Betreff: Energie-Verbrauch / Kosten E-Car
Ich kann es schon nicht mehr hören und lesen, was da an Unsinn vermutet,
behauptet und verbreitet wird.
Ein Tesla fährt seine 200 km/h nicht mal ne Viertelstunde; was ist besser,
e-Smart oder iMiEV?
Die Verbrauchskosten setzen sich zusammen aus direkten Energiekosten und
dem „Verbrauchs-Invest“ des E-Speichers.
Die E-Cars verbrauchen - je nach Fahrweise, Fahrmasse und
Leistungsfähigkeit (PS, haha)- zwischen 8 und 25 kWh/100 km.
Kann sich jeder selbst ausrechnen.
CO2-Rechnung ist ein Schmarrn, da die Leistungsfähigkeit des E-Motors
anders anzusetzen ist, und eine zentrale Stromversorgung (Kraftwerk) besser
filterbar ist als eine mobile (z.B. Dieselelektrisch wie die 610 und 612
der Bahn, also Hybrid, egal welche Ausführung).
Hinzu kommt der wichtigste Kostenfaktor (Daumenrechnung):
Blei-Säure Akkusatz ca. 2000 € 300 Zyklen Reichweite 30 km bei 75 -
30%
Blei Gel Akkusatz ca. 4000 € 500 Zyklen Reichweite 50 km bei 80 -
25%
NiCd Akkusatz ca. 8000 € 2000 Zyklen Reichweite 80 km bei 80 -
20%
LiIon Akkusatz ca. 15000 € 4000 Zyklen Reichweite 100 km bei 85 -
15%.
So, auch das kann sich jeder selbst ausrechnen.
Ergebnis liegt bei Kosten zwischen 5 ct und 30 ct pro km (zusätzlich) -
oder erzählen Sie mir, wo Sie die Akkus kostenlos beziehen können - man
muss sie kaufen.
Zur Verdeutlichung:
Lade-/Entladezyklus 100 - 0% ist nicht möglich, oder nur 1 bis 5 mal
möglich, dann ist der Akkusatz IM EIMER.
Also kann ich niemals 100 km und noch ein bischen mehr fahren. Was tu ich
bei einer unerwarteten Umleitung?
Es muss immer Reserve da sein - und ich hab keinen 5- oder 10-liter
Reservekanister mit Elektronen dabei.
Je Blei, desto nichts geht bei unter Null. BleiSäure streckt die Beine ab
Null Grad, BleiGel ab Minus 5.
Innenwiderstand steigt, und der Akku ist früher leer - und das gilt
ebenfalls als ein Zyklus.
Beispiel: bei minus 15 Grad, 200 Meter 15% Steigung kommen Sie vielleicht
1 - 2 km weit - heimwärts gehts besser, weil Sie dann das gefälle ausnutzen
können.
NiCd kann man noch bei minus 15 Grad fahren, auch minus 20.
LiIon hat ähnliches Verhalten.
Die Akkus werden immer besser. Freilich, seit Jahrzehnten werden sie
besser. Und nächstes Jahr sind sie so gut, dass sie alles in den Schatten
stellen.
Rekuperation (Wiederaufladung während des Fahrens) können Sie vergessen.
Sie fahren einen Berg 10 Sekunden hinunter und laden u.U. mit 0,01 kWh
auf. Damit kommen Sie 70 Meter weit, da der Ladefaktor 1,4 beträgt - also
70% Effizienz.
Das einzige, was Spaß macht beim E-Car ist das, was man schön längst bei
jedem Auto hätte lernen müssen:
Energiesparend fahren.
Die Folgeampel hat Rot - ausrollen lassen; aber nein, man muss losheizen
und dann Bremsbelag und Gummi verschwenden. Aber so eine Fahrweise gewöhnt
man sich wahrscheinlich nie an, auch nicht bei 10€ pro Liter.
Jeder muss ja zeigen, dass er sich das Autofahren leisten kann - und die
Ölindustrie lacht sich kaputt.
E-Car ist was für Frühling bis Herbst, nichts fürs Gebirge, nichts für die
Langstrecken-Autobahn.
Glauben Sie an den Betrug mit der Fahrt von München nach Berlin? Das
machen Sie einmal, mit Begleitfahrzeug, Batterienwechsel und sonstigen
Tricks.
Gut kann ich mir ein E-Car im Ruhrgebiet vorstellen, rel. kurze
Autobahnstrecken, dichter Verkehr, Stop-and-Go. Bitte mit Stau-Klappe!,
denn die Andern verbreiten den Mief. Da spart das Fahrzeug Nerven dank
„Automatik“, kein Leerlauf, kein Starten, kein Anfahr-Problem, sofortiges
Beschleunigen - reine Nervenschonung.
Was machen Sie im Winter bei vereisten Scheiben? Waren Sie mal Käfer-, R4-
oder 2CV-Fahrer, wissen Sie, was zu tun ist.
Ausstellfenster auf, Sonnenblende nach unten, dass das Wärmeströmchen
früher an den Scheiben hängen bleibt, Schal um den Mund, damit Sie nicht
die Scheiben anhauchen, und ständig mit dem Eisschaber kratzen.
Nötigenfalls wird Sie Polizei schon rauswinken, weil Sie nicht
verkehrssicher, mit zu wenig Sicht fahren.
Im Winter musst du dich entscheiden - entweder warm oder Reichweite wie im
Sommer.
An Keramik- und Paraffinheizungen denken derzeit nur die norwegischen
Hersteller. Doch da kosten die Cars auch um die 30 k€.
Wovon ich rede?
Ich fahre seit 4 Jahren ein E-Car und seit 1975 ein E-Mofa.
Und ‚Kollegen‘, die seit 20 Jahren E-Cars fahren, sagen das Gleiche.
Gruß