Einlandung vom Arbeitsamt

Was erwartet einen Langzeitarbeitslosen (AlG II Empfänger), der in kürze einen Termin bei der Arbeitsagentur wahrnehmen muß, weil sie mit ihm über seine berufliche Situation reden wollen. Er ist mit seinen 44 Jahren nicht mehr vermittelbar, hat sich deshalb auch kaum noch beworben und hat jetzt entsprechend Angst vor diesem Termin. Wie soll er sich vorbereiten?
Danke für etwaige Tipps!

Hallo Thomas,

erst einmal frage ich mich, warum jemand meint, dass er mit 44 Jahren nicht mehr vermittelbar ist??

Zweitens frage ich mich, warum man nicht Bewerbungen schreibt bis zum Umfallen um aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen. Sich kaum zu bewerben, nur weil man denkt man wäre nicht mehr vermittelbar ist schon etwas merkwürdig.

Drittens könnte den Arbeitslosen auf dem Arbeitsamt alles mögliche erwarten. Wahrscheinlich ist aber eine Wiedereingliederungsmaßnahme etc. Eine Minderung der Bezüge würde man wohl eher schriftlich mitgeteilt bekommen.

Gruß

Phoebe

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Hi
wieso ist man mit 44 nicht mehr vermittelbar??
Gut, die Karriere als Kinderstar ist vorbei, aber sonst…

Ich vermute, hier steht bis zu einer Kürzung der Zahlungen auf das absolut notwendige Minimum das ganze Spektrum offen.

Gruß
HaWeThie

Hallo Thomas,

die Einladung, die du erhalten hast kam vermutlich nicht vom Arbeitsamt (Agentur für Arbeit, die Namensänderung hat genug Geld gekostet und keiner beachtet sie :wink:), sondern vom Jobcenter.

Es war vermutlich eine Einladung zu einem Gruppengespäch, eventuell aber auch eine Einladung von dem für dich zuständigen Fallmanager.

Höchstwahrscheinlich wird man dich zu einem Coaching schicken, bei welchem dir Wege und Möglichkeiten der Stellenangebotsfindung gezeigt werden, deine Bewerbungsunterlagen geprüft werden und gegebenfalls Verbesserungsvorschläge gemacht werden.

Ich kann zwar deine Mutlosigkeit angesichts der Arbeitsmarktsituation verstehen, das entbindet dich aber nicht von deiner Pflicht dich aktiv um einen Arbeitsplatz zu bemühen. Im Gegenteil, bei einer Gruppenveranstaltung an der ich in der vorigen Woche teilnehmen durfte hat die Mitarbeiterin des Jobcenters sehr ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle AlG II-Empfänger verpflichtet sind sich auf jedes Stellenangebot zu bewerben. Dinge wie Überqualifizierung oder die Tatsache, dass man das angebotene Arbeitsentgelt als nicht ausreichend empfindet, dürfen da keine Rolle mehr spielen. Natürlich würde man von einem Chirurgen nicht erwarten auf dem Bau den Hilfsarbeiter zu machen, aber einen Job als Kioskverkäufer dürfte auch dieser nicht ausschlagen.

Wenn der Lohn / das Gehalt nicht ausreichen um den Lebensunterhalt zu bestreiten, kann man zusätzlich ergänzendes ALG II beantragen, so dass man die üblichen Sätze für eine Bedarfsgemeinschaft erreicht. Darüber hinaus gibt es einen variablen Freibetrag, der nicht auf den Gesamtbedarf der Lebensgemeinschaft angerechnet wird.

Ich hoffe du bist dir darüber bewußt, dass auch unser Staat kein Geld mehr hat, deshalb kann er es sich schlichtweg nicht leisten einen Großteil der Bevölkerung vollständig zu finanzieren. Du bist, wie alle anderen Menschen auch, dafür verantwortlich deinen Lebensunterhalt nach besten Kräften selbst zu bestreiten, auch wenn du dafür Zeitungen austragen mußt.

