EINFACHE Rezepte für Quarkherstellung

Hi Leute!

Ich fahre im Sommer wieder in die Türkei. Und da ich sehr gerne Käsekuchen mache (+ esse), aber es dort partout keinen Quark gibt (oder Schmand oder Sahne).

Habt Ihr für mich vielleicht ein einfaches Rezept für Quark zum Selbermachen??

Ich habe dies gefunden, aber kann es wirklich soo einfach sein? Quark + evtl. Zitrone, sauerwerden lassen… und dann voìla… Quark? Hat jemand von Euch vielleicht evtl. selber Erfahrungen mit dem Herstellen von Quark?

http://www.onkelheinz.de/kaese.htm#Die%20einfache%20…

Danke für die Tipps.

Schönen Gruß

Baxie

Hallo Baxie,

Ich fahre im Sommer wieder in die Türkei. Und da ich sehr
gerne Käsekuchen mache (+ esse), aber es dort partout keinen
Quark gibt (oder Schmand oder Sahne).

ja warum wohl!
Warume Länder haben Bakterien für heiße Temperaturen = Joghurt & Käse
kalte Länder haben Bakterien für kühle Temperaturen = Sauermilch & Quark

Habt Ihr für mich vielleicht ein einfaches Rezept für Quark
zum Selbermachen??

normalerweise lässt man Milch ein dicklegen = bei Zimmertemperatur stehen, bis sie „sauer“ wird, gibt sie in ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb und hat abgetropft Quark

—> funktioniert bei Milch aus dem Supermarkt in der Regel NICHT

Ich habe dies gefunden, aber kann es wirklich soo einfach
sein? Quark + evtl. Zitrone, sauerwerden lassen… und dann
voìla… Quark?

also wenn schon, dass Rohmilch + Säuerungsmittel
das ist aber für den Quark, den Du kaufst nicht Zitronensäure, sondern es sind Milchsäurebakterien

Hat jemand von Euch vielleicht evtl. selber
Erfahrungen mit dem Herstellen von Quark?

probiert habe ich es schon, das Ergebnis hat mich aber nicht so überzeugt, dass ich damit weitergemacht hätte. Wenn Du nicht absolut hygienisch arbeitest, wie in der Molkerei, geraten Dir oft wilde Säuerungsbakterien in den Ansatz. Das Ergebnis kann dann bitter schmecken.

viele Grüße
Geli

Melkwarme oder pasteurisierte Milch auf kanpp 30 Grad anwärmen,
etwas lebende Joghurtkultur (die in der Türkei in den Haushalten verwendeten sind stark verheft, gekaufte verwenden) einrühren,
1-2 STunden warm stehen lassen.
Dann (und das entspricht nicht den Quarkrezepten, sorgt aber für sicheres Gelingen) für 5 l Milch 1/2 Tropfen Labenzym (Fa. Caelo, Apotheke) in etwas Wasser aufgerührt einrühren in die Milch.
Warm stehen lassen, bis die Milch gerinnt (fest wird).
dann mit langem Messer den Bruch (so heißt das) in Würfel schneiden, auch parallel zu Oberfläche (was nat. nicht geht, aber schräg geht es schon…).
Warten, bis sich die Würfel etwas zusammenziehen, dann sehr (!) vorsichtig, nicht Rühren dabei, in einen Seihbeutel schöpfen. Der BRuch - darf möglichst wenig verrührt / gestört werden.
Abtropfen lassen bis zur gewünschten Konsistenz.
Abtropfen über ca. 10 Stunden liefert echten Quark / Frischkäse mit geringem Wassergehalt, um den dich jeder Mensch, der den noch kennt, beneiden wird.
Der in D käufliche Quark ist ein weiche dünne Matsche, die mit maximal zulässigem Wassergehalt an den Verbraucher gebracht wird. Der es halt nicht besser kennt.

Ob dieses verfahren nun einfach ist, sei dahingestellt, es war mir jahrelang tägliche Routine. ich würde es allerdings nicht machen, um in einem LAnde x Käsekuchen zu essen. In TR gibt es so köstliches Essen, dafür lasse ich jeden Käsekuchen stehen. Aber das ist ja Geschmackssache. Für Kuru fasulye, Salcali Köfte, Iskender Kebap, Mercimekl Corbasi, Peynirli künefe, Icli Köfte lasse ich alles stehen und liegen…schmacht!

Quark / Frischkäse zu machen besteht aus den Stufen

  • Säuern
  • einlaben
  • verschneiden
  • abschöpfen
  • abtropfen lassen, um Eiweiß und Fett vom Wasser / der Molke zutrennen.

