Elektronische Heizkörperthermostate (2)

Hallo zusammen!

Leider kappier ich nicht, wie ich hier eine Reaktion auf alle bisherigen Antworten auf meine „Urnachricht“ geben kann. - Deshalb mache ich „einfach“ eine neue Frage auf:

Hallo zusammen!

Erst einmal vielen Dank für die durchaus hilfreichen Antworten und Anregungen, die jedoch das eigentliche Thema nicht zu 100% treffen.
Wahrscheinlich habe ich mich als Laie nicht verständlich genug ausgedrückt und möchte die „Problematik“ nochmals möglichst gerafft darstellen.
Also:

  • Es gibt eine eigentlich passabel funktionierende Gas-Etagenheizung, die über einen (modernen) Raum-Thermostaten, der wie üblich im Wohnzimmer installiert ist, gesteuert wird.
  • Der Heizkörper-Thermostat im Wohnzimmer ist (natürlich) der einzige, der permanent bis zum Anschlag geöffnet ist.
  • Über den Raum-Thermostaten sind die sog. Heiz- (21° C) und Absenkzeiten (in der kalten Jahreszeit: 16° C) programmiert, die im Wohnzimmer auch zuverlässig erreicht bzw. eingehalten werden. [Kontrolle über ein Thermometer mit Min-/Max-Speicher.]
  • Andere Räume (wie z.B. Küche oder Schlafzimmer) möchten wir jedoch weder überheizen noch tagsüber zu sehr auskühlen lassen. (Ideal wären hier z.B. 19° bzw. 17° C.)
  • Aufgrund der beschriebenen unterschiedlichen Raumnutzung in den Wohnungen über und unter uns und nicht zuletzt auch wegen der unterschiedlichen An-/Abwesenheitszeiten unserer Mitbewohner bekommen wir es über die vorhandenen Heizkörperthermostate aber einfach nicht hin, die o.a. „Einzel“-Temperaturen für z.B. Küche und Schlafzimmer einzustellen. – Sprich: Je nach aktueller „Bewohnung“ in den betreffenden drei Geschossen ist es bei uns, in einzelnen Räumen manchmal wärmer, häufiger allerdings eher kälter als gewünscht.
  • Und an diesem Punkt der Erkenntnis kam mir halt die Idee, dass elektronische Heizkörper-Thermostate in den durch das („leider“ nicht beeinflussbare) Heizverhalten unserer Unter- und Obermieter betroffenen Räumen (z.B. Küche resp. Schlafzimmer) für die notwendige „Kompensation“ sorgen könnten …

Gibt es aufgrund dieser (wie ich hoffe: Präzisierung?) ggf. neue Einschätzungen Eurerseits? Falls nicht, reicht ein kurzes „Nein“ oder natürlich auch gar keine Reaktion.
Und abschließend nochmals diese Hinweise:
Es geht hier nicht ums Sparen! (Dafür sind vernünftige Thermostate wohl auch zu teuer.)
Vielmehr geht es darum, wirklich nur genau die Energien einzusetzen, die tatsächlich auch gebraucht werden. Dies in der Hoffnung, dass dadurch dann auch ein Minderverbrauch im Sinne einer Schonung von Ressourcen resultiert.
Wer grundsätzliche ökologische Bedenken hat, kann gerne „draufhauen“!

Nochmals vielen Dank für die bisherigen Antworten & beste Grüße
Dieter

…und das „nicht auskühlen lassen“ funzt nur wenn du nicht die Temperatur absenkst.
Und da nützt dir kein elektronisches Thermostat! sonder nur das nicht absenken der Vorlauftemperatur.
Das Überheizen verhindert jedes konventionelles Thermostat.

Das ist, sorry. Quatsch. Während des Nachtbetriebs wird die Vorlauftemperatur abgesenkt , was keinesfalls zum auskühlen führt. Die hier am Raumthermostaten eingestellte Temperatur bleibt erhalten.

Da hast du völlig recht.

