Elektrik in der DDR

Hallo,

ich bin nach Potsdam gezogen und komme aus dem Westen.

2008 habe ich in Jena studiert und mich darüber gewundert, dass es dort Antennenkabel gibt, die zwei „Männchen“ hat, außerdem musste ich den FS an die RF-Antennendose anschließen.

Mittlerweile habe ich tatsächlich solche Kabel im Verkauf gesehen, welchen Vorteil hat diese Lösung gegenüber der mir bekannten mit einem Kabel und Stecker und Buchse? Dann kann ich das Kaber für FS und TV nutzen, muss es nur umdrehen.

Ich denke nicht,dass da Studenten umgebaut haben.

Jetzt bin ich Potsdam gelandet und wollte mal schnell eine Deckenlampe anschließen, hm. Phase liegt auf „Blau“, Schwarz scheint der Neutralleiter zu sein und ich kann nur hoffen, dass Grün auch wirklich der Schutzleiter ist.

Da ich nur eine Kunststofflampe anschließe ist die Vertauschung nicht sicherheitsrelevant, ABER …

Ich habe jetzt nur den „Lügenstift“ (Phasenprüfer) und keine Lust ein Messgerät aus dem Koffer zu holen.

Der Badezimmer-Mikrofernschalter wird über einen Schalter betätigt, da muss ein Taster hin!

Bin ich zweimal auf Installationen gestoßen, die mir so nicht bekannt sind?

Ganz deutlich: mir geht es nicht um: W besser als O, da gibt es viele Gegenbeispiele, ich möchte nur wissen, ob es typisch ist.

Sorry, ist ein wenig lang geworden.

Gruß Volker

PS. Ich habe mich in Jena sehr wohl gewühlt und wühle mich auch in den ersten Wochen hier in P sehr wohl!

Teilantwort
Hallo Volker,

2008 habe ich in Jena studiert und mich darüber gewundert,
dass es dort Antennenkabel gibt, die zwei „Männchen“ hat,
außerdem musste ich den FS an die RF-Antennendose anschließen.

Mittlerweile habe ich tatsächlich solche Kabel im Verkauf
gesehen, welchen Vorteil hat diese Lösung gegenüber der mir
bekannten mit einem Kabel und Stecker und Buchse? Dann kann
ich das Kaber für FS und TV nutzen, muss es nur umdrehen.

Das war früher auch hier in CH die übliche Antennendose … so bis in die 70er/80er.

Das umzudrehende Kabel (Belling Lee) hat sich hier erst danach durchgesetzt.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter(TOO),

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort, hab dann schon mal wieder was dazu gelernt.

Wurden dann die Radios über „zweiseitige weibliche Kabel“ angeschlossen?

Aber, dass ich den TV an die Radio-Dose anschließen muss, dass kann doch nun wirklich nicht normal sein, oder?

Eine „Gute Nacht!“.

Gruß Volker

Neue Info
Hallo,

die Irritation über die Phasenlage liegt daran, dass „Blau“ und „Schwarz“ als Schaltdraht genommen wird und Grün/Gelb der Neutralleiter ist.

Es ist also eine „Zweistufen-Schaltung“.

Ob´s erlaubt ist, weiß ich nicht, ich würde es nicht machen, damit keine Mißverständnisse auftauchen.

Bleiben noch die zwei Fragen:

warum bietet ein TV-Kabel mit zwei Steckern gegenüber den „modernen“ Kabeln einen Vorteil, weshalb ist man nicht gleich zu dieser eigentlich naheliegenden Lösung gekommen?

Was passiert wenn ein Gast vergisst zweimal zu drücken damit das Stromstoßrelais wirklich nur einen „Stoß“ bekommt?

Ok., es brummt, aber kann es kaputt gehen oder sind die auch für Dauerspannung ausgelegt?

Einen schönen Abend,

Gruß Volker

Hallo Volker,

warum bietet ein TV-Kabel mit zwei Steckern gegenüber den
„modernen“ Kabeln einen Vorteil, weshalb ist man nicht gleich
zu dieser eigentlich naheliegenden Lösung gekommen?

Naheliegend ist immer so eine Sache.
Meine ersten Lebensjahre habe ich noch ohne Fernseher verbracht, aber wir hatten Telefonrundspruch. Das war im Prinzip wie heute aDSL, Auf der Telefonleitung wurde ein HF-Signal überlagert (Damals Langwelle mit 6 Sendern). „Komischerweise“ hatte die Telefonrundspruchdose den selben Stecker wie später dann die Antennendose fürs Radio …

Was passiert wenn ein Gast vergisst zweimal zu drücken damit
das Stromstoßrelais wirklich nur einen „Stoß“ bekommt?

Ok., es brummt, aber kann es kaputt gehen oder sind die auch
für Dauerspannung ausgelegt?

Da müsste man im Datenblatt nachsehen ob 100% ED zulässig sind.
Andernfalls wird die Spule zu heiss und verkocht.

