Einer für Alles

schöne Aussichten
Hallo Rainer,

Deine Antwort war, daß hohe Einkommen
entlastet werden und niedrige Einkommen belastet.

ja. Genau das würde ich von einer Flattax erwarten und das
halte ich auch für das Ziel. Das andere Geschwafel soll nur
davon ablenken, mehr nicht.

das Ziel der Politik muß es sein und ist es auch, neben der Klientelpolitik auch Rücksicht auf die wichtigsten Wählergruppen zu nehmen. Mal unabhängig davon, daß Du CDU und FDP anscheinend immer noch als Parteien für die Besserverdienenden siehst, kann man getrost davon ausgehen, daß die Politik mitbekommen hat, daß Sozialschwache und Rentner die größte Wählergruppe darstellen, auf deren Belange man Rücksicht nehmen wird und muß, wenn man wiedergewählt werden will…

Eine Belastung niedriger Einkommen ist also ganz sicher nicht das Ziel der derzeitigen Regierung. Und wie gesagt: löse Dich davon, nur auf die Einkommensteuer zu schauen. Auf das verfügbare Einkommen haben auch noch andere Faktoren Einfluß.

Dabei gibt es bei der
Einkommensteuer umfangreiche Vorschriften, die die
Abhängigkeit zwischen Einkommen und Steuerlast aushebeln, d.h.
es ist nicht gesagt, daß Bezieher hoher Einkommen besser- und
Bezieher niedrigerer Einkommen bei einer Vereinfachung
schlechtergestellt werden. Außerdem gibt es noch Erbschaft-
und Körperschaftsteuer, bei denen die Steuersätze (in der
Regel) unterhalb von 19% liegen.

Das abzuwägen ist eine Aufgabe, die ich nicht leisten kann.

Mir ist nicht ganz klar, wie man ohne Kenntnis der Sachlage zu dem Ergebnis kommen kann, daß aus einer Umstellung derart große Löcher im Haushalt entstehen werden, die zwangsläufig durch die Belastung niedriger Einkommen gestopft werden müssen.

Welcher Vorschlag kommt nach der Flattax? Die Einkommensteuer
zu gunsten einer Staatsabgabe in Form einer Kopfpauschale
abzuschaffen? Natürlich mit einer sozialen Härtefallregelung
… Schließlich nimmt ja Jeder staatliche Leistungen in
Anspruch … Oder kommt der Vorschlag erst, wenn die Flattax
Realität ist? Ich glaube nicht, daß die Flattax schon das Ende
ist.

Sie ist für Deutschland ja nicht einmal in Planung. Da wir es in spätestens acht Jahren ohnehin mit ein einer linken Regierung zu tun haben werden, ist auch nicht zu befürchten, daß eine solche Steuer kommt. Außer vielleicht für Einkünfte jenseits der 80.000 Euro (heutiger Gegenwert); die dürfte dann um die 100% liegen. Schließlich braucht ja niemand mehr als 50.000 netto.

Gruß
Christian

Hallo,

Von detailliert rechnen war auch nicht die Rede, eine fundierte :Schätzung hätte mir ja schon gereicht.

Aha! Woher plötzlich diese Wendung?
Du hast doch von Anfang an abgelehnt, über einen anderen Denkansatz überhaupt nachzudenken, und Du gibst vor, das Ergebnis schon zu kennen.
Woher eigentlich?
So sieht ein Schuß ins eigene Knie aus.

Gruß
Cassius

Mahlzeit Christian,

Deine Antwort war, daß hohe Einkommen
entlastet werden und niedrige Einkommen belastet.

ja. Genau das würde ich von einer Flattax erwarten und das
halte ich auch für das Ziel. Das andere Geschwafel soll nur
davon ablenken, mehr nicht.

das Ziel der Politik muß es sein und ist es auch, neben der
Klientelpolitik auch Rücksicht auf die wichtigsten
Wählergruppen zu nehmen. Mal unabhängig davon, daß Du CDU und
FDP anscheinend immer noch als Parteien für die
Besserverdienenden siehst, kann man getrost davon ausgehen,
daß die Politik mitbekommen hat, daß Sozialschwache und
Rentner die größte Wählergruppe darstellen, auf deren Belange
man Rücksicht nehmen wird und muß, wenn man wiedergewählt
werden will…

Es geht doch nicht um die reale Politik, es geht um den Vorschlag einer Flattax und die Auswirkungen, die diese hätte.

Eine Belastung niedriger Einkommen ist also ganz sicher nicht
das Ziel der derzeitigen Regierung. Und wie gesagt: löse Dich
davon, nur auf die Einkommensteuer zu schauen. Auf das
verfügbare Einkommen haben auch noch andere Faktoren Einfluß.

OK, aber lass uns noch kurz bei der Einkommensteuer bleiben, um die geht es ja schließlich.

Das abzuwägen ist eine Aufgabe, die ich nicht leisten kann.

Mir ist nicht ganz klar, wie man ohne Kenntnis der Sachlage zu
dem Ergebnis kommen kann, daß aus einer Umstellung derart
große Löcher im Haushalt entstehen werden, die zwangsläufig
durch die Belastung niedriger Einkommen gestopft werden
müssen.

Dann rechne ich eben mal nur den Teil, zu dem ich Zahlen habe. Das Loch das da entsteht ist allein schon groß genug.
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/des…

Aus einem mir unerfindlichen Grund sind hier Lohnsteuern und Einkommensteuer getrennt aufgeführt. Die Lohnsteuer ist eine Einkommensteuer. Die Summe beträgt 174580 Millionen, 31.1% des gesamten Steueraufkommens.

