Einschlafprobleme bei 20 Monatitgen Kind

Hallo,
ich bin echt mit meinen Nerven am Ende.
Mein Sohn (20 Monate) will auf einmal nicht mehr ins Bett, aber auch nur abends.
Mittags haben wir überhaupt keine probleme.
Er geht normalerweise um 20 Uhr ins Bett, was auch immer ohne Probleme klappte. Aber jetzt nicht mehr. Sobald man Ihn auch nur in die waagerechte nimmt wehrt er sich und fängt das weinen und schreien an. Ich probier trotzdem hart bleiben und sing ihm sein Lied vor und lege ihn während dessen ins Bett und singe weiter bis ich raus gehe.
Er schreit dann nur noch und stellt sich ins Bett. Ich geh dann wieder rein lege ihn hinund sage das alles gut ist und er keine Angst haben muss. Aber er schreit weiter bis er siche erbricht, was bei ihm sehr schnell geht, deshalb kann ich bei ihm auch nicht diese „lass dein Kind schreien“ Methode anwenden. Ein Nachtlicht und Stofftiere hat er auch am bzw. im Bett.
Aber ich weiß echt nicht mehr weiter. Mittlerweile bekommen mein Mann und ich uns auch nur noch in die Haare deshalb.

Könnt Ihr mir helfen???

Danke

Hallo,

wir hatten diese Phase auch mal…sie ist hart aber was Du gerade macst: immer wieder beruhigen, streicheln, das Gefühl gebn, man ist immer da: gebau richtig!!

Lege Dich doch einfach mal mitveiner Klappmatratze neben ihn, bis er einschläft!

Viel Glück und starke Nerven
C.
PS: Wieso geht Papa ihn nicht zu Bett bringen?? Ist manchmal effektiver!

Zunächst schicke ich Ihnen mal ein paar virtuelle Knuddler zum Trösten - ich weiß, wie nervenaufreibend solche Phasen sein können. Vor allem, wenn man nicht weiß, wie man sich verhalten soll. Hart bleiben und das Einschlafritual trotz Protesten durchziehen? Nachgeben und ihn wieder aus dem Bett rausnehmen? Aber dann lernt er vielleicht, dass er mit uns machen kann was er will?

Als erstes möchte ich euch beruhigen: Nein, wenn man auf die Belange eines Kindes eingeht und von Regeln und Ritualen bisweilen auch mal abweicht, zieht man sich damit noch lange keinen „Tyrannen“ heran. Das ist ein Ammenmärchen aus alten Zeiten, in denen man noch glaubte, Kinder wären von Natur aus durchtrieben und egoistisch und würden die Schwächen ihrer Eltern sofort schamlos ausnutzen. Ganz im Gegenteil: Ein Kind wünscht sich im Grunde seines Herzens nichts mehr, als dass seine Eltern glücklich und mit ihm zufrieden sind, und Kinder sind aus diesem Grund auch ausgesprochen kooperativ (solange man diese Fähigkeit nicht über Gebühr strapaziert und auch umgekehrt Kooperationsbereitschaft signalisiert). Wenn ein Kind schreit, weint oder sich massiv gegen die Forderungen seiner Eltern wehrt, hat das fast immer einen trifftigen Grund und das Kind braucht in dieser Situation Hilfe. Das Weinen eines Kindes ist nichts anderes als ein Hilferuf. Deshalb wäre es fatal, ihn einfach zu ignorieren und schreien zu lassen!!!

Zugegeben, es ist nicht immer einfach, den Grund für das Weinen zu erkennen. Manchmal hilft nur „Ausprobieren“ - und vor allem eine Portion Geduld! Die aktuelle Schreiphase geht auch wieder vorüber, so viel kann ich Ihnen zumindest schon mal versprechen. Bis dahin würde ich mal sein Gesamt-Schlafpensum überprüfen: Wie viel schläft er mittags und wie viel nachts? Macht er noch zusätzlich manchmal zwischendurch ein Nickerchen?

