Was ist der Unterschied zwischen eines Würstelstandes und einer Bratwurstbude?
Danke
In die Schlagzeilen war das deutsche
PEN-Zentrum gekommen, weil sein Ex-
Präsident Deniz Yücel es mit einer „Bratwurstbude“
verglichen hatte. Haslinger
sagte in dem Interview, er verstehe, dass
damit „eine gewisse Unbeweglichkeit in
Bezug auf neue Entwicklungen“ gemeint
sei, der „Versuch, alte Heimeligkeiten zu
wahren“. Er tue sich aber schwer „mit der
Zuordnung dieses starken Bildes für den
PEN“. Vielleicht wünscht er sich auch einfach
nur, dass dort demnächst die lockere
Atmosphäre eines österreichischen Würstelstandes
herrscht.
und unqualifizierte
Querschüsse der Kollegen,
Thomas Bernhard nannte die Grazer Autorenversammlung einmal
„eine Versammlung
untalentierter Arschlöcher“.
Dazu meldet sich bestimmt noch @Ann_da_Cava, @newcallas oder @Frau_Jana_Boemer.
Ich bin raus. Wenn ich "Thomas Bernhard " lese, schläft mir immer das Hirn (und sonstiges) ein und ich kriege destruk… pyrotechnische Visionen.
Vermutlich spielt der Vergleich mit einem Würstelstand (oder Bratwurstbude) darauf an, dass man ebendort weiss, was (an)geboten wird (unabhängig von äusseren Umständen). Das PEN-Zentrum sollte dagegen eher (auch) zur Situation in der Ukraine Stellung beziehen: PEN-Zentrum Deutschland – Wikipedia
Haslinger (der ja Österreicher ist) und versucht die etwas abfällige Bemerkung Yücels zu entschärfen. Würstlstandln sind etwas typisch Wienerisches und haben auch eine große soziale Komponente. Tagsüber trifft man dort oft Stammgäste und im Grätzel (Wohnviertel) sind sie oft ein wichtiger Treffpunkt, wo eben auch der berüchtigte Wiener Schmäh rennt. Vermutlich meint er das mit ‚lockerer Atmosphäre‘, wobei wir Österreicher ja grundsätzlich etwas lockerer als die (Nord)Deutschen sind.
Solange man nich ebend „aimal Pommäss rot-weiss, ne Cörrywuärsst unne Weissweinschorle!“ bestellt … da kann auch mal Schluss sein mit „Lieblingsnachbar“. Penegrin auf a Versöhnungs- Eitrige und a 16er Blech einlädt
Hasslinger findet die Kritik Yücels nicht gut. Sehr diplomatisch zeigt er Verständnis, dass man den PEN kritisiert, mit dem “starken Bild“ (eben PEN als Bratwurstbude) “tut er sich aber schwer“. Hinter dieser vorsichtigen Formulierung könnte stecken, das er das ganz anders sieht oder es falsch findet, sich so zu äußern. Das weiß man nicht genau.
Der Autor des Artikels (nicht Hasslinger oder Yücel) benutzt nun das Wort “Würstelbude“, um es neben die “Bratwurstbude“ zu stellen und damit auszudrücken, dass Hasslinger vermutlich eine andere Zusammenarbeit innerhalb des PEN möchte, nämlich nicht “preußisch, pedantisch, eng“ (nach dem Klischee sind so die Deutschen), sondern locker, kommunikativ, alles nicht so ernst nehmend (nach dem Klischee sind so die Österreicher).
Alles klar?