Elektroarbeiten

Liebe/-r Experte/-in,
Hallo,

ich habe bezüglich FI-Sicherung eine Frage.

Zwar versuche ich mich zu informieren, doch eine erschöpfende Auskunft von Fachleuten habe ich bis heute nicht erhalten.

Es geht um Folgendes:

Als Frau muss ich fast alles durch Handwerker erledigen lassen und hier bekomme ich die unterschiedlichsten Aussagen.

In meinem Apartment (Baujahr 1972) lasse ich das Bad renovieren und man sagte mir, dass bei einer Renovierung auf jeden Fall eine FI-Absicherung gemacht werden muss (wegen der Vermietung). Soweit so gut.

Die Leitung zur Steckdose im Bad hat bereits drei Drähte.

Nun ist aber der Sicherungskasten des Apartments noch mit den alten Schraubsicherungen versehen, sodass er auf die nun neuen Sicherungen (Kippschalter) umgestellt werden müsste, damit auch der FI-Schalter mit auf die dann eingebaute Schiene aufgeklipst werden kann. Das ist auch in Ordnung.

Nach Aussage des Elektrikers muss jedoch zusätzlich die Wand aufgeschlagen werden, um eine neue Leitung zu legen, was mir nicht einleuchtet, weil ja erstens bereits drei Drähte zur Steckdose führen und zweitens ein FI-Schalter nach meiner Kenntnis nur zwischen die Strom führende Leitung und den 0-Leiter angeschlossen werden muss. Wozu also eine weitere neue Leitung?

Vielleicht kann mir das jemand für einen Laien verständlich erklären. Ich hätte gerne gewußt, wie das im Idealfall zu machen und wieviel in etwa die Kosten sein würden. Danke.

Auch hallo,

nun, wenn die Wohnung aus dem Jahr 1972 ist, dann werden da sicher noch Kabel mit 1 mm² Querschnitt verlegt worden sein, oft wurde auch sog. Stegleitung verlegt. Natürlich würde rein technisch ein einfaches Vorschalten eines FI (Fehlerstromschutzschalter)bei vorhandenem Kabel funktionieren, dennoch ist das nach aktuellen VDE-Normen nicht zulässig.

Der sog. Potentialausgleich ist auch zu berücksichtigen, da sonst ein FI-Schalter nicht auslösen könnte. Es sind also mehrere Faktoren zu berücksichtigen, die auf jeden Fall ein Fachmann vor Ort begutachten sollte.

Ich hoffe, es war verständlich…

Gruß

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Also, ich muss mir einen Fachmann in Raum München suchen.

Angenehme Grüße

Hallo ramose83,
da gibt es einen Bestandsschutz, wenn die Arbeiten 1972 nach den gültigen Vorschriften errichtet wurden.

Andererseits ist ein FI-Schalter eine gute Sache. Den sollte man dann aber so einbauen das er für die ganze Wohnung gilt.
Die Adern der Zuleitung zur Steckdose im Bad sollte folgende Farben haben. Schwarz für die Phase; Blau für den Null und grün gelb für den Schutzleiter. Ob diese Farben auch 1972 gültig waren weiß ich im Moment nicht.

Da werde ich morgen schlau machen.

Die Vorgesehenen Arbeiten in der Verteilung sind nach meiner Meinug ok.

Zu Kosten kann ich nichts sagen.
Viele Grüße

Hallo ramose83.
Zur Information.
Ein Fehlerstromschutzschalter, (FI-Schalter) schützt gegen unzulässig hohen Berührungsstrom.
Er ist ein effizientes Mittel zur Vermeidung von gefährlichen Stromunfällen, insbesondere dem Erdschluss über den menschlichen Körper.
Er schaltet den überwachten Stromkreis allpolig, das heißt alle Leiter bis auf den Schutzleiter, vom Netz.
Sobald an der alten Anlage Veränderungen vorgenommen werden entfällt der Bestandsschutz und die ganze Anlage muss nach den neuesten Vorschriften umgerüstet werden.
Das Badezimmer ist schon seit 1984 über eine Fehlerstromschutzeinrichtung abzusichern.
Wenn die Anlage umgerüstet wird, sollte der beauftragte Installateur eine Isolationsmessung an allen vorhandenen Leitungen vornehmen, und ein Protokoll fertigen.
Ein Elektriker muss die Allgemeinen Regeln der Technik (z.B. DIN VDE 0100-701) beachten. Die nachfolgende Seite vermittelt Basiswissen. Dort ist auch für Laien zu erkennen an welchen Stellen elektrische Leitungen nicht in oder durch den Schutzbereich geführt werden dürfen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Installationszone#Verle…

