Einige Fragen zu Linux allgemein

Hallo,

bislang bin ich Win9x-Benutzer auf einem Pentium-I-233MMX-Rechner.

Ich surfe oft und gerne (DSL-flat) im Internet und schreibe Texte mit OpenOffice.

Ich habe einige Programme, die ich beruflich benötige (Matlab, PSPICE), die, soweit ich weiß, nur unter Windows laufen. Dafür müßte ich unter Linux einen Emulator benutzen.

Die Hauptgründe, weswegen ich mir Linux näher ansehen würde, sind, weil es kostenlos ist, ich auf die Zwangs- oder Versteckt-Benutzererfassung à la Win keine Lust mehr habe, und weil ich diese ewigen Abstürze nicht mehr sehen kann.

Meine Fragen:

1.) Hören solche Bluescreens oder ähnliche nicht behebbare Fehler unter Linux wirklich komplett auf?

2.) Kann man unter Linux Hard- und Software installieren, ohne ewig neubooten zu müssen (insbesondere nach Treiberupdates und nach Installation neuer Programme)?

3.) Kann man ein einmal abgestürztes oder fehlerhaft arbeitendes Programm unter Linux aus dem Speicher entfernen, es neu starten und anschließend unkompliziert weiterarbeiten?

4.) OpenOffice gibt es sowohl für Linux als auch für Windows, trotzdem unterscheiden sie sich. Was sind da die wesentlichen Unterschiede? „Hinkt“ ein Linux-Programm grundsätzlich in Funktionalität hinter einem eventuellen Windows-Pendant hinterher?

5.) Für die meiste Hardware in meinem PC gibt es bestimmt inzwischen Linux-Treiber. Die größten Bedenken habe ich allerdings bei meiner TerratecEWS64XL-Soundkarte. Da ich plane, mir gelegentlich eine andere Karte zu kaufen, wäre das allerdings eher nicht so schlimm. Welche® Hersteller bieten denn bereits Linux-Treiber an?

6.) Kann ich Programme, die ansonsten nur unter Windows laufen würden, mit einem Emulator vernünftig (ohne nennenswerte Geschwindigkeitseinbußen) unter Linux laufen lassen?

7.) Was geht mit Linux momentan noch gar nicht (OCR-Pakete à la FineReader vielleicht)?

Ich wäre euch echt sehr dankbar, wenn Ihr ein paar Tips für mich hättet und mir über Eure Erfahrungen mit Linux im Alltag schreiben würdet. Leider gibts noch keine FAQ hier :wink:

Gruß,
Watchercallit.

bislang bin ich Win9x-Benutzer auf einem
Pentium-I-233MMX-Rechner.

Gut. KDE 3 könnte da lahm werden. Wichtig kann werden, daß Du viel RAM in dem Rechner hast. aber es kommt darauf an, was Du machen willst.

Ich surfe oft und gerne (DSL-flat) im Internet und schreibe
Texte mit OpenOffice.

Wenn Open-Office fetter ist als StarOffice kann das ohne massig RAM schon etwas zäh werden.

Ich habe einige Programme, die ich beruflich benötige (Matlab,
PSPICE), die, soweit ich weiß, nur unter Windows laufen. Dafür
müßte ich unter Linux einen Emulator benutzen.

WINE ist nicht wirklich das, was man will, zumindest in den alten Versionen, die ich mal getestete habe. Neuere Versionen mögen besser sein. Aber Insgesamt läuft das recht zäh und nervt (so es denn überhaupt klappt). VMware kostet Geld, frißt massig Ressourcen, soll aber sehr gut sein.

Die Hauptgründe, weswegen ich mir Linux näher ansehen würde,
sind, weil es kostenlos ist, ich auf die Zwangs- oder
Versteckt-Benutzererfassung à la Win keine Lust mehr habe, und
weil ich diese ewigen Abstürze nicht mehr sehen kann.

Das sind gute Gründe. Bedenke aber, daß Du bei Linux mit einem Kenntnisstand von „Null“ anfängst und daß Du viel neu lernen wirst. So planvoll, wie Du fragst, bin ich aber optimistisch, daß das nicht das Problem wäre.

