Hallo Experten,
ich brauche Hilfe in folgendem Fall:
Ich habe Ware aus Slowenien importiert. Als die Ware verzollt werden sollte, bekam ich einen Anruf des Spediteurs aus Österreich, der meinte, er könne die Ware nur weiterbefördern, wenn ich ihm die Kopie der Vergabe unserer Ust-Id.-Nr. aus Saarlouis mitteile und eine Verpflichtung unterzeichne, das die
Eust. in D von uns gezahlt würde. Diese Art und Weise war mir neu, da wir sonst bei Importen die Eust. zusammen mit den Gebühren für die Verzollung an den Spediteur zahlen, da dieser ja bei der Bundeskasse im Gegensatz zu uns über ein Aufschubkonto verfügt. Der Spediteur aus Österreich erklärte, daß dies ein neues EU-Gesetz sei. Nun gut, da wir die Eust. ja sowieso zahlen müssen, wars mir in dem Moment eigentlich wurscht.
Die Ware kam also auch an, zusammen mit den Papieren. Aber wohin zum Geier soll ich nun die Eust. bezahlen ? Die Bundeskasse sagt:
„An uns nicht, denn sie haben kein Konto bei uns“. Soweit ok.
Der Österreichische Zoll meinte, das wird über unseren Steuerberater per Intrastat-Meldung besorgt. Nur kennt unser Steuerberater diese Praxis nicht und ich frage mich auch, warum ich bei einem Import aus einem nicht EU-Land eine Intrastat-Meldung machen soll. Der deutsche Zoll meinte, da die Eust. ja von der Umsatzsteuervoranmeldung wieder abgezogen wird, sei das ja kein Problem. Nur taucht diese Einfuhr auf der Ust.-Voranmeldung doch garnicht auf, da es sich ja um steuerfreien Einkauf aus einem Drittland handelt. Die ganze Problematik ist wohl darauf zurückzuführen, das die Verzollung nicht in D, sondern an einer EU-Aussengrenze erfolgte (das mach ich bestimmt nicht wieder). Ausserdem ist auf der Rechnung für die Verzollung einer Warentarifnumer der Stempel, das der Rechnungsbetrag in D zu versteuern ist (???). Ich stehe vor einem bis mehreren Rätseln. Bitte, wer kennt sich da aus ???
Gruss Sebastian
hi seb,
kann es sein, das dein spediteur die ware auf eigene rechnung importiert hat und es nun an dich weiterverkauft? dann hat er naemlich zoll & EUst bezahlt und liefert es nun „innergemeinschaftlich“ an dich. das wäre die einzige erklärung, warum er deine UStId bracuht!
dann hat er die EUSt als VoSt und du zahlst ig-erwerbssteuer, die du gleich als VoSt abziehen kannst. so erklärt sich der sachverhalt meinem geistigen Umsatzsteuerauge …
an wen hast du denn bezahlt? an den slowenen oder an den ösitaner?
gruss
showbee
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Hi Showbee,
kann es sein, das dein spediteur die ware auf eigene rechnung
importiert hat und es nun an dich weiterverkauft? dann hat er
naemlich zoll & EUst bezahlt und liefert es nun
„innergemeinschaftlich“ an dich. das wäre die einzige
erklärung, warum er deine UStId bracuht!
Nein, die Ware wurde direkt an uns fakturiert. Neben den Zollpapieren war auch ein Kontoauszug des Aufschubkontos vom Österreicher dabei. Darauf ist der Betrag 0. Ist ja auch klar, denn in Österreich fällt ja auch keine Eust. an.
Das einzige, was ich an den Österreicher zahlen muss, sind DM 80,- für die Verzollung. Wobei eben auf genau dieser Rechnung der Stempel ist, das ich diese DM 80,- versteuern muss.
Ausserdem interessant ist, das wohl niemand mitbekommen hätte, wenn ich keine EUst. und keinen Zoll bezahlen würde. Denn nach der Verzollung an der EU-Aussengrenze ist der slowenische Spediteur zu uns gefahren. Nur bei der nächsten Steuerprüfung hätte ich ein schmales Gesicht gemacht ;-(
Ich möchte jetzt eben nur ordnungsgemäss die EUst. zahlen, weiss aber nicht an wen. Erstaunlich ist auch, das mir darüber die Bundeskasse und auch der Zoll keine Auskunft geben können ;-(
Lediglich mein Hausspediteur hat mir gesagt, das es bei Importen aus Slowenien und Ungarn über die EU-Aussengrenzen von Österreich
teils zoll- und steuerrechtlich recht abenteuerlich zugeht.
Ich habe jetzt beschlossen, am Montag morgen mit den Papieren zum Zoll zu fahren. Ich hoffe, die können mir das ganze irgendwie erklären. Es kann ja wohl nicht sein, das ich was zahlen will und keine deutsche Behörde kann mir sagen wohin
Gruß und Danke erstmal
Sebastian
hallo sebastian,
erstmal die 80,00 dm für die verzollung must du versteuern, da es sich um eine dienstleistung innerhalb der eu handelt. um dies ordnungsgemäss abzurechnen braucht der spediteur deine ustid. so und nun zu deinem slowenen. könnte es sein das die ware noch garnicht verzollt ist? jetzt ist es natürlich interessant mit welchen dokumenten der fahrer bei dir erschinen ist und ob der lkw verplompt war. wenn der lkw verplompt war ist dies ein eindeutiges indiez das die ware noch nicht verzollt ist. dann hatte der fahrer auch einen sogenannten versandschein dabei. auf diesem steht dann auch exemplar für die bestimmungszollstelle und diese formular sieht aus wie eine ausfuhranmeldung, nur in grün.
wenn das so ist, könntest du einige kleine probleme bekommen, zum einen wegen siegelbruch und zum anderen wegen nicht fristgerechter gestellung von zollgut.
eine andere möglichkeit ist, wenn die ware ordnungsgemäss verzollt wurde, das die eust nicht in östereich anfällt. denn in österreich gilt eine ander eust als in deutschland. dann must du via intrastat diese einfuhr noch anmelden. aber dann auch als einfuhr aus östereich und nicht als slowenien.
gruss
Die Lösung
Hallo Leuts,
nach einer Odyssee am heutigen morgen durch zahllose Zimmer von
Zoll und Finanzamt, kam man beim örtlichen FA zu folgendem Schluß:
Der Österreicher hat die Sendung als innergemeinschaftliche Sendung deklariert. Ergo: EUst. = 0. Damit macht seine Aussage mit der Intrastat-Meldung auch Sinn. Laut Aussage des FA hat der Österreicher nicht ordnungsgemäss gehandelt, da er entgegen der Abmachungen die Sendung falsch deklariert hat. Also wird diese Lieferung jetzt als innergemeinschaftlicher Erwerb gebucht und die Verzollung als Erwerbsnebenkosten. Interessant ist jedoch, das man um eine korrekte Aussage zu erhalten zig Leute fragen muss, die meist eine andere Antwort geben, als der vorige.
Showbee lag also mit seiner Sicht sehr nah dran. Danke nochmals.
Gruss Sebastian
Showbee lag also mit seiner Sicht sehr nah dran. Danke
nochmals.
*stolzaufmichbin*
*grins*
der showbee