Ab und an reicht das Säuern zumm Gerinnen aus, der Zusatz einer Winzigkeit Lab führt jedoch zu sichererem Erfolg. Nimmt man zuviel LAb, trennt sich beim Backen weiteres Wasser vom Eiweiß und läuft aus dem Kuchen!! Vorsicht!

Grüß mir dir TR! Wohin fährst du?
dalga

Hallo Geli,

so überzeugt, dass ich damit weitergemacht hätte. Wenn Du
nicht absolut hygienisch arbeitest, wie in der Molkerei,
geraten Dir oft wilde Säuerungsbakterien in den Ansatz. Das
Ergebnis kann dann bitter schmecken.

Bitterer Geschmack und viele kleine Luftblasen im Bruch deuten auf Colibakterien hin.

Die wilden Milchsäurebakterien sind nicht das Problem, da man den „guten“ einen Startvorteil sichert: richtige Temperatur, frische lebende und ausreichende Joghurtkultur zusetzen.

Ob sich im Supermarkt gekaufte Milch eignet, weiß ich nicht. Aber pasteurisiert habe ich die Milch nach dem melken immer, auch um dann nach einiger Abkühlzeit gleich eine geeigente Temperatur zu haben.

dalga

Tach,

darf ich Dein überaus genaues Rezept noch um den Hinweis ergänzen, dass Milchsäurebakterien/Säuerungskulturen im Reformhaus/in der Apotheke gefriergetrocknet erhältlich sind (eine Frage des einfachen Transportes) und es Lab auch in Tablettenform aus dem Reformhaus („Microbielles Enzym“) gibt. Das macht den Transport und die Bevorratung einfacher :wink:

Grüße

Midir

kurze Frage dazu
Hallo dalga!

Mich würde interessieren, wofür es gut ist, den Bruch zu schneiden, kannst Du mir da vielleicht weiterhelfen?

Liebe Grüsse und danke schonmal
Bine :smile:

Hülfe…
Hi,

für 5 l Milch 1/2 Tropfen Labenzym

Kannst Du mir verraten, wie man einen halben Tropfen abmisst? Ein Tropfen ist ein Tropfen ist ein Tropfen … aber ein halber?

Danke für die Aufklärung:

Anja

Der wird nicht abgemessen.

Einen Tropfen in einer Menge Wasser verrührt, von dieser Flüsigkeit die Häfte genommen…

dalga

1 Like

Man will die Feststoffe von der Molke trennen. der gerinnende Bruch zieht sich zusammen, Molke trennt sich. Wenn man nicht schneidet, hat man nach einiger Zeit einen großen Klumpen Bruch in der Molke schwimmen. Schneidet man, vergrößert man die Außenfläche - viele kleine Klumpen können über viel Außenfläche viel Molke abgeben. Und man fährt beim Schöpfen nicht mit dem Gerät durch eine großen Bruchklumpen. „Staubbildung“ (hier sehr nasser Staub) ist zu vermeiden.

Vor dem Schöpfen sollte sich schon einige Molke getrennt (was durchs Schneiden gefördert wird, s. o.) haben. Schöpft man den Bruch zu nass, setzen sich die Kanälchen in der Masse leicht zu, verdichten sich, die restlich Molke läuft nicht mehr ab. Man erhält einen Frischkäseballen mit fester Außenhaut und nassem Inneren.

dalga

Hallo dalga!

Vielen Dank für die informative Antwort! :smile:

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hi Dalga!

Vielen herzlichen Dank für Deine Tipps. Werde mich daran versuchen…lach…

NATÜRLICH… gibt es supi viele leckere Gerichte in der Türkei. Aber soll ich unsere Gäste mit Sachen bekochen, die die wahrscheinlich schon 1000 x gegessen und gekocht haben??? Ich möchte denen doch Sachen auftischen, die für die neu u. unbekannt sind, so daß der Besuch bei uns ein ERLEBNIS war :wink:.

Wohin ich fahre?
Zuerst nach Istanbul… einfach nur toll dort… und die ersten Tage essen wir da die tollsten Sachen (+ Shoppen, Shoppen + Shoppen ohne Ende!!), worauf wir das ganze Jahr verzichtet haben…yumm

Und später fahren wir ans Schwarze Meer zum Baden, Sonnen und Faulenzen… (Karasu, Sarkarya).

Übrigens nicht ins Hotel, wir haben dort eine Ferienwohnung (+ in Istanbul (Topkapi) auch), da meine Mutti von dort kommt.

Wie kommt’s das Du Dich so gut auskennst in der türkischen Küche? Würde mich über einen Plausch über Mail freuen :wink:.

Schönen Gruß

Blanche

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Hi Midir!

Vielen Dank für den Tipp. Hätte zwar sowieso im Reformhaus gefragt, aber ist ja sicherlich einfacher, wenn man weiß, wonach man fragen muß.

Schönen Gruß

B.

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