Elektroautos die bessere alternative?

Sind Elektroautos wirklich die bessere Alternative?

Ich beziehe mich jetzt mal auf den Opel Ampera.

( Quelle der Infos: http://www.opel.de/fahrzeuge/modelle/personenwagen/a…)

Mit dem reinen Batterie Betrieb was ja für die Stadt reicht beträgt die Reichweite 40 - 80 km mit Reichweiten Verlängerung bis zu 500km. Die lade Zeit beträgt 4 Stunden bei einem 16A haus Anschluss.

Alles soweit gut jetzt kommen meine Zweifel.

Nicht jeder wohnt in einen eigenen Haus mit Stellplatz vor der Haustür heißt viele haben zuhause gar nicht die Möglichkeit ihr Wagen aufzuladen. Auf dem Arbeitsplatz laden geht oft auch nicht da viele auf Parkplätzen/ Häuser oder Tiefgaragen stehen da hat man häufig auch keine Steckdose in der Nähe und wenn ja dann muss man mit der Entnahme auf dem Arbeitsplatz auch vorsichtig sein da die Entnahme ohne Genehmigung als Diebstahl aus gelegt werden kann und bekanntlich weise wurden schon Kassierer entlassen weil sie Pfandscheine für par Cent eingesteckt haben.

Zur Reichweite wie schon geschrieben für die Stadt reichen die 40 - 80 km aber bei weiteren strecken schaltet sich ein Benzinmotor mit Generator hinzu wo wir dann auch wieder von Fosielenbrennstoff abhängig sind.

Hinzu kommt der Beachtung punkt die Batterie.
Die Frage ist wie lange sind die Lebenserwartungen dieser? Für wie viele Ladezyklen ist diese ausgelegt und was kostet es die Batterie tausche zulassen?

Meine Meinung ist Elektroautos sind eine Alternative aber nur für Leute die ein eigenes Haus besitzen wo sie ihr Wagen laden können oder eine Arbeitsgeber haben der dieses unterstützt und in meinen Augen nur als 2 Wagen für den der nur kurz strecke fährt bei einem Anschaffungspreiß von 43.000,00 €

Wie seht ihr das sind die Elektroautos zum jetzigen Zeitpunkt wirklich die bessere Alternative?

Moin!

Sind Elektroautos wirklich die bessere Alternative?

Aktuell nicht.
irgendwann sind sie jedoch die Zukunft…

Ich beziehe mich jetzt mal auf den Opel Ampera.

( Quelle der Infos:
http://www.opel.de/fahrzeuge/modelle/personenwagen/a…)

Mit dem reinen Batterie Betrieb was ja für die Stadt reicht
beträgt die Reichweite 40 - 80 km mit Reichweiten Verlängerung
bis zu 500km. Die lade Zeit beträgt 4 Stunden bei einem 16A
haus Anschluss.

Alles soweit gut jetzt kommen meine Zweifel.

Nicht jeder wohnt in einen eigenen Haus mit Stellplatz vor der
Haustür heißt viele haben zuhause gar nicht die Möglichkeit
ihr Wagen aufzuladen.

Noch nicht.
Der Ampera ist ein Produkt, für das die Infrastruktur erst noch geschaffen / Ausgebaut werden muss.

Auf dem Arbeitsplatz laden geht oft auch
nicht da viele auf Parkplätzen/ Häuser oder Tiefgaragen stehen
da hat man häufig auch keine Steckdose in der Nähe und wenn ja
dann muss man mit der Entnahme auf dem Arbeitsplatz auch
vorsichtig sein da die Entnahme ohne Genehmigung als Diebstahl
aus gelegt werden kann und bekanntlich weise wurden schon
Kassierer entlassen weil sie Pfandscheine für par Cent
eingesteckt haben.

Natürlich muss so etwas zuvor besprochen werden. Strom kostet auch Geld.

Zur Reichweite wie schon geschrieben für die Stadt reichen die
40 - 80 km aber bei weiteren strecken schaltet sich ein
Benzinmotor mit Generator hinzu wo wir dann auch wieder von
Fosielenbrennstoff abhängig sind.

So ist es.