Meine Fragen:

1.) Hören solche Bluescreens oder ähnliche nicht behebbare
Fehler unter Linux wirklich komplett auf?

Ja.

Bei mir läuft das System extrem sauber. Und das ist die Regel. Tut es das nicht, liegt das meist an defekter Hardware (RAM, Prozessor…) oder an schlechten Treibern (NVidia Binary-Treiber…). Man sollte deshalb etwas mehr Gedanken in die Auswahl von Hardware stecken.

2.) Kann man unter Linux Hard- und Software installieren, ohne
ewig neubooten zu müssen (insbesondere nach Treiberupdates und
nach Installation neuer Programme)?

Bei Veränderungen im Kernel wirst Du neustarten müssen. Das ist aber selten. Ansonsten kannst Du Software De- und Installieren ohne Reboot.

3.) Kann man ein einmal abgestürztes oder fehlerhaft
arbeitendes Programm unter Linux aus dem Speicher entfernen,
es neu starten

Ja.

und anschließend unkompliziert weiterarbeiten?

Nichtgespeicherte Daten verschwinden natürlich auch unter Linux.

4.) OpenOffice gibt es sowohl für Linux als auch für Windows,
trotzdem unterscheiden sie sich. Was sind da die wesentlichen
Unterschiede? „Hinkt“ ein Linux-Programm grundsätzlich in
Funktionalität hinter einem eventuellen Windows-Pendant
hinterher?

Keine Ahnung. Mich würde es wundern, wenn die Unix-Variante hinterherhinkt, aber ich habe da keine Ahnung.

5.) Für die meiste Hardware in meinem PC gibt es bestimmt
inzwischen Linux-Treiber. Die größten Bedenken habe ich
allerdings bei meiner TerratecEWS64XL-Soundkarte. Da ich
plane, mir gelegentlich eine andere Karte zu kaufen, wäre das
allerdings eher nicht so schlimm. Welche® Hersteller bieten
denn bereits Linux-Treiber an?

„Klassische“ Soundblaster sollen gut laufen, wirklich fundierte Auskünfte kann ich Dir nicht geben. SuSE hat eine gute Hardwaredatenbank, die auch auf andere Distributionen übertragbar ist (aber: wenn etwas nicht aufgeführt ist, heißt das nicht, daß es nicht funktioniert…)

6.) Kann ich Programme, die ansonsten nur unter Windows laufen
würden, mit einem Emulator vernünftig (ohne nennenswerte
Geschwindigkeitseinbußen) unter Linux laufen lassen?

Nein. Zumindest meiner Erfahrung nach sind die Emulatoren auf schwächeren Recnern nicht wirklich der Rausch der Geschwindigkeit.

YMMV.

7.) Was geht mit Linux momentan noch gar nicht (OCR-Pakete à
la FineReader vielleicht)?

Es gibt AFAIK im Wesentlichen ein kommerzielles OCR-Paket. Über dessen Qualitäten kann ich nichts sagen. Die Auswahl ist hier nicht wirklich toll.

Ich wäre euch echt sehr dankbar, wenn Ihr ein paar Tips für
mich hättet und mir über Eure Erfahrungen mit Linux im Alltag
schreiben würdet. Leider gibts noch keine FAQ hier :wink:

Lesen, Lesen, Lesen. Dann wirst Du viel „Spaß“ mit Linux haben. Und die Windows-Denke schnellstmöglich entsorgen.

Sebastian

Hallo Watchercallit,

Ich surfe oft und gerne (DSL-flat) im Internet und schreibe
Texte mit OpenOffice.

Das geht mit Linux auch ganz gut.

Ich habe einige Programme, die ich beruflich benötige (Matlab,
PSPICE), die, soweit ich weiß, nur unter Windows laufen. Dafür
müßte ich unter Linux einen Emulator benutzen.

Die Hauptgründe, weswegen ich mir Linux näher ansehen würde,
sind, weil es kostenlos ist, ich auf die Zwangs- oder
Versteckt-Benutzererfassung à la Win keine Lust mehr habe, und
weil ich diese ewigen Abstürze nicht mehr sehen kann.