Wie Du ja oft schreibst und auch nachzulesen ist, zahlen 8% der Besserverdienenden 52% davon. Das wären 90781 Millionen

Ich kann als sicher voraussetzen, daß diese 8% den Spitzensteuersatz von 42% zahlen. Senkst Du nur für diese den Steuersatz von 42% auf 19% bedeutet das allein einen Steuerausfall von 49,7 Milliarden, etwa 7% des gesamten Steueraufmommens. Dazu kommt, daß einige Arbeitnehmer ebenfalls den Spitzensteuersatz zahlen. Die Auswirkungen davon kann ich mangels Zahlen nicht berechnen, bleiben wir also nur bei den berechneten Loch in der Staatskasse, auch wenn wir sicher wissen, daß es deutlich größer sein muss.

Das willst Du mit den 4,7 Milliarden Erbschaftssteuer kompensieren? Ist Dir da eine Null abhanden gekommen?

Reicht Dir das jetzt an Zahlen?

Die Behauptung (nicht von Dir) Durch eine Flattax würde die Steuerbelastung für Arbeitnehmer sinken halte ich für unhaltbar. Das kann man nur behaupten, wenn einen entweder die Wahrheit nicht sonderlich interessiert oder man die Grundrechenarten nicht beherrscht.

Welcher Vorschlag kommt nach der Flattax? Die Einkommensteuer
zu gunsten einer Staatsabgabe in Form einer Kopfpauschale
abzuschaffen? Natürlich mit einer sozialen Härtefallregelung
… Schließlich nimmt ja Jeder staatliche Leistungen in
Anspruch … Oder kommt der Vorschlag erst, wenn die Flattax
Realität ist? Ich glaube nicht, daß die Flattax schon das Ende
ist.

Sie ist für Deutschland ja nicht einmal in Planung.

Aber es ist ein Lieblingskind der Liberalen. Ich kann das auch gut verstehen, begrüßen oder gar unterstützen muss ich es nicht. Der Versuch, mir das Fell über die Ohren zu ziehen ist legitim. Daß ich mich dann wehre aber auch. :smile:

Da wir es
in spätestens acht Jahren ohnehin mit ein einer linken
Regierung zu tun haben werden,

Wie kommst Du darauf? Ich habe Dir schon vor fünf Jahren geschrieben, daß ich meine Herr Schröder hätte die SPD dauerhaft beschädigt und diese würde wenigstens 30 Jahre brauchen, sich davon zu erholen. Der Meinung bin ich auch jetzt noch. Ich arwarte, daß Frau Merkel auch in acht Jahren wieder gewählt wird.

ist auch nicht zu befürchten,
daß eine solche Steuer kommt. Außer vielleicht für Einkünfte
jenseits der 80.000 Euro (heutiger Gegenwert); die dürfte dann
um die 100% liegen. Schließlich braucht ja niemand mehr als
50.000 netto.

Was wird das jetzt? Märchenstunde?
Die Angriffe der Liberalen auf die soziale Marktwirtschaft verharmlosen und Horormärchen über die linken Kräfte erfinden. Ich dachte die Kommunistenphobie wäre seit Ende der 70er vorbei. Da muss ich mich wohl getäuscht haben.

Gruß Rainer

Märchenstunde?
Hallo Cassius,

Von detailliert rechnen war auch nicht die Rede, eine fundierte :Schätzung hätte mir ja schon gereicht.

Aha! Woher plötzlich diese Wendung?
Du hast doch von Anfang an abgelehnt, über einen anderen
Denkansatz überhaupt nachzudenken, und Du gibst vor, das
Ergebnis schon zu kennen.
Woher eigentlich?
So sieht ein Schuß ins eigene Knie aus.

Du hast vergessen, daß die Behauptung, die Steuerbelastung für Arbeitnehmer würde durch eine Flattax sinken, von Dir ist.
Aber natürlich ohne jede Grundlage.

Wenn ich mich nun mit einer Schätzung von Dir zufrieden geben würde, weil Deine Behauptung so falsch ist, daß noch nicht mal eine Schätzung auch nur annähernd funktionieren würde, ist das ein Schuss ins eigene Knie?

Du versuchst ja noch nicht mal, Deine Märchen glaubhaft zu machen.

Gruß Rainer

Hallöchen,

daß die Politik mitbekommen hat, daß Sozialschwache und
Rentner die größte Wählergruppe darstellen, auf deren Belange
man Rücksicht nehmen wird und muß, wenn man wiedergewählt
werden will…

Es geht doch nicht um die reale Politik, es geht um den
Vorschlag einer Flattax und die Auswirkungen, die diese hätte.

Du schriebst in Deinem letzten Artikel doch auch schon über das, was Du erwartest. Also geht es auch um die Realität und in der ist nicht zu erwarten, daß in Deutschland in absehbarer Zeit die niedrigen Einkommen belastet bzw. überproportional belastet werden.

Eine Belastung niedriger Einkommen ist also ganz sicher nicht
das Ziel der derzeitigen Regierung. Und wie gesagt: löse Dich
davon, nur auf die Einkommensteuer zu schauen. Auf das
verfügbare Einkommen haben auch noch andere Faktoren Einfluß.

OK, aber lass uns noch kurz bei der Einkommensteuer bleiben,
um die geht es ja schließlich.

Es geht auch um die Einkommensteuer aber eben nicht nur. Vielleicht liest Du Dir den Artikel über Slowenien noch einmal durch.

Wie Du ja oft schreibst und auch nachzulesen ist, zahlen 8%
der Besserverdienenden 52% davon. Das wären 90781 Millionen

Ich kann als sicher voraussetzen, daß diese 8% den
Spitzensteuersatz von 42% zahlen.