Hinzu kommt der Beachtung punkt die Batterie.
Die Frage ist wie lange sind die Lebenserwartungen dieser? Für
wie viele Ladezyklen ist diese ausgelegt und was kostet es die
Batterie tausche zulassen?

Ein solcher Akku dürfte 4-8 Jahre halten und aktuell ca. 7-10 TEur kosten. Tendenz fallend.

Meine Meinung ist Elektroautos sind eine Alternative aber nur
für Leute die ein eigenes Haus besitzen wo sie ihr Wagen laden
können oder eine Arbeitsgeber haben der dieses unterstützt und
in meinen Augen nur als 2 Wagen für den der nur kurz strecke
fährt bei einem Anschaffungspreiß von 43.000,00 €

Aktuell ist das ein teures Spielzeug für wenig ine inem engen Radius ums eigene Haus fahrende Rentner und Hausfrauen.

Das wird sich jedoch nach und nach ändern, wenn mehr Firmen und Kommunen Ladestationen anbieten und parallel fossiler Sprit immer teurer wird.

Der große Durchbrauch der Elektroautos wird noch 20 Jahre dauern, aber irgendwo muss man ja anfangen und wenn es soweit ist, wollen wir ja auch ausgereifte Produkte angeboten bekommen. Daher hat der Ampera durchaus seine berechtigung, wenngleich nur für einen kleinen Kundenkreis. Ganz wie ein Mercedes SLS AMG…

Wie seht ihr das sind die Elektroautos zum jetzigen Zeitpunkt
wirklich die bessere Alternative?

Heute auf keinen Fall.

Ein vom Nutzwert her ähnlicher Kia mit konventionellem Benzinmotor kostet die Hälfte. Das kann man durch die geringen Kosten für den Straom selbst bei reinem Elektrobetrieb niemals einsparen.

Gruß,
M.

Hallo Dennis,

Nicht jeder wohnt in einen eigenen Haus mit Stellplatz vor der
Haustür heißt viele haben zuhause gar nicht die Möglichkeit
ihr Wagen aufzuladen.

Wer am Stellplatz zu Hause keine Steckdose hat (ich schätze mal 90% der Autofahrer in Deutschland), für den ist ein E-Auto (egal ob mit oder ohne zusätzlichem Verbrennungsmotor) in meinen Augen schon mal nichts.

Zur Reichweite wie schon geschrieben für die Stadt reichen die
40 - 80 km aber bei weiteren strecken schaltet sich ein
Benzinmotor mit Generator hinzu wo wir dann auch wieder von
Fosielenbrennstoff abhängig sind.

Richtig. Wobei für einen Großteil der Autofahrer selbst 40km pro Tag reichen sollte (was für ein reines E-Auto im tiefen Winter vermutlich schon sehr viel ist). Weitere Strecken geht es dann halt mit Verbrennungsmotor. Und hier sehe ich noch den größten Vorteil des Ampera zu einem reinen E-Auto, der für viele nur als 2. Wagen (bzw. mit Hilfe eines 2.Wagen) sinnvoll ist.

Die Frage ist wie lange sind die Lebenserwartungen dieser? Für
wie viele Ladezyklen ist diese ausgelegt und was kostet es die
Batterie tausche zulassen?

Angeblich sollen die ein Autoleben lang halten. Hier habe ich aber auch meine Zweifel, und würde lieber mal einen (ich schätze mal gerade so) 5-stelligen Betrag einplanen. Wobei die Anzahl der Ladezyklen, die eigentlich über 1000 vollständige! Zyklen liegen sollte, vermutlich nicht mal das Hauptproblem ist.

Aufgrund des hohen Anschaffungspreis von E-Autos kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich derzeit finanziell gesehen für irgend jemanden lohnen. Das dürfte aber - wie auch bei vielen anderen Autos - für die Käufer nicht ausschlaggebend sein.

