Eisenbahn mit Vollbremsung

hallo,

wenn nun ein LKW auf den Schienen steht und der Zugführer eine Vollbremsung macht könnte dann überhaupt dieser Zügführer sich noch nach hinten in den nächsten Wagon retten?
-oder muß er erst in den nächsten Wagon gehen und dort die Notbremse ziehen?

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,672988,00…

cu
Friedrich
PS:http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-50942-…

Wenn der erst nach hinten rennt, um da die Bremse zu ziehen, ist es unnötig die Bremse zu ziehen, denn dann ist es längst zu spät dafür.
Die Bremswirkung bei Zügen ist meißt nicht so extrem wie sich der Normalsterbliche das vorstellt. Man muß bei Zügen immer damit rechnen, daß Menschen im Gang stehen, oder laufen. Daher kann man selbst im Notfall nicht so stark Bremsen, wie man das vom Auto kennt.
Dazu kommt natürlich, daß die Reibwerte bei Stahlrädern auf Schienen viel geringer ist als bei Gummireifen auf Asphalt.
Folglich kann man auch bei einer Notbremsung noch gegen die Bremswirkung nach hinten laufen. Es ist anstrengend, ähnlich wie bei einer steilen Steigung aber möglich. Natürlich nur wenn man auf die Bremswirkung vorbereitet ist. Wenn man von der plötzlichen Bremsung überrascht wird, kann man schon ins stolpern kommen. Aber da der Lokführer (Ja richtig Lokführer, auch wenn es in der Zeitung gerne anders geschrieben wird, Zugführer ist derjenige der hinten Fahrkarten Knipst, vorne sitzt immer noch der Lokführer) ja von der Bremsung weiß, sollte das schon möglich sein. Nicht bis ganz hinten, aber ein Stück etwa bis zur Mitte des ersten Wagens sollte drin sein. Natürlich nur, wenn man da überhaupt durchkommt. Bei Zügen mit Lokomitive vorne, gibt es keinen Durchgang, da geht es nicht.

Aber da der Lokführer (Ja richtig Lokführer,
auch wenn es in der Zeitung gerne anders geschrieben wird,
Zugführer ist derjenige der hinten Fahrkarten Knipst, vorne
sitzt immer noch der Lokführer) ja von der Bremsung weiß,…

„Benötigt ein Zug aufgrund von technischen Einrichtungen (TAV) keinen Zugführer, übernimmt der Triebfahrzeugführer die betriebssicherheitliche Verantwortung und ist damit zugleich Zugführer.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugf%C3%BChrer_(Bahn)

War hier sicherlich der Fall.

„Benötigt ein Zug aufgrund von technischen Einrichtungen (TAV)
keinen Zugführer, übernimmt der Triebfahrzeugführer die
betriebssicherheitliche Verantwortung und ist damit zugleich
Zugführer.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugf%C3%BChrer_(Bahn)

War hier sicherlich der Fall.

Wikipedia hat auch nicht immer Recht. :smile:
Er übernimmt in dem Fall aufgaben des Zugführers, die Bezeichnung der Tätigkeit ist aber immer noch Lokführer.

Aber irgendwie hat das nichts mehr mit der Ausgangsfrage zu tun :smile:

Moin,

Bei Zügen mit
Lokomitive vorne, gibt es keinen Durchgang, da geht es nicht.

aber eine richtige und damit viel massivere Lok wird von so einem LKW auch nicht so zermatscht werden wie so ein Triebkopf. Und bei Loks gibts ja noch den Gang seitlich ans andere Ende. Dahin könnte der Lokführer gehen. Ob er das darf oder ob das Sinn macht kann ich aber nicht sagen.

VG
J~

wenn nun ein LKW auf den Schienen steht und der Zugführer eine
Vollbremsung macht könnte dann überhaupt dieser Zügführer sich
noch nach hinten in den nächsten Wagon retten?

Dafür gibt es Präzedenzfälle. Z. B.: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,638357,00.html Der Lokführer soll noch eine Notbremsung eingeleitet haben, bevor er sich in den hinteren Tel der Lok rettete

Gruß

Hallo,

Man muß bei Zügen immer
damit rechnen, daß Menschen im Gang stehen, oder laufen. Daher
kann man selbst im Notfall nicht so stark Bremsen, wie man das
vom Auto kennt.

