
Dann wäre Modell Nummer 2 folgende: Gib mir was du bereit bist mir zu
geben, bleib so wie du bist, auch wenn es anders ist als ich es bin
oder ich es von dir erwarte. Ich vertraue darauf, dass du es auch mit
mir gut meinst. Dieses Modell findest du ausschliesslich im sehr
engen Freundeskreis, Familie, in der menschlichen Beziehung zu Tieren
oder Liebesbeziehung. Da sind wir bereit etwas zu geben ohne zu
erwarten etwas dafür zurück zu bekommen. In anderen Breichen wirst du
dieses Modell nicht finden.

Falls jetzt irgendwer auf die Idee gekommen ist, dass in den
Bereichen von Modell 2 es auch Menschen gibt, die Modell 1
praktizieren, nehme ich schon mal den Wind aus den Segeln und sage:
Ja, natürlich, wahrscheinlich sogar die Überzahl.

Viele Grüße, und grübele nicht zu sehr - die Welt ist nicht nur
schlecht!

Hallo,

Hat schon mal jemand das Weltgeschehen unter solchem
Gesichtspunkt beleuchtet.

Ja, sicher, die große Welt spielt sich so und nicht anders ab.
Wer
was anderes denkt ist naiv. Wirtschaft und Politik baut auf
Macht und
Besitztum und nicht auf menschliche Harmonie. :frowning:vernichtet eure Atomlager oder wir bomben euch in zwölf Tagen
platt). Nennen wir dies Modell Nummer 1.

Ein in der Tat fragwürdiges Modell Nr.1

Dann wäre Modell Nummer 2 folgende: Gib mir was du bereit bist
mir zu
geben, bleib so wie du bist, auch wenn es anders ist als ich
es bin
oder ich es von dir erwarte. Ich vertraue darauf, dass du es
auch mit
mir gut meinst. Dieses Modell findest du ausschliesslich im
sehr
engen Freundeskreis, Familie, in der menschlichen Beziehung zu
Tieren
oder Liebesbeziehung. Da sind wir bereit etwas zu geben ohne
zu
erwarten etwas dafür zurück zu bekommen. In anderen Breichen
wirst du
dieses Modell nicht finden.

Falls jetzt irgendwer auf die Idee gekommen ist, dass in den
Bereichen von Modell 2 es auch Menschen gibt, die Modell 1
praktizieren, nehme ich schon mal den Wind aus den Segeln und
sage:
Ja, natürlich, wahrscheinlich sogar die Überzahl.

sicher ein besseres Modell Nr. 1, - aber darum ging es nicht.

Viele Grüße, und grübele nicht zu sehr - die Welt ist nicht
nur schlecht!

Kopfschüttel: Natürlich hat eine solche Frage einen ethischen Aspekt, den ich ganz bewußt ausgeklammert habe. Wer würde das bestreiten!
Und ein wenig zu grübeln, auf welchem Esel ich reite, und wohin er mich bringt, oder welcher Hammelherde ich hinterher laufe, oder welchem Mainstream, - und vor allen Dingen „warum???“, das kann niemandem schaden und ich würde Dir als Gegenratschlag dringend sogar raten, über dieses „Warum“ etwas nachzugrübeln.

Dies war meine Frage.

Friedhelm

Hallo, Friedhelm

klar, durch meinen skeptizistischen Titel „unanständige Frage“
provoziere ich geradezu eine negative bis dämonische Liste von
Möglichkeiten, damit sich andere Menschen so verhalten, wie
ich es will.
Diese läßt sich noch fortsetzen: Erziehung, Dressur, Prügel,
Indoktrination, Hirnwäsche, Lügen, Hypnose, Drogen.
Allerdings grenzen diese Mittel das ein, was ich damit
erreichen kann.
z.B. einen echt freundlichen Gruß erreiche ich wohl am
leichtesten dadurch, daß auch ich zuerst echt freundlich
grüße. Mit Prügel, Erpressung, Bezahlung, Bestechung,
Verlogenheit usw. erreiche ich vielleicht einen in der Form
freundlichen Gruß, der mich eigentlich aber (zurecht) zum
Teufel wünscht, also Opportunismus, Verlogenheit, Demut,
Unterwürfigkeit, Haß, Verachtung usw…

mir ist jetzt auch aufgefallen, dass ich „Beeinflussung“ zunächst nur als negativ angesehen habe.

Beeinflussen kann man sicherlich auch durch z.B.:

  • ein positives Vorbild/ Beispiel
  • Bestärken von individuellen positiven Eigenschaften/ Lob

Mir stellt sich jedoch die Frage:
Wer entscheidet und Warum - Was als „Positiv“ angesehen wird?

Für mich als allgemeingültig, würde ich z.B. die Aussage akzeptieren:
„Was Du nicht willst, dass man Dir tu’, das füg’ auch keinem Anderen zu.“

Gruß
karin

Guten Tag Fiedhelm,

ich verstehe nicht ganz worauf du hinauswillst mit der Frage „Warum“ -
warum du diese Frage stellst oder warum sich die Menschen manipulativ
verhalten. Wenn es letzteres sein sollte, so kann ich mindestens fünf
Beispiele aus meinem näheren Umfeld und aus der aktuellen Tagespresse
nennen, wo einer den anderen unter Druck setzt um seine Ziele zu
erreichen. Das kann sehr subtil sein oder auch sehr direkt. Und das
Warum lässt sich in den meisten Fällen sehr gut nachvollziehen.

Viele Grüße

Hallo Karin,

Mir stellt sich jedoch die Frage:
Wer entscheidet und Warum - Was als „Positiv“ angesehen wird?

