Für alle Nachweismethoden bei denen der Antikörper-Antigen Komplex präzipitieren muss, sind MAKs wenig geeignet. Wenn so ein Test mit MAKs durchgeführt werden soll, muss man einen zusätzlichen PAK einsetzen, der diese Komplexe präzipitiert. Problematisch können MAKs sein, wenn sie direkt markiert werden müssen, z.B. mit einem Farbstoff oder auch Enzym. Dabei können sterische Wechselwirkungen mit dem Bindungsteil auftreten. Diese gibt es bei PAKs natürlich auch, aber sie fallen weniger auf, weil eben viele verschiedene AK markiert sind und immer welche darunter sind, die nicht gestört werden.
Für Überraschungen sind MAKs auch gut, nämlich dann, wenn sie zufällig gegen eine Determinante gerichtet sind, die in dem nachzuweisenden Antigen selbst variabel ist. Also entweder je nach Herstellungsbedingung mehr oder weniger sterisch zugänglich oder durch teilweisen enzymatischen Abbau während der Herstellung geschädigt sein kann. Dann gibt es zwischen verschiedenen Präparaten von Antigenen variable Ergebnisse.
Ansonsten sind MAKs für Enzym verstärkte und Farbstoff markierte Methoden geeignet. Der Vorteil der MAKs ist die selektiv einstellbare Spezifität und die gute Reproduzierbarkeit. Wenn man über Jahre hinweg eine vergleichbare Qualität von PAKs herstellen will, muss man eine Mindestzahl von Kaninchen immunisieren (5 reichen nicht!) und auch das Antigen muss gleich sauber und in gleich nativem (sterisch) Zustand sein. Das ist mit MAKs besser zu machen, wenn man die Klone gut pflegt und Reserveklone hat.
Das ist erst mal das, was mir dazu einfällt.
Udo Becker