Ich suche eine möglichst einfache und preisgünstige Schaltung, mit der ich bestimmte Tonhöhen erzeugen kann.
Hintergedanke:
ein einfaches (Stimm-)Gerät, mit dem ich mittels Taster und folgendem Poti bestimmte Töne erzeugen kann.
Hallo Rowa,
Du möchtest damit Musikinstrumente stimmen, und wenn ich es richtig verstehe, benötigst Du nur eine oder einige Frequenzen mit jeweils konstanter Frequenz, wie eine Stimmgabel.
Da erscheint mir ein durchstimmbarer Tongenerator nicht geeignet (meintest Du das mit Potentiometer? - mit einem ICL 8038 wäre es einfach und billig, aber nicht sehr konstant und vor allem nicht präzise einstellbar).
Ich glaube, folgende Lösung könnte passen:
ein Mikrocontroller mit einem Quarz als Taktgeber und mit einem E(E)PROM, in dem Sinusfunktionswerte, eventuell für mehrere Frequenzen, gespeichert sind. Das Programm dieses Mikrocontrollers liest diese Sinusfunktionswerte aus dem E(E)PROM und gibt sie an einen Port, und dort erzeugt ein Digital-Analog-Wandler eine Sinuskurve, deren Frequenz vom Quarz und dem Algorithmus abhängt.
Diese Schaltung könnte an einigen freien Portleitungen noch Tasten für die Auswahl verschiedener Frequenzen haben, das Programm muß dies natürlich vorsehen (Algorithmus modifizieren, andere Sinuskurve im E(E)PROM wählen, oder beides kombiniert).
Das wäre ein kleines Gerät, die Bauteile nicht teuer, die Entwicklung allerdings, die wäre schon ein gewisser Aufwand.
Grüße,
I.
Hallo!
Ich suche eine möglichst einfache und preisgünstige Schaltung,
mit der ich bestimmte Tonhöhen erzeugen kann.
Hintergedanke:
ein einfaches (Stimm-)Gerät, mit dem ich mittels Taster und
folgendem Poti bestimmte Töne erzeugen kann.
Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, als in Deiner Vika „Universaldilletant“ (genau so geschrieben) las. Du wirst mit einem dilettantisch konzipierten Stimmgerät für den Musikinstrumentenbau nichts anfangen können. Die an ein brauchbares Stimmgerät zu stellenden Anforderungen hinsichtlich Frequenzkonstanz und Absolutgenauigkeit sind nämlich recht hoch. Man kommt vermutlich nicht daran vorbei, das Ausgangssignal von einem Quarzgenerator abzuleiten, also aus einer höheren, genau bestimmten Frequenz zu teilen. Wenn man so weit ist, lassen sich verschiedene Frequenzen, z. B. im Abstand jeweils einer Oktave, darstellen. Als Alternative bietet sich die synthetische Erzeugung mit einem Mikroprozessor an. Bis Du mit welcher Do-it-yourself-Methode auch immer zu einem praxistauglichen Gerät gekommen bist (ein Drahtigel oder eine Veroboard-Schaltung ist nicht wirklich tauglich), wirst Du der Meinung sein, daß fertig käufliche Stimmgeräte angesichts des zu treibenden Aufwands gar nicht so schrecklich teuer sind.
Wenn ganz präzise gearbeitet werden soll, verläßt man sich beim Vergleich des von einem Instrument erzeugten Tones mit dem Signal eines Stimmgerätes nicht nur auf die eigenen Ohren. Der Vergleich kann schwer fallen, u. a. auch deshalb, weil das Musikinstrument ein seiner Bauart eigenes, oberwellenreiches Signal liefert, eben einen Ton und keine reine Sinusschwingung. Man kann aus dem Ton des Musikinstruments die Grundschwingung herausfiltern und zusammen mit dem Signal des Stimmgerätes auf ein Oszilloskop geben und eine Lissajous-Figur darstellen. Dabei ist es bequem, aber nicht zwingend erforderlich, wenn das Stimmgerät über einen eigenen Bildschirm verfügt. Man kann auch ein einfaches, handelsübliches Oszillioskop nehmen, Hauptsache das Stimmgerät taugt etwas. Edler und präziser gehts dann nimmer.
Wenn es ganz simpel und billig sein soll, kaufst Du z. B. von Conrad irgendeinen Nf-Generator oder einen entsprechenden Bausatz. Aber: Zwischen solcher Krücke und einem brauchbaren Stimmgerät liegen Welten.
Das war ein bißchen aus dem Nähkästchen erzählt. Vor nun schon 35 Jahren mußte ich nämlich Musikinstrumente reparieren und stimmen, Hammond-Orgeln, Keyboards aller Fabrikate, Klaviere, Gitarren. Ich hatte damals als Student einen Nebenjob in einem Musikgeschäft und mußte alles instand setzen, was bei Hobbymusikern in spakigen Wohnungen vergammelt, auf wilden Veranstaltungen zu Bruch gegangen oder in irgendwelchen Getränken ersoffen war. Weil es unter dem Musiker-Völkchen Zeitgenossen gibt, die mit ihren Instrumenten wie die Banausen umgehen, aber gegenüber dem Techniker den feingliedrigen, sensiblen Künstler raushängen lassen, der jede Feinheit mit schmerzverzerrtem Gesicht bemängelt, wappnete ich mich nebst einem dicken Fell mit sorgfältiger Arbeit und über jeden Zweifel erhabenen Meßtechnik. Mit diesem Erfahrungshintergrund glaube ich beurteilen zu können, daß Du an einem zu primitiven Stimmgerät mit fragwürdigen Eigenschaften keine Freude haben wirst. Jede Stimmgabel ist besser als eine elektronische Diletttantenkiste.
Gruß
Wolfgang
Das wäre ein kleines Gerät, die Bauteile nicht teuer, die
Entwicklung allerdings, die wäre schon ein gewisser Aufwand.
Hallo I.,
soweit alles richtig, aber warum da aufhören? Sinustabellen lassen sich berechnen, also würde ich das Ding auch durchstimmbar machen - dadurch wächst nur der Entwicklungsaufwand, der Stückpreis dagegen kaum. Was man haben sollte, ist eine Floating-Point-Library, dann ist der Rest trivial.
Gruss Reinhard
Hallo Reinhard,
da hast Du schon recht.
Es geht aber auch ohne Neuberechnung von Sinustabellen bei jeder Frequenzänderung (und daher auch ohne Floating Point Library), sondern mit einer einzigen vorgefertigten Sinustabelle. Man kann auch den Algorithmus, der die Sinustabelle ausliest, so auslegen, daß er aus dieser Sinustabelle variable Frequenzen gewinnt, nämlich durch Variation der Sprungweite von einem Wert der Sinustabelle zum nächsten. Dieser Algorithmus wird halt etwas komplizierter.
Grüße,
I.
Liebe Leute!
Was wollt Ihr denn immer mit großartigen Sinustabellen??
Je nach Instrument und Vorliebe des Benutzers sind einige Obertöne sogar erwünscht.
Die Einfach-Lösung mit einem Rechtecksignal ist da nur selten ideal, aber vielleicht akzeptabel. Da kann man dann sogar den DA-Wandler sparen.
Für einen obertonreichen Klang bietet sich ein Sägezahn an. Der ist nun nicht so schwer zu berechnen. Oder wenn es wirklich obertonarm sein soll, eine Dreieckschwingung.
Gruß,
Arndt