Gruß Rotraut

Hallo,

dich kann folgendes erwarten:

  1. Du wirst gefragt, warum du dich nicht in der vorgeschriebenen Zeit gemeldet hast.

  2. Du wirst gefragt, was du unternimmst um wieder am Berufsleben teilzunehmen.

  3. Es können Bewerbungsnachweise von dir gefordert werden.

  4. Ist man mit deinen Erklärungen nicht zufrieden, kann eine Sperrzeit auferlegt werden, in der du keine Leistungen beziehst.

Falls du keine Eigeninitiative vorweisen kannst und man dich nach dem Grund fragt, solltest du den Spruch, „weil ich mit 44 unvermittelbar bin“ tunlichst unterlassen.

LG
Rocco

Hallo,

Natürlich würde man von einem
Chirurgen nicht erwarten auf dem Bau den Hilfsarbeiter zu
machen, aber einen Job als Kioskverkäufer dürfte auch dieser
nicht ausschlagen.

dieser Vergleich hinkt ein wenig. Ersten verdient man auch als Bauhelfer besser als ein Kioskverkäufer und zweitens würde ich auch von einem Chirurgen erwarten auf dem Bau zu arbeiten, wenn er denn dringend arbeit sucht und langzeitarbeitslos ist.

LG
Rocco

dieser Vergleich hinkt ein wenig. Ersten verdient man auch als
Bauhelfer besser als ein Kioskverkäufer und zweitens würde ich
auch von einem Chirurgen erwarten auf dem Bau zu arbeiten,
wenn er denn dringend arbeit sucht und langzeitarbeitslos ist.

LG
Rocco

Hallo Rocco,

ich habe hier nur die Worte der Mitarbeiterin des Jobcenters wiedergegeben. Ich denke niemand würde dem Chirurgen verbieten einen Bauhelferjob anzunehmen.

Gruß Rotraut

Hallo,

ich habe hier nur die Worte der Mitarbeiterin des Jobcenters
wiedergegeben. Ich denke niemand würde dem Chirurgen
verbieten einen Bauhelferjob anzunehmen.

das will ich doch hoffen *g

Trotzdem kommen mir die Worte der Mitarbeiterin ein wenig seltsam vor.
Gerade hier sollte das Amt oder Jobcenter, wie auch immer, ein Interesse haben, das jeder einen Job sucht. Ein Ansporn ist es bestimmt nicht wenn sie sagt, so einen Job musst du nicht annehmen.
Ich kann mir das nur so erklären, das sie selber nicht arbeitslos werden will.

LG
Rocco

Hallo,
das will ich doch hoffen *g

Trotzdem kommen mir die Worte der Mitarbeiterin ein wenig
seltsam vor.
Gerade hier sollte das Amt oder Jobcenter, wie auch immer, ein
Interesse haben, das jeder einen Job sucht. Ein Ansporn ist es
bestimmt nicht wenn sie sagt, so einen Job musst du nicht
annehmen.
Ich kann mir das nur so erklären, das sie selber nicht
arbeitslos werden will.

LG
Rocco

Hallo Rocco,

ich vermute, dass bei der erwähnten Veranstaltung nicht allzuviele Chirurgen anwesend waren. :wink:

Arbeitslos werden will die Dame bestimmt nicht, sie sitzt ja an der Quelle für Informationen wie unangenehm das ist.

Ich gehe völlig mit dir konform, dass jeder zusehen sollte wirklich alles dafür zu tun sein Geld selber zu verdienen. Ich war der Meinung, dass diese Einstellung auch aus meinem Ursprungsposting hervorgeht.

Gruß Rotraut

Hi!

Er ist mit seinen 44 Jahren nicht mehr vermittelbar,

Wie bitte???
Er müsste eigentlich noch 21 Jahre arbeiten.
Manche Leute kommen erst mit 30 aus der Uni und sind mit 44 auf ihrem beruflichen Höhepunkt.

hat sich deshalb auch kaum noch beworben und hat jetzt
entsprechend Angst vor diesem Termin.