Man könnte jetzt basteln und einen Kaltleiter in Serie zur Spule schalten, oder man wechselt einfach den Schalter gegen einen Taster aus und hat dann eine Normgerechte Sache :wink:

MfG Peter(TOO)

Moin,

die Irritation über die Phasenlage liegt daran, dass „Blau“
und „Schwarz“ als Schaltdraht genommen wird und Grün/Gelb der
Neutralleiter ist.

In der Hauselektrik,
war Blau als Schaltdraht zuläßig,
nach DIN VDE 0293:1990-01 (alte Aderfarben).

Es ist also eine „Zweistufen-Schaltung“.

Serienschaltung, also Schalter mit 2 Wippen.

Ob´s erlaubt ist, weiß ich nicht, ich würde es nicht machen,
damit keine Mißverständnisse auftauchen.

Nur
»Wenn ein Stromkreis einen durch Farbe gekennzeichneten Neutral- oder Mittelleiter enthält,
muss die für diesen Zweck angewendete Farbe Blau sein

Bleiben noch die zwei Fragen:

Was passiert wenn ein Gast vergisst zweimal zu drücken damit
das Stromstoßrelais wirklich nur einen „Stoß“ bekommt?

Licht bleibt an, oder aus.

Diese Stromstoßschalter haben nur 2 Schaltzustände.

Ok., es brummt, aber kann es kaputt gehen oder sind die auch
für Dauerspannung ausgelegt?

Deshalb brummt es dann auch,
da die Spule ist nicht für Dauerstrom ausgelegt
und kann durchbrennen.

Schalter gegen Taster, austauschen lassen.

Einen schönen Abend,

Gruß Volker

fg

W.

Danke und peinlich
Hallo,

vielen Dank an euch, es haben sich also einige Fragen geklärt.

Und gut, dass wir hier über Elektrik und nicht über Rechtschreibung gesprochen haben, ja, das nächste Mal werde ich statt des „w“ ein „f“ spendieren, peinlich :wink:

PS. Ich habe mich in Jena sehr wohl gewühlt und wühle mich
auch in den ersten Wochen hier in P sehr wohl!

Einen schönes Abend noch.

Gruß Volker

Hallo,

2008 habe ich in Jena studiert und mich darüber gewundert,
dass es dort Antennenkabel gibt, die zwei „Männchen“ hat,
außerdem musste ich den FS an die RF-Antennendose anschließen.

Hi!
Willkommen im Osten.
Also diese Antennenanschlüsse kenne ich auch noch, das ist dann aber absolute uralt-Technik, so aus den 50- 60er Jahren.
Ich kann mich mehr nur an die 80er Jahre erinnern, da haben wir im Dorf alle zusammen so eine Gemeinschafts-Antennenanlage gebaut, und da das Koax-Kabel verlegt, das ist auch heute noch bei mir eingebaut, und kompatibel zu den aktuellen Geräten.

Mittlerweile habe ich tatsächlich solche Kabel im Verkauf
gesehen, welchen Vorteil hat diese Lösung gegenüber der mir
bekannten mit einem Kabel und Stecker und Buchse? Dann kann
ich das Kaber für FS und TV nutzen, muss es nur umdrehen.

Das war meiner Meinung nach wirklich absolut unüblich, vielleicht ehr für solche Leute wie mich gedacht, die noch so ein schönes altes Röhrenradio benutzen.

Jetzt bin ich Potsdam gelandet und wollte mal schnell eine
Deckenlampe anschließen, hm. Phase liegt auf „Blau“, Schwarz
scheint der Neutralleiter zu sein und ich kann nur hoffen,
dass Grün auch wirklich der Schutzleiter ist.

Eigentlich grün -gelb, war in der DDR genormt.

Da ich nur eine Kunststofflampe anschließe ist die
Vertauschung nicht sicherheitsrelevant, ABER …

Ich habe jetzt nur den „Lügenstift“ (Phasenprüfer) und keine
Lust ein Messgerät aus dem Koffer zu holen.

Der Badezimmer-Mikrofernschalter wird über einen Schalter
betätigt, da muss ein Taster hin!

Bin ich zweimal auf Installationen gestoßen, die mir so nicht
bekannt sind?

Ganz deutlich: mir geht es nicht um: W besser als O, da gibt
es viele Gegenbeispiele, ich möchte nur wissen, ob es typisch
ist.

Sorry, ist ein wenig lang geworden.

Gruß Volker

PS. Ich habe mich in Jena sehr wohl gewühlt und wühle mich
auch in den ersten Wochen hier in P sehr wohl!

Ansonsten muss ich noch bemerken, dass da in der DDR an der Elektrik viele Pfuscher und Murkser tätig waren, gerade in privat-Häusern,
die wegen Materialmangel da den unmöglichsten Mist zusammengetütelt haben.
Ich war ehrlich gesagt heilfroh, als ich nach der Wende eine Elektrofirma bestellt hatte, die den ganzen uralten Mist im Sicherungskasten komplett neu gemacht hat, das war alles nur noch kreuz und quer gebrückt, weil immer mal was abgeraucht war.

Ansonsten wurde in der DDR auch meist Alu-Kabel in der Wohnungsinstallation benutzt, mit all seinen Nachteilen,
das hab ich jetzt zu 90 % auch aus unserem Haus raus.

Grüße, E !