In der Gruppe der Einkommen über 1 Mio. liegt der Durchschnittsatz bei 35%, zwischen 125.000 und 250.000 bei rd. 30%. Die Einnahmeverluste lägen bei rd. 19 Mrd. wenn man die Einkommen ab 250.000 betrachtet.

Das willst Du mit den 4,7 Milliarden Erbschaftssteuer
kompensieren? Ist Dir da eine Null abhanden gekommen?

Wie viel Erbschaftsteuer wurde denn aufgrund der Freibeträge nicht bezahlt? Die Frage ist doch, wie hoch die Steuereinnahmen wären, wenn es nicht ermäßigten Sätze und die Freibeträge gäbe.

Die Behauptung (nicht von Dir) Durch eine Flattax würde die
Steuerbelastung für Arbeitnehmer sinken halte ich für
unhaltbar. Das kann man nur behaupten, wenn einen entweder die
Wahrheit nicht sonderlich interessiert oder man die
Grundrechenarten nicht beherrscht.

Ich finde vor allem schade, daß man neue Vorschläge anhand der vordergründigen Aspekte ablehnt, ohne daß bekannt ist, was es noch an Nebeneffekten gibt. Niemand sagt bspw., daß ein Steuersatz für Deutschland bei 19% liegen müßte. Die bisher diskutierten Vorschläge von Steuerstufen für die Einkommensteuer berücksichtigen auch die niedrige Steuerbelastung von niedrigen Einkommen. Wie verhält es sich mit der Rückkehr von ausgewandertem Kapital, wie wirkt sich das ganze auf Steuersparmodelle und die damit verbundenen Mehreinnahmen aus usw. usf.

Anspruch … Oder kommt der Vorschlag erst, wenn die Flattax
Realität ist? Ich glaube nicht, daß die Flattax schon das Ende
ist.

Sie ist für Deutschland ja nicht einmal in Planung.

Aber es ist ein Lieblingskind der Liberalen. Ich kann das auch
gut verstehen, begrüßen oder gar unterstützen muss ich es
nicht. Der Versuch, mir das Fell über die Ohren zu ziehen ist
legitim. Daß ich mich dann wehre aber auch. :smile:

Gerne, nur sehe ich weiterhin nicht, wo Dir das Fell über die Ohren gezogen werden sollte.

Da wir es
in spätestens acht Jahren ohnehin mit ein einer linken
Regierung zu tun haben werden,

Wie kommst Du darauf? Ich habe Dir schon vor fünf Jahren
geschrieben, daß ich meine Herr Schröder hätte die SPD

Wer redet denn von der SPD? Deren Präsenz in den Medien entspricht schon lange nicht mehr der politischen Bedeutung. Die 17% für Die Linken war erst der Anfang. Spätestens bei der nächsten Wahl erreichend die 25%, wenn es so kommt, wie ich das für wahrscheinlich halte, vielleicht 30 oder 35%. Spätestens in acht Jahren kommt man an denen nicht mehr vorbei.

ist auch nicht zu befürchten,
daß eine solche Steuer kommt. Außer vielleicht für Einkünfte
jenseits der 80.000 Euro (heutiger Gegenwert); die dürfte dann
um die 100% liegen. Schließlich braucht ja niemand mehr als
50.000 netto.

Was wird das jetzt? Märchenstunde?

Dafür muß ich keine Märchen bemühen:
http://www.focus.de/politik/deutschland/linke-lafont…
Bißchen frischer:
http://www.focus.de/politik/deutschland/frank-bsirsk…

Gruß
Christian

Hallo Christian,

Es geht doch nicht um die reale Politik, es geht um den
Vorschlag einer Flattax und die Auswirkungen, die diese hätte.

Du schriebst in Deinem letzten Artikel doch auch schon über
das, was Du erwartest.

was ich von einer Flattax erwarten würde.
Von der realen Politik erwarte ich etwas anderes.
Die FDP möchte schon am liebsten eine Flattax, aber sie wird noch nicht mal den Stufentarif durchsetzen können.

Wenn wir von dem reden, was ich in den nächsten Jahren von der Realpolitik erwarte, sind wir schnell fertig. Ich erwarte von der CDU/CSU/FDP Regierung eine sozialere Politik, als sie die ‚Schröder-Regierung‘ abgeliefert hat.

Das ist doch das Problem der SPD! Schöder hat die FDP für liberale Politik nicht gebraucht, das hat er ganz gut selbst geschafft. Nun wird von einer ‚Sozialdemokratisierung der CDU‘ gesprochen. In der Summe ist die CDU/CSU den Idealen der SPD inzwischen näher, als die SPD es in den letzten 10 Jahren war.

Also geht es auch um die Realität und
in der ist nicht zu erwarten, daß in Deutschland in absehbarer
Zeit die niedrigen Einkommen belastet bzw. überproportional
belastet werden.

Das ist richtig. Da sind wir uns einig.

Es geht auch um die Einkommensteuer aber eben nicht nur.
Vielleicht liest Du Dir den Artikel über Slowenien noch einmal
durch.

Die Slowakei (Ehemals CSSR. Slowenien war mal SFRJ. :smile:)

Wie Du ja oft schreibst und auch nachzulesen ist, zahlen 8%
der Besserverdienenden 52% davon. Das wären 90781 Millionen

Ich kann als sicher voraussetzen, daß diese 8% den
Spitzensteuersatz von 42% zahlen.

In der Gruppe der Einkommen über 1 Mio. liegt der
Durchschnittsatz bei 35%, zwischen 125.000 und 250.000 bei rd.
30%.

Durchschnittsteuersatz, nicht Spitzensteuersatz, oder? Die Flattax würde aber den Spitzensteuersatz betreffen.

