Hallo Yvonne,
ist der Hodenabstieg nach dem 42. Lebenstagag nicht beendet, spricht man von einem gestörten Hodenabstieg. Ist der Hoden bis zur 12. Lebenswoche noch nicht im Sack, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass er noch kommt.
Die besten Chancen mit Hormonen etwas anzuschieben hat man, wenn die Welpen 6 Wochen alt sind - je später die Behandlung einsetzt, desto geringer sind die Aussichten, dass es klappt.
Verbleibt ein Hoden in der Bauchhöhle, ist die Wahrscheinlichkeit dass er tumorös entartet, relativ hoch. Es besteht aber kein Grund zur Panik. Hodentumoren sind zwar i. a. R. bösartig, metastasieren aber äußerst selten, d. h. wenn man den erkrankten Hoden entfernt hat sich das Problem erledigt. Hodentumoren wachsen auch normalerweise nicht vor dem 5. - 6. Lebensjahr und zeigen sich dann meist auch durch typische Symptome am Hund.
Ich würde bei meinem Hund erstmal abwarten, ob nicht aus einem anderen Grund in den ersten Lebensjahren eine Narkose nötig wird, und diese dann nutzen. Ist nur ein Hoden im Bauchraum verblieben, braucht nicht kastriert zu werden, sondern lediglich der betroffene Hoden entfernt, was hormonell keinerlei Einfluss auf den Gesamtorganismus hat.
Da Störungen im Hodenabstieg mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erblich bedingt sind, sollte man mit betroffenen Hunden keinesfalls weiterzüchten. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob der Hoden mit der 12. Woche noch kommt oder ob man mit Hormonen beim Abstieg etwas nachgeholfen hat - Störung bleibt Störung und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit als solche vererbt.
Da es sich bei Hodenfehler um einen gravierenden Mangel handelt, werden betroffene Hunde üblicherweise zum halben Preis an Liebhaber verkauft, b. z. w. zum vollen Preis an Ahnungslose.
Gruß
Johnny