Hallo Aurelio
Tut mir leid für die verspätete Antwort. Die Mail ist in meinem Spamfilter hängen geblieben.
Also:
Drive und clean sind im Normalfall zwei unterschiedliche Kanäle an Deinem Verstärker oder Effektgerät, drive ist dabei der verzerrte und clean der unverzerrte Kanal. Üblicherweise gibt es einen Schalter auf der Frontplatte des Verstärkers, um zwischen den Kanälen umzuschalten. Manche Verstärker (z.B MESA/Boogie) haben auch ein Poti (Drehregler) zum Rausziehen. Meistens kann man auch einen Fußschalter anschließen, damit man während des Spielens die Hände an der Gitarre lassen und dennoch die Kanäle umschalten kann.
Drive ist die Abkürzung von Overdrive (Übersteuerung), weil der verzerrte Klang ursprünglich von einer übersteuerten, also zu hoch ausgesteuertem (Röhren)Vorstufe kommt. Mittlerweile wird der KLang nicht mehr unbedingt in einer Röhre verstärkt, Transistorverstärker gibt es seit mindestens 40 Jahren und die meisten heutigen Effektgeräte arbeiten digital.
Der Gainregler verändert die Austeuerung. Wenn Du einen stark verzerrten Klang möchtest, musst Du den hoch drehen.
Achtung: Auch jedes Mischpult und viele Effektgeräte haben einen Gainregler. Damit passt man eigentlich die Ausgangsleistung von Gitarre/Keyboard/Mikrofon… und die Eingangsempfindlichkeit des Mischpultes/Effektgerätes aneinander an. Da möchte man keine Verzerrung erzielen, weil das ganz übel kratzig klingt. Irgend jemand hat in den 50/60er Jahren aber herausgefunden, dass Gitarren verzerrt ganz interessant klingen (können) und das hat sich weiterentwickelt.
Der Equalizer ist die Klangregelung. Bass = tiefe Frequenzen, Middle = mittlere Frequenzen, Treble = hohe Frequenzen. Mit den einzelnen Reglern kannst Du jeweils ein Frequenzband anheben, so dass die Gitarre bassiger oder höhenreicher klingt.
Ein typischer 80er Jahre Metalsound zum Beispiel hat die Regler Gain, Treble und Bass voll auf und die Mitten ziemlich runtergedreht. So klingt er beißend bei Soli, aber sehr druckvoll bei abgedämpften Geschrubbe auf den tiefen Saiten. Ein Blues-Solosound hätte eine mittlere Verzerrung und ist eher mittenlastig, was einen singenden Eindruck macht. Für einen Funksound nutzt man den Cleankanal und dreht vor allem die Höhen auf.
Das Gute ist, dass Du durch Reglerdrehen nichts kaputtmachen kannst, also spiel einfach rum und finde Deinen Lieblingssound raus.
Viele Grüße
Kollege Klein
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