Elektrokabel in Hauskante zwischen Keller/Bodenplatte und etwas überstehendem Hausaufbau (mit Dämmung und Putz) verlegen

Hallo zusammen,

ich möchte ein für außen geeignetes Elektrokabel an der Hauswand entlang direkt in der Kante zwischen Keller/Bodenplatte und etwas überstehendem Hausaufbau (mit Dämmung und Putz) verlegen oder verlegen lassen.

Das Kabel soll auf einer Hausseite die ganze Wand entlang in dieser Kante ganz hinten verlegt werden, so dass das Kabel kaum sichtbar ist. Am Ende führt dann ein kurzer Kabelkanal nach unten in den Traufenschotter, wo das Kabeln im Leerrohr ca. 40 cm weit im Traufenschotter verläuft und so in einer bestimmten Tiefe in den Rasen führt und von dort aus zu einem Gartenhaus geleitet wird (im Rasen, nur wenige m).

Die Frage ist, ob es problemlos ist, dieses für außen geeignete Elektrokabel in dieser Hausunterkante zu verlegen oder was dabei zu beachten ist.

Am einfachsten wäre es, einen kleinen Kabelkanal direkt in dieser Kante zu befestigen (an den Putz schrauben ganz hinten in der Kante) und dann das Kabel in den Kanal legen und diesen schließen. Ist an dieser Stell ein Kabelkanal geeignet für die Kabelführung oder braucht man ein Leerrohr (was komplizierter wäre und sich später schwer warten ließe)?

Und welches Elektrokabel bzw. welchen Kabelkanal verwendet man dafür am besten?

Die Kante, in die das Kabel kommen soll, befindet sich ca. 15 cm über dem Traufenschotter und der Vorsprung beträgt fast 6 cm. Also für vorbeigehende Personen wäre das Kabel nicht sichtbar.

Danke für deine Antwort.

Du brauchst ein Erdkabel Typ NYY 5x2,5mm² denke ich.
Das reicht auf jeden Fall fürs Gartenhaus.
Wenn man das Kabel nicht sieht kommt es wohl auch nicht zu Beschädigungen.
Du solltest es in einem flexiblem Schutzrohr verlegen und zwar in einem Stück (oder mit Muffen verlängern).
Mach Dir keinen Kopf wegen der Wartung. Da musst Du nie wieder bei.
Das kannst Du dann mit 1 lappigen Schellen an der Wand befestigen.(so alle 40-50 cm)

the Raccoon

Ist also sehr schlecht für die Montage zu erreichen, man müsste ja fast auf dem Bauch liegen um das Kabel oder den Kabelkanal zu befestigen (bohren und dübeln).
Probiere es selbst aus, wie sich dort arbeiten lässt.

Ein Elektriker würde sicher Stangenrohr /Verlegerohr verwenden damit er mit weniger Montagepunkten auskommt. Das Stangenrohr ist steif und gerade ,also mit Halteschellen/Montageclips in die das Rohr von vorne eingedrückt wird und einschnappt.
Als Kabel das schon genannte Erdkabel NYY-J… Durch das hellgraue Verlegerohr fällt das schwarze Kabel optisch gar nicht auf und sollte wenig stören.

MfG
duck313

Danke, einlappige Schellen und Verlegerohr klingt gut. Also keinen Kabelkanal sondern ein Verlegerohr, das wohl mit Muffen verlängert werden muss.
Für dein von Dir vorgeschlagenes Kabel: Welchen Durchmusser soll das Installationsrohr haben (je dünner, desto weniger wird man davon sehen in dieser Kante)?

Würdest Du ein steifes Verlegerohr verwenden? Und welche Muffen gibt es dafür?

Man kann Kabel grundsätzlich auf 3 Arten verlegen:

  1. mit Nagelschellen (etwa alle 25 cm eine)

  2. im Kabelkanal

  3. in Stangenrohr oder auch Leitungsführungsrohr genannt

  4. geht recht schnell, sieht aber immer etwas schief und krumm aus, weil das Kabel trotz der 25 cm Schellen leicht bauchig hängt. Áußen ,Keller, Gartenbereich stört das kaum und man kann das so machen.

lange waagerechte/senkrechte Strecken verlegt man i. d. R. immer im Kanal oder in Stangenrohr.
Es geht schnell, wenn man Kanal oder Rohrclips erst einmal montiert hat, Kabel ist dann schnell eingelegt. Ist gerade und optisch die erste Wahl.

