Elko durch ähnlichen ersetzen?

Hallo Leute!
Ich muss einen Elektrolytkondensator in einem alten Gerät (kind der 80er) austauschen, da ausgelaufen.
Angegeben ist auf dem Gehäuse des Elkos 1µF, 50V, 85°C,
problematisch scheint es nur zu werden, einen exakt gleichen zu finden, daher meine Frage:
Würde es eventuell einer mit Max. 105°C oder zb. 63V max. auch tun?
Vielen Dank für eure Hilfe!

Ja

Würde es eventuell einer mit Max. 105°C

= mehr Temperaturfestigkeit, OK

oder zb. 63V max. auch

= mehr Spannungsfestigkeit, noch besser

Gruß

Stefan

Würde es eventuell einer mit Max. 105°C

= mehr Temperaturfestigkeit, OK

Ist auch „noch besser“ (um Stefan zu zitieren). Die obere Temperaturgrenze ist verbunden mit der Güte der Dichtung, d. h. bei gleicher Temperatur ist die mittlere (statistische) Lebensdauer länger, wenn die obere Temperaturgrenze höher ist.

Wenn deiner ausgelaufen ist, hat die Dichtung versagt.

oder zb. 63V max. auch

= mehr Spannungsfestigkeit, noch besser

Stimmt auch.

Bernhard

Hallo,

Aber ich kann doch gewiss nicht einen Elko mit 16 V / 100 Mikrofarahd in einer Schaltung von 16 Volt auf 63 Volt als Bauteil austauschen

( Unter Beibehaltung derselben Kapazität )

mfg

Ennlo

Aber ich kann doch gewiss nicht einen Elko mit 16 V / 100 Mikrofarahd in einer Schaltung von 16 Volt auf 63 Volt als Bauteil austauschen

Hallo Ennlo,

die Frage verstehe ich nicht ganz.

Die Angabe 100 µF / 16 V bedeutet:
Der Kondensator hat die (Nenn-)Kapazität von 100 µF.
Er verträgt (von außen angelegte) Spannung von 0 bis 16 V.

Ein Kondensator 100 µF / 63 V kann betrieben werden im Spannungsbereich 0…63 V. Er kann damit als Ersatz für den o. a. verwendet werden, wie Stefan geschrieben hat. 0…16 V liegt immer innerhalb des zulässigen Betreibsbereichs.0…63 V.

Bernhard

Danke Dir,

Ich frage ja auch nur aus dem Grund, weil bei Elkos mit höherer pannungsfestigkeit letztlich ja auch die Isolierschicht dicker ausgeführt wird.

Mein Problem ist, dass ich hier einen TFT - Bildschirm mit einigen geplatzten Elkos habe und für 2 Stück davon habe ich halt noch keinen adäquaten Ersatz hinsichtlich der originalen Bauteildaten gefunden. Besagte Elkos sind mit 25V, 330 Mikrofarahd und 105°C ( unipolar ) angegeben.

Dann kann ich mir also auch entsprechenden Ersatz mit 63V bei ansonsten identischen Werten besorgen? ( Die Elkos sitzen im CFL - Netzteil der Kaltlichtkathoden und sind ebenfalls schon aufgebläht )

Der Bildschirm funzt zwar wieder, aber ich möchte diese Elkos vor erneuter Inbetriebnahme ebenfalls tauschen.

Das Problem ist halt die Beschaffbarkeit des exakten Äquivalents mit 25 V.

Ich frage ja auch nur aus dem Grund, weil bei Elkos mit höherer pannungsfestigkeit letztlich ja auch die Isolierschicht dicker ausgeführt wird.

… Besagte Elkos sind mit 25V, 330 Mikrofarahd und 105°C ( unipolar ) angegeben.

