Ejektionsfraktion

Servus Ihr Medizinfrauen und -männer!

Ich bin in letzter Zeit vermehrt über die Ejektionsfraktion (EF) gestolpert. Nachdem diese aus verschiedenen Gründen mehrfach bei mir gemessen wurde habe ich ein paar Fragen, bei denen Ihr mir hoffentlich weiterhelfen könnt (googlen hat nichts Zufriedenstellendes ergeben):

(1) Welche EF ist für einen Mann (Mitte 20, schlank, gross, ehemals sportlich) normal, ab welchem Wert muss man davon ausgehen, dass etwas nicht in ordnung ist ?

(2) Wie stark schwankt die EF ?

(3) Warum schwankt die EF - sprich: Haben sportliche Aktivität, Alkoholgenuss etc. Einfluss auf die EF ?

Vielen Dank für Eure Antworten.
Rolf

hallo-
sag mal, warum wird bei einem mitte 20jährigen überhaupt die EF bestimmt?

servus jens,

immerhin einer der antwortet :-/

ich bin ein myokarditis-opfer.

würde mich wirklich über die eine oder andere sinnvolle antwort freuen!

rolf

hi rolf,

ich glaube da kann man keine absoluten grenzen setzen. werte über 70 sind durchaus gut. wichtig ist auch immer ein verlauf, um zu sehen ist es besser oder schlechter geworden. die ef gibt an wieviel des blutes in der herkammer in den kreislauf rausgepumpt wird. ich hab im www was von 2/3 wird rausgeworfen gelesen.
das das stark schwank (wie puls oder blutdruck) ist mir nicht bekannt, denn das ist ja ein prozentualer wert, wobei ich mir vorstellen kann, wenn der puls niedriger ist, dann ist die kontraktionskraft des herzens größer (es hat einfach mehr zeit) und die auswurfleistung steigt. schlägt ein herz sehr schnell, dann kommt weniger im kreislauf an.

wie waren denn deine werte.
lg
YVE

Hallo Rolf,
will also mal eine sinnvolle Antwort versuchen :wink:)
Also die EF, Ejektionsfraktion oder Auswurffraktion wird in % gemessen und errechnet sich aus Schlagvolumen geteilt durch enddiastolisches Ventrikelvolumen mal 100.
Normal sind Werte größer/gleich 53%, wobei Werte um 60-70% bei durchtrainierten Menschen schon vorkommen. Werte darüber hinaus haben dann schon auch wieder „hab-acht-Charakter“, bei hyperdynamem linken Ventrikel, Hochdruckherz etc.
Leichtgradig eingeschränkte linksventrikuläre Funktion gilt bei Werten zwischen 40-52%, mittelgradig eingeschränkt bei 30-39% schwergradig bei Werten [Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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aloha Yve,

danke für die antwort. ursprünglich lag die ef bei über 70%, was laut aussage der aerzte ueberdurchnschnittlich gut ist… jetzt liegt die ef bei 60%, was - wieder laut aussage der aerzte gerade noch im normalbereich liegt.

jetzt will ich wissen: ist das nach knapp einem jahr ein grund zur besorgnis oder ist der grund fuer die schlechtere ef evtl. auch einfach, dass ich mich ziemlich geschont habe (wegen myokraditis-nachwehen)…

danke & gruss
rolf

oi oi oi Frau Doktor Reiki,
ein guter und sinnvoller Artikel, meine Glückwunsch. Du bekommt ein Sternchen und 4 virtuelle dazu…
Tja, so eine kürzlich erfolgte Facharztprüfung hinterlässt Spuren…
weiter so
wünscht synapse
und dem armen Rolf gute Besserung!

oh männo synapse,
bitte nimm schnell den Glückwunsch zurück. Lass uns davon nächstes Jahr sprechen. Ich gebe Laut hinterher.
Vorher brinmgt eine Glückwunsch Unglück!!!
Aber danke für Sternerl
gruss rico

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Rico,

das ist einmal eine Spitzenantwort. Vielen Dank und Sternchen!

