Einfacher Schlüssel nicht kopierbar – oder doch? (m. Foto)

Ich kann das nur schlecht beurteilen. Als ich allerdings vor Jahren mal einen Zweitschlüssel für meinen chinesischen Motorroller benötigte, griff der Mann am Tresen einmal ins Regal und machte sich dann ans Fräsen. In meinem jugendlichen Leichtsinn ging ich bisher davon aus, dass die Zahl der möglichen Profile begrenzt ist.

Hab ich auch gedacht!
Und vor allem hätte ich angenommen, dass ein Spezialist aus einem ganz rohen Werkstück einen Nachschlüssel der im Bild zu sehenden Form herstellen kann.
Die Kostenfrage hatte bei mir eine nachrangige Bedeutung.

Der Witz ist, dass es tatsächlich eine handvoll gängiger Profile gibt.
Um einen Schutz vor unauthorisierten Nachschlüsseln zu haben, lassen daher einige Schließzylinderhersteller Details der Schlüssel patentieren, um den legalen Nachbau von Rohlingen zu verhindern.

Also mein Vater war blind und selbst der hätte „gesehen“, dass die Zacken und Abstände nicht identisch sind! :upside_down_face:

Ja, das kenne ich als lästiges Detail von einem Mehrfamilienhaus mit Schließanlage. Mittlerweile ist der Patentschutz ausgelaufen, aber Nachschlüssel waren bis dahin ein sehr teures Vergnügen (zum Glück nie meines).

Ich habe eine Schließanlage gekauft - zehn Schließzylinder, 22 Schlüssel. Jetzt habe ich eine neue Tür bekommen und benötige EINEN Schließzylinder neu. Der soll nun etwa 40% dessen kosten, was die ganze Anlage gekostet hat.

Um beliebige Schlüssel nachmachen zu lassen, sollte man einen Zahntechniker als Freund haben. Der formt den alten ab, macht sich eine Gipsform und dann bekommt man Nachschlüssel, auf denen jeder Kratzer des Vorbilds sichtbar ist.

hi,

Der nachgemachte Schlüssel ist jetzt unbrauchbar und beim misslingen ganz unbrauchbar?
Das wäre natürlich schlecht.

grüße
lipi

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Ui. :flushed:

Hallo zusammen, Danke noch mal für alle Tipps zum nicht kopierbaren Schlüssel. U.a. für den Hinweis, es in einem Baumarkt mit maschineller Rohlingerkennung zu probieren. Von dieser Möglichkeit hatte ich nichts gewusst, ich hatte meine erste, nicht funktionierende Schlüsselkopie ja bei einer kleinen Metallwerkstatt in der Altstadt bestellt.

Nun war ich in einem Baumarkt, und der Angestellte hat das Original wie auch die nicht funktionierende Kopie übereinandergelegt, gegen das Licht gehalten und gründlich inspiziert. Er meinte fachmännisch:

Das kann natürlich nicht funktionieren.

Dann mein Original 2x hintereinander in den „key detector“ gesteckt, dann eine Kopie gefertigt, angeschliffen (?), alles übereinander- und wieder gründlich gegen’s Licht gehalten. Sein Expertenurteil:

So, diesmal sollte es klappen.

Ich war erleichtert. Allerdings riet er mir, nur 1 Kopie und nicht gleich die benötigten 3 mitzunehmen.

Und während die Kopie aus der Metallwerkstatt – die überhaupt nur zu 50 % ins Schloss ging, 7 Euro gekostet hatte, bezahlte ich im Baumarkt nur günstige 5,49. Allerdings ging der Schlüssel aus dem Baumarkt auch nur zu 05 % ins Schloss.

Hier sind von oben nach unten:

  • gut funktionierendes Original
  • Kopie aus der Metallwerkstatt, 7 Euro, geht zu 50 % rein
  • Kopie aus dem Baumarkt, 5,49 Euro, geht zu 05 % rein

Und nun?

Es sind hier mindestens drei gleiche Schlösser, für die es derzeit insgesamt nurmehr 2 Schlüssel gibt, und sie lassen sich nach o.g. Erfahrungen scheint’s nicht kopieren. Das kann nicht ewig so bleiben. Wir sind handwerkliche Nullen. Was ratet Ihr?

  • Schreiner mit Austausch der Schlösser beauftragen?
  • Schlösser jedoch vorher selber kaufen?
  • Welche Schlösser kaufen, deren Schlüssel sich auch wirklich kopieren lassen?
  • Anderen Typ Schlösser als bisher?
  • Worauf muss man achten, muss man beim Schlosskauf womöglich den alten Zylinder mitbringen?

Danke!

Wenn die nachgemachten Schlüssel schon nicht in den Zylinder rein wollen, dann ist das ja kein Problem der konkreten Schließung, sondern ein Problem des Rohlings, der insgesammt zu dick oder in den Tiefen zu schmal ist. Der Metallbauer sollte mal den Originalschlüssel diesbezüglich mit geeignet präszisen Instrumenten ausmessen und seinen nachgemachten Schlüssel dagegen prüfen. Da müssen sich Unterschiede ergeben, die man mit dem in einer Metallwerkstatt vorhandenen Maschinenpark (Fräser, Schleifer, …) dann nacharbeiten kann. Dabei wird natürlich die Oberfläche leiden. Aber das ist hier ein untergeordnetes Problem.

Hallo @Wiz,

du hast zwar Recht, aber inzwischen sehe ich das auch so:

:joy:

Ich persönlich (für uns!) fände das übertrieben, aber wenn ihr euch nicht zutraut, das selbst hinzukriegen, wäre das erste Wahl.

