Elektroheizung - Dachausbau 2 Zimmer

Liebe Gemeinde, ich stehe vor folgendem Problem:

Ich möchte den „Spitzboden“ meines Hausdaches ausbauen. Hier sollen 2 Zimmer entstehen, ein Kinderzimmer und ein Kinozimmer. Zentral zwischen den Zimmern geht eine Wendeltreppe von der bestehenden Wohnung nach oben. Ich bin geneigt Elektroöfen in die neuen Räume einzubauen.

Bestandsaufnahme:

Das gesamte Haus mit 3 Wohnungen und ca. 550m² Wohnfläche ist mit Gas-Brennwertkessel, 20m² Solarthermie, 2000 Liter Pufferspeicher und Fussbodenheizung in allen Wohnungen und allen Räumen ausgestattet. Hinzu kommen in den drei Wohnungen noch je ein Holznofen, zentral in den offen gestalteten Wohn-Essbereichen, die jedoch eher zum Wohlfühlen dienen. Seit April 2011 ist mein Gaszähler übrigens nicht einen Millimeter weiter gewandert. Wir frieren auch nicht so leicht in unserer Familie…

Die beiden Zimmer haben jeweils ca. 35m² Bodenfläche bei 48 Grad Dachneigung und in der Spitze etwa 3m Raumhöhe. Das Dach ist mit Steinwolle WLG035 20cm Zwischensparrendämmung und 3cm Pavatex-Platte gedämmt. Im Fußboden (Holzbalkendecke zu OG) liegen nochmals 14cm Steinwolle WLG040 (Vorsichtsmaßnahme weil vorerst der Spitzboden unbeheizt war). Außenwände 36er Porotonziegel mit Wärmedämmputz. Fenster mit U-Wert 1,3 (im Gesamtverbund).

Für mich stellt sich nun die Frage:

Lege ich über den ohnehin noch nicht komplett aufgebauten Fußboden einfach ein Leerrohr und stecke ein Kabel durch und schließe eine Elektroheizung an? PUR oder Styropor außenherum bündig verlegt, OSB-Platten darauf verlegt, dann Unterlage und Laminat oder Parkett.

Oder soll ich mir den Aufwand machen und mir einen Fließestrich samt Fußbodenheizung einbauen. Zuleitung wäre machbar, weil die Heizung samt Speicher nebenan im Dach eingebaut ist.

Allen Umweltpolitischen Phrasendreschern zum Trotz: Bei mindestens 5-fachen Kosten für den Einbau, bei der vorhandenen Dämmung der Immoblie und der Tatsache, dass ein Kinderzimmer nicht 24Stunden am Tag auf Saunatemperatur gehalten werden muss (ein Kinozimmer schon gleich garnicht) sollte ich da nicht doch die Elektroheizung nehmen? Spätestens mit 16 Jahren nimmt meine Tochter (1Jahr alt) eh die vorhandene Einliegerwohnung in Besitz, dann brauche ich die Heizung allenfalls noch um überschlägig für Frostschutz zu sorgen.

Danke vorab für alle konstruktiven Beiträge / Antworten!

Hallo!

Allen Umweltpolitischen Phrasendreschern zum Trotz: Bei
mindestens 5-fachen Kosten für den Einbau…

Die Kosten treten aber nur einmalig auf. Dafür hast Du die 3fachen Betriebskosten einer E-Heizung gegenüber Öl und Gas.

…und der Tatsache, dass ein Kinderzimmer nicht 24Stunden am Tag…

Natürlich 24 Stunden. Was denn wohl sonst?

Spätestens mit 16 Jahren nimmt meine Tochter (1Jahr alt)…

Das ist eine Dauernutzung für viele Jahre. Eine Heizperiode dauert ca. 4.000 Stunden. Eine E-Heizung mit z. B. 2 kW kostet rund 0,50 € pro Stunde, also 2.000 € für die Heizperiode, die per Stromrechnung fällig werden - wohlgemerkt für eine einzige Heizperiode. Möglichweise kommst Du mit etwas weniger Heizleistung aus, aber die Stromrechnung wird Dir trotzdem nicht gefallen.

Für dauerhaft genutzte Räume ist eine E-Heizung trotz niedriger Anschaffungskosten die teuerste Lösung. Es gibt Fälle für den wirtschaftlich sinnvollen Einsatz einer E-Heizung, etwa für nur ausnahmsweise benutzte Räume. Dabei kommen die niedrigen Anschaffungskosten ins Spiel. Aber so ein Fall liegt bei Dir nicht vor. Du musst mit ganzen Heizperioden und in Jahrzehnten rechnen und wenn das kein Dauereinsatz ist, dann gibts keinen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang !

Grundsätzlich ist die Kritik an der E-heizung berechtigt.
Ich finde aber auch,wenn man schon eine moderne Niedertemperturheizung hat,sogar mit Riesenpuffer und Kollektorfläche,dann kann es doch nicht in Frage stehen,die Dachfläche ebenfalls mit FBH auszustatten.
Um die Leitungen nach oben zu führen gibts viele Möglichkeiten,auch ohne Aufstemmen von Leitungsschlitzen. Und wenn FBH nicht geht,dann eben Flächenheizkörper. Macht den Fussbodenaufbau einfacher.

Aber Du hast bei der Rechnung so getan,als ob die 2 kW Heizung die gesamte Heizperiode ununterbrochen an wäre.
Das wird sicherlich nicht der Fall sein,es wird eine Raumthermostat-Abschaltung geben.
Ebenso eine programmierbare Nachabsenkung. Also kann man mit viel weniger Stromgeld auskommen.

MfG
duck313