Deine Ausführungen beruhigen mich etwas. Damit ich es auch richtig verstehe, versuche ich es als Laie mal kurz zusammenzufassen:

Die bei mir im Rahmen eines Katheters gemessene EF von 72% (nach bereits abgelaufener Myokarditis - es war zu diesem zeitpunkt bereits keine Entzündungsreaktion am Herzen mehr feststellbar) ist der genaueste Wert. Die 7 Monate später gemessenen 65% und, wiederum zwei Monate später gemessenen 60% sind nur bedingt mit diesem ursprünglichen Wert vergeleichbar.

Entscheidened ist wohl der „Gesamteindruck“, den der Kardiologe im Rahmen eines UKGs von der Herfunktion bekommt. Und wenn dieser gut ist, besteht - auch bei anscheinend sinkender Pumpleistung - kein Grund zur Sorge, dass sich eine Kardiomyopathie o.ä. entwickelt.

Ist das richtig?

Ich habe ein paar Schwierigkeiten bei der Einordnung des ganzen, weil im Rahmen des Herzkatheters auch eine Biopsie durchgeführt wurde, in deren Rahmen Parvo B19 gefunden wurde. Wohlgemerkt ohne Entzündungsreaktion und ohne Nachweis im Blut! Hinzu kommt, dass ich als Andenken an die ganze Sache mit Linksschenkelblock, AV-Block III. Grades und dementsprechend mit HSM ausgestattet bin…

Worum es mir mit dem Posting aber eigentlich geht ist: Muss ich mir Sorgen machen, dass ich eine DCM entwickeln könnte? Sprich: Gibt es da einen Richtwert (wenn nach einem Jahr die EF nicht unter X% ist, dann kann man das ausschließen o.ä.)?

Vielen Dank noch einmal. Abrechnung für die Beratung bitte an mich ;o)

Besten Dank und Gruss
Rolf

Hallo Rico,

das ist einmal eine Spitzenantwort. Vielen Dank und Sternchen!

Danke auch schön

Deine Ausführungen beruhigen mich etwas. Damit ich es auch
richtig verstehe, versuche ich es als Laie mal kurz
zusammenzufassen:

Die bei mir im Rahmen eines Katheters gemessene EF von 72%
(nach bereits abgelaufener Myokarditis - es war zu diesem
zeitpunkt bereits keine Entzündungsreaktion am Herzen mehr
feststellbar) ist der genaueste Wert. Die 7 Monate später
gemessenen 65% und, wiederum zwei Monate später gemessenen 60%
sind nur bedingt mit diesem ursprünglichen Wert vergeleichbar.

Sind die beiden letztgenannten über UKG oder Linksherzkatheter gemessen?

Entscheidened ist wohl der „Gesamteindruck“, den der
Kardiologe im Rahmen eines UKGs von der Herfunktion bekommt. In der Tat: Eine DCM gibt im UKG ein ganz spezifisches Bild. auch entwickeln sich relative Klappeninsuffizienzen, die im Echo schon sehr bald zu sehen wären. Diese wiederum kann man gut über die Zeit vergleichen.
Und wenn dieser gut ist, besteht - auch bei anscheinend
sinkender Pumpleistung - kein Grund zur Sorge, dass sich eine
Kardiomyopathie o.ä. entwickelt.

s.o.

Ist das richtig?

Ich habe ein paar Schwierigkeiten bei der Einordnung des
ganzen, weil im Rahmen des Herzkatheters auch eine Biopsie
durchgeführt wurde, in deren Rahmen Parvo B19 gefunden wurde.
Wohlgemerkt ohne Entzündungsreaktion und ohne Nachweis im

Wurde die Myokardbiopsie wiederholt?

Blut! Hinzu kommt, dass ich als Andenken an die ganze Sache
mit Linksschenkelblock, AV-Block III. Grades und
dementsprechend mit HSM ausgestattet bin…

Weia, da hat es dich aber ganz schon erwischt, geht es dir belastungsmäßig wieder gut? Bist du Pat in der Myokarditisstudie?

Worum es mir mit dem Posting aber eigentlich geht ist: Muss
ich mir Sorgen machen, dass ich eine DCM entwickeln könnte?
Sprich: Gibt es da einen Richtwert (wenn nach einem Jahr die
EF nicht unter X% ist, dann kann man das ausschließen o.ä.)?