Die Einnahmeverluste lägen bei rd. 19 Mrd. wenn man die
Einkommen ab 250.000 betrachtet.

OK, streiten wir nicht um ein paar Milliarden. :smile: Ein großes Loch eben und eine starke Entlastung der Spitzenenkommen. Für sehr kleine Einkommen würde der Steuersatz dagegen von 14% auf 19% steigen.

Das willst Du mit den 4,7 Milliarden Erbschaftssteuer
kompensieren? Ist Dir da eine Null abhanden gekommen?

Wie viel Erbschaftsteuer wurde denn aufgrund der Freibeträge
nicht bezahlt? Die Frage ist doch, wie hoch die
Steuereinnahmen wären, wenn es nicht ermäßigten Sätze und die
Freibeträge gäbe.

Die Freibeträge sollen auch in erster Linie die kleinen Einkommen schützen. Aber Erbschaftssteuer ist ohnehin so ein Thema, zu dem es verschiedene Ansichten gibt.

Die Behauptung (nicht von Dir) Durch eine Flattax würde die
Steuerbelastung für Arbeitnehmer sinken halte ich für
unhaltbar. Das kann man nur behaupten, wenn einen entweder die
Wahrheit nicht sonderlich interessiert oder man die
Grundrechenarten nicht beherrscht.

Ich finde vor allem schade, daß man neue Vorschläge anhand der
vordergründigen Aspekte ablehnt, ohne daß bekannt ist, was es
noch an Nebeneffekten gibt. Niemand sagt bspw., daß ein
Steuersatz für Deutschland bei 19% liegen müßte. Die bisher
diskutierten Vorschläge von Steuerstufen für die
Einkommensteuer berücksichtigen auch die niedrige
Steuerbelastung von niedrigen Einkommen.

Der Stufentarif ein anderes Thema. Da glaube ich zwar auch nicht, daß der in den nächsten Jahren durchsetzbar ist, aber auch da halte ich den anvisierten Spitzensteuersatz für deutlich zu niedrig.

Die progressive Einkommensteuer ist nun mal die einzige Steuer in der eine soziale Komponente vernünftig realisierbar ist. Daß bei einem Spitzensteuersatz von 50% Niemand 50% Steuern von seinem Bruttoeinkommen zahlt, muss ich Dir ja nicht erklären. Aber hier liest eventuell auch noch Jemand anderes …

Den folgenden Abschnitt kannst Du überspringen, das weißt Du.
Ich gehe mal vom Steuerfreibetrag aus, den die FDP versprochen hat: €8000. Die nächsten €10 000 sollen mit 10% versteuert werden. Das gilt ja dann für Jeden, nicht nur den, der nur €18 000 oder weniger Einkommen hat. Auch ein Einkommensmillionär würde für die ersten €18 000 nur €1000 Einkommensteuer zahlen, wie jeder andere auch.
Auch wenn der Einkommensmillionär den letzten Euro mit 50% versteuern müsste, die ersten 8000 Euros wären auch bei ihm Steuerfrei.

Wie verhält es sich mit der Rückkehr von ausgewandertem Kapital,
wie wirkt sich das ganze auf Steuersparmodelle und die damit
verbundenen Mehreinnahmen aus usw. usf.

Gar nicht. Der Wettbewerb um das Kapital ist im Gange.
In Deutschland fließt recht viel Geld in den Sozialstaat, diese Kosten sparen sich andere Staaten und können so günstiger sein. Den Wettbewerb um die höchste Kapitalrendite durch geringe Sozialausgaben und Niedriglöhne können und wollen wir nicht gewinnen.
Wenn Deutschland die Steuern senkt, ziehen andere Staaten nach, so weit, wie wir nicht können und auch nicht wolen. Den Aspekt der Rückkehr von ausgewandertem Kapital dank sinkender Steuern kannst Du getrost vergessen.

Anspruch … Oder kommt der Vorschlag erst, wenn die Flattax
Realität ist? Ich glaube nicht, daß die Flattax schon das Ende
ist.

Sie ist für Deutschland ja nicht einmal in Planung.

Aber es ist ein Lieblingskind der Liberalen. Ich kann das auch
gut verstehen, begrüßen oder gar unterstützen muss ich es
nicht. Der Versuch, mir das Fell über die Ohren zu ziehen ist
legitim. Daß ich mich dann wehre aber auch. :smile:

Gerne, nur sehe ich weiterhin nicht, wo Dir das Fell über die
Ohren gezogen werden sollte.

Bei einer Flattax sehe ich das immer noch. Da müsste schon der Steuerfreibetrag erhöht werden, um den höheren Steuersatz zu kompensieren. Davon würde aber das Loch wieder noch größer, was wieder anders kompensiert werden oder andernorts eingespart.
Wenn die Kompensation so einfach ist, warum werden dann so nicht erst mal die Steuereinnahmen erhöht und die Neuverschuldung zurückgefahren oder gar Schulden abgebaut? Den kausalen Zusammenhang mit einer Flattax sehe ich nicht.

Da wir es
in spätestens acht Jahren ohnehin mit ein einer linken
Regierung zu tun haben werden,

Wie kommst Du darauf? Ich habe Dir schon vor fünf Jahren
geschrieben, daß ich meine Herr Schröder hätte die SPD

Wer redet denn von der SPD? Deren Präsenz in den Medien
entspricht schon lange nicht mehr der politischen Bedeutung.
Die 17% für Die Linken war erst der Anfang. Spätestens bei der
nächsten Wahl erreichend die 25%, wenn es so kommt, wie ich
das für wahrscheinlich halte, vielleicht 30 oder 35%.