Beste Grüße
Guido

Hallo,
ich habe schon vor über 10 Jahren nach einem E-Auto gesucht, weil ich kaum mehr als 20km am Tag (mit dem Auto meist nur zum Bahnhof und zurück - einkaufen liegt auf der Strecke) fahre.
Damals hieß es „bald“, daher ist es ja schon mal ein Vorteil, daß es sie jetzt wirklich (für jeden - Testflotten gab es auch damals schon) zu kaufen gibt. Die früheren Fahrzeuge waren sicherheitstechnisch oft suboptimal, um es freundlich auszudrücken.
Wobei der Ampera (mit Hybrid und auch von der Fahrzeuggröße her) ja schon wieder eine andere Zielgruppe hat. ICH muß nicht ein „riesiges“ Auto haben, nur, weil ich das vielleicht zweimal im Jahr in der Größe „brauche“, dazu gibt es Autovermieter (oder Bekannte, die so ein „riesiges“ Auto haben).

Cu Rene

Anschaffungspreis - Energieerzeugung etc.
Hi!
Es wurde ja schon viel sinnvolles gesagt.

Wenn ich mir den Anschaffungspreis so ansehe und den für einen sparsamen gebrauchten Benziner, dann ist das bei den momentanen Spritpreisen noch nicht so richtig rentabel.

Dann rein aus Umweltaspekten: Auch der Strom für ein Elektroauto muss ja erzeugt werden. Als Alternative zum Verbrennungsmotor ist wohl das Elektroauto noch die bessere Wahl. Als Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder Rad in meinen Augen weniger gut.

Was zu überlegen ist: Wir haben uns mal Pedelecs angeschaut, um dem Schweinehund nach 8h Arbeit noch einen heftigen Berg hochtreten zu müssen zu verringern (Strecke einfach: 10km). Feine Sache. Problem: Die Temperaturen im Winter zwingen einen zu besserer Akku-Pflege (nachts und auf Arbeit mit rein nehmen etc.) und bei Glätte und Schnee sind zwei Räder einfach nicht optimal.

Grundsätzlich glaube ich ja, dass sich unsere Art der Mobilität grundlegend ändern muss und auch wird. Hier auf dem Dorf leben so viele alte Leute, irgendwann können die nicht mehr Auto fahren - wie kommen die in die Stadt zum Arzt oder Einkaufen? Die Schnelligkeit in Sachen Fortbewegung hat ja nie dazu geführt, dass wir weniger Zeit in Transportmitteln verbringen, wir fahren einfach überproportional weiter. Schon in der Städteplanung wird man wohl wieder abkommen müssen von Einkaufszentren und Arbeitsplätzen auf der grünen Wiese weit ab der Wohngegenden. Besonders sozial ist das Auto als Fortbewegungsmittel eben auch nicht: Nicht jeder kann sich das leisten, Kinder, Alte und Behinderte werden häufig auch diskriminiert.

Ich denke, das Elektroauto ist ein Feigenblatt oder der Griff nach dem letzten Strohhalm, weil man eben nicht grundsätzlich unsere bequeme Art der Mobilität in Frage stellen möchte - noch nicht.

Grüße
kernig

Moin

Wie seht ihr das sind die Elektroautos zum jetzigen Zeitpunkt
wirklich die bessere Alternative?

Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt ist noch zu viel nicht wirklich ausgereift und zu teuer. Prinzip Banane: Das Produkt reift beim Kunden.

Allerdings sehe ich unter dem Stichwort „Smart Grids“ schon eine Zukunft für Elektroautos.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/klima/neue_t…

Anstelle der Pumpspeicherkraftwerke Autos als Puffer: wer weiß, warum nicht? Das erfordert sicherlich noch viel Abstimmung und Infrastruktur; ist aber nicht ganz unmöglich. Die Skandinavier kennen ja jetzt schon Steckdosen auf öffentlichen Parkplätzen für ihre Standheizungen.

*****
„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“

  • Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)
    *****

Gruß
heavyfuel

Hallo!

…dann ist das bei den momentanen Spritpreisen noch nicht so richtig rentabel. Dann rein aus :Umweltaspekten: Auch der Strom für ein Elektroauto muss ja erzeugt werden.

Längerfristig wird der Strom aus regenerativen Quellen kommen und Mineralölprodukte werden teurer, weil knapper. Dann wird man an Rentabilität und Umweltfreundlichkeit von E-Autos kaum zweifeln können. Im Moment allerdings wird man ein E-Autos jedenfalls nicht aus Kostengründen wählen.

