Einleitung der Seminararbeit

Hallo ich bin gerade dabei meine Seminararbeit zu schreiben. Ich bin ziemlich unzufrieden mit meinem Thema und habe eigentlich kaum Ideen. Momentan sitze ich vor meiner Gliederung und habe absolut keine Ahnung was ich in die Einleitung schreiben soll. Mein Thema ist : Märchenrezeption in verschiedenen Jahrhunderten ; ich hoffe mir kann jemand helfen … ich hatte schon die Idee ein „modernisiertes“ Märchen aufzugreifen wie zum Beispiel Rapunzel neu verföhnt oder sowas um in die Arbeit einzusteigen aber ich bin mir überhaupt nicht sicher wie ich sowas schreiben muss

Vielen Danke schonmal im Voraus :smile:

Hallo Cleo,
vielleicht schaust Du mal hier rein:

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/106847/

Aber an sonsten kann ich Dir nicht so gut helfen, da mir das Thema zu groß ist.
Liebe warme Grüße
von/aus dem Rhein
Sabine

Oh weh - ich musste erst mal nachsehen, was mit Rezeption gemeint ist, weiß nicht, ob ich nun sicher Bescheid weiß; Jedoch es heisst ja …„in verschiedenen jahrhunderten“… d.h. modernisierten MÄrchen passt ja schon mal nicht. Außerdem finde ich, dass dies überhaupt nicht geht: Märchen zu modernisieren!!! Die MÄrchen selbst geben so viel her! Ich habe sehr viel Literatur über Märchen, weiß nicht wo Sie wohnen, sonst könnte Sie mal durchschauen. Ich habe leider nicht die Zeit dazu und kann auch derzeit nicht so lange schreiben, da ich Beschwerden dabei habe. Leider kann ich Ihnen deswegen nicht weiter helfen…Gruß Philomena ERHARD

Hallo „KleineCleo94“,

Dein Thema hört sich ja recht „verkopft“ an und ich hätte auch Mühe, mich auf ein solch „künstliches“ Thema über ein lebendiges Gebilde wie das Märchen einzulassen. Aber so sind sie wohl eben, die universitären Vorgaben oder für was ist denn Deine Seminararbeit?

Wie auch immer, wenn das zu Deinem Aufgabenbereich gehört, dann würde ich folgendermaßen vorgehen:

Unter „Rezeption“ in den Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften unterscheidet man nach meinen Recherchen folgendermaßen:

  • Rezeption (Kommunikation), den Empfang einer Botschaft in Kommunikationsprozessen.

  • Rezeption (Kunst), die kommunikative Aneignung eines künstlerischen Werkes auf dem Gebiet der Literatur, der Musik, der bildenden und darstellenden Künste.

  • kulturelle Rezeption, die Aufnahme und Übernahme kultureller Werte und Vorstellungen.

Im Grunde ließe sich zu allen dreien etwas über das Märchen schreiben, mich persönlich würde allerdings nur das ansprechen, was meinen Leser(innen) auch persönlichen Nutzen bereitet und nicht später irgendwo im „Seminar-Arbeiten-Archiv“ verstaubt.

Insofern würde ich eine oder mehrere klassische Märchen der Brüder Grimm auswählen und mich speziell den kulturellen Werten und Vorstellungen widmen, welche die Märchen beinhalten. Und da die Märchen nur bedingt historisch sind (es gibt in der historischen Geschichte z. B. keinen Schneider, der jemals König wurde - siehe tapfere Schneiderlein) sondern seelische Prozesse, Prüfungen und (Ver-)Wandlungen ansprechen, gäbe es da eine Menge zu berichten, was auch heute noch mehr denn je für eine positive Entwicklung hinsichtlich Kultur und Befindlichkeiten der Menschen nützlich wäre.

Aber wie gesagt, ich weiß eben nicht, was Deine „Auftraggeber“ hören wollen, von daher kann ich Dir nur obigen Tipp geben.

Bei Amazon habe ich u. a. dieses Buch gefunden: „Hören, Lesen, Sehen, Spüren: Märchenrezeption im europäischen Vergleich“ Wie gut dieses Buch ist und ob es Dir von Nutzen sein kann, weiß ich nicht, da ich es selbst nicht gelesen habe und - ehrlich gesagt - es mich auch keineswegs in der Kurzbeschreibung anspricht, aber vielleicht kann es Dir helfen - wer weiß?

Viel Erfolg und (hoffentlich noch) viel Freude!