Das glaube ich nicht. Die Flattax wird schließlich nicht kommen. 20% halte ich für die Linke für erreichbar, mehr aber nicht.

Spätestens in acht Jahren kommt man an denen nicht mehr
vorbei.

In acht Jahren haben wir eine Jamaika-Koalition. :smile:

ist auch nicht zu befürchten,
daß eine solche Steuer kommt. Außer vielleicht für Einkünfte
jenseits der 80.000 Euro (heutiger Gegenwert); die dürfte dann
um die 100% liegen. Schließlich braucht ja niemand mehr als
50.000 netto.

Was wird das jetzt? Märchenstunde?

Dafür muß ich keine Märchen bemühen:
http://www.focus.de/politik/deutschland/linke-lafont…
Bißchen frischer:
http://www.focus.de/politik/deutschland/frank-bsirsk…

50 000 sind keine 500 000, 80% keine 100% …
Und seit wann nimmst Du diesen Populismus so ernst?
Die Globalisierung hat sich auch bis zu Lafontain und Bsirske herumgesprochen. Solche Reden kann er in der Opposition schwingen, so lange keine Regierungsverantwortung droht und die droht der Linken noch auf sehr lange Sicht nicht. Die SED hat keine Chance, die Bundesrepublik zu übernehmen. :smile:

Übrigens … An die 95% Spitzensteuersatz zu Zeiten des Wirtschaftswunders erinnerst Du Dich noch? Dank der Globalisierung ist das heute unmöglich. Aber wie man an der Geschichte sehen kann, behindert ein solcher Spitzensteuersatz die Wirtschaft nicht automatisch. Auch damals ist kein Unternehmer verhungert.

Um zum Ausgangsthema zurück zu kommen, ich sehe den Vorteil einer Flattax immer noch nicht. Der Sinn ist ja doch wohl, den Spitzensteuersatz dramatisch zu senken, das solidarische Element aus der Einkommensteuer, das ihr dank der Progression innewohnt, abzuschaffen. Das macht nur Sinn, wenn im Gegenzug entweder Sozialausgaben gestrichen und/oder kleinere Einkommen stärker belastet werden. Anders gibt es die von Dir prognostizierten Anreize ja nicht.

Die Slowakei kommt mit dieser Flattax von 19% zurecht, weil sie eben die Ausgaben für den Sozialstaat nicht hat. Deshalb taugt die nicht als Beispiel, denn das ist etwas, das weder für mich noch für die derzeitige Bundesregierung akzeptabel wäre.

Gruß Rainer

Guten abend,

Es geht auch um die Einkommensteuer aber eben nicht nur.
Vielleicht liest Du Dir den Artikel über Slowenien noch einmal
durch.

Die Slowakei (Ehemals CSSR. Slowenien war mal SFRJ. :smile:)

ja, da habe ich mich vertan.

In der Gruppe der Einkommen über 1 Mio. liegt der
Durchschnittsatz bei 35%, zwischen 125.000 und 250.000 bei rd.
30%.

Durchschnittsteuersatz, nicht Spitzensteuersatz, oder? Die
Flattax würde aber den Spitzensteuersatz betreffen.

Wenn es einen einheitlichen Steuersatz gibt, dann gibt es auch keinen Unterschied zwischen Durchschnitts-, Spitzen- und Grenzsteuersatz mehr.

Die Einnahmeverluste lägen bei rd. 19 Mrd. wenn man die
Einkommen ab 250.000 betrachtet.

OK, streiten wir nicht um ein paar Milliarden. :smile: Ein großes
Loch eben und eine starke Entlastung der Spitzenenkommen. Für
sehr kleine Einkommen würde der Steuersatz dagegen von 14% auf
19% steigen.

Es spricht ja weiterhin nichts gegen Freibeträge.

Das willst Du mit den 4,7 Milliarden Erbschaftssteuer
kompensieren? Ist Dir da eine Null abhanden gekommen?

Wie viel Erbschaftsteuer wurde denn aufgrund der Freibeträge
nicht bezahlt? Die Frage ist doch, wie hoch die
Steuereinnahmen wären, wenn es nicht ermäßigten Sätze und die
Freibeträge gäbe.

Die Freibeträge sollen auch in erster Linie die kleinen
Einkommen schützen. Aber Erbschaftssteuer ist ohnehin so ein
Thema, zu dem es verschiedene Ansichten gibt.

Die Freibeträge schützen Verwandtschaftsverhältnisse, nicht Einkommen.

Wie verhält es sich mit der Rückkehr von ausgewandertem Kapital,
wie wirkt sich das ganze auf Steuersparmodelle und die damit
verbundenen Mehreinnahmen aus usw. usf.

Gar nicht. Der Wettbewerb um das Kapital ist im Gange.
In Deutschland fließt recht viel Geld in den Sozialstaat,
diese Kosten sparen sich andere Staaten und können so
günstiger sein. Den Wettbewerb um die höchste Kapitalrendite
durch geringe Sozialausgaben und Niedriglöhne können und
wollen wir nicht gewinnen.

Der gewöhnliche Anleger hat sein Geld gerne in seiner Nähe. Das Risiko, durch die Steuerfahndung erwischt zu werden, rechnet sich für wagemutige Kandidaten nur, weil die Differenz zwischen den Steuersätzen so hoch ist. Nicht umsonst hat man die Abgeltungssteuer eingeführt.

Wenn die Besteuerung von Kapitalerträgen sinkt, ist zu erwarten, daß Gelder zurückfließen. Das umgekehrte konnte man bei der Einführung der Quellensteuer Anfang der 90er beobachten. Damals wanderten Beträge im dreistelligen Milliardenbereich ab.

