Hallo Jule,
- mit den Erzieherinnen nicht redet und
- nicht mit Kindern reden will, wenn die sie „nicht
verstehen“.
Das zeigt in meinen Augen ein klares Defizit im
Sozialverhalten - und dabei ist es erst mal völlig
unerheblich, ob sie zuhause wie ein Wasserfall quasselt. Das
zeigt lediglich, dass ihre kognitive Entwicklung altersgemäß
ist.
da stimme ich dir zu!
Es kann ja tatsächlich sein, dass die anderen Kinder sie (oft) nicht verstehen (mir ging es als Kind ähnlich), aber dann ist es sehr wichtig, dass sie lernt, wie man auch mit anderen Kindern zurecht kommt, die nicht die selben Interessen haben, die nicht „auf der selben Wellenlänge“ liegen… Ein Kind muss ja nicht „eine Hand voll Freunde“ haben, aber es ist meiner Meinung nach auch wichtig, dass es lernt, mit welche Verhaltensweisen nicht gut ankommen und wie man stattdessen „neutral, höflich“ miteinander umgeht.
Wie geschrieben, dieses Problem, dass andere mich nicht verstanden, hatte ich auch - lag natürlich auch in der (eher altersgerechten) Entwicklung vieler anderer, aber lag klar auch an mir. Ich habe im Kindergarten vor anderen Kindern geradezu Monologe über Biologie, Technik… gehalten - klar, dass die anderen (oft jünger) es nicht verstanden haben, klar dass sie das Spielen mit der Puppenstube spannender fanden als schachtelsatzgefüllte „Vorträge“ über Flüssigtreibstoff, klar dass ich mit den Kindern nicht wirklich was anfangen konnte (wie sie auch nicht mit mir).
Ich halte nichts von „totaler Anpassung“, aber einfach einen gemeinsamen Konsens finden - z.B. in meinem Fall, die Monologe sein zu lassen, andere vielleicht noch innerlich „doof“ zu finden aber das den Kindern nicht „unter die Nase reiben“ zu müssen, etc.
Daran sollte man auf jeden Fall arbeiten, auch schauen was hinter den Verhaltensweisen steckt (bei mir war es z.B. Asperger-Autismus - muss hier nicht sein, nur als Beispiel!).
Nach deiner Schilderung würde ich das erst mal nicht für
wahrscheinlich halten, möchte es aber als Möglichkeit einmal
angemerkt haben.
Das denke ich auch.
In jedem Fall solltest du damit rechnen, dass das Problem,
dass deine Tochter nicht mit Erzieherinnen spricht, sich in
der Schule fortsetzen kann. Es ist durchaus möglich, dass
deiner Tochter auch ihre Lehrerin „zu doof“ ist. Ähnlich sieht
es mit ihren Mitschülern aus.
Gerade bzgl. der Mitschüler sehe ich dies kritisch.
Gerade deshalb würde ich ein weiteres Jahr im Kindergarten nicht befürworten - stammt das Verhalten (auch) davon, dass sie geistig weiter ist, wird sich diese Diskrepanz ausweiten.
Ich glaube - ebenso wie du - dass dieses Problem nicht durch
ein weiteres Kindergartenjahr gelöst werden kann. Ich würde
aber an deiner Stelle nochmal ganz genau nachfragen, wie das
mit der Sprachverweigerung aussieht. Spricht sie gar nicht?
Beantwortet sie Fragen? Stellt sie Fragen (z.B. ob sie dies
oder jenes spielen kann)? Mit diesen Antworten würde ich das
Problem mit dem Kinderarzt besprechen.
Meine Zustimmung 
Nicht mit vertrauten Personen zu sprechen, ist für ein
5-jähriges Kindergartenkind, das die Sprache beherrscht
jedenfalls nicht normal. Du solltest sie auf keinen Fall darin
bestärken, dass dieses Verhalten in Ordnung ist.
Meine Zustimmung 
Ein Kind, das die Aussage trifft, dass alle Erzieherinnen in
der KiTa „doof“ sind, hat ein eindeutiges Problem. Und das
liegt nach meiner Einschätzung nicht an den Erzieherinnen. Es
kann damit zu tun haben, dass sie sich im Kindergarten an
Regeln halten muss, die ihr nicht gefallen oder dass ihr
Verhalten Anlass zur Kritik gibt. Das alles lässt sich in
einem offenen Gespräch mit den Erzieherinnen herausfinden.
Meine Zustimmung 
Oder, dass sie einfach nicht damit zurecht kommt, dass Leute verschieden sind.
Ich fand auch alle (!) Erzieherinnen im Kindergarten „doof“, sagte gar sie wären „dumm“ - warum? Es lag nicht an den Regeln, sondern ich verlangte innerlich, dass sie sich genauso verhalten würden wie meine Mutter. Und wenn der Pudding, den die Erzieherin gekocht hatte, nicht schmeckte wie der zu Hause, dann war sie… doof. Wenn die Erzieherin nicht den seltsamen Käfer erkannte (den meine Mutter kannte, weil sie x Mal mit mir das Käferlexikon durchgeguckt hatte), dann fand ich sie… dumm.
Auch sowas ist natürlich eine alles andere als gute Situation.
Ganz wichtig: Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern
darum, abzuklären, ob sich die soziale Entwicklung deines
Kindes in einem Rahmen bewegt, der einen erfolgreichen
Schulbesuch erwarten lässt. Ein Kind, das nur mit Leuten
redet, wenn es Lust hat, wird es in der Schule ziemlich schwer
haben.
Das sehe ich ganz genauso!
Die Zeit bis zur Einschulung ließe sich noch gut dazu nutzen, an diesen Dingen zu arbeiten.
Das Verhalten zuhause ist hier kein Maßstab und kann
bestenfalls als Abgrenzung dazu dienen, was das Kind kognitiv
leisten kann. Viele Kinder - und wenn sie sehr behütet werden
besonders - zeigen außerhalb der Familie ein gänzlich anderes
Verhalten.
Genau - die Konstellation ist ja auch eine ganz andere:
- Familie und ggf. eingeladene Kinder zu Hause; in einer Einrichtung viele Kinder (sich mehr durchsetzen müssen, mehr Lärm ertragen, akzeptieren müssen dass nicht jedes Spielzeug immer verfügbar ist etc.) und keine „Kontrolle“ durch die Eltern in einer Betreuungseinrichtung
- zu Hause Regeln die eher aufs Kind abgestimmt sein können, in der Einrichtung Regeln die zu vielen passen müssen (und die so ggf. einem Kind unsinnig erscheinen; ich fand z.B. im Kindergarten die Regel, dass bestimmte Bastelutensilien nur von den Erzieherinnen benutzt werden duften, unsinnig und „doof“, weil ich zu Hause mit sowas umgehen durfte - klar, in der Familie kann sich eher nach individuellen Eigenheiten, wie z.B. damit schon gefahrlos arbeiten können, gerichtet werden)
Viele Grüße,
Nina