Eine Woche Rundwandern

Hallo,

Ich möchte im Oktober für eine Woche wandern gehen.
Da ich nichts tragen möchte, sollte ich eine Gegend finden wo ich bequem Rundwanderungen machen kann (übernachtet wird in Auto/Zelt).
Es sollten nicht nur Spaziergänge in der Ebene sein, aber auch nichts was zuuu anstrengend ist. So ca 15-20km pro Etappe reichen eigentlich.

Wenns drumrum noch ein kulturelles Angebot gäbe (Museen bevorzugt historischer/prähistorischer oder naturwissenschaftlicher Art, Burgen oder schöne Altstädte) und vielleicht ein bischen was in Richtung Erholung pur (Thermalbad, Gastronomie) dann wär das Optimal.

Gibt es sowas ausser bei uns zuhause (Schwarzwald, Schwäbische Alb)?

Gruss
M.

Hi,

klar, da kann ich dir mal das Schöne Franken, Thüringer Wald oder Bayern empfehlen. Da gibt es viele tolle Wandermöglichkeiten.

cu Naseweis

Servus, Hexle,

gerade im Oktober gibt es (auch) in Österreich - wenn es dir nicht zu weit ist - prachtvolle Wandergegenden.

Eine Gegend, die mich im Herbst immer wieder bezaubert, ist die „steirische Toskana“.

Mit ihrer Nähe zu Graz (Altstadt=Weltkulturerbe, Unistadt, Steirischer Herbst, dem Zeughaus mit tatsächlich weltberühmter Sammlung, einigen Schlössern rundum, guten Einkaufsmöglichkeiten, südliches Flair:smile:)), zu einigen Thermen und auch zu Italien, bietet die Gegend Natur pur, guten Wein (südsteirische Weinstraße), gutes Essen und natürlich jede Menge Wandermöglichkeiten.

Eine Miniauswahl:

http://www.suedsteirische-toskana.com/
http://www.suedsteirischeweinstrasse.at/Wandern-Gren…
http://www.info-graz.at/cms/1/7961/
http://www.graz.net/

Nur so ein Vorschlag:smile:

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, jenny

Wandern im PWV-Land
Servus,

gleich westlich neben dem von der Ludwigshafener und Mannheimer Industrie dominierten „Delta“ liegt der Pfälzerwald. Ich schätze, dieses Jahr wird relativ spät gelesen, da werden vor dem Wald in der Haardt und auch zwischen Neustadt und Landau je nachdem wann im Oktober noch einige Wingerte in Herbstfärbung stehen. Der Wald ist inzwischen in großen Teilen wieder zum Mischwald umgebaut, mit entsprechender Färbung von Kastanien, Buchen, Lärchen - die Kastanien (= Keschde), die die ganze Front des Waldes zum Rheintal hin stehen, sind ein nettes Extra, genauso wie die Feigen, die da un peu partout gedeihen und auch unterhalb der Sterneküche bis in die Gaststuben finden. Der von Fremden teils eher gefürchtete Saumagen wird mit einer Keschdefüllung etwas Besonderes - Keschde sind da drin übrigens als Armeleuteessen durchaus authentisch.

Im Wald muss man nicht bloß rundwandern (die auf die Wanderparkplätze ausgerichteten Wanderwege sind besonders an Sonntagen, vor allem südlich von Neustadt, ein bissle überlaufen). Es gibt auch ein ziemlich komfortables Netz von Bahnen und Bussen, das den Radius sehr vergrößert, weil man nicht zum Ausgangspunkt zurück muß.

Zwanzig Kilometer ist im Wald schon eine ordentliche Distanz, weil es egal von wo aus man ihn angeht, immer zuerst 200 Höhenmeter aufwärts geht - in der Regel nicht steil, aber schon so, daß man das Volumen der eigenen Lunge spürt. Die Täler gehen teils auch recht weit in das Mittelgebirgsmassiv hinein, tausend Höhenmeter kommen an einem Tag schon einmal zusammen, auch wenn es höchst selten einmal eigentlich steil wird.

Westlich des Waldes die recht scharmanten Täler von Alsenz und Lauter, dort Höhenzüge mit weniger Baumbestand oben drauf, Blicke von prächtiger Weite.

Thermalbäder hat es in der Gegend einige, „wellnesstechnisch“ würde ich allerdings Bad Dürkheim „Pensionopolis“ aussparen.