Die Zinssätze in Steueroasen sind in der Regel aufgrund des höheren Angebotes an Geld deutlich geringer als in den Hochsteuerländern. Insofern ist die Erwartung, daß Vermögen in ein Deutschland mit niedrigere Steuersätzen zurückfließen werden, durchaus begründet.

Das glaube ich nicht. Die Flattax wird schließlich nicht
kommen. 20% halte ich für die Linke für erreichbar, mehr aber
nicht.

Da wäre ich mit Dir gerne einer Meinung. Leider sprechen sowohl demographische als auch wirtschaftliche Entwicklung dagegen. Ich weiß ja, daß es kaum noh jemand hören mag, aber die Krise ist für uns noch lange nicht ausgestanden. Eine Linke, die wie keine andere Partei dafür steht, für Arme zu sorgen und die Reichen zu geißeln, wird davon profitieren.

Spätestens in acht Jahren kommt man an denen nicht mehr
vorbei.

In acht Jahren haben wir eine Jamaika-Koalition. :smile:

Es gibt schlimmeres. Eine stärkere Umweltorientierung jenseits des Klimaschutzes kann nicht schaden.

50 000 sind keine 500 000, 80% keine 100% …
Und seit wann nimmst Du diesen Populismus so ernst?

Gerade der Umstand, daß ich diese Äußerungen ernstnehme, sollte Dir zu denken geben. Die Linke ist die einzige nennenswerte Partei, deren Popularität im wesentlichen auf der Spaltung der Bevölkerung in gute und schlechte Menschen basiert. Die Belastung der schlechten zugunsten der guten ist Grundprinzip der Politikvorstellungen der handelnden Personen.

Die Globalisierung hat sich auch bis zu Lafontain und Bsirske
herumgesprochen. Solche Reden kann er in der Opposition
schwingen, so lange keine Regierungsverantwortung droht und
die droht der Linken noch auf sehr lange Sicht nicht.

Lafontaine ist seinerzeit als Finanzminister zurückgetreten, weil sich seine Vorstellungen in der damaligen Konstellation nicht verwirklichen ließen. Das Gedankenschlecht hat er bis heute nicht aufgegeben und sollte er wieder in die Politik zurückkehren, wird er es weiter bzw. wieder vorantreiben.

Übrigens … An die 95% Spitzensteuersatz zu Zeiten des
Wirtschaftswunders erinnerst Du Dich noch?

Nein, damals war ich politisch noch nicht interessiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutsc…

Um zum Ausgangsthema zurück zu kommen, ich sehe den Vorteil
einer Flattax immer noch nicht. Der Sinn ist ja doch wohl, den
Spitzensteuersatz dramatisch zu senken, das solidarische
Element aus der Einkommensteuer, das ihr dank der Progression
innewohnt, abzuschaffen. Das macht nur Sinn, wenn im Gegenzug
entweder Sozialausgaben gestrichen und/oder kleinere Einkommen
stärker belastet werden. Anders gibt es die von Dir
prognostizierten Anreize ja nicht.

Wie gesagt: wenn man gleichzeitig Vergünstigungen und Absetzmöglichkeiten abschafft, ist ein reduzierter Steuersatz durchaus finanzierbar.

Die Slowakei kommt mit dieser Flattax von 19% zurecht, weil
sie eben die Ausgaben für den Sozialstaat nicht hat. Deshalb
taugt die nicht als Beispiel, denn das ist etwas, das weder
für mich noch für die derzeitige Bundesregierung akzeptabel
wäre.

Wie ich bereits sagte, ist der Satz von 19% für Deutschland nicht zwangsläufig zu übertragen. Das Konzept pauschal zu verteufeln, weil a) die vordergründigen Effekte dagegensprechen und b) es sich nicht 1:1 umsetzen läßt, halte ich für falsch.

Gruß
Christian

Guten Abend Christian,

Durchschnittsteuersatz, nicht Spitzensteuersatz, oder? Die
Flattax würde aber den Spitzensteuersatz betreffen.

Wenn es einen einheitlichen Steuersatz gibt, dann gibt es auch
keinen Unterschied zwischen Durchschnitts-, Spitzen- und
Grenzsteuersatz mehr.

ja. Aber für die Berechnung des Vorteils durch die Flattax müsstest Du mit dem Spitzensteuersatz rechnen … Aber die tatsächliche Größe des Lochs im Staatshaushalt, das es zu stopfen gelte werden wir ohnehin nicht berechnen können, einigen wir uns darauf, daß es recht groß wird.

Die Einnahmeverluste lägen bei rd. 19 Mrd. wenn man die
Einkommen ab 250.000 betrachtet.

OK, streiten wir nicht um ein paar Milliarden. :smile: Ein großes
Loch eben und eine starke Entlastung der Spitzenenkommen. Für
sehr kleine Einkommen würde der Steuersatz dagegen von 14% auf
19% steigen.

Es spricht ja weiterhin nichts gegen Freibeträge.

Die Freibeträge sollen auch in erster Linie die kleinen
Einkommen schützen. Aber Erbschaftssteuer ist ohnehin so ein
Thema, zu dem es verschiedene Ansichten gibt.

Die Freibeträge schützen Verwandtschaftsverhältnisse, nicht
Einkommen.

Das Erarbeitete zu vererben ist für sehr Viele der Antrieb für Leistung. Leben ist nun mal zu einem großen Teil Erhaltung der Art, den Einfluss der eigenen Gene durch möglichst gute Bedingungen für den Nachwuchs zu stärken. Auch wenn die Evulution auf den Menschen kaum noch Einfluss hat, dieses Verhalten ist Jedem angeboren. Eine zu hohe Erbschaftssteuer bestraft natürliches Verhalten. Das kann nur zu einem starken Widerspruch führen. Deshalb halte ich das für keine gute Idee.

