220/380 bedeutet,in Dreieckschaltung für ein Drehstromnetz 3 x
220 V,
an jeder Wicklung liegt auch nur 220 V an.
Man beachte, dass man diese Netzform in Deutschland nur extrem selten vorfinden wird.
380 V kann man nehmen in der Sternschaltung,wenn zwei
Wicklungen in Reihe liegen,also dann 3 x 380 V.
Da liegt nix in Reihe.
Unglücklich formuliert - von einer Reihenschaltung zweier Wicklungen kann man nur sprechen, wenn eine Phase ausgefallen ist. Dann würde jede der beiden (eine ist tot!) im Stern angeschlossenen Wicklungen 400V / 2 = 200V bekommen.
Der Motor erreicht im Stern allerdings nicht seine volle
Leistung.
Das ist falsch. Er erreicht bei Sterbetrieb im 400V Netz exakt das selbe Drehmoment und hat die selbe Kennlinie wie bei 230V Außenleiterspannung (also die Netzform, die es fast nirgends gibt) im Dreieck.
Denn einmal hat jede Wicklung 230V, das andere mal 230V.
Ein Anschluß in Dreieckschaltung,die volle leistung
ermöglicht,geht hier bei diesem Motor NICHT !
Ohne den Nebensatz ist das richtig, deshalb neu:
Im hier üblichen Netz mit 230V Spannung gegen den Sternpunkt (Neutralleiter) und 400V der Außenleiter untereinander geht nur ein Sternanschluss. Dabei hat der Motor seine Nenndaten, sogar etwas mehr Drehmoment als angegeben, da er 230V statt 220V bekommt.
Ein E-Motor ist ganz anders als eine Glühlampe oder ein Heizstrahler.
Eine 100W Lampe setze ich unter Nennspannung, schwupps, hat sie 100W Leistung.
Ein E-Motor wird unter Spannung gesetzt und hat dann erstmal (wenn vollkommen unbelastet im Leerlauf) fast keine Wirkleistung (außer der Verlustleistung).
Passend zur Spannung ergibt sich beim Motor eine Drehmoment-Kurve, bei der ich zu jeder Drehzahl ablesen kann, wie hoch das Drehmoment ist. Oder anders herum: Zu jedem Drehmoment, das ich abrufe, wird sich eine Drehzahl entsprechend der Kennlinie einstellen.
Ich kann einen 1,1kW Motor problemlos mehr als 1,1kW abgeben lassen, nur halt nicht allzu lange oder ohne zusätzliche Kühlung.
Ein „1,1kW Motor“ hat also nicht 1,1kW. Er kann auch 2kW abgeben.
Aber die 1,1kW kann er dauerhaft unter Nennbedingungen abgeben, das ist hauptsächlich ein thermischer Grenzwert.