Geologisch geht das gleiche Gebiet, aber mit viel dünnerer Besiedlung und auf jedem dritten Buckel einer staufischen Burgruine, auf der französischen Seite in der Gegend Wissembourg - Niederbronn - Bitche weiter. Dort ist man echt im Freien, es ist nicht schwer, Wanderrouten zu finden, bei denen man einen ganzen Tag lang keinem Menschen begegnet.

In beiden Gebieten ist zu Fuß 1:25.000 besser als 1:50.000, weil sie wegen der Höhenunterschiede teils ziemlich fisselig auf der Karte darzustellen sind. Ich hab schon öfters Wanderlustigen mit dem Weg geholfen, die bloß so eine grobe „Kompaß“-Karte hatten und sich damit heillos verfranzt haben.

Für Dauerregentage (ja, ganz selten gibt es sowas auch in deutsch-Kalifornien) gibts in Ludwigshafen, Mannheim, Heidelberg einige bedeutende Museen. Architekturhistorisches u.a. in Speyer, Worms, Ladenburg und in der ganz unbekannten kleinen Schwester von Rothenburg o.T. Freinsheim. Technische Museen in Speyer und Sinsheim (privat geführt) und in Mannheim (Landesmuseum).

Und mit seinem dichten Netz an Hütten (teils wochenends, teils durchgehend bewirtschaftet), bei denen es wohlfeile einfache Kost und vor allem Riesling bis zum Abwinken gibt (Vorsicht! Ein Pälzer Schorle wird nicht 50:50 eingeschenkt, je nach Stimmung des Wirts liegt der Sprudelanteil bei 20%), dürfte der Pälzer Wald das bestmöblierte Wanderrevier Deutschlands sein.

Für geologische und landschaftliche Abwechslung gibts gleich nördlich an den Wald anschließend den Donnersberg, der nicht bloß botanisch hochinteressant ist, sondern auch besonders im Frühjahr und Herbst an einzelnen Tagen eine dramatische Sicht bietet - ich habe selber von dort aus schon den Taunus gesehen.

Auto/Zelt täte ich mir angesichts des unberechenbaren Oktoberwetters überlegen, viele Hütten des Waldvereins und auch Naturfreundehäuser bieten Quartier für ein paar Euronen.

Falls Dich das reizt, komm wegen Einzelheiten und Tourenvorschlägen über e-mail, sonst spamme ich hier noch alles zu mit langatmigen und weitschweifigen Liebeserklärungen an den Wald.

Achja, und wenn Du sehr großes Glück hast und frühmorgens oder in der Abenddämmerung unterwegs bist, kann es im Extremfall passieren, daß Du einen leibhaftigen Luchs zu Gesicht kriegst. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, auch Förster, die ihr Revier in- und auswendig kennen, vermuten die wahrscheinlich ungefähr fünf Luchse, die im Pälzerwald leben, eher, als daß sie von ihnen wüßten.

Schöne Grüße

MM

Servus, Martin:smile:

sonst spamme ich hier noch
alles zu mit langatmigen und weitschweifigen :Liebeserklärungen

Allemal, es gäbe nur solche spams!!!

Du machst mir richtig Lust, Teile meines „Mutter“-Landes, die ich nicht so gut kenne, jenseits der vielen „Arbeitsbesuche“ wieder mal ein bisserl zu erleben!

Dank dafür, jenny

Bedensee rund
alles da

Hallo hexle,

also ich kann dir die sächsische Schweiz empfehlen! Hierfür kann ich dir das Wanderbuch: „Wandern in der Sächsischen Schweiz“ (von Dumont aktiv) empfehlen. In dem Buch sind 30 Touren mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeiten, sehr gut beschrieben. Vor allem im Elbsandsteingebirge sind sehr viele bekannte und sehenswerte Sehenswürdigkeiten, wie die Basteibrücke oder die Festung Königstein.
Im gesamten Gebiet der sächsische Schweiz kann man sehr schöne Tages- und Halbtageswanderungen mit an- und abstiegen auf Felsen oder ähnliches machen.
In dem Ort Rathen, welcher auch als Kurort bekannt ist, kann man in mehreren Erholungseinrichtungen die Seele baumeln lassen und gleichzeitig die schöne Naturaussicht genießen.
Eine Empfehlung in kulinarischer Sicht ist die Alt Böhmische Küche auf technischer Seite (wir verbinden dies gern mit einer Wanderung).
Und für die Kultur ist Dresden nicht weit entfernt. Hierfür vor allem die Frauenkirche, der Zwinger und allg. die gesamte Altstadt.

Viel Spaß
Gruß

Hallo,

Dein Vorschlag ist schon Aufgrund der Nähe der Pfalz sehr interessant. Eine mail an Dich ist raus.

Grüsse
M.