Elektrolytisch entrosten + Lötnähte?

Hallo,
ich habe hier zwei ziemlich verrostete Teile aus Stahlblech liegen, zum 1. eine alte Petroleumlampe (ca 1920-1930), verzinnt und weichgelötet, wie es ausschaut, und zum 2. ein Teil eines alten Benzinkochers, augenscheinlich hartgelötet.

Kann ich diese Teile in einem Elektrolysebad entrosten oder muß ich da Angst haben, dass es mir das Lot zerfrisst und ich die Teile danach zum Schrott geben kann?

Hallo.

Kann ich diese Teile in einem Elektrolysebad entrosten oder
muß ich da Angst haben, dass es mir das Lot zerfrisst und ich
die Teile danach zum Schrott geben kann?

Wenn Du die Teile zu einem örtlichen Antiquar bringst, bekommst Du wahrscheinlich die besten Antworten, weil er die Werkstücke fachkundig begutachten kann. Das erscheint mir sicherer, als auf Verdacht hin herumzuexperimentieren.

Liebe Grüße,

The Nameless

Hallo Greg

Was sind das für Teile, Stahl lackiert oder metallisch beschichtet (Zink, Zinn etc).
Elektrolytisches Entrosten ist bei Stahl ziemlich sinnlos und sogar kontraproduktiv, weil u.U. das Basismetall srärker angegriffen wird als das Korrosionsprodukt.
Außerdem wirst du ab einem bestimmten Korrosionsgrad die Säurereste niemals komplett wegspülen können.

Die beste Vorgehensweise bei solchen Teilen:
Mechanisch entrosten, bürsten, Glaspulver strahlen, schleifen.
Wenn möglich, phosphatieren; auf jeden Fall eine Zinkgrundierung setzen.
Nach Schleifen und reinigen kann dann Lack aufgetragen werden.

Übrigens, wegen der oben genannten Lösungsprobleme wird auch der Einsatz von Rostumwandler nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Gruß
Rochus

Kriechöl
Hallo

Ich würde mal folgendes probieren:
Mit Kriechöl einsprühen(WD40 ist eine bekannte Marke, Ballistol könnte auch gehen, gibt noch andere) und nach einer Woche mit Messingbürste abbürsten.

MfG
Matthias

Hallo Rochus,
vielen Dank für deine Antworten, es handelt sich im speziellen Fall um verzinntes Stahlblech.
Aufgrund eines Versuchs muss ich jedoch einigen deiner Aussagen widersprechen.

Elektrolytisches Entrosten ist bei Stahl ziemlich sinnlos und
sogar kontraproduktiv, weil u.U. das Basismetall srärker
angegriffen wird als das Korrosionsprodukt.

Diese Umstände sind bei mir nicht eingetroffen, im Gegenteil, das Blech wurde in keinem Maße angegriffen, der Rost (das Eisenoxid) wurde in (meinen Recherchen nach) Eisenkarbonat umgewandelt, welches sehr porös ist und sich sehr leicht mit einem etwas härteren Schwamm oder im Ultraschallbad entfernen lässt. Darunter kommt blankes Stahlblech zum Vorschein in dem man die Mini-Krater, die der Rost gefressen hat, sehr gut erkennen kann.

Außerdem wirst du ab einem bestimmten Korrosionsgrad die
Säurereste niemals komplett wegspülen können.

Ich habe mit einer sehr leichten Lauge gearbeitet, 1 EL Natron auf 4L Wasser. Nach behandlung im US-Bad mit stark alkalischen Reinigungsmitteln kann ich keine Probleme bezüglich verfrühter Flugrostbildung o.Ä. entdecken.
Das schaut beim Entrosten mit Phosphorsäure ganz anders aus, da stimm ich dir zu.

Die beste Vorgehensweise bei solchen Teilen:
Mechanisch entrosten, bürsten, Glaspulver strahlen, schleifen.

Drahtbürsten kamen bei mir aufgrund des sehr fragilen und teilweise schon ziemlich zerfressenen Werkstücks nicht in Betracht, zumal sich damit der Rost nicht zu 100% aus den tieferen Poren entfernen lässt.
Mit dem Strahlen von Stahlteilen hab ich schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht, da die tieferen Poren imho teilweise schon verschlossen werden, bevor der Rost vollständig entfernt wurde. Außerdem hatte ich Angst, dass sich das Blech auch bei vorsichtiger Behandlung verzieht bzw. Löcher reingeschossen werden.

Wenn möglich, phosphatieren; auf jeden Fall eine
Zinkgrundierung setzen.
Nach Schleifen und reinigen kann dann Lack aufgetragen werden.

Ich habe vor, das Teil wieder elektrolytisch verzinnen oder verzinken zu lassen, damit es dem Originalzustand möglichst nahe kommt.

Übrigens, wegen der oben genannten Lösungsprobleme wird auch
der Einsatz von Rostumwandler nicht zum gewünschten Ergebnis
führen.

Das ist möglich, habe ich nicht ausprobiert, weil ich nicht weiß, wie Phosphorsäure mit Zinn und Zink reagiert.

Gruß
Rochus

Vielen Dank für deine Antwort,
Gruß Greg

Hallo The Nameless,
vielen Dank für deine Antwort.
Ich jedoch auf Verdacht hin rumexperimentiert, mit einem selbstverzinnten Abfallstück, um zu schauen, was passiert.

Es ist alles gut gegangen, so dass ich auch die Lampe entrostet habe, ohne jegliche Konsequenzen. Der Rost wurde angegriffen und wohl in Eisenkarbonat umgewandelt, der Stahl und das Zinn der Lampe ist nichts passiert.

Gruß
Greg

Hi Matthias,
und danke für deine Antwort.
Ich habe es auf die elektrolytische Methode probiert und es hat ohne Probleme funktioniert.

Gruß Greg