Weshalb? Weil ein Job drohen könnte?

Wie soll er sich
vorbereiten?

M.E. würde es Sinn machen, sich zu überlegen, was man realistischerweise machen könnte. Dabei ist es weniger wichtig, was man machen will…

Ich finde es unglaublich, wenn jemand mit 44 aufgegeben hat und meint, die Allgemeinheit müsse ihn nun die nächsten 35-40 Jahre alimentieren.

Grüße,

Mathias

Trotzdem kommen mir die Worte der Mitarbeiterin ein wenig
seltsam vor.
Gerade hier sollte das Amt oder Jobcenter, wie auch immer, ein
Interesse haben, das jeder einen Job sucht. Ein Ansporn ist es
bestimmt nicht wenn sie sagt, so einen Job musst du nicht
annehmen.

Hi,

Mir kommen die Worte der Mitarbeiterin für das Beispiel Chirurg und Stelle als als Bauarbeiter nicht seltsam vor. Das ist ein Beispiel, dass im Moment noch auf die Zumutbarkeit geachtet wird. Einem Chirurgen ist es kaum zuzumuten einen Job als Bauarbeiter anzunehmen. Damit wäre er dann quasi den Rest seines Lebens für seinen eigentlichen Beruf unbrauchbar. Chirurgen haben feine Hände, die benötigen sie auch unbedingt für diesen Beruf. Wenn nun ein Chirurg auf dem Bau anfangen würde, würde er sich die Hände so „zurichten“, dass er damit nicht mehr operieren kann.

Reicht das als logische Erklärung?

Gruß

Phoebe

Hi,

Reicht das als logische Erklärung?

wenn wir wie beim Ursprungsposter von einem Langzeitarbeitslosen ausgehen, weiterhin von einer Arbeitslosigkeit über einem jahr und noch länger, darüber hinaus ausser an den Chirurgen noch an andere Berufe denken, wo man Händchen braucht, und weiter noch annehmen, das sich diese Arbeitslosen Gedanken über die Zukunftschancen in ihrem Beruf machen und immer nur an ihre Finger denken, dann erscheint mir die Erklärung nicht logisch.
Man stelle sich einen Langzeitarbeitslosen vor, der dem Vermittler mitteilt, man möchte sich nicht die Finger schmutzig machen.
Und dann stelle man sich den Vermittler und sein Reaktion vor.

Was ist deine Meinung, wielange ein, bleiben wir mal beim Chirurgen, benötigt um zu merken, das er in dieser Branche keine Zukunft und in einem anderen Job bessere Chancen hat?

LG
Rocco

wenn du länger als 1 Jahr aus dem Job und älter als 40 bist du auf dem Arbeitsmarkt in D nicht mehr relevant, so die Aussage privater Arbeitsvermittler, der Rest ist nur schönreden …

LG
Mikesch

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Widersprüchliches
Hey Rothaut,

dass alle AlG II-Empfänger verpflichtet sind sich auf jedes Stellenangebot zu bewerben.

Auch auf Jobs, wo man nicht die entsprechenden Fähigkeiten (z.B. Forderung perfekt Englisch, bei jemanden, der gerade Englischgrundkenntnisse hat oder ähnliche Beispiele)?

Dinge wie Überqualifizierung

Tja, nach meiner Erfahrung wird man eher abgelehnt, wenn man überqualifiziert ist.

Natürlich würde man von einem Chirurgen nicht erwarten auf dem Bau den Hilfsarbeiter zu machen, aber einen Job als Kioskverkäufer dürfte auch dieser nicht ausschlagen.

Das widerspricht aber der obigen Behauptung, daß man sich auf jedes Stellenangebot bewerben soll.
Da weiß anscheinend jemand nicht, was er behauptet.

dafür verantwortlich deinen Lebensunterhalt nach besten Kräften selbst zu bestreiten, auch wenn du dafür Zeitungen austrage mußt.

Es ist mir völlig neu, daß das Geld fürs Zeitungsaustragen ausreicht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Ironische Grüße
Monika

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