Das kann ich dir zur Zeit nicht beantworten, aber ich mach mich schlau, vielleicht weiss jemand dazu genaueres.
Insgesamt besteht natürlich schon das Risiko nach Parvo B 19 und anderen Virusmyokardititiden eine DCM zu bekommen, nicht nur durch das Virus selbst, sondern auch durch nachfolgende Autoimmunphänomene. Leider weiss ich nicht, wie hoch der %-satz derer ist.
Melde dich doch nochmal, ob die letzten EF´s übers ECHO bestimmt wurden.

Vielen Dank noch einmal. Abrechnung für die Beratung bitte an
mich ;o)

Helfe gerne - komme mir aber vera…vor, wenn dann wieder mal global über die hergezogen wird, die sonst recht sind , verstehste was ich meine??? Gehört jetzt aber nicht hierher, sonst kommen gleich wieder welche, die die EF versauen :wink:)

Besten Dank und Gruss
Rolf

auch gruss rico

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/Sind die beiden letztgenannten über UKG oder Linksherzkatheter gemessen?

Alles per UKG. Während die EF gesunken ist, hat sich der Durchmesser allerdings lediglich von 52 auf 54mm erhoeht. Also noch im Normbereich.

/Weia, da hat es dich aber ganz schon erwischt, geht es dir belastungsmäßig wieder gut? Bist du Pat in der Myokarditisstudie?

Mir geht es eigentlich wieder gut. Habe hauptsächlich „Probleme mit dem Kopf“ - war ursprünglich in stationärer Behandlung bei einem Prof. der die Parvo-Persistenz mit Immunglobulinen behandelt hat (er leitet derzeit eine Studie zu diesem Thema). Mein Hausarzt, ein unabhängiger Kardiologe und mehrere andere Kardiologen von versch. Universitätskliniken haben mir allerdings davon abgeraten, diesen Weg weiter zu verfolgen. Daher habe ich keine zweite Biopsie zur Erfolgskontrolle durchführen lassen. Dafür bin ich jetzt natürlich ziemlich verunsichert…

Belastungsmäßig fühle ich mich ok. HSM stört überhaupt nicht, allerdings schwankt mein Zustand ziemlich: Von „ich könnte Bäume ausreissen“ bis zu Tagen an denen ich mich einfach müde und schlapp fühle. Wobei gerenell gilt, dass Belastung kein Problem ist - sitze regelmässig auf dem Ergometer bei steigender Belastung.

/Insgesamt besteht natürlich schon das Risiko nach Parvo B 19 und anderen Virusmyokardititiden eine DCM zu bekommen, nicht nur durch das Virus selbst, sondern auch durch nachfolgende Autoimmunphänomene. Leider weiss ich nicht, wie hoch der %-satz derer ist.

Ich weiss, dass diese Gefahr besteht, daher ja meine Beunruhigung. Mein Blut wurde mehrfach auf Entzündung und Parvo-Persistenz untersucht. Ohne Ergebnis. Meine Ärzte meinen, dass alles ok wäre. Nur der ursprüngliche Behandler sieht das anders - der ist zwar Spezialist, allerdings brauch er auch Ergebnisse für seine Studie… Da zweifelt der Patient schon einmal, inwieweit man dem Arzt trauen kann…

Vielen Dank noch einmal für die ausführlichen Antworten!
Rolf

Hallo Rolf,

Alles per UKG. Während die EF gesunken ist, hat sich der
Durchmesser allerdings lediglich von 52 auf 54mm erhoeht. Also
noch im Normbereich.

Dachte ich mir! wie ich schon eingangs sagte: Ultraschall!

Mir geht es eigentlich wieder gut. Habe hauptsächlich
„Probleme mit dem Kopf“ - war ursprünglich in stationärer
Behandlung bei einem Prof. der die Parvo-Persistenz mit
Immunglobulinen behandelt hat (er leitet derzeit eine Studie
zu diesem Thema). Mein Hausarzt, ein unabhängiger Kardiologe
und mehrere andere Kardiologen von versch.
Universitätskliniken haben mir allerdings davon abgeraten,
diesen Weg weiter zu verfolgen. Daher habe ich keine zweite
Biopsie zur Erfolgskontrolle durchführen lassen. Dafür bin ich
jetzt natürlich ziemlich verunsichert…

Brauchst du nicht! Es ist eine Studie!