Wie verhält es sich mit der Rückkehr von ausgewandertem Kapital,
wie wirkt sich das ganze auf Steuersparmodelle und die damit
verbundenen Mehreinnahmen aus usw. usf.

Gar nicht. Der Wettbewerb um das Kapital ist im Gange.
In Deutschland fließt recht viel Geld in den Sozialstaat,
diese Kosten sparen sich andere Staaten und können so
günstiger sein. Den Wettbewerb um die höchste Kapitalrendite
durch geringe Sozialausgaben und Niedriglöhne können und
wollen wir nicht gewinnen.

Der gewöhnliche Anleger hat sein Geld gerne in seiner Nähe.
Das Risiko, durch die Steuerfahndung erwischt zu werden,
rechnet sich für wagemutige Kandidaten nur, weil die Differenz
zwischen den Steuersätzen so hoch ist. Nicht umsonst hat man
die Abgeltungssteuer eingeführt.

Wenn die Besteuerung von Kapitalerträgen sinkt, ist zu
erwarten, daß Gelder zurückfließen. Das umgekehrte konnte man
bei der Einführung der Quellensteuer Anfang der 90er
beobachten. Damals wanderten Beträge im dreistelligen
Milliardenbereich ab.

Die Zinssätze in Steueroasen sind in der Regel aufgrund des
höheren Angebotes an Geld deutlich geringer als in den
Hochsteuerländern. Insofern ist die Erwartung, daß Vermögen in
ein Deutschland mit niedrigere Steuersätzen zurückfließen
werden, durchaus begründet.

OK, das muss ich so akzeptieren, ich kann ja schlecht versuchen, Dir Deinen Job zu erklären.

Das glaube ich nicht. Die Flattax wird schließlich nicht
kommen. 20% halte ich für die Linke für erreichbar, mehr aber
nicht.

Da wäre ich mit Dir gerne einer Meinung. Leider sprechen
sowohl demographische als auch wirtschaftliche Entwicklung
dagegen.

Über die wirtschaftliche Entwicklung reden wir ja unter anderem. Die gesellschaftliche Entwicklung spielt aber auch eine große Rolle. Auch wenn du es nicht gern hörst, aber je stärker sich die Liberalen durchsetzen, um so stärker wird die Linke.

Ich weiß ja, daß es kaum noch jemand hören mag, aber
die Krise ist für uns noch lange nicht ausgestanden.

Das habe ich heute in der Belegschftsversammlung auch gesagt. :smile:
Die Lage scheint stabil auf einem niedrigen Niveau, aber die Auswirkung der Krise auf den Arbeitsmarkt steht noch bevor. Wie die Wirtschaft dann reagiert werden wir noch erleben.

Eine Linke, die wie keine andere Partei dafür steht, für Arme zu
sorgen und die Reichen zu geißeln, wird davon profitieren.

Davon bin ich noch nicht überzeugt. Frau Merkel weiß das auch und die möchte noch eine Weile Kanzlerin bleiben. Den AG-Verbänden ist eine Kanzlerin Merlel auch lieber als ein Kanzler Gysi.

Spätestens in acht Jahren kommt man an denen nicht mehr
vorbei.

In acht Jahren haben wir eine Jamaika-Koalition. :smile:

Es gibt schlimmeres. Eine stärkere Umweltorientierung jenseits
des Klimaschutzes kann nicht schaden.

50 000 sind keine 500 000, 80% keine 100% …
Und seit wann nimmst Du diesen Populismus so ernst?

Gerade der Umstand, daß ich diese Äußerungen ernstnehme,
sollte Dir zu denken geben. Die Linke ist die einzige
nennenswerte Partei, deren Popularität im wesentlichen auf der
Spaltung der Bevölkerung in gute und schlechte Menschen
basiert. Die Belastung der schlechten zugunsten der guten ist
Grundprinzip der Politikvorstellungen der handelnden Personen.

Wenn die Manager von der Krise profitieren und Arbeitnehmer in HartzIV abrutschen kann Deine Befürchtung aufgehen. Aber noch einmal: Das ist nicht im Interesse der Leute, die es verhindern können.

Die Globalisierung hat sich auch bis zu Lafontain und Bsirske
herumgesprochen. Solche Reden kann er in der Opposition
schwingen, so lange keine Regierungsverantwortung droht und
die droht der Linken noch auf sehr lange Sicht nicht.

Lafontaine ist seinerzeit als Finanzminister zurückgetreten,
weil sich seine Vorstellungen in der damaligen Konstellation
nicht verwirklichen ließen.

Jetzt überraschst Du mich. Aber OK, das sage ich seit Jahren.

Das Gedankenschlecht hat er bis
heute nicht aufgegeben und sollte er wieder in die Politik
zurückkehren, wird er es weiter bzw. wieder vorantreiben.

Da waren aber keine 80% Spitzensteuersat im Gespräch. Da ging es Oskar noch um’s Bürgergeld oder wie es jetzt heißt: ‚Bedingungsloses Grundeinkommen‘.

Übrigens … An die 95% Spitzensteuersatz zu Zeiten des
Wirtschaftswunders erinnerst Du Dich noch?

Nein, damals war ich politisch noch nicht interessiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutsc…

Daß Du das nicht miterlebt hast, war mir klar. Ich konnte zu der Zeit auch noch nicht lesen. :smile:

Um zum Ausgangsthema zurück zu kommen, ich sehe den Vorteil
einer Flattax immer noch nicht. Der Sinn ist ja doch wohl, den
Spitzensteuersatz dramatisch zu senken, das solidarische
Element aus der Einkommensteuer, das ihr dank der Progression
innewohnt, abzuschaffen. Das macht nur Sinn, wenn im Gegenzug
entweder Sozialausgaben gestrichen und/oder kleinere Einkommen
stärker belastet werden. Anders gibt es die von Dir
prognostizierten Anreize ja nicht.