Meine Fragen:

1.) Hören solche Bluescreens oder ähnliche nicht behebbare
Fehler unter Linux wirklich komplett auf?

nein, es gibt keine 100% Fehlerfreiheit.

2.) Kann man unter Linux Hard- und Software installieren, ohne
ewig neubooten zu müssen (insbesondere nach Treiberupdates und
nach Installation neuer Programme)?

ja

3.) Kann man ein einmal abgestürztes oder fehlerhaft
arbeitendes Programm unter Linux aus dem Speicher entfernen,
es neu starten und anschließend unkompliziert weiterarbeiten?

zu 98% ja (s. Antwort zu 1.)

4.) OpenOffice gibt es sowohl für Linux als auch für Windows,
trotzdem unterscheiden sie sich. Was sind da die wesentlichen
Unterschiede?
„Hinkt“ ein Linux-Programm grundsätzlich in Funktionalität
hinter einem eventuellen Windows-Pendant hinterher?

Halte ich bei OO für ein Gerücht. Ansonsten gibt es solche und solche.

5.) Für die meiste Hardware in meinem PC gibt es bestimmt
inzwischen Linux-Treiber. Die größten Bedenken habe ich
allerdings bei meiner TerratecEWS64XL-Soundkarte. Da ich
plane, mir gelegentlich eine andere Karte zu kaufen, wäre das
allerdings eher nicht so schlimm. Welche® Hersteller bieten
denn bereits Linux-Treiber an?

Siehe Hardwaredatenbank vobSuse (http://www.suse.de)

6.) Kann ich Programme, die ansonsten nur unter Windows laufen
würden, mit einem Emulator vernünftig (ohne nennenswerte
Geschwindigkeitseinbußen) unter Linux laufen lassen?

nein, denn ein Emulator frisst immer ressourcen.

7.) Was geht mit Linux momentan noch gar nicht (OCR-Pakete à
la FineReader vielleicht)?

Bingo.

Tschuess MArco.

Hallo,

zu dem ganzen anderen Zeugs kann ich Dir nur raten, Dir mal ein Wenig die FAQs zu Linux durchzulesen.

http://www.tldp.org bzw.
http://www.tldp.org/FAQ/Linux-FAQ/index.html

Ich habe einige Programme, die ich beruflich benötige (Matlab,
PSPICE), die, soweit ich weiß, nur unter Windows laufen.

Schon falsch :smile: Matlab (inkl. Simulink) gibts selbstverständlich auch für Linux (siehe http://www.mathworks.com/products/system.shtml/Unix)

Wenn es aber nicht unbedingt was teures zum kaufen sein soll, dann würde ich mir unbedingt einmal http://www.scilab.org/ anschauen. SciLab zusammen mit SciCos ersetzen vollständig Matlab/Simulink mit teilweise sogar besseren (robusteren) numerischen Algorithmen (obwohl ich die 6.x Matlab-Version noch nicht kenne).

Was PSPICE bestifft, hätte ich niemals gedacht, das sowas ausserhalb von Universitäten und Bastelbuden tatsächlich eingesetzt wird :wink:

Ich würde es mal mit Star-HSPICE versuchen:
http://www.synopsys.com/products/avmrg/star_hspice_d…
Gibts selbstverständlich auch für Unix/Linux.

Auch da gibt es freie Alternativen: http://www.fe.uni-lj.si/spice/welcome.html

Kommt drauf an, ob es wirklich „beruflich“ ist (dann wirst Du um das echte Matlab/HSPICE nicht umhin kommen) oder vielleicht doch eher für’s Studium sein soll (dann Scilab/Spice-Opus)

Gruß

Fritze

Hallo,

bislang bin ich Win9x-Benutzer auf einem
Pentium-I-233MMX-Rechner.

Bisschen schmal, aber mit der Gnome-GUI sollte das schon ganz gut gehen.

Ich surfe oft und gerne (DSL-flat) im Internet und schreibe
Texte mit OpenOffice.

1.) Hören solche Bluescreens oder ähnliche nicht behebbare
Fehler unter Linux wirklich komplett auf?

Ja. Auf einer meiner Maschinen habe ich hin und wieder ein Problem, und dann schmiert die Kiste ab (aber da ist sie dann schon wenigstens 150 Tage am Stück gelaufen). Alle anderen mucken nicht.

