Einzelkosten einer Überweisung

Geld & Sparen Bank & Zahlungsverkehr
#1

Hallo!

Welche Einzelkosten hat ein im Massengeschäft arbeitender Finanzdienstleister (keine Bank) etwa je Überweisung? Nehmen wir einmal an, dass kein Eingriff eines Sachbearbeiters notwendig ist, sondern dass alles vollautomatisch über das EDV-System abgewickelt wird.

Ist das unterschiedlich, wenn es sich um eine EU-Überweisung handelt, oder macht das auch für Firmenkunden keinen Unterschied mehr?

Gemeinkostenanteile interessieren mich nicht, sondern Einzelkosten, z.B. Transaktionskosten bei seiner Bank o.ä.

Die Frage, die ich mir stelle ist, wenn eine Auszahlung unter 1,00 € erfolgt, legt er da noch was drauf (Einzelkosten)?

Schöne Grüße!

#2

Hallo!

also für Swift (FIN) kann ich Dir den Vorgang erläutern, Kurzform: Die Nachricht im MT103-Format kodieren, abgerechnet wird pro Byte, Kosten ca. 10 CHF pro 1000 Byte, macht bei typischerweise 200 bis 300 Byte Länge 2 bis 3 CHF.

Aber: Wenn man die Überweisungen alle poolen könnte und einmal am Tag FileAct ausführt, eine Art bulk-Operation, die die Nachricht nicht instantan verschickt, sondern bei der alle Nachrichten (des Tages des gesamten Swift-Netzes) nach Empfängern gruppiert werden und dann bulk-weise zugestellt werden, dann wird’s billiger, ca. 0.40 CHF pro 1000 Byte (macht in etwa 0.08 CHF pro Überweisung).

Dann ist da noch die Sache mit den Hops, den Intermediaries: Man kann i.d.R. nicht den Endempfänger direkt angeben, sondern leitet die Nachricht an einen Intermediary, das steht alles in den Settlement-Instructions (SSI), die man auch mit in die Nachricht schreiben könnte, dann wird diese aber länger. Als Beispiel die Hierarchien von Sparkassen: Zahlungen an die Dorfsparkasse werden erstmal an die Landesbank geroutet, von dort aus an die Kreissparkasse, von dort aus dann an die Dorfsparkasse (habe ich mir als Beispiel ausgedacht, die SSIs der Sparkassen kenne ich nicht), meistens haben die aber interne Transfer-Systeme, damit man eben teure Swift-Bytes spart.

Für SEPA (SCT) kann ich keine Angaben machen, weiß nur, daß die im Prinzip das Swift-Message-Format verwenden, es ist aber ein eigenständiges Netz. Selbiges gilt für ACH, PEACH, BACS, und Konsorten. Alles eigene Netze.

#3

Hab natürlich vergessen zu erwähnen bei den Intermediaries, daß diese die Kosten für eine Überweisung hochtreiben könnten, da die meistens (fairerweise) OUR verschickt werden, sprich zusätzliche Gebühren gehen zu Lasten des Senders.

#4

Also 5 bis 10 Cent je Überweisung?

#5

Naja, sagen wir maximal 10 Cent (wenn man Gemeinkosten noch umlegt vielleicht sogar noch teurer). Aber wie gesagt, das sind Swift-Preise, und die Nachricht habe ich mal so dämlich wie möglich aufgeschrieben, mit allen optionalen Feldern, riesig großen Beträgen in 2 Währungen und seeehr viel „Überweisungstext“ (80 Zeichen).

Nach Optimieren der Nachricht, mit höchstens 1 Hop (der Bank des Finanzdienstleisters) mit viel ausgehandeltem Swift-Rabatt und Bulk-Datei nur alle 7 Tage, kann man da auch durchaus in Richtung 1 bis 2 Cent kommen.

Hast Du was konkretes im Sinn?

#6

Nein. Ich habe nur letzthin die Auszahlung eines Guthabens von 86 Cent angefordert, da kam die Frage in den Sinn.