Hallo,
warum „können“ manche Eltern nicht mit ihren Kindern? Warum empfinden sie beim Anblick ihere Kinder n i c h t s , sogar Abneigung, Wut, sind genervt weil sie einfach nur d a sind?
In einem beobachteten Beispiel hat die Mutter ihre eigene Tochter immer als ihre größte Widersacherin angesehen und alles, was in ihrer Macht stand getan, um das eigene Kind psychisch u. auch körperlich zu quälen. Wofür muss das Kind büßen?
Der Vater eher passiv, das Kind hat einen Wert wie ein Möbelstück, an dem man vorbeigehen kann, ohne Worte u. Emotionen. Der Vater kaufte sich später einen Hund, der in der Familie den höchsten Rang hat. Alles dreht sich nur um das Tier, völlig überfüttert, den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegend. Alle Liebe, zu der der Mann dem Kind gegenüber nicht fähig war, erhält der Hund. Was in den Köpfen dieser Eltern los? Wie kann man dem Kind helfen?
LG Salesia
Bei solchen Menschen dürfte generell die Fähigkeit zu lieben, gar nicht vorhanden sein. Das Beispiel mit dem Hund und dem Kind verdeutlicht diese Unfähigkeit. Einen Hund zu überfüttern hat nichts mit Liebe zu tun, sondern ist das Gegenteil davon: diesen Menschen ist das Erkennen von Bedürfnissen abhanden gekommen, anstatt dessen wird „Liebe“ mit dem Zuführen von Futter gleichgesetzt und das Tier dadurch massiv geschädigt. Menschen mit einer solchen Störung sind weder dazu geeeignet, Kinder grosszuziehen, noch Tiere zu halten.
Die Bücher von Alice Miller in denen diese Thematik immer wieder angesprochen wird, könnte für dich interessant sein.
Danke, Fr. Weber, für die Antwort u. den Büchertipp. Der Hund ist ein Beagle u.sieht inzwischen aus wie ein Hängebauchschwein. Auf diese gravierende Fettleibigkeit angesprochen, hat der Halter nur Ausreden: Der Hund hat plötzlich so dickes Fell bekommen usw. Das (ruhige, folgsame) Kind durfte nicht mal dabei sein, als anfänglich der Hund noch eine Hundeschule besucht hat. Begründung: der Hund wird durch das Kind bei seinen Übungen gestört.Schlimm sowas.
LG Salesia
Hallo,
Das (ruhige, folgsame) Kind durfte nicht mal dabei sein, als anfänglich der Hund noch eine Hundeschule besucht hat. Begründung: der Hund wird durch das Kind bei seinen Übungen gestört.Schlimm sowas.
Abgesehen von der grundsätzlichen Problematik, die ich damit nicht in Frage stellen möchte, eine Anmerkung: Auf dem Hundeplatz stört jede Person, die nur dabei ist und nicht direkt mit dem Hund arbeitet. Ich habe als Trainerin Kinder, die nicht selbst mit dem Hund gearbeitet haben, nicht auf dem Platz zugelassen. Am Rand sitzen und zuschauen durften sie natürlich. Aber das ist für die meisten Kinder ziemlich unspannend und sie fangen an, sich zu beschäftigen, was wiederum die Aufmerksamkeit des Hundeführers und/ oder des Hundes auf sich zieht.
In diesem konkreten Punkt mag es also Entlastung für den Vater geben.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Salesia,
die Schilderung erweckt den Eindruck, sehr persönlich zu sein. Entweder handelt es sich bei dem „Kind“ um dich selbst oder du hast sehr stark dessen Perspektive übernommen.
Wenn Letzteres der Fall ist, wirst du kaum helfen können. Das, was Menschen mit psychischen Problemen am wenigsten hilft, sind Menschen, die ihre eigene Betroffenheit nicht im Griff haben. Die Gefahr von Übertragungsreaktionen ist hoch, aber auch die Wirkung auf die betroffene Person ist nicht zu unterschätzen.
Du arbeitest mit Schuldzuweisungen. Solche sind für die Betroffenen normal, für eine Auflösung der Problematik aber kaum hilfreich. Die Eltern dieses Kindes sind nicht mehr zu ändern. Das, was geschehen ist, kann nicht rückgängig gemacht werden. Und die Wirkungen, die das Verhalten der Eltern für das Kind hat, werden nicht dadurch gemildert, dass man nach Erklärungen für das Verhalten der Eltern sucht - auch wenn es zunächst so scheinen mag. Indem man eine Erklärung findet, versucht man den Druck wegzunehmen, der dadurch verursacht wird, dass das Kind sich fragt, was denn an ihm selbst falsch gewesen kein könnte.
Doch auch die rationale Erkenntnis, dass das Kind keine Schuld am pathologischen Verhalten der Eltern trägt, führt meist nicht zu einer Entlastung. Das, was immer noch fehlt, ist die Liebe und Anerkennung der Eltern - und diese ist nicht mehr zu erlangen.
Das bedeutet, dass die einzige Chance des „Kindes“ auf ein dennoch zufriedenes und glückliches Leben darin liegt, sich selbst und andere lieben und achten zu lernen. (Selbst)Mitleid hilft da nicht weiter.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo Jule,
das Kind gibt es in der Nachbarschaft. Da ich auch im päd. Bereich tätig bin, ist mein Verständnis u. Einfühlungsvermögen für Kinder sehr groß (Und meine Antenne, wenn da etwas nicht stimmt). Und, es wollte auf dem Platz nur am Rande zusehen.
Salesia