2.) Kann man unter Linux Hard- und Software installieren, ohne
ewig neubooten zu müssen (insbesondere nach Treiberupdates und
nach Installation neuer Programme)?

Nun, zum Hardware installieren sollte man die Schüssel schon ausmachen :smile: Windows ist überhaupt das einzige System, bei dem man immer booten muss. Wenn man allerdings das Betriebssystem (Kernel) durch eine neuere Version ersetzt, dann kommt um das booten leider auch nicht herum. Ansonsten ist es nicht notwendig.

3.) Kann man ein einmal abgestürztes oder fehlerhaft
arbeitendes Programm unter Linux aus dem Speicher entfernen,
es neu starten und anschließend unkompliziert weiterarbeiten?

Ja. Das Betriebssystem sorgt dafür von ganz alleine.

4.) OpenOffice gibt es sowohl für Linux als auch für Windows,
trotzdem unterscheiden sie sich. Was sind da die wesentlichen
Unterschiede? „Hinkt“ ein Linux-Programm grundsätzlich in
Funktionalität hinter einem eventuellen Windows-Pendant
hinterher?

Weiß nicht, benutze Windows schon seit Jahren nicht mehr.

5.) Für die meiste Hardware in meinem PC gibt es bestimmt
inzwischen Linux-Treiber. Die größten Bedenken habe ich
allerdings bei meiner TerratecEWS64XL-Soundkarte. Da ich
plane, mir gelegentlich eine andere Karte zu kaufen, wäre das
allerdings eher nicht so schlimm. Welche® Hersteller bieten
denn bereits Linux-Treiber an?

Weiß ich auch nicht, Multimediakram mach ich nur noch auf meinem Mac. Die Sound-Unterstützung unter Linux finde ich nicht sonderlich gelungen. Es geht, aber ich fand das ziemlich fummelig.

6.) Kann ich Programme, die ansonsten nur unter Windows laufen
würden, mit einem Emulator vernünftig (ohne nennenswerte
Geschwindigkeitseinbußen) unter Linux laufen lassen?

Weiß nicht, setze keine Windows-Programme ein und muss daher auch kein Windows emulieren.

7.) Was geht mit Linux momentan noch gar nicht (OCR-Pakete à
la FineReader vielleicht)?

Wahrscheinlich. Du stellst vielleicht Fragen :smile: Ich vermisse nichts, aber OCR gehört überhaupt nicht zu den Dingen, die ich einsetze, und daher kann ich diese Frage überhaupt nicht beantworten.

Stefan

Bisschen schmal, aber mit der Gnome-GUI sollte das schon ganz
gut gehen.

„Gnome-GUI“? Ich habe hier gerade ion. Und http://www.plig.org/xwinman/ hat noch verdammt viele.

Ja. Auf einer meiner Maschinen habe ich hin und wieder ein
Problem, und dann schmiert die Kiste ab (aber da ist sie dann
schon wenigstens 150 Tage am Stück gelaufen).

Das klingt nach einem Problem in der Hardware. RAM, Prozessorkühlung und so…

7.) Was geht mit Linux momentan noch gar nicht (OCR-Pakete à
la FineReader vielleicht)?

Wahrscheinlich. Du stellst vielleicht Fragen :smile: Ich vermisse
nichts, aber OCR gehört überhaupt nicht zu den Dingen, die ich
einsetze, und daher kann ich diese Frage überhaupt nicht
beantworten.

Geht mir ähnlich.

http://jocr.sourceforge.net/
http://lem.eui.upm.es/ocre.html

Sebastian

wenn du noch freien platz ('ne freie partition) auf deiner festplatte hast, installiere doch erstmal linux zusätzlich zu windoof. dann brauchst du keinen emulator, und hast, bis unter linux alles läuft, noch dein altes system und kannst unter linux erstmal nur testen…
gruß CaT

Aber schreibe den Bootmanager (z.B. LILO bei SuSE) am besten auf Diskette. Das kostet beim booten vielleicht ne halbe Sekunde und Du hast keinen Stress wegen des MBR der Festplatte!

Gruß

JoeNeo

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