Nun zur Anfrage.
Ohne Kenntnis der Örtlichkeiten ist die Beantwortung schwierig.
Eine elektrische Leitung, Steckdose oder Leuchte ist im Bad ist nur außerhalb der Schutzzone zulässig. Sollte die vorhandene Leitung durch oder in die Schutzbereiche geführt sein, muss diese totgelegt werden.
Berührt die Leitung keinen Schutzbereich erfordert es nicht unbedingt eine Neuinstallation.
Ein Abfangen der Leitung außerhalb des Schutzbereichs mit Abschluss einer Steckdose sollte genügen. Das kann wirklich nur der Fachmann vor Ort entscheiden.
Vielleicht kann eine Steckdose im Spiegelschrank, eine Steckdose unter dem Lichtschalter oder ein anderer günstiger Standort das Problem lösen.
Sollte das Bad gefliest sein, könnte man die Leitung von hinten heranführen.
Wenn die vorhandenen 3 adrigen Leitungen den erforderlichen Isolationswiderstand aufweisen können sie, sofern sie nicht in oder durch den Schutzbereich geführt wurden, genutzt werden, sie werden durch den FI-Schalter überwacht.

Die Arbeitskosten die heutzutage, je nach Bundesland, zwischen 40 und 80 Euro pro Stunde liegen sind schwer einzuschätzen.
Man bräuchte dann die Maße der Strecken, die verlegt werden müssten. Dann bräuchte man die Materialpreise und den Stundensatz.
Mein Tipp: Festpreis.
Ich hoffe meine Meinung hilft ein wenig.
Viele Grüße noge.

N.B.
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland… Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden.

Vielen vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich glaube allmählich zu verstehen, was ich zu tun habe. Nur mit einer Steckdose scheint mir das Problem nicht zu beheben.

Guten Tag,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Bestandsschutz hat man, wenn man keine Änderung vornimmt. Aber zum einen es werden im Bad Veränderungen durch die Renovierungen vorgenommen und zum anderen gebe ich Ihnen Recht für die Sicherheit scheint mir der Fi-Schalter in der Tat eine gute Sache. Dank noch einmal für die schnelle Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

hallo ramose83,
als ich 1980 meine ausbildung begann, lernten wir als erstes, das sich die farben der adern in der leitung geändert haben. schwarz-blau-grüngelb statt schwarz-grau-rot.
ausserdem könnte es gut sein, dast die 1972 im vllt neuen look verwendeten leitungen mittlerweile (40 Jahre !!!) porös sind und eine garantierte funktion nicht mehr gewährleistet ist.
oder aber eine dieser adern ist geschaltet und geht eigentlich nur zur lampe.
oder oder oder.
schon allein, das man mittlerweile nicht mehr 220 Volt, sondern 230 Volt verwendet, spricht für eine erneuerung.
und fragen sie sich, ob sie tatsächlich NUR IM BAD die sicherheit auf heutigen Standard anheben möchten. Tatsächlich ist ja ihr vermieter für die korrekte funktionsweise aller elektrischen anlagen und betriebsmittel im haus verantwortlich.
ich hoffe, ich konnte ihnen auch jetzt noch weiterhelfen.
mfg, ratlos

Guten morgen Herr „ratlos“,
vielen Dank für Ihre Antwort. Obschon meine Anfrage ein paar Jahre her ist, finde ich es dennoch - auch für andere - gut, dass Sie geantwortet haben.
Nun muß ich Ihnen Recht geben. Wir haben uns damals so entschieden, dass stets ein Fi-Schalter angebracht wurde, wobei meist die Leitung auch vom Fachmann enstprechend geändert wurde. Allerdings klappt das nicht immer: denn manche Leitungen aus den 1970er lassen auch eine Erneuerung nicht zu - zumindest so sagte man uns damals, nämlich dann, wenn in der Leitung keinen Platz für einen zusätzlichen Strang vorhanden sei??? Dann hilft nur, eine Steckdose (Fi-Schaltersteckdose???) im Bad.
Noch einmal vielen Dank und nachträglich ein schönes neues Jahr
Ramose