Als Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder Rad…

Ich bin wirklich ein Hardcore-Radfahrer, den nichts so schnell vom Rad bringt. Und trotzdem: Bei Sturm und wenn es aus Kübeln schüttet, ist das Fahrrad kein taugliches Verkehrsmittel. Etwa im letzten Winter bei –20°C, einen halben Meter hohen Schneewehen und/oder Glatteis – alles andere als spaßig und sicheres Fahren sieht anders aus. Weil man viele Aktivitäten nun einmal nicht an unfreundlichen, aber letztlich gewöhnlichen Wetterlagen scheitern lassen kann, braucht man Alternativen. Auf dem Land gibt es oft kein einziges öffentliches Verkehrsmittel. Also führt am Auto oder am Wechsel des Wohnorts letztlich kein Weg vorbei.

Hier auf dem Dorf leben so viele alte Leute, irgendwann können die nicht mehr Auto fahren - :wie kommen die in die Stadt zum Arzt oder Einkaufen?

Die Betroffenen sind dann auf Hilfe oder freundliche Nachbarn angewiesen oder müssen in die Stadt ziehen.

Schon in der Städteplanung wird man wohl wieder abkommen müssen von Einkaufszentren :und Arbeitsplätzen auf der grünen Wiese weit ab der Wohngegenden.

Aber wie sonst? Gewerbe besteht nun einmal nicht nur aus Korbflechtereien auf dem Hinterhof. Gewerbe und Industrie brauchen oft viel Platz, machen Lärm, haben Lieferverkehr. Möchtest Du neben einem Stahlhändler, einer Werft, einem Schlachthof oder einer Spanplattenfabrik wohnen? Ich nicht. In den Industriezentren früherer Zeiten lebten die Menschen in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Ich glaube nicht, dass irgendwer, der sich daran erinnern kann, zu ähnlichen Verhältnissen zurückkehren möchte.

Besonders sozial ist das Auto als Fortbewegungsmittel eben auch nicht: Nicht jeder kann sich :das leisten, Kinder, Alte und Behinderte werden häufig auch diskriminiert. Ich denke, das :Elektroauto ist ein Feigenblatt oder der Griff nach dem letzten Strohhalm, weil man eben :nicht grundsätzlich unsere bequeme Art der Mobilität in Frage stellen möchte - noch nicht.

Das Problem entschärft sich durch Landflucht. Viele ländliche Gegenden entvölkern sich zusehends. Wo es keine Arbeitsplätze, schon gar keine für qualifizierte Menschen gibt, ziehen zuerst die jungen Menschen weg. In der Folge werden Schulstandorte geschlossen und damit ist eine Spirale in Gang gesetzt, die sich immer schneller dreht. Zudem ist immer mehr Menschen ein langer Weg zur Arbeit mit zu hohem Zeiteinsatz und zu hohen Kosten verbunden. So wachsen Großstädte wie z. B. Hamburg. Dort ist das Mobilitätsproblem weitgehend mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu lösen.

Gruß
Wolfgang

Hi!

Wie seht ihr das sind die Elektroautos zum jetzigen Zeitpunkt
wirklich die bessere Alternative?

Auf der letzten Schulung für Werkstätten, an der ich teilgenommen habe,
von der Fa. Bosch, wo es hauptsächlich um Dieseleinspritzanlagen ging,
wurde das Thema auch mal mit kurz angesprochen.

Die Prognose ist also, dass es in 20 Jahren etwa 5 % Elektroautos auf den Straßen gibt.
Vorraussetzung ist aber, dass Benzin und Diesel nicht extrem teuer wird, durch Kriege, Kriesen usw, und die politischen Rahmenbedingungen etwa gleich bleiben.
Also dass nicht eine extreme KFZ-Steuer auf Verbrenner eingeführt wird, oder sowas ähnliches.

Begründet wurde das mit der jetzigen noch nicht ausgereiften Batterietechnik,
dass man das Auto nicht zuverlässig für Langstrecken einsetzen kann, und den hohen Kosten.

