Einsatzstatistik Feuerwehr

Hallöchen!

Da es meiner Ansicht nach für meine Frage nicht das richtige Brett gibt, versuch ichs einfach mal hier:

Kleinstadt, mit Eingemeindungen ca. 10000 Einwohner. Die Feuerwehr hat hier im Schnitt ca. alle 2 Wochen einen echten Einsatz.

20 km weiter eine Kleinstadt (Kreisstadt), mit Eingemeindungen ca. 50000 Einwohner, also ca. 5x so groß wie die erste Kleinstadt.
Dort hat die Feuerwehr ca. 3 echte Einsätze pro Tag…

Wie kann das denn sein? Müsste nicht theoretisch die Anzahl der Einsätze in der kleineren Stadt trotzdem viel größer sein?
Die Einsätze,die ich zähle, haben meiner Meinung nach nichts mir der Einwohnerzahl zu tun, also z.B. Türöffnungen, Kleinbrände, Tierrettungen, etc.
Verkehrsunfälle rechne ich ja schon gar nicht mit, weil je mehr Verkehr, desto mehr Unfälle. Das ist mir klar.

Warum differieren die Einsatzzahlen also, gemessen an Einsätzen pro 10000 Einwohnern, so stark?
Ich kanns mir nicht erklären…

Gruß Dani

Nun ja, also das hängt doch von so vielen Faktoren ab. Mehr Einwohner kann auch mehr Kinder bedeuten die gerne Zündeln und so die Bude in Brand stecken. Mehr Einwohner heißt auch mehr Alkoholkonsum, also weniger Hemmungen mal was in Brand zu stecken. Mehr Einwohner heißt auch proportional mehr Pyromahne, die ihrer seits wieder Mülleimer oder sonst was abfackeln wollen. Und letzt endlich ist es auch eine Frage der Statistik. Glaub nicht, dass es eine feste Norm für „echte“ Feuerwehreinsätze gibt.

Wie du so selber so schön anmerkst ist dies eine Beschreibung um proportionale Zunahmen zu begründen,ABER es geht ja um überproportionale Gründe,denn 3x täglich und alle 2 Wochen deutlich mehr als 5x soviel ist

also anstatt 5:1 42:1

unter der Vorraussetzung das alle Einsätze gezählt werden und die Kreisstadt dem Ministädtchen bei schlimmeren Sachen unter die Arme greifen muss…

Industrie?
hi auch,

kann es an Industrie- und Handwerksansiedlungen liegen?

bye

Leo

Hallo,

hier im Wettratenbrett könnte man das Raten abkürzen, indem man sich an die örtliche Feuerwehr wendet. Denn für eine überproportionale Anzahl von Einsätzen kann es durchaus einleuchtende Gründe geben, die sich auf dem ersten Blick nicht erschließen. Ich würde einfach dort mal nachfragen.

Gruss

Iru

Hallo,

das könnte an der FW an sich liegen.
Die „kleine“ FW ist wahrscheinlich schlechter ausgestattet als die große FW, so daß die „kleine“ FW viel weniger ausrücken muß.

Die große FW hat vielleicht Spezialgeräte wie Rettungsspreitzer, so daß diese Feuerwehr überörtlich, d. h. nicht nur im eigenen Stadtgebiet eingesetzt wird.

3 Alarme täglich könnte eben bedeuten, 2 ausserhalb z. B. Unfall auf der BAB und Unfall auf der Bundesstrasse und nur eine Hilfeleistung im eigentlichen Stadtgebiet

Genaue Aufstellungen kann man beim Kreisbrandrat erfragen

Grüße
miamei

Hi!

Die „kleine“ FW ist wahrscheinlich schlechter ausgestattet als
die große FW, so daß die „kleine“ FW viel weniger ausrücken
muß.

Hm, ich weiß nicht recht, die Feuerwehr der kleineren Stadt hat immerhin 9 Einsatzfahrzeuge (glaub ich), Wärmebildkamera, Chemikalienschutzanzüge, etc…

Glaub also nicht dass es an der Ausstattung liegt!

Gruß Dani

Hi!

