Hallo bugatti,
vielen Dank für Deine hilfreichen Ausführungen.
Sehr gerne, mein Vater ist 82, zum Glück noch sehr fit, aber auch jetzt schon stur wie tausend Rinder…
Das Problem ist, das mein Vater überhaupt nicht mehr
ansprechbar ist.
Heißt das, er ist dement? Ist er noch in der Lage sich selbst zu waschen, anzuziehen usw.?
Meine Mutter hat schwerste Osteoperose (kleiner geworden;
krumm und schief)dazu Reizmagen; aber einen Stolz!
Es geht noch, alles kein Problem…
Mit der schweren Osteoporose hat sie auch 100% starke Schmerzen.
Sie wiegt vielleicht noch 35 max. 40 KG. Macht den Haushalt,
kocht, wäscht etc. Einmal die Woche kommt eine Putzfrau.
Zum Arzt geht sie nicht-ist ihr wohl lästig-außerdem finde
der ja doch immer was.
Wie spricht man jemanden an, der nicht mehr ansprechbar ist??
Im Wesentlichen gar nicht mehr.
Mein Arzt (der beide nicht kennt) sagt lassen sie es wie es
ist. Kann das die Lösung sein?
Vielleicht.
Meiner Einschätzung nach wird die Situation sich fortlaufen verschlimmern. Wahrscheinlich passiert irgendwann mal etwas, z.B. daß Deine Mutter stürzt. Spätestens dann wird eingegriffen werden müssen. Aber nochmal: wie wäre es mit einer verstärkten Hilfe im Haus. Ich weiß, daß es mit den Pflegestufen eine außerordentlich schwierige Sache ist. Aber wenn Dein Vater sich nicht mehr ohne Hilfe waschen und anziehen kann, kann an dieser Stelle angesetzt werden. Dann gibt es noch den Hausnotruf, der zwar nicht umsonst ist und meines Wissens privat bezahlt werden muß. Aber vielleicht ist das ja finanziell drin.
Worauf ich hinaus will ist: so alt sie sind, sie haben auch noch ein Recht, mitzubestimmen was mit ihnen passiert, so lange es geht. Dem sind natürlich Grenzen gesetzt. Dennoch würde ich bei soviel Widerstand nur versuchen, die beiden dort wo sie sind dahingehend zu unterstützen, daß ihr Alltag leichter wird. Die komplette Verpflanzung in ein Altenheim wird sie, wenn gegen Ihren Willen durchgeführt, sicher nur sehr unglücklich machen.
Kannst Du wenigstens mit Deiner Mutter noch soweit kommunizieren, daß wenigstens sie eine Betreuungsvollmacht akzeptiert? Du mußt ihr natürlich deutlich machen können, daß dies nicht heißt sie sofort zu „entmündigen“ sondern im Falle einer schweren Krankheit für sie und vor allem in ihrem Sinne Entscheiden zu können.
Was deinen Vater angeht, ist die Situation aus der Ferne nicht wirklich zu beurteilen, da eine Vorgehensweise auch darauf abgestimmt werden sollte, warum er nicht mehr spricht. Kann er nicht oder will er nicht.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, auch dafür u.U. aushalten zu müssen, nichts tun zu können.
Liebe Grüße
Avera