Elektronisches Heizkörperthermostat hier nutzbar?

Hallo,

ich wohne in einer Wohnung mit einer eher alten Heizung. Ich versuche sie mal (als Laie) zu beschreiben:
Im Flur hängt der technische Teil der Heizung. Im Wohnzimmer der Thermostat. Dieser ist auf eine bestimmte Temperatur einstellbar… wenn diese im Wohnzimmer erreicht ist, macht er automatisch alle anderen Heizungen mit „aus“… also entweder „alle oder keine“.
Das System wird, wenn ich es richtig verstanden habe, mittels Gas geheizt (und eben, wie üblich, durch zirkulierendes Wasser betrieben).

Durch den einzigen Thermostat (so vermute ich) ist ein sinnvolles Heizen der einzelnen Räume nicht drin.

Nun gibt es ja die elektronischen Heizkörperthermostate, bei denen man sozusagen programmieren kann, wie warm es wann wo sein soll.

Kann man denn die alten Drehregler durch diese neuen ersetzen, ohne dass dabei z.B. der Boiler(?? ist das einer) irgendwie überhitzt wird?

Sorry wenn die Frage seltsam klingt, aber damit kenn ich mich leider nicht aus, würde aber gerne das Thema Heizung mal so langsam angehen.

Gabi

Hallo,

wenn Du den Thermostat auf die maximal gewünschte Raumtemperatur einstellst, und dann pro Heizung die entsprechenden Computer einsetzt, funktioniert die Sache wunderbar.

Gruß vom Wiz

läuft dann die Heizung nicht ununterbrochen? Oder kann überhitzen?

DAs ist halt meine Angst

Gabi

Hallo Gabi !

Wenn der Raumthermostat meldet „Temperatur erreicht“ dann schaltet ja die Heizung nicht AUS. Die Umwälzpumpe versorgt die Heizkörper weiter mit Wärme. Lediglich der Kessel „merkt“ sich,daß er nicht mehr so stark und so lange heizt.
Womöglich spielt auch noch die Außentemperatur mit hinein,wenn ein Außenfühler dazugehört.
Deshalb können die übrigen Wohnräume mit ihren eigenen Thermostatventilen auf anderen Temperaturen gehalten werden.
Wenn im Wohnraum 20 Grad gewünscht wird,kann z.B. das Schlafzimmer am Ventil auf 18 Grad gestellt werden.
Allerdings kann man dort nicht wesentlich höher einstellen. Es geht sicherlich nicht,Wohnraum mit Thermostat 20 Grad, Schlafzimmer(oder Bad) mit Ventil auf 24 Grad zu halten.
Das würde auch mit Computer-Ventilen nicht so sein. Sonst müßte man am Raumthermostat des Wohnraums zum Beispiel auf 24 Grad stellen und auch dem Wohnraum so ein Computerventil verpassen und dann dort nur 20 oder 21 Grad einstellen.

Zusammenfassung:

Werden in den anderen Räumen niedrigere Temperaturen als im Wohnraum benötigt,kann es mit Thermostatventilen so bleiben,wie zur Zeit.
Braucht man dort mehr als im Wohnraum,dann müßte man m.E. alle Ventile mit diesen Temperatur-Computern versehen und am eigentlichen Wohnraum-Thermostat höher stellen als vorher.

Ob man die alten Thermostatventilköpfe leicht abnehmen kann,kann man ausprobieren. Gibt es hinter dem Ventilkopf eine Rändelmutter ?
Die kann man mit der Hand(evtl. Zange) nach links drehen und lösen.
Der Ventilkopf geht dann ab, das eigentliche Wasserventil bleibt dran und deshalb tritt auch KEIN WASSER aus !
Dann kann man prüfen,ob diese Computer-Thermostaten überhaupt passen,sie haben auch so eine Rändelmutter und ersetzen nur den Ventilkopf.

MfG
duck313

danke für deine Antwort

ich werde das mal „weitergeben“ und falls noch Fragen sind, komm ich wieder :wink:

Gabi

Hallo Gabi !