Achten Sie mehr auf seine Müdigkeitssignale als auf die Uhrzeit: Wirkt er mittags müder, wenn sie ihn ins Bett bringen als abends? Ein Grund für seinen abendlichen Aufstand könnte sein, dass er inzwischen weniger Schlaf braucht und abends einfach noch nicht müde genug ist. Kinder haben eigentlich von Natur aus ein sehr gutes Gespür für ihr Schlaf- und auch Hungerbedürfnis. Erste Überlegungen wären also, ihn entweder abends später hinzulegen, oder den Mittagsschlaf zu kürzen bzw. ggf. ganz wegzulassen. Es gibt viele Kinder, die mit knapp zwei Jahren schon keinen Mittagsschlaf mehr brauchen. Stellen Sie sich aber darauf ein, dass er in den ersten Wochen ggf. mit ein wenig „schlechter Laune“ reagieren wird, weil er am Nachmittag entsprechend müde ist. Der neue Ryhtmus wird sich aber schnell einpendeln. Wenn sie das Gefühl haben, ohne Mittagsschlaf hält er noch nicht durch, dann spricht aber auch nicht dagegen, ihn abends eine Stunde länger wach zu lassen. Lieber etwas weniger Feierabend und ein gut gelauntes Kind, als abendliche Einschlaf-Kämpfe.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass er trotz Müdigkeit nicht alleine einschlafen will, könnte die Ursache an einem gesteigerten Nähebedürfnis liegen. Auch das kommt phasenweise vor, je nach Entwicklungsschub Ihres Kindes. Manche Veränderungen und Lernprozesse machen unseren Kindern regelrecht Angst und sie klammern sich verstärkt an uns und suchen Schutz und Nähe. In dieser Phase wäre es z.B. hilfreich, sich gemeinsam mit ihm hinzulegen, bis er eingeschlafen ist, oder ihn zu euch ins Familienbett umzuquartieren. Das ist sicher nicht für alle Eltern die bevorzugte Lösung, auch wenn die Kinder von dieser körperlichen Nähe in aller Regel enorm profitieren. Aber vielleicht haben Sie ja auch die Möglichkeit, ihn schlafend umzubetten oder sich in seinem eigenen Bett daneben zu legen, bis er eingeschlafen ist. Auch leise Musik und eine offen gelassene Zimmertüre können ggf. helfen.

Zu Guter letzt sind aber auch körperliche Ursachen nicht ganz auszuschließen. Der Körper unterliegt einem eigenen Biorythmus. Gerade Wachstumsschübe oder ein neuer Zahn, der sich durch den Kiefer bohrt, verlagern sich häufig auf die Abend- und Nachtstunden und können dann unangenehme Beschwerden verursachen.

So oder so möchte ich Ihnen empfehlen, auf Ihr Bauchgefühl zu achten. Wenn Sie das gefühl haben, dass er sich wirklich schwer tut - egal ob er noch nicht müde genug ist oder ihm etwas weh tut oder andere Sorgen plagen - nehmen Sie ihn ernst und zwingen Sie ihn nicht gegen seine Bedürfnisse einzuschlafen. Ein gesundes, müdes und zufriedenes Kind kann in aller Regel ohne Zwang und ohne Tränen einschlafen. Sein Weinen hat einen Grund. Nehmen Sie ihn wieder raus aus dem Bett, trösten Sie ihn, zeigen Sie Verständnis. Schon alleine das kann Wunder wirken, denn Ihr Sohn spürt Ihre eigene Stimmung, merkt wenn Sie nervös und angespannt oder wütend sind und kann dann nur umso schlechter einschlafen. Oder können Sie etwa gut schlafen, wenn Sie sich gerade mit Ihrem Mann gestritten haben? Wahrscheinlich liegen Sie dann noch lange wach und grämen sich über das, was zwischen Ihnen vorgefallen ist. Sehen Sie, und Ihrem Sohn geht es da auch nicht anders. Er braucht das gute Gefühl, das alles in Ordnung ist. Es ist fatal, aber je mehr Sie wollen, dass er einschläft, desto weniger wird es ihm gelingen. Leider.

Lassen Sie öfter Fünfe grade sein, versuchen Sie nicht mit aller Gewalt konsequent zu bleiben, machen Sie sich locker, kuscheln Sie mit Ihrem Sohn, versuchen Sie herauszufinden, was ihn quält und seien Sie versichert: Es geht wieder vorbei.

Zwei kleine Anmerkungen noch, auch für künftige Herausforderungen:

  1. Es gibt keine Gewohnheit, die sich nicht auch wieder ändern ließe.

und 2. Wenn Sie schon konsequent sein wollen, dann richten Sie sich konsequent nach der Verfassung Ihres Kindes: Geht es ihrem Kind gut, dann fordern Sie es, geht es ihm schlecht, dann seien Sie nachgiebig! Und achten Sie immer auf den Gesichtsausdruck Ihres Kindes, er ist der Spiegel seiner Seele.

Viel Erfolg und noch viele glückliche Familienstunden wünsche ich Ihnen!