Mit „echten“ Einsätzen meinte ich Ernstfälle, also NICHT Fehlalarme!

Lg Dani

Hi!

unter der Vorraussetzung das alle Einsätze gezählt werden und
die Kreisstadt dem Ministädtchen bei schlimmeren Sachen unter
die Arme greifen muss…

Die Einsätze in der größeren Stadt sind schon hauptsächlich innerstädtisch, zumindest die, die für meine „Statistik“ relevant sind.

Und zum „Unter-die-Arme-greifen“ kommt diese Feuerwehr fast nie, da die FFW der kleineren Stadt sehr gut ausgerüstet ist (siehe mein Posting weiter oben)…

Gruß Dani

Hallo!

Naja, ein Teil der Einsätze kann damit begründet werden.

Aber: ich hab eben mal geschaut, in der größeren Stadt gibt es mindestens 5 Notfalltüröffnungen in der Woche.

In der kleineren Stadt kommt das ca. ein mal im Viertel Jahr vor…
Hm.

Gruß Dani

Hi,

Kleinstadt, mit Eingemeindungen ca. 10000 Einwohner. Die
Feuerwehr hat hier im Schnitt ca. alle 2 Wochen einen echten
Einsatz.

20 km weiter eine Kleinstadt (Kreisstadt), mit Eingemeindungen
ca. 50000 Einwohner, also ca. 5x so groß wie die erste
Kleinstadt.
Dort hat die Feuerwehr ca. 3 echte Einsätze pro Tag…

Wie kann das denn sein? Müsste nicht theoretisch die Anzahl
der Einsätze in der kleineren Stadt trotzdem viel größer sein?
Die Einsätze,die ich zähle, haben meiner Meinung nach nichts
mir der Einwohnerzahl zu tun, also z.B. Türöffnungen,
Kleinbrände, Tierrettungen, etc.
Verkehrsunfälle rechne ich ja schon gar nicht mit, weil je
mehr Verkehr, desto mehr Unfälle. Das ist mir klar.

Nachdem ich Deine Postings gelesen habe, ist mir völlig unklar woher Du die Zahlen hast und nach welchen Kriterien Du die für „Deine“ Statistik relevanten Daten selektiert hast.
Häufigste Begründung, die Du aber weiter unten bereits ausgeschlossen hast: die FW der größeren Stadt ist eine Schwerpunktfeuerwehr, die bei Einsätzen im gesamten Kreis als zweiter Abmarsch fungiert.
Daneben gibt es eine Reihe weiterer möglicher Erklärungen. Aber ohne Kenntnis über die betroffenen Gemeinden kann man nur raten (was ja schon gemacht wurde). Stichworte: Bevölkerungsstrucktur, Zuständigkeitsbereich (z.B. BAB), Bebauung, Industrie, Handel etc.

Mit ein paar konkreteren Infos, insbesondere über Deine Daten und über die Gemeinden (auch der Name), wirst evtl. auch hier eine Antwort bekommen.

Gruß Stefan

Guten Morgen,

könnten Massenquartiere die Ursache für die überproportional vielen Einsätze sein, in denen Jugendliche, Betrunkene usw. unvorsichtig sind oder auch aus Frust Zündeln? Krawalle oder Rivalitäten unter Jugendgangs? Was ist mit „heißer Sanierung“? Stehen Altbauten irgendjemandem bei geplanten Projekten im Wege?

Liebe Grüße
Hagazussa

Hallo Dani,

bei euch kommt die Feuerwehr zum Türöffnen? Du hast es bei der zweiten Erwähnung NOTtüröffnung genannt. Was meinst du damit? Dass man weiß, dass hinter der Tür ein Mensch krank = in Not ist? Da verstünde ich es ja noch, aber dann wäre der Einsatz ja nicht -zumindest nicht hauptsächlich- wegen der Türöffnung. Das wäre dann ja sozusagen die Voraussetzung um überhaupt den eigentlichen Einsatz durchführen zu können.

