Einzeller kriegen Nachwuchs

Hallo Experten,

wenn sich ein Einzeller teilt, hat man hinterher zwei Einzeller. Ist der eine dann der Ursprungsoranismus und der andere ein neu entstander? Oder gibt es den alten nicht mehr, es haben sich zwei neue gebildet? Oder kann man gar nicht sagen, wie es ist?

Gruß!
Karl

wenn sich ein Einzeller teilt, hat man hinterher zwei
Einzeller. Ist der eine dann der Ursprungsoranismus und der
andere ein neu entstander? Oder gibt es den alten nicht mehr,
es haben sich zwei neue gebildet? Oder kann man gar nicht
sagen, wie es ist?

Hi

Wenn man es ganz genau nimmt, dann sind beide neu, bzw, sie könnten sich geringfügig unterscheiden, da bei der Genkopie Fehler entstehen können.

Geht aber alles glatt, so hat man zwei identische Organismen.

Bei der Zellteilung gibt es also so gut wie keine Genveränderung, daher hat sich die geschlechtliche Fortpflanzung durchgesetzt (bzw bei Bakterien findet Genaustausch unabhängig von der Fortpflanzung statt. Dadurch und durch die hohe Fortpflanzungsrate sind Bakterien trotzdem evolutionär flexibel. Sehr flexibel sogar). Bei sehr vielen Einzellern kommt es ab und an zu Genaustausch zweier Zellen.

Für alle „höher entwickelten“ Lebewesen spielt die asexuelle Fortpflanzung meist eine untergeordnete Rolle, meist wird sie fakultativ genutzt, um in nahrungsreichen Zeiten viele Nachkommen zu produzieren.

Grüße

Karana

moin,

Bei der Zellteilung gibt es also so gut wie keine
Genveränderung, daher hat sich die geschlechtliche
Fortpflanzung durchgesetzt

nein, eher nicht.
informier dich mal zu Mitochondrien

außerdem ist der Vorteil nicht die ‚Genveränderung‘ sondern die Neukombination.

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Hallo Karl,

ein Beispiel fällt mir ein, wo man nach der Teilung eines Einzellers zwischen „alt“ und „neu“ unterscheiden kann.
a) Es handelt sich um die einzellige Alge Euglena (z.B. Euglena gracilis). Sie hat einen Satz von zwei Geißeln.
C. van den Hoek: „Algen“; Thieme Verlag, 3. Aufl. (1993): „Während der Mitose schwillt die Ampulle in der Querrichtung an, und aus dem Boden ihres Bauches entspringt ein neuer Satz Geißeln (Abb. 15.4). Nach der Mitose findet in der Längsrichtung eine Durchschnürung der Zelle statt, die am vorderen Zellpol beginnt. …“.

Nach der Teilung besitzt die eine Zelle also den „alten“ Geißelsatz, die andere den neu gebildeten.
Geschlechtliche Vermehrung wurde bei Euglena nicht beobachtet.

b) Auch die Vorgänge bei der Teilung der einzelligen Kieselalgen (z.B. bei Pinnularia viridis, Amphipleura pellucida) ist für deine Überlegungen eventuell interessant. C. van den Hoek: „Da also nach jeder Teilung ein Teil der Zellen kleiner geworden ist, nimmt die durchschnittliche Größe der Individuen in einer Diatomeen-Population im Laufe der aufeinanderfolgenden Teilungen ab.“

Wie die Pflanze vorgeht um nicht immer weiter zu „verzwergen“, findest du in jedem Biologiebuch erklärt.

Grüße

watergolf

Kannst du deine Kritik auch selber begründen?
Nur auf eine Quelle zu verweisen finde ich für die Diskussion etwas unökonomisch…
Karl

informier dich mal zu Mitochondrien

Worauf genau willst du hinaus?

außerdem ist der Vorteil nicht die ‚Genveränderung‘ sondern
die Neukombination.

Durch Neukombination findet Genveränderung statt. Was anderes geht auch irgendwie nicht? Die fallen ja nicht einfach vom Himmel?? Auf Mutationen bei der sturen Kopie von DNA zu warten ist jedenfalls uneffizient, wenn sich die Umwelt stark verändert. So kann man entweder Sex haben oder DNA anderweitig austauschen (und damit meine ich MISCHEN, nicht bloß ersetzen).

Moin,

Durch Neukombination findet Genveränderung statt. Was anderes
geht auch irgendwie nicht?

Na, dann erklär mal.

Die fallen ja nicht einfach vom
Himmel??

Die? Wer?

Auf Mutationen bei der sturen Kopie von DNA zu warten
ist jedenfalls uneffizient, wenn sich die Umwelt stark
verändert.

ach ja? Mich würde doch dein Expertenwissen da interessieren.

So kann man entweder Sex haben oder DNA anderweitig
austauschen (und damit meine ich MISCHEN, nicht bloß
ersetzen).

Also ich habe Sex und tausche keine DNA - ich mische auch nicht… woher beziehst du dein Wissen? Brenne darauf, diese neuesten Erkenntnisse nachzulesen.
…lux

Welche ‚Diskussion‘ sollte das hier sein?
Und ja - ich kann das begründen. Hab ich gemacht. Aber da das ja nicht ausführlich genug war: Bei Sex - der ohne Zweifel Vorteile hat, sonst hätte er sich nicht durchgesetzt - wird der Genpool vergrößert, was der genetischen Variation in einer Population zugute kommt.
So kann eine Population in der Tat ‚besser‘ mit sich verändernden Bedingungen umgehen. Mit ‚Mutationen‘ hat das allerdings weniger zu tun. Zur Not könnte man sich noch über epigenetische Effekte, oder ‚Crossing over‘ unterhalten. Aber diese Stichworte wurden nicht genannt.

Das ist allerdings nach der derzeitigen Auffassung nicht der Grund dafür wie und warum die geschl. Fortpflanzung entstanden ist. Das muss früh in der Evolution passiert sein. Dazu habe ich das Stichwort ‚Mitochondrien‘ gegeben. Lesen muss dann schon jeder selber.
…lux

Das ist allerdings nach der derzeitigen Auffassung nicht der
Grund dafür wie und warum die geschl. Fortpflanzung entstanden
ist. Das muss früh in der Evolution passiert sein. Dazu habe
ich das Stichwort ‚Mitochondrien‘ gegeben. Lesen muss dann
schon jeder selber.

Hallo Zwillingsstern,

ich weiß nicht, warum du dich auf den Schlips getreten fühlst. Dein Beitrag hört sich interessant an. Schade, dass es offenbar unter deiner Würde ist, auszuführen, inwieweit durch die Mitochondrien die geschlechtliche Fortpflanzung entstande ist.

Warum ich mich über dich wundere, erfährst du, wenn du „Sozialisation und Moral“ von G. Portele (1978) liest!

Karl