Elektromotor 220 Volt mit vier Kabeln

Ich habe einen etwa 50 Jahre alten Elektromotor (0,8 KW; 220 V; 5,4 A), aus dessen Gehäuse aus zwei Öffnungen insgesamt vier Kabel kommen.
Aus jeder Öffnung jeweils ein dickeres (zwei Kupferadern) und ein dünneres (eine Kupferader), wobei die zwei oberen Kabel rot, die zwei unteren Kabel grün sind.

Der Motor trieb eine Kreissäge an. Nach Auskunft des Herstellers handelt es sich um einen Einphasen-Wechselstrommotor.
Am Motorgehäuse ist eine Dreifachlüsterklemme befestigt.

Weiterhin ist ein Betriebskondensator angeschlossen (32 µF) sowie ein Überlastungsschalter (Aufdruck 6A).

Weil die Säge nach einem Kondensatorwechsel nicht mehr richtig lief, habe ich einen Bekannten meines Bruders, der Elektriker ist, drüber schauen lassen. Leider nicht in meinem Beisein, denn das Ergebnis ist, dass er die Kabel aus der Lüsterklemme gezogen hat, ohne vorher aufzuschreiben, welches Kabel wo angeschlossen war. Helfen konnte er übrigens auch nicht, außer zu sagen, dass die Kabel brüchig sind.

Ich habe die brüchigen Kabel ausgewechselt und will den Motor wieder anschließen. Der Hersteller hat allerdings keine Pläne mehr und ist nicht sonderlich hilfsbereit, weshalb ich mich an dieses Forum wende.

Rekonstruieren lässt sich die Schaltung folgendermaßen:
Phase und Nullleiter gehen in den Ein/Aus Schalter. Erdung an das Gehäuse des Motors.
Aus dem Ein/Aus Schalter kommen zwei Kabel. Eins führt in den Überlastungsschalter (Flachsteckhülse), das andere noch nirgendwohin.
Der Überlastungsschalter ist über die Lüsterklemme mit dem einadrigen roten Kabel des Motors verbunden.
Das doppeladrige grüne Kabel des Motors belegte die daneben liegende Lüsterklemme, alle weiteren Kabel waren gelöst.

Anzuschließen sind demnach noch die restlichen aus dem Motor kommenden Kabel, das aus dem Schalter kommende Kabel sowie der Kondensator mit seinen zwei Kabeln.

Ein mir bekannter Elektriker (Nachbar), den ich gestern fragte, konnte nicht weiterhelfen, erklärte sich aber bereit, mir fachkundig zur Seite zu stehen, sofern ich vom Hersteller weitere Informationen bekommen würde, was leider nicht geklappt hat.

Kann mir jemand weiterhelfen und den Kabelsalat entwirren?

Hallo,
zeige mal deinem Eli diese Seite.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ansc…

Vielleicht kommt er damit zurecht.
VG
Johann

Nachtrag

Hallo,
zeige mal deinem Eli diese Seite.

Und die Wicklung, die an den Kondensator geht, duerfte die duenneren Draehte sein.

Versuch macht kluch.

Gruss

Michael

Hallo beisammen,

Und die Wicklung, die an den Kondensator geht, duerfte die
duenneren Draehte sein.

Versuch macht kluch.

Links- oder Rechtslauf sind dann beim ersten Einschalten halt Glückssache!
Also erst mal vordichtig testen.
Nötigenfalls dann die Anschlüsse der Hilfswicklung vertauschen.

MfG Peter(TOO)

Hallo !

Das wundert mich aber sehr,dass ein Elektriker nicht die sehr bekannte Schaltung eines Einphasenmotors mit Betriebskondensator kennt.
Die ist so simpel und sehr häufig anzutreffen.

Du hast ja eine Schaltskizze aus dem Wikipedia Eintrag bekommen.

Der Motor hat 2 Wicklungen,Hauptwicklung(hier sicher ROT) und Hilfswicklung(Grün). Die sollte man bei der Gelegenheit mal mit dem Ohmmeter nachmessen,ob sich die Ohmwerte auch unterscheiden(ist hier sehr wahrscheinlich) oder die Wicklung etwa unterbrochen oder verbrannt(Kurzschluss) ist.

Die Hauptwicklung liegt am Netz,also an L und N beliebig gepolt.

Einen Pol der grünen Wicklung legt man zusätzlich an N. Den zweiten Pol der Hilfswicklung in Reihe mit dem Kondensator an L.

Das wars schon. Sollte die Drehrichtung nicht stimmen,dann verpolt man die Hilfswicklung,tauscht also die 2 grünen Adern an der Klemme.

Schalter und Überlastsicherung legt man einpolig in eine der Zuleitungen vom Netzstecker.

Schutzleiter muss direkt ans Motorgehäuse dran und auch der Kondensator wird mit seinem Montagebolzen(mit Zahnscheibe) Gehäusekontakt haben. Nur wenn er aus Plastikmantel bestünde braucht er nicht geerdet zu werden.

MfG
duck313

Super erklärt, vielen Dank dafür!

Ich hab’s ausgedruckt und werde es dem Elektriker zeigen, dann dürfte nichts mehr schiefgehen und das fröhliche Sägen kann fortgesetzt werden!