Nein,sie kann nicht überhitzen,dafür gibt es am Gerät Schutzeinrichtungen (Thermostat,Sicherheitsventil).
Sie läuft auch nicht ununterbrochen,es gibt ja noch einen Kesseltemperaturschalter,ist diese Temperatur erreicht, schaltet der Brenner erst einmal aus bis die Wassertemperatur soweit abgesunken ist,das er erneut einschaltet.
Wenn die neuen Computer-Ventilregler abschalten,weil die Raumtemperatur erreicht ist,wird keine Wärme mehr abgenommen,der Kessel kühlt nicht so schnell aus und muß deshalb nicht so oft nachheizen.

MfG
duck313

Hallo,

Ich meine, dass die Antworten bisher nicht ganz richtig waren.
Meiner Meinung darf im Wohnraum kein Heizkörperthermostat vorhanden sein, oder es muss zumindest vollständig geöffnet sein.

Wenn nirgendwo Heizkörperthermostate verbaut wären, alle Zimmer und Heizkörper gleich groß wären, dann würde das Thermostat an der Wand die Heizung komplett drosseln, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Möchte man in einem anderen Zimmer eine niedrigere Temperatur, so braucht man dort entweder einen kleineren Heizkörper oder sinnvollerweise regelt man dort doch wieder herunter, dort sind also Heizkörperthermostate erlaubt.

Wenn man aber in einem anderen Zimmer eine höhere Temperatur wünscht, so muss dort eine relativ höhere Leistung vorhanden sein, beispielsweise durch einen größeren Heizkörper. Umgedreht ist es natürlich sinnvoller: ich reduziere die Heizleistung im Wohnzimmer mit einem Heizkörperventil (nicht Thermostat). Dadurch bleibt die gesamte Heizung so lange an, bis ich im Wohnzimmer 20 Grad erreicht habe. Durch die bessere Leistung der ungedrosselten Heizkörper in den anderen Räumen kann ich dann beispielsweise 24 Grad erreichen.

Wenn jedoch im Wohnzimmer auch ein Heizkörperthermostat verbaut ist, das beispielsweise auf 20 Grad regelt, das Wandthermostat aber erst bei 22 Grad die gesamte Heizung herunterregelt, wird immer mit zu hoher Vorlauftemperatur geheizt.

Also zusammenfassend: Im Wohnzimmer nur ein Heizkörperventil, in den anderen Räumen je nach Wunsch funkgesteuerte Heizkörperthermostaten mit Internetzugriff und Telefonanschluss, um zu regeln wie gewünscht.
Um das ganze optimal einzustellen das Wandthermostat auf die gewünschte Wohnraumtemperatur einstellen, im Bad Thermostat voll aufdrehen. Nun die Temperatur im Bad beobachten. Wird es dort nicht warm genug, muss das Ventil im Wohnzimmer etwas gedrosselt werden, die Heizung muss dann länger bzw. heißer laufen um die Wohnzimmertemperatur zu erreichen, somit wird es im Bad wärmer.
Umgedreht genauso. Wenn es im Bad unsinnig warm wird, muss das Wohnzimmerventil weiter geöffnet werden, sonst läuft die Heizung mit unnötig hoher Temperatur.
Nach ein paar Tagen hat man die optimale Einstellung des Ventils im Wohnzimmer herausgefunden und kann dann im Bad den Thermostaten nach Wunsch programmieren. Früh kuschelig warm, tagsüber etwas kühler.

Problematisch wäre es nur dann, wenn Das Wohnzimmer eine große Fensterfront nach Süden hat. Dann würde die Temperatur dort auch ohne Heizung hoch genug sein, somit schaltet die Heizung komplett ab und im Bad ohne Sonne wirds recht frisch…

Danke für Deine fachkundige Hilfe.

