Hallo,
ich beschäftige mich grade mit Poppers Elend ;o) und habe so meine Schwierigkeiten. Popper sieht im Historizismus, dem Glauben die Geschichte ließe sich planen, ein Grundübel der Gesellschaftstheorie. Jetzt sagt aber der Historizismus, dass einige charakteristische Methoden der Physik micht in den Sozialwissenschaften anwendbar seien, da es Unterschiede zwischen Sozialwissenschaften und der Physik gibt. Weiter leugnet der Historizismus (so Popper), dass Regelmässigkeiten des sozialen Lebens den gleichen Charakter wie Regelmässigkeiten der Natur haben. Hier hatte ich meinen ersten Hänger-hätte nicht eigentlich Popper dies sagen müssen und nicht der Historizimus selber oder ist es genau das was Popper damit sagen will, dass WENN der H. behauptet die Geschichte ließe sich planen (…), dann müßte eigentlich das soziale Leben nach Regelmässigkeiten wie in der Natur oder bei der Physik verlaufen-was es aber nicht tut-aber das sollte der H. doch eigentlich vertreten-was der aber auch nicht tut.
Falls hier jemand dabei ist, der sich auf diesem Gebiet ein wenig oder auch gerne ein wenig mehr ;o) auskennt, würde ich mich freuen, wenn wir n bissl drüber diskutieren könnten. Ich habe noch nicht viel Ahnung von diesem Thema, das Buch auch noch nicht komplett durchgelesen, aber ich denke wenn ich mich mit anderen darüber austauschen kann, wird das Verstehen ein wenig einfacher und interessanter.
Gruss,
Claudia
PS: Vom 6.5.-15.5 kann ich leider nicht online gehen.
Hallo Claudia,
hätte nicht eigentlich Popper dies sagen müssen
Popper lehnt ja die Methoden als unzureichend ab, weil sie eine Genauigkeit vortäuschen, die nicht lieferbar ist. Mit anderen Worten sind die Methoden als hinreichend als historische Methoden, aber eben nicht exakt. Und genau diese Behauptung der Exaktheit wirft Popper dem Historismus vor.
Gruß
Bona
Hallo Bona,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich war ziemlich verwirrt, dass der H. selber sagt, dass die Methoden der Physik nicht in den Sozialwissenschaften verwendbar seien-schien mir dies doch eher ein Kritikpunkt, in dem Fall von Popper, zu sein (und es hat lange gedauert bis ich da geschaltet habe).
Ich versuche mich mal weiter einzulesen-fände es aber auch toll wenn man hier n bissl weiter über das Thema quatschen könnte… denke im „Gespräch“ lernt man so einiges als beim blossem Lesen.
Gruss,
Claudia
PS: Vom 6.5.- 13./15.5 kann ich nicht online gehen
Hallo Claudia,
Ich … fände es aber auch
toll wenn man hier n bissl weiter über das Thema quatschen
könnte…
gerne
Gruß
Bona
Hallo Claudia
ich beschäftige mich grade mit Poppers Elend ;o)
Im Grunde hast Du damit das Wesentliche gesagt .
Popper lesen war und ist für mich innerhalb der Philosophie etwa so wie das Nachmittags-Programm der privaten TV-Sender : verschwendete Zeit.
Popper hat allerdings EINEN nicht zu unterschätzenden Vorteil:
Wenn man sich an alle DIEJENIGEN Philosophen hält, die er HASST (allen voran Marcuse und Adorno), dann hat man doch etwas von Wert gefunden.
Gruß,
Branden
Hallo, Claudia,
wenn ich mich recht entsinne, wirft Popper dem Historizismus gerade vor, daß der Historizismus einen gesetzmäßigen Verlauf der Geschichte annimmt, den es aufzudecken gilt. Popper hält diese Annahme für prinzipiell falsch und weitergehend für schädlich, da sie zu unethischen Konsequenzen führen kann. Er lehnt die historizistischen Aspekte in den Philosophien Platons, Hegels und Marxens ab.
Grüße,
Oliver Walter
Off toppic
Popper lesen war und ist für mich innerhalb der Philosophie
etwa so wie das Nachmittags-Programm der privaten TV-Sender :
verschwendete Zeit.
Popper hat allerdings EINEN nicht zu unterschätzenden Vorteil:
Wenn man sich an alle DIEJENIGEN Philosophen hält, die er
HASST (allen voran Marcuse und Adorno), dann hat man doch
etwas von Wert gefunden.