Hallo Dieter,

So ein Thermostat, egal ob elektronisch oder nicht, kann die Heizleistung nur runter regeln. Wenn es also zu kalt ist, fehlt es an Heizleistung in diesem Raum.

Helfen kann da nur ein hydraulischer Abgleich, der Heizkörper im Wohnzimmer bekommt etwas weniger Wasserdurchfluss und der in der Küche etwas mehr. Den Rest sollte dann das Heizkörperventil in der Küche erledigen.

Eine andere Ursache kann auch in der Umgebung des Heizkörperthermostaten liegen. Dieser misst sehr Nahe am Heizkörper und meistens unter dem Fenster, er misst eigentlich gar nicht die Raumtemperatur. Fällt direkt kalte Luft auf den Thermostaten, dreht er auf, obwohl es im Raum eigentlich warm ist.

Umgekehrt kann man in der Küche auch eine Bank mit Lehne direkt vor den Heizkörper stellen. Die warme Luft kommt dann nicht weg und es entsteht ein Wärmestau. Der Thermostat misst also eine zu hohe Temperatur und macht zu, obwohl es im Raum viel zu kalt ist.
Für solche Fälle gäbe es noch Heizkörperthermostate mit abgesetztem Sensor, bei diesen kann man dann selber bestimmen wo im Raum gemessen werden soll. OK, die Kabellänge oder die Länge des Kapillarrohrs, bei mechanischen Thermostaten setzt natürlich Grenzen.

Aber dies müsste sich vor Ort ansehen oder zumindest Fotos haben.

Ein Problem ist leider noch, dass viele Heizungsbauer keine Ahnung von Regeltechnik haben :frowning:

MfG Peter(TOO)

Sag deinem Vermieter, daß die Nachtabsenkung finanziell und ökologisch nichts bringt, weil die ausgekühlten Wände untertags wieder nachgeheizt werden müssen (der wird dann wahrscheinlich irgendeinen Paragraphen aus dem Hut ziehen).

Und wenn die ankommende Heiztemperatur in Relation zur Umgebungstemperatur zu niedrig ist, hilft dir weder das Aufdrehen mit einem herkömmlichen Thermostat, noch mit Digitaltechnik. Also die 17° schlagen auch die 20° deines gewünschten Elektronikthermostaten. Capiche?

Hallo,

Leider ist es nicht so ganz einfach!
Bei einer schlecht isolierten Hütte mit wenig Wärmespeicherung in den Wänden bringt es etwas.
Hat man eine gute Isolierung und zudem noch einiges an Masse welche die Wärme speichert, macht es praktisch keinen unterschied.

Die Frage liegt vor allen in den Zeitkonstanten.

Wenn wir annehmen, dass keine Wärme gespeichert wird, ist die Heizleistung direkt proportional zur Temperaturdifferenz zwischen Aussen und Innen.

Wenn wir eine sehr gute Isolation haben und viel Wärme gespeichert wird, kann die abgesenkte Temperatur gar nicht erreicht werden, weil die Zeitkonstante für das Abkühlen viel grösser als die Zeit der Nachtabsenkung ist, dann haben wir annähernd eine Nullrechnung.

Es kommt also sehr drauf an, ob es überhaupt etwas bringt.

Das mit der Nachtabsenkung kommt aus der Zeit der Ölkrise. Da hatte man sehr schlecht, bis gar nicht, isolierte Häuser mit überdimensionierten Heizungen mit einem entsprechend schlechte Wirkungsgrad. Da hat es was gebracht und benötigte nur den Aufwand einer anderen Einstellung der Regler.

Heute haben wir sehr gute Isolierte Häuser, eine knapp dimensionierte Heizung und Brennwertkessel, bei denen kaum noch eine Verbesserung des Wirkungsgrades möglich ist.

Wie war das jetzt mit dem Optimieren?
Für die ersten 90% Verbesserung braucht man 10% des Aufwandes und für die letzten 10% dann 90%.