Ich frag aber nochmal ganz blöd:
Wenn derzeit der Regler an der Wand im Wohnzimmer meldet, dass die gewünschte Temperatur erreicht ist, dann schaltet der Boiler hörbar ganz ab. Also die Flamme geht aus und die Pumpe auch.
Wenn ich nun also, wie Du vorschlägst, die Temperatur dort auf z.B. 24°C stelle und die eigentliche Raumtemperaturregelung den neuen Computerthermostaten an den Heizkörpern überlasse, würde dann nicht die Pumpe dauerhaft laufen? Die Flamme stellt ja ab wenn der Boiler die max. Wassertemperatur erreicht ist. Aber was ist mit der Pumpe?

Liebe Grüße

Gabi

Ich frag aber nochmal ganz blöd:
Wenn derzeit der Regler an der Wand im Wohnzimmer meldet, dass
die gewünschte Temperatur erreicht ist, dann schaltet der
Boiler hörbar ganz ab. Also die Flamme geht aus und die Pumpe
auch.

Hallo nochmals !
Ist das wirklich so ? Gasbrenner aus = Umwälzpumpe aus.
Dann würden die anderen Zimmer(außer Wohnen)so lange nicht mit Wärme versorgt,bis der Wohnraum über den Raumthermostat neue Wärme anfordert. Natürlich sind die Heizkörper warm,aber sie kühlen ständig ab,wenn kein Umlauf des Heizwasser erfolgt.
Wenn Wohnraum der Hauptraum ist,anwesende Personen,Geräte(TV) und Lampen erzeugen Zusatzwärme,es kühlt also nicht so schnell aus.
Folglich springt der Raumthermostat und damit die Gastherme nicht so oft an.
Dann können die anderen Räume m.E. nicht angemessen beheizt werden.

Wenn ich nun also, wie Du vorschlägst, die Temperatur dort auf
z.B. 24°C stelle und die eigentliche Raumtemperaturregelung
den neuen Computerthermostaten an den Heizkörpern überlasse,
würde dann nicht die Pumpe dauerhaft laufen?

Ja,das müßte sie(wie bei jeder normalen Pumpenheizung). Aber,ich denke es geht nicht ?
Pumpe und Gasbrenner sind irgendwie gekoppelt,sagst Du.

Die Flamme stellt
ja ab wenn der Boiler die max. Wassertemperatur erreicht ist.

Wenn es so wäre,wäre es auch gut und so wie bei Pumpenheizungen üblich. Pumpe treibt Wasser ständig zu den HK.
Bei Deinem Gasthermensystem weiss ich nicht genau,wie es funktioniert.
Ist es so eine Art Durchlauferhitzer,der nur heizt,wenn der Raumthermostat einschaltet oder hat er einen Kreislauf im Gerät(Kesselkreislauf) mit eigenem Thermostat?
Aber dann sollte die Umwälzpumpe dauernd laufen.

Meines Erachtens wird es mit den Computerventilen(übrigens auch mit den vorhandenen Thermostatventilen) an den HK nur einwandfrei funktionieren,wenn an den Ventilen ständig ausreichend Wärme vorhanden ist. Dann können sie durch Öffnen und Schließen die gewählte Raumtemperatur gewährleisten.
Dazu müßte die Pumpe immer laufen und die Heizung Wärme bereit stellen.
Ob das bei Dir so möglich wäre,kann ich nicht überblicken. Ich weiss nicht,wie der Raumthermostat im Wohnraum und die Gastherme zusammen arbeiten.
Würde die Therme überhaupt abschalten(ich meine Normalabschaltung,nicht Sicherheitsabschaltung),wenn der Raumthermostat auf Max. gestellt wird?
Oder läuft sie dann ständig? Reagiert sie überhaupt auf die Computerventile(oder Normalventile),wenn diese „Zumachen“ und deshalb weniger Wärme nachgefordert wird ?

Ich glaube,wir kommen so nicht weiter. Mein Rat,wende Dich an einen
Heizungsfachmann,der zu einer Ortsbesichtigung kommt und die Sache prüft. Trage ihm vor,daß Du vor hast,solche Computerventile einzubauen und was er davon hält. Ob es sinnvoll ist,etwas in Sachen Energieeinsparung bringt oder er andere Vorschläge hat.

Mit freundlichen Grüßen von
duck313