Gruß,
Branden
Manchmal, Branden, bewundere ich deine Selbstsicherheit. Blickst du
wirklich so gut durch in philosophischen Dingen, um einen anerkannt
grossen (zugegeben auch heftig umstrittenen) Philosophen mit einem
Pauschalurteil in den Muelleimer werfen zu koennen?
Gruss, Tychi
Hallo Oliver Walter,
vielen Dank für Ihre Antwort!
Ich versuche mich weiter einzulesen )
Mit dem Elend des H. greift Popper wieder (wie wohl schon in "die offene Gesellschaft der Feinde) vor allem Marx und Hegel an.
Ich bleibe dran ;O)
Gruss,
Claudia
verschwendete Zeit.
Hallo Branden,
vielen Dank für Deine Antwort ;o)
Ob die Zeit die ich mit ihm jetzt verbringe Verschwendung ist, wird sich noch zeigen ;O) noch bin ich relativ am Anfang.
Gruss,
Claudia
Hallo, Claudia,
Mit dem Elend des H. greift Popper wieder (wie wohl schon in
"die offene Gesellschaft der Feinde)
ja, auch in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ wendet sich Popper gegen den Historizismus.
vor allem Marx und Hegel an.
Und Platon! Der gesamte erste Band der „offenen Gesellschaft“ („Der Zauber Platons“) ist Platons Vorstellung eines von ihm als ideal angesehenen Kastenstaates gewidmet, indem ein Philosophenkönig gestützt auf Wächter und Krieger über ein Volk von Sklaven herrscht.
Ich bleibe dran ;O)
Dann bin ich nicht allein damit.
Beste Grüße,
Oliver Walter
Hallo Tychi
Blickst du
wirklich so gut durch in philosophischen Dingen, um einen
anerkannt
grossen (zugegeben auch heftig umstrittenen) Philosophen mit
einem
Pauschalurteil in den Muelleimer werfen zu koennen?
Es ist ja kein Pauschalurteil, wenn man einen Philosophen, den man schon Anfang der 70er Jahre an der Uni lesen musste samt der damaligen Positivismus- und Neopositivismus-Diskussion hinten dran und den man dann in den letzten Jahren, also über 30 Jahre später, wieder gelesen hat und nun erst recht seine immensen Schwachstellen erkannte (nebst dieser unerträglichen Kleinbürger-Denke), wenn man den also so kritisch behandelt, wie ich das mache.
Es grüßt Dich
Branden
Hallo, Claudia,
Hallo Oliver Walter,
ja, auch in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ wendet
sich Popper gegen den Historizismus.
Habe ich jedoch noch nicht gelesen ;O)
Und Platon!
Und Platon, genau! Kritik Poppers an Platon: Seine Werke seien Grundmodelle des totalitären Staates.
Der gesamte erste Band der „offenen Gesellschaft“
(„Der Zauber Platons“) ist Platons Vorstellung eines von ihm
als ideal angesehenen Kastenstaates gewidmet, indem ein
Philosophenkönig gestützt auf Wächter und Krieger über ein
Volk von Sklaven herrscht.
Auch hier muss ich leider gestehn-nicht gelesen (
Aber ich hab jetzt erstmal ne Woche Urlaub (bin dann auch nicht online) und nehme mir den Historizismus zum Lesen mit-hoffentlich bin ich dann in einer Woche schlauer/belesener ;o)
Beste Grüße,
Oliver Walter
Besten Dank,
Claudia
Elend des Historizismus-es geht weiter ;o)
Hallo,
bin von der Hochzeitsreise zurück und habe das Elend des Historizismus jetzt bis auf wenige Seiten durchgelesen. Leider wurde es für mich immer schwieriger Popper zu folgen :o( und es ist Prüfungsthema *seuftz*
Mein Mann ist mit Philosophie nicht so vertraut-der kann mir nicht viel helfen, deswegen hoffe ich hier eine rege Diskussion zu starten (weil ich denke anhand von Diskussionen mehr zu lernen als alleine). )
Vielleicht mögt Ihr mir ja Fragen stellen, die ich dann versuche zu beantworten (Prüfungssituation simulieren) oder falls ich es nicht schaffe, dass wir uns dann über dieses austauschen können!?
Gruss,
Claudia