Hallo Mona,
schön, daß Du noch was schreibst!
Hätte nicht gedacht, dass noch jemand mein Posting bemerkt )
Vorweg: Ich bin auch kein Gletscherforscher, lauf aber viel in den Alpen und auf Gletschern herum - da kriegt man so einiges mit, liset auch was drüber.
Aber wenn Du den Baum verfolgst, siehst Du ja, daß das mit dem
Eisalter nicht geklärt wurde.
Meines Wissens hat sich das Eis nach der Eiszeit teils recht weit zurückgezogen, dann sind in höheren Lagen Bäume gewachsen, bei einem erneuten Vorstoß der Gletscher sind die dann mitgenommen worden (meine Vorstellung). Schau nur, wie weit die Gletscher noch vor 100 oder mehr Jahren reichten! Viele km weiter!
Wenn Du die Gletschergeschwindigkeit nimmst und daraus das
Alter bestimmen willst, kommen unrealistische Ergebnisse raus.
Leider konnte niemand eine Quelle nennen, in der auf das
tatsächliche Alter von Alpeneis eingegangen wird.
Ich sagte ja, dass es Stellen gibt, an denen das Eis langsamer fliesst, oder sich nur im Kreise dreht. Ähnlich wie bei einem Fluss oder Bach, in dem das Wasser an Hindernissen sich nur im Kreis dreht, während es 1/2 m daneben mit recht hoher Geschwindigkeit strömt.
‚Wenn das so wäre, müßte der Öztalgletscher - bei der
geringsten angenommenen Geschwindigkeit von 50m x 5300 J.
(Ötzi) 265 km lang sein.‘ Daraus ergibt sich für mich, daß man
das Alter möglicherweise vorhandenen Eises nicht errechnen
kann. Da haben kluge Leute, die sich mit sowas auskennen,
Thesen aufgestellt, aber niemand weiß was Genaues. Es wäre
wohl auch vermessen, anzunehmen, daß der Ötzi auf dem ältesten
Stück Eis der Alpen lag?
Letzteres: Warum nicht? Da, wo er gefunden wurde (Tisenjoch, 3200m hoch! War selber vor ein paar Jahren dort), ist es sehr flach, kann immer Eis gewesen sein, das sich nur sehr wenig bewegt.
Anfangs konnte man sich ja auch nicht vorstellen, dass ein menschlicher Körper sich im Gletschereis so lange hält bzw. konserviert wird. Man ging davon aus, dass der Körper durch den Druck (chemisch) so umgeformt wurde, dass nach 5000 Jahren praktisch nichts mehr übrig bleibt. Man glaubte an einen Studentenulk. Hat sich aber alles zerschlagen, die Sache ist wohl echt.
Übrigens war es auch in Urzeiten gar nicht selten, dass Menschen auch über die hohen, vergletscherten Pässe liefen. Viele Alpentäler (z.B. das Oetztal) wurde von Süden her besiedelt. Zumindest die hinteren Teile. Vom Norden her musste man zwar nicht über hohe Pässe, aber durch fast unpassierbare enge Schluchten! Das ist noch schwerer zu machen. Fahre mal das Oetztal hoch, dann kannst du es sehr schön sehen. Lange, und teils noch heute, wurde und wird das Vieh über die vergletscherten Pässe in grosser Höhe getrieben.
… Oder ein Link?
Leider nicht (auf die Schnelle).
Das kann ich mir gut vorstellen, weiter unten hat ein Experte
geschrieben, daß die Seiten der Gletscher langsamer sind als
die Hauptmasse; was da passiert, wenn so eine riesige Masse um
die Kurve und durch Täler geht, kann ich mir allerdings nicht
vorstellen.
Stelle dir das ruhig vor, als wäre das eine Flüssigkeit. Unter dem Druck wird das Eis plastisch. Wie ein Fluss fliesst das Eis an den Rändern wegen der Reibung langsamer als in der Mitte
Gruss
Laika