Das ist unlogisch. Wenn es um die Vermeidung einer Kollision geht, wird immer so stark gebremst wie das die Bremsen hergeben. Was glaubst Du wohl, was mit den Menschen im Gang passiert, wenn der Zug auf ein Hindernis prallt und aus den Schienen springt?

Dazu kommt natürlich, daß die Reibwerte bei Stahlrädern auf
Schienen viel geringer ist als bei Gummireifen auf Asphalt.

Es interessiert nicht der Reibwert Rad-Schiene sondern der Reibwert Rad-Schiene mit Sand dazwischen. Für starke Bremsungen besitzen die Züge normalerweise Besandungsanlagen. Das dürfte zwar immer noch nicht an Gummi-Asphalt herankommen, Trotzdem ist das ziemlich heftig.

Gruß, Niels

Hi,

Das ist unlogisch.

das finde ich nicht.

Was glaubst Du wohl, was mit den Menschen im Gang
passiert, wenn der Zug auf ein Hindernis

das Hindernis wird zB weggeschoben (wie in diesem Fall) was eine kleinere Verzögerung zur Folge hat

Es interessiert nicht der Reibwert Rad-Schiene sondern der
Reibwert Rad-Schiene mit Sand dazwischen. Für starke
Bremsungen besitzen die Züge normalerweise Besandungsanlagen.

Wieviel Tonnen Sand hat deiner Meinung nach denn so ein ICE dabei um bei einer Schnellbremsung ca 2,5km Schiene mit Sand zu bedecken? Es wird wohl auch kaum reichen auf der Zugänge nur einmal zu streuen, wohl eher vor jeder zweiten Achse.

Ich will das ja nicht ausschließen, aber bisher kannte ich Besandung bei echten Zügen (keine Strassenbahnen) eher aus Lokomotiven und zwar zum anfahren.

VG
J~

Hallo,

das Hindernis wird zB weggeschoben (wie in diesem Fall) was
eine kleinere Verzögerung zur Folge hat

du hast Dir aber den ersten Link im Ursprungsposting angeschaut? Da kannst Du nämlich sehen, was mit der Bahn passiert ist, nachdem sie gegen das Hindernis (LKW) geprallt ist.

Wieviel Tonnen Sand hat deiner Meinung nach denn so ein ICE
dabei um bei einer Schnellbremsung ca 2,5km Schiene mit Sand
zu bedecken?

Wer spricht von Bedecken? Es werden nur sehr geringe Mengen feinen Quarzsandes eingesetzt. Größere Mengen würden die Reibung nicht weiter erhöhen und zu mangelndem elektrischen Kontakt zwischen Schiene und Rad führen.
Schau Dir hier mal das mittlere Bild an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sandstreuer

Gruß, Niels

Wieviel Tonnen Sand hat deiner Meinung nach denn so ein ICE
dabei um bei einer Schnellbremsung ca 2,5km Schiene mit Sand
zu bedecken? Es wird wohl auch kaum reichen auf der Zugänge
nur einmal zu streuen, wohl eher vor jeder zweiten Achse.

Ich will das ja nicht ausschließen, aber bisher kannte ich
Besandung bei echten Zügen (keine Strassenbahnen) eher aus
Lokomotiven und zwar zum anfahren.

Den Sand gibt es wirklich bei allen Zügen, auch zum Bremsen. Natürlich auch zum Anfahren, wenn es rutschig ist.
Es wird aber nicht bei allen Achsen gesandet, sondern nur bei den ersten im Zug, und vor angetriebenen Achsen.
Wieviel Sand ein ICE dabei hat, kann ich Dir nicht sagen, ein Triebwagen wie im Beispielfall gezeigt hat ca. 400 kg (alle Behälter zusammengenommen) dabei. Das ist weniger als es sich zunächst anhört. Reicht aber für mehrere Notbremsungen aus.

Wikipedia hat auch nicht immer Recht. :smile:
Er übernimmt in dem Fall aufgaben des Zugführers, die
Bezeichnung der Tätigkeit ist aber immer noch Lokführer.

Es muß für jeden Zug einen Zugführer geben. Wenn also nur ein Lokführer in der Lok sitzt, ist er rechtlich gesehen auch der Zugführer.

Gruß S