Wie gesagt: wenn man gleichzeitig Vergünstigungen und
Absetzmöglichkeiten abschafft, ist ein reduzierter Steuersatz
durchaus finanzierbar.

Ich möchte es nicht erleben. :smile:

Die Slowakei kommt mit dieser Flattax von 19% zurecht, weil
sie eben die Ausgaben für den Sozialstaat nicht hat. Deshalb
taugt die nicht als Beispiel, denn das ist etwas, das weder
für mich noch für die derzeitige Bundesregierung akzeptabel
wäre.

Wie ich bereits sagte, ist der Satz von 19% für Deutschland
nicht zwangsläufig zu übertragen. Das Konzept pauschal zu
verteufeln, weil a) die vordergründigen Effekte
dagegensprechen und b) es sich nicht 1:1 umsetzen läßt, halte
ich für falsch.

Ich sehe immer noch keine anderen Effekte.
Ich wüsste nicht, warum ich das für eine gute Idee halten soll.
Daß die Steuerbelastung für AN insgesamt steigen würde, wenn auch nicht direkt bei der Einkommensteuer, ist klar? Gleichzeitig würden große Einkommen sehr stark entlastet. Auch noch klar?
Warum soll mir das gefallen?

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

Das glaube ich nicht. Die Flattax wird schließlich nicht
kommen. 20% halte ich für die Linke für erreichbar, mehr aber
nicht.

Da wäre ich mit Dir gerne einer Meinung. Leider sprechen
sowohl demographische als auch wirtschaftliche Entwicklung
dagegen.

Über die wirtschaftliche Entwicklung reden wir ja unter
anderem. Die gesellschaftliche Entwicklung spielt aber auch
eine große Rolle. Auch wenn du es nicht gern hörst, aber je
stärker sich die Liberalen durchsetzen, um so stärker wird die
Linke.

die Linke wird so oder so stärker werden, weil deren Wählerpotential immer größer wird. Das hat überwiegend natürliche Ursachen und ist dementsprechend nicht zu verhindern.

Und: liberaler ist in den letzten zehn Jahren in Deutschland so ziemlich gar nichts geworden.

Die Lage scheint stabil auf einem niedrigen Niveau, aber die
Auswirkung der Krise auf den Arbeitsmarkt steht noch bevor.
Wie die Wirtschaft dann reagiert werden wir noch erleben.

Die Wirtschaft reagiert immer gleich: sie wägt die Kosten für unbeschäftigte Arbeitnehmer gegen die Kosten ab, die bei der Einstellung und Einarbeitung von Mitarbeitern entstehen, die man irgendwann mal wieder einstellen müßte. Solange der Staat die erstgenannten Kosten reduziert oder eliminiert, wird auch kaum Personal abgebaut.

Dummerweise geht das aber mit der Belastung der Steuerzahler einher, also im wesentlichen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber bzw. am Ende der Konsumenten. Jeder subventionierte Arbeitsplatz kostet am Ende also wieder Arbeitsplätze. Also nicht anderes, als eine Verlagerung des Problems in die Zukunft. Wie gehabt knallt es also nicht jetzt ein bißchen, sondern irgendwann ein bißchen lauter. Genauer: je später, desto lauter.

Eine Linke, die wie keine andere Partei dafür steht, für Arme zu
sorgen und die Reichen zu geißeln, wird davon profitieren.

Davon bin ich noch nicht überzeugt. Frau Merkel weiß das auch
und die möchte noch eine Weile Kanzlerin bleiben. Den
AG-Verbänden ist eine Kanzlerin Merlel auch lieber als ein
Kanzler Gysi.

Die Arbeitgeber haben keinen Einfluß auf die Wähler; erst recht nicht auf Wähler, die vom Staat leben.

Die Globalisierung hat sich auch bis zu Lafontain und Bsirske
herumgesprochen. Solche Reden kann er in der Opposition
schwingen, so lange keine Regierungsverantwortung droht und
die droht der Linken noch auf sehr lange Sicht nicht.

Lafontaine ist seinerzeit als Finanzminister zurückgetreten,
weil sich seine Vorstellungen in der damaligen Konstellation
nicht verwirklichen ließen.

Jetzt überraschst Du mich. Aber OK, das sage ich seit Jahren.

Ich auch.

Wie ich bereits sagte, ist der Satz von 19% für Deutschland
nicht zwangsläufig zu übertragen. Das Konzept pauschal zu
verteufeln, weil a) die vordergründigen Effekte
dagegensprechen und b) es sich nicht 1:1 umsetzen läßt, halte
ich für falsch.

Ich sehe immer noch keine anderen Effekte.
Ich wüsste nicht, warum ich das für eine gute Idee halten
soll.
Daß die Steuerbelastung für AN insgesamt steigen würde, wenn
auch nicht direkt bei der Einkommensteuer, ist klar?
Gleichzeitig würden große Einkommen sehr stark entlastet. Auch
noch klar?
Warum soll mir das gefallen?

Also ich finde weniger Steuern gut. In etwa genauso gut finde ich die Entrümpelung des Steuerrechts. Und richtig gut finde ich den Gedanken, daß Wirtschaftsubjekte Entscheidungen treffen, weil sie vernünftig sind und nicht, weil sie sich nach Steuern rechnen. Das ist ja die eigentliche Seuche in unserem verquasten Steuersystem.

Gruß
Christian