Weil man hier größere Abstände der Clips oder der Schrauben im Kanalboden nehmen kann geht’s schneller als Schellennagelung.

Für deinen Zweck würde ich Stangenrohr nehmen, aber wenn das Mauerwerk dort gerade und eben ist, auch Kabelkanal (gibt es auch farblich zur Wand passend in weiß, grau, braun). Stangenrohr kann mehr Unebenheiten ausgleichen weil es nicht voll aufliegt wie der Kanal.
Auch hier nicht zu eng wählen, für ein 5 x 2,5 mm² NYY (Außendurchmesser ca. 15 mm braucht schon mind. einen Kanal von 25 x 25 mm Innenmaß.

Stangenrohr hat einseitig schon eine Muffe dran zum Einstecken des nächsten Stücks, es gibt aber auch separate Muffen, Es gibt auch Formteile, wie 90 Grad Bögen.
Beim Rohr schiebt man das Kabel im Verlauf der Arbeiten ein, nicht erst am Schluss, die Rohrstücke sind ja nur 2-3 m lang, deshalb kann der Durchmesser hier kleiner sein, also bei 15 mm Kabel ca. 20-25 mm Rohr

Das flexible Wellrohr sollte M32 haben und schwarz sein. Das ist dann UV stabil.
Das graue wird im Haus bzw. im Beton verwendet.
Flexibles Rohr bietet sich hier an weil Du ja von der Wand in den Schotter und dann wieder ins Gartenhaus musst.
Da ist dann keine Änderung der Schutzmaßnahme notwendig.
Auch die Biegeradien sind hier gut vorgegeben und es kommt nicht zum abknicken der Leitung.
So etwas kann auf lange Zeit zu Problemen führen.

the Raccoon

Also exemplarisch FBY-EL-F M32.
Das hat einen Innedurchmesser von 24,9mm. Das NYY-J 5x2,5mm² hat einen Außendurchmesser von ca. 15mm.
Da nimmt man eigentlich M25 Rohr, denn 19,3mm Innendurchmesser reichen deutlich.

Nein. Zumindest sagt das der Hersteller. Nicht zur Installation im Freien geeignet.

Eine weitere Abweichung von dem, was zulässig ist, hast du bereits mit der Wahl eines flexiblen Rohrs gemacht.
NYY-J ist eine Leitung zu festen Verlegung. So etwas verlegt man grundsätzlich in starren Rohren oder, wenn in felxiblen Schutzrohren, dann doch eingebettet in Erdreich oder Beton. Man könnte mit hinreichend niedrigem Schellenabstand eine Verlegung erreichen, die der festen Verlegung gleich kommt.

Soweit ich das bislang sah, soll das Kabel über eine Steckvorrichtung eingespeist werden, welche bereits über den Schutz durch Fehlerstromschutzeinrichtung verfügt. In wie weit sollte eine andere Schutzmaßnahme und wenn ja, welche, in Frage kommen?

Ein starres Kabel darf nicht an einen Stecker angeschlossen werden.
Über ein Stück flexible Leitung, in einem Abzweigkasten mit Zugentlastung verbunden, wäre das fast zulässig.
Fast, weil Schutzkontaktstecker nicht verpolungssicher sind.
Eine fest verlegte Zuleitung zu einem Nebengebäude muss allerdings der Aderkennzeichnungsnorm entsprechen.
Der Neutralleiter MUSS blau sein. Das kann nicht funktionieren. Es müsste dann eine verpolungssichere Steckvorrichtung gewählt werden.

Aber das ist doch sowieso alles Laien-Gebastel.
Wenn ich in den Keller komme, komme ich auch irgendwie zu einem „Sicherungskasten“.

Dann kann ich die Gartenhütte separat auf einen eigeen FI legen, separat abschalten und muss für meine Zusatzinstallation nicht die dünnen, langen (?) Leitungen der Altinstallation nutzen.

Der Vollständigkeit halber:
Theoretisch ist dieses Rohr nicht für Verlegung im Freien geeignet, weil es irgendwann mal durch UV-Strahlung bröckelig wird.
Praktisch gesehen findet man es oft im Freien vor, es ist dann wirklich recht spröde und splittert schnell, aber es erfüllt seinen Zweck.