Einkellerungskartoffeln

hallo ihr,

angeregt von der unten stehenden frage nach den kosten für lebensmitteln fragte ich mich, ob es heute übehaupt noch einkellerungskartoffeln gibt.
meine eltern bestellten meist 1 oder 2 x im jahr einige zentner kartoffeln, die als schüttgut durch den kellerschacht direkt in die kartoffelmiete gekippt wurden. der nötige tagesbedarf an erdäpfeln wurde mit einem eimerchen raufgeholt (= kinderarbeit).

die kartoffeln hielten aber auch (mehr oder weniger) monatelang! die letzten waren dann etwas schrumpelig, aber ok.

kellert man heute noch ein? legt man die aktuellen kartoffelpreise (z.b. bei kaiser’s) zugrunde, würden ja dann vermögenswerte im keller liegen!

trotzdem: interessieren würde mich das schon, ob es die möglichkeit noch gibt. oder ob vielleicht unsere modenen kartoffelsorten dazu gar nicht mehr geeignet sind.

gespannt auf eure antworten wartet
ann

Hallo Ann,
die gibt es noch. Das Problem ist nur, dass die kühlen, nicht zu trockenen, aber frostsicheren Keller immer weniger werden.
In unserem Gewölbe lagern ein paar Zentner.
Die deutschen Kartoffeln, die du etwas später im kleinen Gebinde kaufst, sind auch nur Einkellerungskartoffel. Nur lagert man die in Hallen.
Grüße
Ulf

Hi,

Ich habe eine Kartoffelmiete im oberen Keller stehen.
Die habe ich allerdings nicht mit einem Zentner vollgeschüttet bekommen, sondern meine Eltern haben mir 20kg Netze aus der Pfalz mitgebracht.
Der Vorteil liegt sicher nicht nur in der Kosten-Ersparnis, sondern auch in der vorab getesteten guten Qualität der Kartoffeln, die wirklich einen guten Geschmack haben, was man von dem Zeug im Supermarkt viel zu oft nicht sagen kann.

Es sind nicht alle Kartoffeln gleich gut zum Lagern geeignet, aber das kann Dir der Bauer sagen. Hat was mit der Anbau- und Erntezeit sowie der Sorte zu tun.

Allerdings muss ich wegen dem Preis jetzt auch erstmal passen, habe von Elterns noch keine Rechnung bekommen (Ich hoffe ich krieg die dann nicht zu Weihnachten schön verpackt mit einem gemalten „bezahlt“ - geschenkt *seufz*)

Grüße
M.

gibt es noch,jedenfalls hier bei uns.
der eine nachbar macht das im kleinen–der baut ca. 1 ha kartoffeln an,lagert und sortiert die und bringt die dann mit trecker und hänger rum,alles zentnerweise.
der andere hat sich darauf spezialisiert–der baut nur kartoffeln an und lagert in einer klimatisierten halle ein und verkauft auch kiloweise im hofladen.
die ackerflächen zum anbau tauscht der mit anderen bauern,weil er ja nicht jedes jahr kartoffeln anbauen kann.
wenn ich den fragen würde,wieviel ha er anbaut,würde er das als betriebsspionage betrachten—auf jeden fall kann man erkennen,dass sich der kartoffelanbau für ihn lohnt,der hat immer die neuesten maschinen.
auf meinem betrieb wird schon seit anfang der 60er kein kartoffelanbau mehr betrieben,weil die arbeitskräfte nicht mehr vorhanden waren.

Unser Bauer lagert einige Tonnen in seinem kühlen Gewölbekeller.
Man kann sich dort jeweils für die nächsten Wochen eindecken.
Die Keller im Privathaushalt sind heute im allgemeinen wegen Überheizung zu warm.

Hallo!

Hier bei uns ist das noch genauso wie früher, vor 20 Jahren.
Die Landwirtschaftsgenossenschaft im Nachbarort hat noch ihre 4000 Hektar Land, und baut auch noch Kartoffeln an.
Natürlich die wohlschmeckenden, alten Sorten.

Im Oktober fahren dann die Bauern mit einem LKW von Haus zu Haus, und verkaufen die Kartoffeln zentnerweise. (50kg-Säcke)

Allerdings hat die Nachfrage stark nachgelassen, im Vergleich zu früher.

So allgemein denke ich, dass mehr Supermarktkartoffeln gekauft werden (weil da ja alles billig ist!!!), und die Kaufhauskartoffeln schön sauber sind.

Die Einkellerungskartoffeln müssen richtig schön dreckig sein, dürfen keinesfalls gewaschen werden,
nur dann halten die sich sehr lange.

Grüße, Steffen!

Hallo,

wir bauen in unserem Garten eigene Kartoffeln an und lagern die dann in unserem Neubaukeller. Die müssen dann aber bis Februar gegessen sein, sonst keimen sie (Sieglinde).

Gruß, Niels

Aber ja!
Ich laß mir vom Bauern eine Kostprobe geben, die wird gedämpft und gegessen, und wenn für gut befunden, dann werden zwei Zentner gekauft und eingekellert. Aber wohl nicht aus Sparsamkeit, sondern um die nächsten Monate sicher zu sein, daß die Kartoffeln schmecken :smile:
Was da so im Supermarkt angeboten wird, ist oft eher als Füllstoff zu bezeichnen. Gute Kartoffeln müssen auch ohne Beilage schon richtig gut schmecken.

Gruß
Boris

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