MfG Peter(TOO)

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Wenn die Anlage insgesamt grenzwertig bis unterdimensioniert ist, kannst Du natürlich mit solchen Ventilen versuchen den Mangel in Zeiten, in denen die Anlage nicht ausreicht um die ganze Bude anständig zu beheizen, bestmöglich zu verteilen. Zumal dann irgendwelche zentralen Regelungen mE ohnehin keinen Sinn ergeben.

D.h. Du siehst zu, dass Du alle Räume maximal runterregelst, wenn diese momentan nicht genutzt werden. Dann bleibt mehr für die Räume übrig, die zu dieser Zeit anständig warm sein sollen. Da musst Du dann eben jonglieren, welche Räume zu welcher Zeit den Vorrang vor welchen anderen Räumen haben sollen. Die tatsächlich insgesamt zur Verfügung stehende Wärmemenge kannst Du damit natürlich nicht erhöhen. D.h. der Erfolg einer solchen Maßnahme wird sich in engen Grenzen bewegen.

Damit Dir der Wohnungsthermostat dann keinen Strich durch die Rechnung macht, muss der bei so einer Lösung natürlich auf einem illusorisch hohen Wert stehen, der im Wohnzimmer nicht erreicht wird, damit die Anlage nicht insgesamt runter regelt.

da bin ich anderer Meinung…Woher soll der in einem Wohnzimmer hängender Raumthermostat wissen, dass z.B. im Kinderzimmer die Vorlauftemperatur nicht ausreicht um das Zimmer auf die gewünschte Temperatur zu bringen?

Hallo,

Wer Ahnung von Regelungstechnik hat, versteht eigentlich nicht, wieso in der heutigen Zeit immer noch so ein Murks hergestellt wird? :confused:
Die Kosten um In jedem Raum einen Temperatursensor zu installieren, bestehen vor allem aus dem Erstellen der Leitungen.
Die Steuerung enthält heute einen Mikroprozessor, hier mehr Temperatureingänge zu haben, ist auch kein so grosser Aufwand, besonders weil die Anforderungen nicht so hoch sind und eine Abtastung im Minutentakt ausreichend ist.

Der nächste Schritt wäre noch, den Wetterbericht aus dem Internet zu lesen. Dann kann die Steuerung vorausschauend agieren.
Dies wäre besonders bei Nachtspeicherheizungen wichtig. Hier muss man den Speicher Nachts für den Bedarf am nächsten Tag aufladen. Bei einem bevorstehenden Kälteeinbruch, müsste man mehr laden, als wenn der nächste Tag warm und sonnig wird.

Wäre heute alles ohne grosse Mehrkosten machbar, nur macht es keiner???

MfG Peter(TOO)

eben!

Mikroprozessortechnik kostet heute goar nix mehr…aber man gibt sich irgendwie keine Mühe bei der Programmierung.
M.M. nach sind die Heizungsregler zu unflexibel. Sie lassen sich nicht immer auf die jeweilige Situation und Wünsche einstellen. Ich denke im 21.Jahrhundert sollte doch mehr möglich sein.

Gruß

Das weiß er natürlich nicht. Hier liegt eben einer der Nachteile dieser Regelung. Das Wohnzimmer ist der Referenzraum, mit dem höchsten (angenommenen) Wärmebedarf. Bedeutet im Umkehrschluss: Du wirst ein anderes Zimmer, unter normalen Umständen, nicht wärmer kriegen als das Wohnzimmer.

So ab 1985 waren unsere Geräte mit Temperatur-Steuerungen mit adaptiven Temperatur-Reglern ausgerüstet. Das waren Labor-Textilfärbegeräte, da musste man Temperaturprofile mit Rampen fahren können. Aber halt im Industriebereich.
Diese Regler haben sich selbständig auf den Prozess optimiert. Eigentlich gar kein grosser Aufwand. Die ganze Steuerung bestand aus einem Motorola 6809, eine 8-Bit CPU mit 2 MHz Takt.

MfG Peter(TOO)

Der hydraulische Abgleich hat hier eine wichtige Funktion.

Aber die Nachtabsenkung, besonders zusammen mit einfachen Thermostatventilen, bleibt dabei ein grosser Murks!