Elektroniker, Mechaniker oder Mechatroniker?

Hallo, es sieht so aus, als wenn ich mehrere Ausbildungsstellen bekommen kann: ganz konkret Elektroniker Geräte und Systeme (kleines Unternehmen), Feinwerkmechaniker (Mittelstand-75 Mitarbeiter), Fluggerätmechaniker (Mittelstand-300 Mitarbeiter) und Mechatroniker (Mittelstand- 200 Mitarbeiter). In welchem Beruf hat man die besten Zukunftsaussichten? Ich könnt jetzt auch nach dem AZUBI-Geld und Entfernung Arbeitsplatz gehen, doch das halt ich für zu kurzfristig gedacht.
Es wäre einfacher gewesen, nur eine Stelle bekommen zu können. Nun habe ich die Qual der Wahl.
mfg

Hallo!

Ich an Deiner Stelle würde mich für den Fluggerätmechaniker entscheiden. Nicht weil die Berufschancen darin unbedingt die besten wären, sondern weil MICH dieser Beruf am meisten reizen würde. Aber auch weil die Berufsausbildung in größeren Betrieben oft professioneller aufgezogen ist.

Ich denke, dass alle Berufe eine gute Wahl sind, mir fehlen aber aktuelle Branchenkenntnisse um genau zu sagen, worin tatsächlich später die besten Chancen zu erwarten sind. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass man in einem Beruf, der einem nicht gefällt, nur eine mäßige Leistung bringt und damit nicht besonders weit kommt.

Nimm deshalb die Stelle, die Dir fachlich am besten gefällt. Sind sie für Dich aber gleichwertig, solltest Du Dich mal erkundigen, in welchem Betrieb Dich die beste Ausbildung erwartet. Manche Betriebe haben ganze Ausbildungsabteilungen, deren Mitarbeiter den Ehrgeiz haben, ihre Azubis mit dem bestmöglichen Ergebnis bestehen zu lassen. Andere Firmen betrachten Azubis als billige Arbeitskraft und selbst sehr intelligente Kandidaten müssen sich noch in ihrer Freizeit zu zusätzlichem Lernen hinsetzen, um eine gute Prüfung abzulegen.

Generell sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden bzw. eine Stelle zu finden, mit einer 1 auf dem Prüfungszeugnis besser als bei einer 4.

Deshalb würde ich mich an Deiner Stelle mal erkundigen, wie in den Betrieben ausgebildet wird und wie die bisherigen Azubis bei der Prüfung abgeschnitten haben. Manche Betriebe bieten auch ihren Ex-Azubis Stipendien bei einem späteren Studium an. Solche Firmen sind zwar sehr selten, aber so etwas kann es auch geben.

Aus diesen Gründen würde ich die Auswahl in dieser Reihenfolge treffen:

  1. Interessantester Beruf
  2. Qualität der Ausbildung
  3. Voraussichtliche Marktchancen, zukünftiges Gehalt (nur bezogen auf diese Berufe - nimm jetzt nicht den Frisörberuf dazu :wink:
  4. Übernahmechancen, Mitarbeiterförderung/Stipendien nach der Ausbildung (je nach weiterer Planung - die kann sich aber ändern!!)
  5. Entfernung
  6. Ausbildungsvergütung

Nach dem, was ich in meiner Berufsschulklasse gesehen habe, haben Azubis größerer Betriebe oft einen Wissensvorsprung gegenüber den kleinen. Das liegt aber auch daran, dass die sich oft auch die besten Kandidaten ausgesucht haben. Aber oft gibt es in größeren Betrieben qualifizierten Werkunterricht, in dem die Berufsschulthemen schon vor- oder nachgearbeitet werden. Das bringt natürlich in der Schule große Vorteile. Wenn Du auf einen engagierten Ausbilder triffst, kannst Du auch in einer kleinen Firma gut ausgebildet werden. Oft sind aber die Azubis von Kleinunternehmen Einzelkämpfer, die mehr oder weniger allein den ganzen Stoff bewältigen müssen. Hat man aber Azubi-Kollegen im selben Lehrjahr im Betrieb, kann man die auch mal fragen, wenn etwas nicht ganz verstanden wurde.

Trotz allem, das wichtigste ist aber die Berufung. Was nutzt die beste Ausbildung, wenn Dir der Job nicht gefällt?

Viele Grüße

Anne

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