Karlheinz Schudt
http://www.maerchen-erzaehler.de
http://www.maerchenfest.de

Leider Kann ich zu diesem Thema nichts beitragen. Gruß Brigitte

Hallo,
ich finde ,dass es doch ein tolles Thema ist, wo man sehr viel darüber schreiben kann.
Beschäftige dich erstmal mit dem Thema Seelenbilder in Märchen.Wenn du diese verstehst, dann kannst du anhand der Seelenbilder auch die verschiedenen Jahrhunderte vergleichen.Bei der Gliederung würde ich den Begriff Seelenbilder als Erläuterung und dann ein von dir ausgesuchtes Märchen nehmen und darunter, welche Bedeutung dieses Märchen in den verschiedenen Jahrhunderten hat.
Ich glaube für deine Nachfrage ist Jana Raile( auch hier regestriert)die perfekte Ansprechpartnerin.Da sie schon seit Jahren Seminare zu diesem Thema gibt.

Viel Erfolg für deine Arbeit!

Hi,

ich würde über folgende Themen nachdenken:

Die mündliche Überlieferung von Lebensanweisungen wurde schon immer gepflegt, sogar lang bevor die Schrift erfunden wurde.

Schon immer wurden Lebensweisheiten in Gleichnisform gegossen (Bibel, Märchen, Sagen).

Die Märchen, die ja immer für den „Guten“ eine Belohnung bereithalten und den „Bösen“ bestrafen, waren speziell in den Zeiten, in denen soziale Ungerechtigkeit herrschte, ein Trost für die Menschen.

Modernisierte Märchen würde ich nur insofern aufgreifen, als auch hier die seit Jahrhunderten überlieferten Märchenmotive aufgegriffen oder sogar persifliert werden (z.B. Shrek)

Hmmmm,
mach doch in der Einleitung einfach ein Märchen über dich - zumindest den Märchenanfang!

lg
U

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Zwei drei Sensationen zu Beginn erwähnen wäre meist nicht schlecht. Es kann dann sein, dass Du nicht alle verfolgen kannst, weil die Arbeit sonst zu gross würde; aber z. B. schreiben „die Kirche erliess Richtlinien, in den Predigten keine Märchen zu verwenden“, wäre schon mal ein Gedanke; ein anderer die Verbreitung und Sammlung der Märchen (warum sammelten die Gebrüder Grimm gerade zu ihrer Zeit? Über welche Länder ging die Reise von „1001 Nacht“? Was machen eigentlich heute die „Märchenerzähler“ im Orient - gibt es sie noch oder ist nur noch der Friseur und das Fernsehen in türkischen Cafés in … usw. Natürlich wirst Du diese Fragen nicht alle beantworten können, aber zu jeder eine kleine Quellenangabe herausfinden (wo man mehr Infos kriegen würde) und dann klar sagen, welche von denen allen Du verfolgen und beantworten wirst.

Gruss,
Mike

Hallo Cleo,

also ich finde Deinen Gedanken, von einer modernen Märchenvariante auszugehen, gar nicht schlecht. Denn einer der Kerngedanken der Beschäftigung mit Märchenvariationen ist doch der, was eigentlich den zeitlosen Reiz von Märchen ausmacht und bewirkt, dass das Märchen weder als literarische Gattung noch als eine Art Fundus für Erzählmotive (der dann in modernen Filmvarianten wie Shrek verarbeitet wird) zu veralten scheint. Du könntest tatsächlich ein Märchen wie Rapunzel in seiner neueren Filmvariante nehmen und untersuchen, inwiefern Gedanken zum Märchen und seinen Bedeutungsebenen (z.B. Erich Fromm, „Märchen, Mythen, Träume: Eine Einführung in das Verständnis einer vergessenen Sprache“ oder Frederik Hetmann, „Traumgesicht und Zauberspur. Märchenforschung, Märchenkunde, Märchendiskussion“ - beide angenehm kurz, sehr gut lesbar und zitierfähig) sich dort wiederfinden lassen. Du könntest untersuchen, ob es Parallelen zu Erzählkonventionen des Kinofilms gibt (das Urmotiv der Heldenreise z.B., wie Joseph Campbell es beschreibt). Aktuell könnte man z.B. die drei (!) in diesem Jahr veröffentlichten Schneewittchen-Spielfilme vergleichen, das wäre gewiss ein schöner Aufhänger.

Aber diese weiteren Schwerpunkte hängen natürlich auch vom thematischen Rahmen ab - Fachbereich und Seminarthema. Da Du die leider nicht genannt hast, kann ich hier wenig weiter vorschlagen. Wenn Du sie mir noch durchgibst, fällt mir evtl. noch Weiteres ein - wobei ich von Psychologie und Pädagogik wenig Ahnung habe und eher von der kulturwissenschaftlichen Seite her komme. Entsprechend sind auch meine Quellen eher ethnologisch.