Für mich privat sieht es so aus, dass ich täglich 5 km zur Arbeit fahre, und zurück, und mal zum Einkaufen. Das wäre eigentlich der ideale Einsatzzweck für ein Elektroauto, ist mir aber zu teuer. Ein Elektro-Fahrrad wäre ev. auch eine Überlegung wert…

Aber das macht mein oller, bezahlter 2er Golf sicher noch paar Jahre mit,
der kostet blos noch Steuern, Versicherung, TÜV, und wenn mal was ist, flickel ich den billig wieder zusammen.

Wenn ich das so überlege, für 30 000 € + Versicherung usw, für einen neuen Wagen,
da könnte ich vielleicht 5 Jahre lang mit einem Taxi / Mietwagen zur Arbeit fahren und zurück.

Grüße, E !

Hi!

…dann ist das bei den momentanen Spritpreisen noch nicht so richtig rentabel. Dann rein aus :Umweltaspekten: Auch der Strom für ein Elektroauto muss ja erzeugt werden.

Längerfristig wird der Strom aus regenerativen Quellen kommen
und Mineralölprodukte werden teurer, weil knapper. Dann wird
man an Rentabilität und Umweltfreundlichkeit von E-Autos kaum
zweifeln können. Im Moment allerdings wird man ein E-Autos
jedenfalls nicht aus Kostengründen wählen.

Genau das sagte ich. Darüberhinaus ist meine Einschätzung, dass selbst unter Umweltaspekten (inkl. Herstellung und Gewinnung der rohstoffe) ein Elektroauto nicht die bessere Lösung darstellt.

Und trotzdem: Bei Sturm und wenn es aus Kübeln
schüttet, ist das Fahrrad kein taugliches Verkehrsmittel. Etwa
im letzten Winter bei –20°C, einen halben Meter hohen
Schneewehen und/oder Glatteis – alles andere als spaßig und
sicheres Fahren sieht anders aus.

Weiß ich, aus eigener Erfahrung.
Weil man viele Aktivitäten

Auf dem Land gibt es oft kein einziges
öffentliches Verkehrsmittel. Also führt am Auto oder am
Wechsel des Wohnorts letztlich kein Weg vorbei.

Sehr langfristig gedacht ist das die logische Konsequenz.

Aber wie sonst? Gewerbe besteht nun einmal nicht nur aus
Korbflechtereien auf dem Hinterhof. Gewerbe und Industrie
brauchen oft viel Platz, machen Lärm, haben Lieferverkehr.
Möchtest Du neben einem Stahlhändler, einer Werft, einem
Schlachthof oder einer Spanplattenfabrik wohnen?

Alles richtig. Wie viel Prozent machen denn die von Dir genannten Industriezweige wohl aus (keine Ahnung)? Und dann noch zu bedenken: Was vor 50 Jahren noch eine Dreckschleuder war, kann heutzutage wesentlich sauberer arbeiten und ist evtl. kaum noch eine Belastung für seine Umwelt. Das wäre natürlich im einzelnen genau zu prüfen.
Eine Idee wäre noch, die Bürojobs in die Wohngegenden (oder sogar bei den Arbeitnehmern zuhause) und die „dreckigeren“ (oder lauteren) Fertigungsschritte fernab zu lassen. In heutigen Industriegebieten gibt es auch jede Menge Büroarbeitsplätze.
Auch da gibt es nicht nur schwarz weiß, sondern auch einen intelligenten Mittelweg.

So wachsen Großstädte wie z. B. Hamburg.
Dort ist das Mobilitätsproblem weitgehend mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zu lösen.

das unterstreiche ich mal ganz dick.

Was mir bei all diesen Überlegungen immer wieder von Seiten der Politik fehlt, ist ein Konzept, eine übergeordnete Idee wie solche Probleme (Verkehr, Energiegewinnung) langfristig gelöst werden können. Wo steuern wir hin? Bisher im Blindflug mit ständigem Zickzackkurs.