Neugierigen Gruß

Renate

Am Rande erzählt:
Ich habe vor einiger Zeit eine kirchliche Trauung gesehen, bei der die Feuerwehr vor Ort war. Aus Schläuchen wurden mehrere menschhohe Kreise gebildet (also so eine Art Spalier) durch die das Brautpaar gehen musste. Danach wurde es in so einem Rettungskorb an einer laaangen Leiter in den Himmel gehoben, winkte von dort dem Publikum zu, Brautstrauß wurde geworfen und dann gings wieder runter. Alles in allem hat das Ganze (mit Vorbereitung) bestimmt zwei Stunden gedauert. Und der Leiterwagen war nicht der einzige Wagen von der FW.
Da habe ich mir gedacht, dass das vorher sicherlich von X-Stellen genehmigt werden musste, und das sie werden sie wohl nicht für Max Mustermann getan haben.

Hi,

bei euch kommt die Feuerwehr zum Türöffnen? Du hast es bei der
zweiten Erwähnung NOTtüröffnung genannt. Was meinst du damit?
Dass man weiß, dass hinter der Tür ein Mensch krank = in Not
ist? Da verstünde ich es ja noch, aber dann wäre der Einsatz
ja nicht -zumindest nicht hauptsächlich- wegen der Türöffnung.
Das wäre dann ja sozusagen die Voraussetzung um überhaupt den
eigentlichen Einsatz durchführen zu können.

ja, diese Einsätze sind recht häufig. Es reicht die Vermutung, hinter der Tür könnte jemand Hilfe brauchen.
Und für die FW ist das häufig der eigentliche Einsatz. Sie werden zur Amtshilfe (für die Türöffnung) von Polizei oder Rettungsdienst angefordert, öffnen die Tür und verabschieden sich wieder.

Ich habe vor einiger Zeit eine kirchliche Trauung gesehen, bei
der die Feuerwehr vor Ort war.

Da habe ich mir gedacht, dass das vorher sicherlich von
X-Stellen genehmigt werden musste, und das sie werden sie wohl
nicht für Max Mustermann getan haben.

Großartige Genehmigungen sind da nicht erforderlich (da reicht die Erlaubnis des Wehrführers oder des Amtsleiters) und gemacht wird das natürlich nur für Kameraden/-innen. Ist bei fast allen Feuerwehren üblich, die Jungs waren vorher ja auch zum saufen auf dem Polterabend…

Gruß Stefan

1 Like

Hi,

ich bin bei einer hauptamtlichen Feuerwehr in NRW tätig. Wir haben ca. 110.000 Einwohner zu betreuen. Neben dem Feuerwehrgeschäft betreiben wir, wie in NRW üblich, auch die Notfallrettung.

Jetzt ist interessant, dass wir, trotz umfangreicher Industrie- und Gewerbebetriebe, eigentlich weniger Einsätze fahren als die Nachbahrwehren. Hier handelt es sich meist um Gemeinden mit max. 30.000 Einwohnern.

Die Umstände warum die Einsatzzahlen variieren sind ja schon genannt worden.

Mich würde es interessieren, welche Maßstäbe Du ansetzt an einen „echten Einsatz“. Ist die nicht bestimmungsgemäße BMA-Auslösung kein Einsatz? wir haben hier einige Betriebe, welche hin und wieder einen richtigen Lauf haben. da fährt man 4 oder 5 mal am Tag hin… Es ist denn immer ein Fehlalarm. Denn kommt man mal da hin und es riecht draußen schon richtig fies nach Zitrone, also hat die CO"-Anlage ausgelöst. Aber wieder kein Feuer…

Du müßtest also schon Deine Bewertungskriterien offen legen.

Interessant ist, dass eine Nachbarstadt (die mit dem Kölner Dom) ca. 10 mal so viele Einwohner, 10 mal so viel Feuerwehrpersonal und auch 10 mal so viele Einsätze hat. In der Stadt passiert ja auch jede Menge; Runtergerechnet auf unsere kleinen Gemeinden haben die in Köln aber wenig Einsätze.

Statistik ist eine fiese Sache und es gibt immer jede Menge Betrachtungsmöglichkeiten.

Gruß
Kuddenberg