Es ist allzu oft der Drang der Menschen alles so schnell zu
beurteilen. Ich würde also entscheiden mit beurteilen ersetzen. Das
ist zunächst eine furchtbare Eigenschaft, zumal man dabei dazu neigt
alles in gut und schlecht zu klassifizieren. Und oft nur von seinem
eigenen Standpunkt aus und nicht objektiv. Aber sollte man dennoch
positive und negative Urteile Urteile von sich geben, sollte man von
den Folgen des Geschehens ausgehen. Positiv ist, wenn man etwas oder
jemanden in eine richtige Richtung bringt, Konflikte löst auch wenn
erstmal Kritik dazu notwendig ist (was der andere ja auch erstmal als
negativ empfinden kann…). Negativ ist eine Handlung, die jemand
anderen schadet oder verletzt. Dazu gehört auch schweigen und sich
aus Konflikten raushalten. Gutes Beispiel: unterlassene Hilfeleistung

  • Jemand macht nichts, ist also völlig passiv, und dennoch ist es
    negativ, weil man damit jemanden schadet.

Für mich als allgemeingültig, würde ich z.B. die Aussage
akzeptieren:
„Was Du nicht willst, dass man Dir tu’, das füg’ auch keinem
Anderen zu.“

Genau so ist es!

Viele Grüße

Hallo Chili,
klar, unbestritten, unser Alltag funktioniert so. Gehe ich in ein Cafè, dann verursache ich, daß sich jemand bemüht, mir einen Kaffe zu bringen. Dieser Jemand tut dies, weil er damit sein Geld verdienen muß. Ich sehe das nicht unbedingt negativ. Hemmungen hätte ich aber bereits, mir die Schuhe putzen zu lassen, - obwohl der Schuhputzer ja auch leben will. Würde meine Frau mir die Schuhe putzen, wahrscheinlich nicht. (Habe ich allerdings nie erlebt :smile:)
Komplizierter wird es, wenn ich mich frage, „Warum kleide ich mich so und so, und warum nicht anders?“ „warum bin ich gegen oder für den Irakkrieg?“, „Warum wähle ich die oder die Partei?“ oder „Warum bin ich gegen oder für die Beseitigung Israels?“ usw.
Entscheide ich frei oder bin ich durch irgendetwas programmiert, gezwungen, verführt, überredet. Darauf bezog sich mein „Warum???“.

ganz herzlich
Friedhelm

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Chili,
klar, unbestritten, unser Alltag funktioniert so. Gehe ich in
ein Cafè, dann verursache ich, daß sich jemand bemüht, mir
einen Kaffe zu bringen. Dieser Jemand tut dies, weil er damit
sein Geld verdienen muß. Ich sehe das nicht unbedingt negativ.
Hemmungen hätte ich aber bereits, mir die Schuhe putzen zu
lassen, - obwohl der Schuhputzer ja auch leben will. Würde
meine Frau mir die Schuhe putzen, wahrscheinlich nicht. (Habe
ich allerdings nie erlebt :smile:)
Komplizierter wird es, wenn ich mich frage, „Warum kleide ich
mich so und so, und warum nicht anders?“ „warum bin ich gegen
oder für den Irakkrieg?“, „Warum wähle ich die oder die
Partei?“ oder „Warum bin ich gegen oder für die Beseitigung
Israels?“ usw.
Entscheide ich frei oder bin ich durch irgendetwas
programmiert, gezwungen, verführt, überredet. Darauf bezog
sich mein „Warum???“.

ganz herzlich
Friedhelm

Hallo Friedhelm,

ich denke schon, dass die Entscheidung bei Dir frei ist. „Sich
entscheiden zu müssen“ ist ja eine Redensart, die irgendwie negativ
klingt, doch eigentlich müsste man sich glücklich schätzen sich in
eine Situation zu befinden, wo man sich entscheiden kann, denn es
bedeutet immer, dass man mehrere Möglichkeiten zur Verfügung hat.
Entscheidungen trifft man jede Sekunde - wie man sich aufrichtet, ob
man den Bus hinterherrennen soll oder doch lieber gemächlich
weiterlaufen soll. Ganz banale Dinge eben, manchmal fast unbewusst
und man denkt gar nicht darüber nach, dass man vielleicht noch eine
andere Möglichkeit hätte als die, die man gewählt hat.
Ich denke, dass Entscheidungen meist so gefällt werden, wie man es
gewohnt ist. Und man lässt sich natürlich Beeinflussen von
Erfahrungen, Erzählungen und anderer Menschen und Werte (die eigenen
und die, die von der Gesellschaft gebildet sind.
Wenn ich mich entscheiden soll, ob ich für oder gegen den Irakkrieg
sein soll, dann setzt es voraus, dass ich mich mit dem Thema
beschäftigt haben muss um eine für mich vertretbare Entscheidung zu
fällen. Ich stelle mir Fragen wie: Bin ich grundsätzlich eher für
oder gegen Krieg? Welche Gründe gibt es das Land anzugreifen. Wer
greift an und welche Interessen verfolgt er damit? Was passiert wenn
es keinen Krieg gibt und was sind die Konsequenzen wenn es einen
gibt. Wer sind die Opfer und wie geht es weiter? Auch wenn ich keinen
Bezug zum Irak hätte, so könnte ich gegen den Krieg sein, wenn ich
eine Antihaltung gegenüber den USA hätte. Ich könnte auch gegen den
Krieg sein, weil ich Verwandte oder Freunde dort hätte. Ich könnte
auch dafür sein, weil eine Tageszeitung mit hoher Auflage meine
Meinung geprägt hat.

Viele Grüße