Da werden schöne Sonntagsreden von den Bürgermeistern gehalten, die Städte präsentieren sich als fahrradfreundlich und feiern den neuen Busbahnhof mit großem Presserummel. Aber das Ganze bleibt Flickwerk und die neue Radwegverbindung endet mit „Radfahrer bitte absteigen“ oder einfach auf der Hauptverkehrsstraße mit Radfahrverbot. Oder die Idee (die ich nebenbei bemerkt für doof halte), dass alle Buslinien den neuen Busbahnhof ansteuern endet damit, dass mittags (von 12:21 bis 13:43 oder so ähnlich) zwei Buslinien dies doch nicht tun… Die Entscheidung zum Entweder-oder, eine klare nachvollziehbare Linie und Zielsetzung gibt es anscheinend nicht.

Grüße
kernig

Hi,

Hier auf dem Dorf leben so viele alte Leute, irgendwann können die nicht mehr Auto fahren - :wie kommen die in die Stadt zum Arzt oder Einkaufen?

Die Betroffenen sind dann auf Hilfe oder freundliche Nachbarn
angewiesen oder müssen in die Stadt ziehen.

Warum soll sich eine Entwicklung nicht umkehren? Wenn es mehr Leute gibt, die vor Ort einkaufen wollen, wird es auch wieder Tante-Emma-Läden geben. Wo es eine Nachfrage gibt, bildet sich auch ein Angebot.

Gruß S

Hallo!

Die Betroffenen sind dann auf Hilfe oder freundliche Nachbarn
angewiesen oder müssen in die Stadt ziehen.

Warum soll sich eine Entwicklung nicht umkehren? Wenn es mehr
Leute gibt, die vor Ort einkaufen wollen, wird es auch wieder
Tante-Emma-Läden geben. Wo es eine Nachfrage gibt, bildet sich
auch ein Angebot.

In Einzelfällen, so selten, dass sie durch die Presse gehen, geschieht das auch. Oft ist aber die Bevölkerungsdichte einer ganzen Region so gering, dass sich Infrastruktur gleich welcher Art nicht rechnet.
Beispiel Mecklenburg: Bei einem Kaufkraftindex von 0,8 sind Preisgestaltung und Angebotsvielfalt enge Grenzen gesetzt. In vielen Gegenden gibts mehr Wildschweine als Menschen. In dem 100-Seelen-Dorf, in dem ich lebe, besteht die gesamte Infrastruktur im Umkreis von mehreren Kilometern aus einem Zigarettenautomaten. Zum Brötchenholen muss man einfache Strecke 5 km fahren, für ein Billig-T-Shirt 20 km und für ein etwas höherwertiges Kleidungsstück mindestens 60 km einfache Strecke zurücklegen. Immer wieder versuchen Unentwegte, ein Lokal, ein Café oder einen kleinen Laden aufzumachen. Nach kurzer Zeit geht den Leuten die wirtschaftliche Puste aus, weil einfach zu wenig Menschen im Umkreis von etlichen Kilometern leben.

Als ich vor knapp einem Jahrzehnt in diese Gegend zog (hier ist es nachts richtig dunkel und es herrscht totale Stille), gab es in den benachbarten Dörfern noch mehrere Läden, 2 Gaststätten und eine Raiffeisenbank. Jedes Jahr wurde es weniger, jetzt gibts nichts mehr. Es gibt auch keine Chance, dass sich hier bei schrumpfender Bevölkerung ein Gewerbe, das auf die Kaufkraft der Anwohner angewiesen ist, halten kann. Öffentlichen Nahverkehr gibts ebenfalls nicht, denn auch das ist wirtschaftlich für die paar Nasen nicht darstellbar.

Es gibt aber auch Vorzüge: Die Ruhe erwähnte ich schon. Rushhour ist gegen Mittag, dann kommt das Postauto, kurz darauf an einigen Tagen der Bäcker und alle 2 Wochen die Müllabfuhr. Was Du pro Quadratmeter und Monat an Miete für eine Etagenwohnung in der Stadt zahlst, reicht hier, um Grund und Boden zu kaufen. Ein Landwirt hat hier nicht 100 ha, sondern 1.000 ha oder ein Vielfaches. Alle Planungen, auch die der öffentlichen Hand und der Verwaltung, gehen davon aus, dass die Einwohnerzahl des Landes M-V wie schon seit Jahrzehnten auch zukünftig weiter deutlich schrumpfen wird. Früher träumte man hier noch von Kanalisation. Ausgeträumt. Rechnet sich nicht, jeder muss in den Dörfern selbst dafür sorgen. Über den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel wird nicht einmal mehr nachgedacht. Wozu auch und für wen … Wer hier dauerhaft leben will, braucht mindestens ein Auto, sicherheitshalber zwei. Und die Fahrstrecken sind riesig, weil alles von weit her angekarrt werden muss.