Allerdings werden da keine Schlösser ausgetauscht, sondern Schließzylinder.

Falls ihr euch doch zutraut, das selbst zu machen, heißt es „Augen auf beim Schließzylinderkauf!“. Hier ist es z. B. gut erklärt:

Siehe dort auch weiter unten unter " Wie wird ein Schließzylinder gemessen?"

Wegen der Maße wäre das am sichersten.

Gleichschließend müssten sie sein, das sind die jetzigen offensichtlich auch.

Wiz und Christa, Danke für Eure Einschätzungen! Christa, Danke auch für den Link, den ich mir noch zu Gemüt führen werde.

Es bleibt immer noch die Frage, wie man einen Schließzylinder auftreibt, dessen Schlüssel sich auch gewiss kopieren lassen (ohne dass man es gleich innerhalb der Rückgabefrist beim Schlüsseldienst kostenpflichtig ausprobiert). Die aktuellen Problemschließzylinder hat vor 20 Jahren ein befreundeter Schreiner (nicht mehr greifbar) im Baumarkt besorgt + eingebaut; dass die Schlüssel nicht kopierbar sein könnten, hat er sicherlich gar nicht bedacht.

Das ist wiederum eine ganz einfach zu beantwortende Frage: Indem man nicht im Baumarkt das billigste Noname-/Handelsmarken-Produkt von irgendwo auf der Welt aus vollkommen unbekannter Herkunft kauft, sondern einen Zylinder von einem der großen namhaften Hersteller wie Abus, BKS, Winkhaus, … - bevorzugt mit Sicherheitskarte - erwirbt. Die gibt es sogar online frei konfigurierbar, wenn man sich das zutraut. D.h. es ist kein Problem auch gleichschließende Zylinder in unterschiedlichen Längen gleich mit einer beliebigen Zahl Schlüssel, … zu bestellen. Traut man sich das nicht zu, packt man sich seine vorhandenen Zylinder ein, und geht damit zum Fachhändler vor Ort.

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Na ja, nur weil die, bei denen du warst, nicht in der Lage waren, dir brauchbare Kopien anzufertigen, heißt nicht, dass die Schlüssel grundsätzlich nicht kopierbar sind. Von den von @Wiz aufgezählten Marken gehört zumindest Abus auch zum Standardsortiment der Baumärkte, die ich kenne. Auch wenn kein Fachhändler vor Ort greifbar ist.

Zumindest für die Hauseingangstür würde ich neben gleichschließend auch noch die Not- und Gefahrenfunktion in den Raum werfen.

Du scheinst da einfach großes Pech mit deinen Schlüsseln zu haben, die ein ganz ungewöhnliches Maß haben. Ich habe schon ganz oft Schlüssel ohne Probleme nachmachen lassen. Vielleicht ist es wirklich das beste, sich von diesen Schlössern zu trennen.

Hallo Wiz, Christa und Karl2, Danke für alle neuen Aspekte.

Ja, es müssen neue Schließzylinder her, und zwar von einem Markenhersteller, selbst wenn sie 3x so viel kosten. Das Ding ist noch, dass wir uns vielleicht von dem Objekt trennen und darum nicht unbedingt in die edelste, sondern nur in eine solide Schließlösung investieren würden.

Die Namen

sowie die Begriffe

habe ich noch nie gehört, aber jetzt zu den Akten genommen.

heißt mit Nachnamen BKS. BKS stammt aus einer Zeit lange bevor das Reklame-Geschrey von „edlen Lösungen“ oder so einem Scheiß aufkam - 1903 war klar, dass (für damalige Verhälltnisse Fein-)Mechanik in allererster Linie funktionell und robust, kurzum solide sein muss. Obwohl das Zylinderschloss keine Erfindung von BKS ist (sondern der Türschließer ohne Wumms), stand BKS viele Jahrzehnte genauso für Schließzylinder wie UHU für Alleskleber, Tesa für transparentes Klebeband und Leitz-Ordner für Ordner.

Schöne Grüße

MM

Hallo, bevor du alle Zylinder Schlösser austauscht, kannst du eigentlich sämtliche Schlüssel ausprobieren! Das heißt versuche beliebig viele Schlüssel aus, die müssen nur sauber bis zum Anschlag eingeführt werden können! Dann hast du zumindest das richtige Profil! Er muss dann nur sauber gefräst werden und dein Problem wäre gelöst! Ich empfehle dir dir mal die Marke CES auszuprobieren! Vielleicht borgt dir der Schlüsseldienst um die Ecke ein paar Rohlinge zum auszuprobieren? Es kann nur ein Standard Profil sein, es gibt auch Universal Rohlinge wenn kein Hersteller passt könnte das eine Alternative sein! Die beste Lösung wäre einen Zylinder mit zum Schlüsseldienst zu nehmen der dann einiges ausprobieren kann!

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Danke, das ist eine gute Idee. Jetzt müsste ich nur noch den Zylinder aus- und v.a. wieder einbauen können. Ist bestimmt nicht so schwer, außer für mich. Aber vielleicht geht ja was. Dann würde ich den Zylinder in der Tat gern mitnehmen zu einem Schlüsseldienst.
(Möglicherweise finde ich sogar noch einen Zylinder aus der Serie, es wurden ja ca 5 auf einmal gekauft und nach meiner Erinnerung nur 3 oder 4 verbaut.)

Den Profilzylinder zu demontieren, ist keine große Sache.

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