Belastungsmäßig fühle ich mich ok.

Denke, das ist das Allerentscheidenste!!

HSM stört überhaupt nicht,
allerdings schwankt mein Zustand ziemlich:Von „ich könnte
Bäume ausreissen“ bis zu Tagen an denen ich mich :einfach müde
und schlapp fühle.

Glaube ich dir, dass du immer an das „eine“ denkst. Bin aber sicher, dass du diese Wechselphasen schon früher hattest - es geht mir und wohl den meisten anderen ganz exakt genauso - aber ohne ein einschneidendes Erlebnis misst man dem keine Bedeutung zu und akzepiert diese Zustände als normal.

Wobei gerenell gilt, dass Belastung kein
Problem ist - sitze regelmässig auf dem Ergometer bei
steigender Belastung.

Das ist der für mich aller beruhigenste Satz: STEIGENDE BELASTUNG- genau das ginge nämlich nicht, wenn dein Herz insuffizient werden würde

/Insgesamt besteht natürlich schon das Risiko nach Parvo B 19
und anderen Virusmyokardititiden eine DCM zu bekommen, nicht
nur durch das Virus selbst, sondern auch durch nachfolgende
Autoimmunphänomene. Leider weiss ich nicht, wie hoch der
%-satz derer ist.

Ich weiss, dass diese Gefahr besteht, daher ja meine
Beunruhigung. Mein Blut wurde mehrfach auf Entzündung und
Parvo-Persistenz untersucht. Ohne Ergebnis. Meine Ärzte
meinen, dass alles ok wäre. Nur der ursprüngliche Behandler
sieht das anders - der ist zwar Spezialist, allerdings brauch
er auch Ergebnisse für seine Studie… Da zweifelt der :stuck_out_tongue:atient
schon einmal, inwieweit man dem Arzt trauen kann…

Sprich mit dem Kardiologen deines Vertrauens über die Begründung des Forschers, wieso er ohne AK-Nachweis oder sonstiges immer noch eine „Gefahr“ sieht.
Kann deine Beunruhigung insgesamt verstehen, aber ob die Angst dein weiteres Leben bestimmt und dich auffrisst - liegt an dir. Ich überlege gerade einen Vergleich aus meinem Leben - ja der Autounfall - hatte auch noch 1 Jahr lang Angst an der bestimmten Kreuzung vorbei zu müssen, weil der Dödel ja wieder kommen könnte… Habe mir dann kurz vor der Kreuzung gesagt, ja ja gleich kommst du wieder, du Angst und ich weiss, ich werde wieder bremsen, obwohl ich wieder grün haben werde… weisst du, so ein bisschen selbstironische Selbstgespräche - jetzt ist die Angst vorbei.
Vielleicht findest du für dich eine ähnliche Lösung…
viel Glück und alles Gute
gruss rico

Vielen Dank noch einmal für die ausführlichen Antworten!
Rolf

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Hallo Rico,

nachdem ich inzwischen jede einzelne Deiner Antworten mit Sternchen versehen habe auch so noch einmal vielen Dank.

Freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit genommen hast ausführlich auf meine Fragen zu antworten. Im Prinzip ist es genause wie Du sagst: Eigentlich sollte ich beruhigt sein, aber es gibt halt doch immer wieder Kleinigkeiten, die einen an der eigenen Gesundheit zweifeln lassen.

Ich setze momentan meine Hoffnung darin, dass im Rahmen der nächsten Kontrolle mit Belastungs-EKG endlich wieder einmal eine gestiegene EF festgestellt wird - Ultraschall hin oder her, das beruhigt einfach ungemein! Wenn ich dann sehen kann, dass der „Abwärtstrend“ gestoppt ist, bin ich auch endgültig beruhigt…

In jedem Fall noch einmal Danke. Klasse, dass Leute wie Du sich bei WWW „herumtreiben“! Wenn Du mal Unterstützung von einem verplanten BWLer benötigst, schick mir eine Email.

Besten Gruss
Rolf

wow Rolf - röte-röte, Danke schön für die netten Worte.
Was bitte ist ein „…verplanter BWLer.:“
gruss rico

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]