Dann kann ich mir also auch entsprechenden Ersatz mit 63V bei ansonsten identischen Werten besorgen? ( Die Elkos sitzen im CFL - Netzteil der Kaltlichtkathoden und sind ebenfalls schon aufgebläht )

Der Bildschirm funzt zwar wieder, aber ich möchte diese Elkos vor erneuter Inbetriebnahme ebenfalls tauschen.

Das Problem ist halt die Beschaffbarkeit des exakten Äquivalents mit 25 V.

Gerade bei Elektrolytkondensatoren konnte man durch bessere Herstellverfahren die Kapazität ständig erhöhen bzw. die Bauform verkleinern. Will man heute einen mechansich gleichgroßen Kondensator mit der gleichen Kapazität, muss man meistens einen mit höherer Spannungsfestigkeit wählen, damit er passt. Das ist nichts Besonderes.

Bei Schaltnetzteilen fließt hoher impulsförmiger Strom durch den Kondensator. Hier ist zusätzlich die Angabe des Serienwiderstands notwendig, denn der Serienwiderstand ist verantwortlich für die thermische Verlustleistung. Der Ersatztyp darf keinen höheren Serienwiderstand aufweisen als der Ursprungstyp.

Der (ungewollte aber vorhandene) maximale Serienwiderstand ist in den Datenblättern als ESR (effective series resistance) angegeben.

Bernhard

Und gnau hier liegt mein Problem, denn vom Original - Hersteller ( CapXon ) fand ich bislang keine Datenblätter im Web.

Und gnau hier liegt mein Problem, denn vom Original - Hersteller ( CapXon ) fand ich bislang keine Datenblätter im Web.

Wo ist das Problem?

Wenn du den Aufdruck noch lesen kannst, da steht mit Sicherheit die Serienbezeichnung drauf.

Den Typenschlüssel gibt es hier:
http://www.capxongroup.com/en/prod_cat1.aspx

Die gesamte Produktliste findest du hier:
http://www.capxongroup.com/en/prod_all_cat_full.aspx

In Consumer-Schaltnetzteilen wird meistens die normale „Low Impedance / ESR Type“ verbaut. Die chinesische Firma CapXon baut hiervon 7 Serien, die richtige müsste leicht herauszufinden sein.

Bernhard

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Ich sage Dir schon mal Danke für Deine Recherchen, denn damit bin ich schon mal ein deutliches Stück weiter.

Hallo Fragewurm,

Ich frage ja auch nur aus dem Grund, weil bei Elkos mit
höherer pannungsfestigkeit letztlich ja auch die
Isolierschicht dicker ausgeführt wird.

[…]

Das Problem ist halt die Beschaffbarkeit des exakten
Äquivalents mit 25 V.

Normalerweise ist nur die Baugrösse das Problem.
Mit höherer Spannungsfestigkeit wird der Elko halt auch etwas grösser und der Preis steigt auch etwas an. Für Reaparaturen spielt der Preis aber keine grosse Rolle. Bei der Fabrikation aber schon, also wird die technisch günstigste Varante verbaut.

Da aber auc bei Elkos die Entwicklung immer noch weiter geht, werden die Bauformen immer noch dauernd etwas kleiner.

Fazit:
Die Spannungsfestigkeit ist egal, solange sie gleich oder höher als beim Original ist.
Selbiges gilt auch für die maximale Betriebstemperatur.

Besonders bei Schaltnetzeiln muss man noch auf den ESR aufpassen. Hier gilt, dass der ESR meist problemlos kleiner als beim Orginal sein darf.

Und am Ende muss dann halt der Gehäusedeckel noch drauf passen, da muss man oft nachmessen ob man die Bauform auch einbauen kann.

MfG Peter(TOO)

Guten Tag,

nur zur information, ich habe den Elko (übrigends aus einem alten Nintendo (NES)) ausgetauscht (war fürs Audio zuständig) und nun geht alles wieder erstklassig :smile:
Hab einfach einen mit mehr Temperatur und Spannungsverträglich genommen und habe keine Probleme!
Danke an alle Helfer!!!