Hallo,
ein Beispiel aus meiner Sicht:
Ein Kunde möchte eine Gebrauchtimmobilie mit möglichst viel Eigenleistung sanieren.
Im ersten Gespräch habe ich ihm etwa 2h lang erklärt, wie Schalterdosen und Leitungen zu installieren sind.
Zwischendurch bin ich ein zweites Mal vorbei gekommen, um Details zu klären und zu kontrollieren, wie er meine Vorgaben umsetzt. Wieder 2h.
Unterverteilung, Schalter und Steckdosen habe ich dann beim dritten Besuch selber installiert - alles Bestens!
Im zweiten Bauabschnitt wurden nochmals für sein Büro Details geklärt, u.a. die Netzwerkverkabelung.
Heute habe ich die Zählertafel in Betrieb genommen.
Am Ende habe ich selber nicht einen cm Schlitze gefräst, keine einzige Schalterdose eingegipst.
Weil ich zwischendurch sehen konnte, wie gearbeitet wurde, habe ich auch keine Probleme damit, meine Unterschrift unter die Abnahme zu setzen.
Der Kunde ist (denke ich) zufrieden, weil er den Löwenanteil der Arbeit selber machen konnte.
Ich bin zufrieden, weil mir gerade die ungeliebten Drecksarbeiten abgenommen wurden.
Bislang absolut problemlos - bei diesem Kunden.
Das krasse Gegenbeispiel habe ich aber auch letzte Woche erlebt.
Hier wurde ich vor vollendete Tatsachen gestellt.
Krumm und schief eingesetzte Schalterdosen, teils oval verformt, teils überstehend, teils locker (weil mit zu wenig Putz in nicht angefeuchtete Wand eingesetzt), zu jeder einzelnen Steckdose eine 3x2,5mm² (bei 6m Leitungslänge), Leitungen ganz vorne in die Dosen eingeführt und nicht entmantelt. Leitungen nur bis gerade eben in die Verteilung geführt, zu kurz um PE/N Schienen zu erreichen. Schlitze übelst grob zugeschmiert, Putz über die Tapete gepappt.
Ich habe für „nur anschließen“ von vier Steckdosen 3h benötigt.
Musste alle Schalterdosen herausreißen, nachstemmen, neu eingipsen, Leitungen verlängern.
Am Ende maximaler Zeitaufwand und es sieht sche**e aus.