Vielleicht schonmal hilfreich? Ich hoffe doch.

Gutes Gelingen!

Pengoblin

Vielen Dank erstmal für die echt ausführlichen und teilweise hilfreichen Antworten . Der ausführliche Titel meines Themas heißt : Märchenrezeption in verschiedenen Jahrhunderten. EIne kontrastive Darstellung historischer Gegebenheiten und empirischer Ergebnisse.
Mein W-seminar : Märchen- und Sagenland Deutschland mit dem Leitfach Deutsch

Hallo!
Leider kann ich Dir dabei nicht weiterhelfen, denn ich beschäftige mich nur mit dem Erzählen von tradiionellen alten Märchen.
Wünsch Dir viel Glück bei Deiner Arbeit!
LG
Karin

Hallo kleineCleo,
viel helfen kann da Keiner, da ich auch nicht weiß, für wen, wo usw. die Seminararbeit ist.
Den folgenden Text habe ich von Amazon, ist über ein Buch "Hören, Lesen, Sehen, Spüren: märchen im Europäischen Umfeld oder so.
Vielleicht hast Du ja in den letztn paar Jahren die Neuverfilmung vieler Märchen im Fernsehen gesehen und bemerkt, dass diese oft mit dem Original nicht mehr viel zu tun haben. Nimm eines davon und stelle die Frage, warum in diesem Märchen vieles anders ist und versuche die Frage zu diskutieren, warum das so sein könnte.Oder so ähnlich.
Mehr geht nicht.
Machs gut
Kainze
Märchen verdanken ihren gesellschaftlichen Stellenwert der breiten medialen Präsenz. Neben Märchenbüchern für jung und alt in vielen Sprachen gibt es nationale, regionale, ethnische und thematische Sammlungen sowie Märchenparodien. Die Gattung ist zudem von stets neuen Kommunikationsmedien aufgegriffen worden, sie lebt in Bildern und im Fernsehen, im Hörfunk und im Internet. Märchen sind so sehr Teil des kulturellen Selbstverständnisses, dass sie in den unterschiedlichsten ästhetischen und gesellschaftspolitischen Kontexten eingesetzt werden können. Die nachhaltige Popularität des Märchens beruht zumindest teilweise auf der breiten Rezeption, die sich aus der Präsenz im multimedialen Umfeld ergibt.
Die hier versammelten Vorträge einer öffentlichen Ringvorlesung an der Universität Göttingen im Wintersemester 2005/06 beschäftigen sich daher mit Wahrnehmung und Rezeption des Märchens im europäischen Vergleich. In welchen Kontexten wurden Märchen gehört und gelesen? Wann und wie wurden Märchen in Theater, Oper, Ballett, Film und Cartoon verarbeitet, und auf welche Rezeption stießen und stoßen sie? Welche Rolle schließlich spielt die Übersetzung, sowohl rein sprachlich wie auch von einem Medium ins andere, in der Rezeption des Märchens?

Hallo!

Sorry, daß ich erst jetzt antworte.

Ich selbst habe noch nie eine Seminararbeit geschrieben, aber ich als Leser oder Hörer der Arbeit, würde mich über eine allgemeine kurze Zusammenfassung der Hauptmerkmale der Art und Weise der Märchen aus den verschiedenen Jahrhunderten freuen. Ich meine damit einen kleinen Vorgeschmack auf die Intensivierungen der Jahrhunderte, die Anwendung finden.

Den einfachsten Einstieg hätte man hier wahrscheinlich mit der Erklärung, was man unter einer Märchenrezeption zu verstehen hat. Weiter dann damit, was einen in dieser Rezeption erwartet. (Habe da den Hergang zur Feststellung und Erörterung eines Tatbestandes in Jura vor Augen.)

Ich wünsche viel Erfolg und drücke die Daumen.

liebe Grüße

Sanny

Hallo,
eigentlich gibt es ja eine Menge Ansätze, gerade für die Märchen der Brüder Grimm. In dem phantastischen Magazin, das ich herausgebe, hatten wir vor einiger Zeit gerade die Brüder Grimm zum Thema. Es ging darin um einige ganz unterschiedliche Aspekte, zum Beispiel Grimmmärchen und Manga. Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen ein Exemplar zu, vielleicht können Sie ja etwas damit anfangen.

Viele Grüße
Fuchsfee