Es gibt keine Ideen, die diese Entwicklung stoppen könnten. Statt dessen gab es schon Gedanken, die Ortschaften in einigen Landesteilen aufzugeben. Für die paar Leute sind Straßen, deren Instandhaltung, Winterdienst, Stromversorgung, Schulen u. v. m. einfach zu teuer.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

So extrem, wie Du es beschreibst, ist es bei uns in Sachsen nicht,
aber ich sehe da auch einige Fehlentwicklungen, zwecks Einkaufsmöglichkeiten.

In Einzelfällen, so selten, dass sie durch die Presse gehen,
geschieht das auch. Oft ist aber die Bevölkerungsdichte einer
ganzen Region so gering, dass sich Infrastruktur gleich
welcher Art nicht rechnet.
Beispiel Mecklenburg: Bei einem Kaufkraftindex von 0,8 sind
Preisgestaltung und Angebotsvielfalt enge Grenzen gesetzt. In
vielen Gegenden gibts mehr Wildschweine als Menschen. In dem
100-Seelen-Dorf, in dem ich lebe, besteht die gesamte
Infrastruktur im Umkreis von mehreren Kilometern aus einem
Zigarettenautomaten. Zum Brötchenholen muss man einfache
Strecke 5 km fahren, für ein Billig-T-Shirt 20 km und für ein
etwas höherwertiges Kleidungsstück mindestens 60 km einfache
Strecke zurücklegen. Immer wieder versuchen Unentwegte, ein
Lokal, ein Café oder einen kleinen Laden aufzumachen. Nach
kurzer Zeit geht den Leuten die wirtschaftliche Puste aus,
weil einfach zu wenig Menschen im Umkreis von etlichen
Kilometern leben.

Bei uns sieht es so aus, dass ich in einem Dorf wohne, wo es ausser einen Getränkehandel, Frisör, Bäckerfilliale und Fleicherfilliale nichts weiter ist.
Das Dorf gehört nun zu einer Stadt, mit so 12000 Einwohner,
im Stadtzentrum hat sich alles an Handelsketten angesiedelt, was es gibt.
Mehrere Netto- Märkte, Edeka, Penny und Lidl nur durch eine Bordsteikannte getrennt, 500 m weiter ein Aldi.
Totales Überangebot, irgendwie kaufen alle in einem Netto-Markt,
in den anderen Märkten ist absolute Ruhe…

Und das komische, in den umliegenden Dörfern, so 6 - 8 km entfernt gibt es garnichts. Der letzte Bäcker ist in Rente gegangen, Ende und aus,
da hat sich durch so eine Bürgerinitiative inzwischen so eine Genossenschaft gegründet, die selbst eine Kaufhalle für die Versorgung der Einwohner betreibt.
Aber wenn im Briefkasten die Werbung ist, dass im 10 km entfernten Markt X die Butter 10 Ct. billiger ist,
wird schon das Auto benutzt, um das Schnäppchen mitzunehmen,
wer noch Auto fahren kann.

Als ich vor knapp einem Jahrzehnt in diese Gegend zog (hier
ist es nachts richtig dunkel und es herrscht totale Stille),

Kenne ich auch, ist ein blödes Gefühl für mich gewesen, als ich bei einem Freund auf dem Dorf übernachtet habe,
mir hat das Streulicht von den Straßenlampen gefehlt, und das leichte Rauschen von der entfernten Autobahn, und von gelegentlich vorbeifahrenden Auto’s.
Ich lag da im Bett, konnte nicht schlafen, dachte immer ich bin tot, weil einfach nichts war.
Absolute Stille.

Grüße, E !