Elektromotor mit getriebe

Auto, Rad & Mobilität Auto
#1

Hallo liebe community,

Ich mache mir seit langem schon Gedanken über Elektroautos und bin ein Verfechter dieser Technoligie.
Immer wenn ich mich mit Freunden darüber unterhalter ist das K.O. Kriterium das die Reichweite von Elektroautos zu gering ist.
Nun hört man ja ständig die brauchen kein getriebe etc, aber wäre es nicht sinnvoll ein Automatik-, oder ein Multitronic- Getriebe ein zu bauen? Ich meine das funktioniert ja auch bei konventionellen Antrieben, das man mit einem Getriebe bei höherer Geschwindigkeit eine niedrigere Drehzahl hat, und das spart Kraftstoff, was wiederum zu einer höheren Reichweite führt. Also wäre ein Getriebe ein Ansatz, um eine höhere Reichweite bei Elektroautos zu erreichen. Ich kenne mich mit Physik leider nicht so aus, vielleicht kennt sich ja jemand damit aus und kann mich eines besseren belehren.

mfg Tobi

#2

Da ein Elektromotor ganz andere Leistungs- und Drehmomentkurven hat als ein Verbrennungsmotor benötigt man da keine abgestuften Gänge.

Ein Verbrennungsmotor hat ja im unteren Bereich wenig Drehmoment und kann auch keine hohen Drehzahlen erreichen ohne Leistung zu verlieren.
Ein Elektromotor hat das größte Drehmoment schon ganz am Anfang.

Im Prinzip ist ein Elektromotor einem Verbrennungsmotor weit überlegen im Bezug auf Leistungscharakteristik und Wirkungsgrad.

Wenn nur die Energiespeicherung und -einspeisung zu „uneffektiv“ wäre…

#3

Ein Verbrennungsmotor hat nur in einem kleinen Drehzahlbereich einen hohen Wikungsgrad. Beim Elektromotor ist der Bereich wesentlich breiter.

Mit Getriebe könnte man den Bereich zwar noch weiter verbreitern, aber ein Getriebe erzeugt auch Verluste und hat ein nicht zu unterschätzendes Gewicht. Wenn man beides einrechnet, lässt man es besser weg.

Manchmal lässt man sogar das Differentilagetriebe weg und verwendet einzelne Motoren für die Räder.

Bernhard

#4

Hallo,

wie die Vorredner schon anführen, benötigt ein entsprechend ausgelegter Elektromotor eigentlich kein Getriebe, da er beim Anfahren und im unteren Drehzahlbereich bereits ausreichend Drehmoment liefert. Auch einen Rückwärtsgang braucht man nicht, da der Motor auch in umgekehrter Drehrichtung läuft.
Trotzdem werden Elektrofahrzeuge wie z.B. der smart electric drive mit einem automatischen Zweiganggetriebe ausgerüstet, um einen besseren Gesamtwirkungsgrad (der bei niedrigen und hohen Drehzahlen schlechter wird) bzw. eine harmonischere Fahrcharakteristik zu erreichen zu erzielen.

Gruß
hps

#5

Hallo liebe community,

Ich mache mir seit langem schon Gedanken über Elektroautos und
bin ein Verfechter dieser Technoligie.
Immer wenn ich mich mit Freunden darüber unterhalter ist das
K.O. Kriterium das die Reichweite von Elektroautos zu gering
ist.

Verglichen mit der geradezu lächerlichen Energie in einem Fahrakku ist die Reichweiten gigantisch.
Der Tela Roadster hat 56kWh im Akku. Das entspricht dem Heizwert von ca. 5,6 Liter Diesel. Nur fährt der damit nach Werksangabe 350km.

Nun hört man ja ständig die brauchen kein getriebe etc, aber
wäre es nicht sinnvoll ein Automatik-, oder ein Multitronic-
Getriebe ein zu bauen?

Nein. Das Plus an Gewicht und Platzbeanspruchung bringt nur Nachteile.

Ich meine das funktioniert ja auch bei
konventionellen Antrieben, das man mit einem Getriebe bei
höherer Geschwindigkeit eine niedrigere Drehzahl hat, und das
spart Kraftstoff, was wiederum zu einer höheren Reichweite
führt. Also wäre ein Getriebe ein Ansatz, um eine höhere
Reichweite bei Elektroautos zu erreichen. Ich kenne mich mit
Physik leider nicht so aus, vielleicht kennt sich ja jemand
damit aus und kann mich eines besseren belehren.

Ganz simpel:
Der Wirkungsgrad eines Drehstrom-Asynchronmotors ist ganz anders als der bei einem Verbrenner.

Vergleiche das Wirkungsgraddiagramm dieser Seite:

http://www.energie.ch/antriebsvergleich

Mit einem x-beliebigen Verbrauchskennfeld eines Verbrenners, z.B. diesem hier:

http://www.renault19world.de/forum/index.php?topic=1…

Hier ist der optimale Bereich nur sehr klein.
Das Getriebe bringt beim E-Motor kaum Effizienzsteigerung (vermutlcih durch Gewichtszunahme sogar eine Verschlechterung?), während es beim Verbrenner absolut notwendig ist, um überhaupt fahren zu können.