Anke Merau

So etwas ist mir selbst beim Töpfchen-Training passiert. Weil ich dort auch hart geblieben bin und sie einfach draufgesetzt habe ob sie wollte oder nicht.
Ich finde damit verstärkt man die Abneigung nur, die Kinder in manchen Phasen haben. Mit 20 Monaten können sie sich ja auch noch nicht so ausdrücken, warum sie eigentlich nicht ins Bett möchten.
Oft fängt es damit an, dass die Kleinen z.B. schlecht geschafen haben oder einen Wachstumsschub oder einfach erkältet sind und sich nicht gut fühlen. Dann möchten Sie mehr nähe und möchten nicht alleine in Bett sein.
Wenn dann in der Phase noch darauf bestanden wird, kann die Situation so verfahren sein, dass das passiert, wie bei dir nun, dass das Kleine bis zum erbrechen weint.
Lösung: die Ruhe wieder in die Situation bringen und Geduld haben. Erst einmal muss das Kind wieder Vertrauen fassen, dass man nicht sofort „weg“ ist.
Später (das kann auch Wochen oder Monate dauern) wird es dann wieder ganz ruhig einschlafen. Aber nicht vergessen, diese Phasen kommen immer wieder. Dann aber nicht wieder mit Zwang reagieren.
So wie nun auch, einfach am Bettchen sitzen oder hinlegen, vielleicht auch Augen zu machen, dass das Kind merkt, ach, die Mama schläft, dann lege ich mich auch hin. Wenn das noch nicht geht, weil das Kind noch zu überdreht ist, dann was vorlesen, ruhig reden, Licht dämmen.
Hast du Licht an in der Nacht? Manche Kinder haben auch Angst im Dunkeln.

Alles Gute und schreib ruhig, wenn ich weiter helfen kann

Auf gar keinen Fall darfst Du Dein Kind schreien lassen, oder es so stark weinen lassen, dass es sich erbricht!
Auch wenn Du sagst, dass ein Erbrechen schnell bei ihm geht, so solltest Du diese Reaktion sehr ernst nehmen!

Kinder durchlaufen Entwicklungsphasen und erleben alle Schlafprobleme. Sie verarbeiten am Tag erlebtes, sind durch Entwicklungschritte mental überreizt, durch äußere Einflüsse überreizt, … Das ist völlig normal.
Je älter das Kind wird, desto weniger Schlaf braucht es auch. Evtl. versuchst Du den Mittagsschlaf wegzulassen, vielleicht ist er abends einfach nicht müde genug. Versuch die Reize am Tage zu minimieren, geh mal ein paar Tage nicht raus mit ihm, keinen Ferseher in der Nähe laufen lassen und keine Musik und beobachte, ob es dann besser wird.
Bade ihn warm vor dem Schlafen, tob ihn vorher am Nachmittag auf einer Spielmatte aus, biete ihm genügend motorische Spielzeuge an.
Biete ihm eine Fläschchen zum Einschlafen an, bleib bei ihm und singe weiterhin für ihn. Verlasse ihn nie! Kinder müssen in den Schlaf begleitet werden, um eine stabile Psyche entwickeln zu könnne. Vergiss die grausamen Schreiprogramme!

Ich weiss, dass es Nerven kostet, Zeit und Kraft raubt. Aber Du darfst Dein Kind jetzt nicht mißverstehen. Er braucht Deine Unterstützung und Hilfe, Deine Ruhe und Geborgenheit. Er wird diese Phase überstehen, wenn Du ihn immer wieder liebevoll beruhigst und Deine Nähe zu ihm nie abbrichst.
Nimm den Druck aus der Situation, lass ihn einfach im Bettchen sitzen, bis er sich von alleine hin legt, oder Du baust ein Familienbett in dem ihr gemeinsam kuscheln könnt. Je mehr Körperkontakt desto besser. Oder Du trägst ihn solange herum, bis er schläft. Alle Eltern laufen Schneisen im Kinderzimmer vom vielen Herumtragen und in den Schlaf schaukeln. Das ist normal. Lass ihn bitte nie wieder so lange weinen, bis er sich übergibt. Ein Kind im ersten Lebensjahr sollte niemals weinen gelassen werden. Es weint nie ohne Grund. Hör auf Dein mütterliches Bauchgefühl und lass Dir von keinem anderem da hinein reden. Du hast ein besonderes Band zu Deinem Kind und fühlst, was es braucht. Vertraue Deinem Gefühl!

Hallo, ich kann dir leider nicht helfen. Ich kann nur erzählen. Meine Enkelin durfte immer so lange auf der Couch im Wohnzimmer bleiben bis sie eingeschlafen ist. Gut ist das sicherlich nicht. Probiere einfach mal ein paar Dinge aus. Und nicht den Mut verlieren. Jedes Kind ist anders. Viel Glück Gruß Uli